Brian Moore - Ich bin Mary Dunne

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    Mary Dunne ist endlich angekommen. Sie lebt in New York, ist in dritter Ehe glücklich verheiratet und erfährt die gesellschaftliche Anerkennung, nach der sie sich lange gesehnt hat. Trotzdem ist sie nicht zufrieden. Sie hat das Gefühl, das in ihrem Leben etwas fehlt, aber was genau das ist, kann sie nicht sagen.


    Brian Moore beginnt Marys Geschichte in einer alltäglichen, aber trotzdem ungewöhnlichen Situation. Bei ihrem Besuch beim Friseur ist Mary mit ihren vielen unterschiedlichen Nachnamen durcheinander gekommen. Diese kleine Begebenheit verwirrt sie so, dass sie sich immer wieder wie ein Mantra vorsagen muss, wer sie ist, nämlich Mary Dunne. Daran hält sie sich fest, während ihr Alltag sie zu verschlingen droht.


    Ich war mir über weite Strecken der Lektüre nicht sicher, wie ich Mary einschätzen sollte. Sie ist so unsicher, dass es mir fast weh getan hat. Jede kleine Begebenheit zerpflückt sie danach, ob sie sich richtig verhalten oder ob sie unabsichtlich womöglich jemanden gekränkt hat. Gleichzeitig wirkt sie aber auch oberflächlich und sehnt sich nach Dingen, die sie ihrer Meinung nach braucht, um in der Gesellschaft zu bestehen. In ihrer Unsicherheit beobachtet sie die Menschen in ihrer Umgebung sehr genau und ist geradezu schadenfroh, wenn sich jemand in ihren Augen unpassend verhält oder gar blamiert, weil sie das in ihren Augen besser dastehen lässt.


    Mir ist die Lektüre über weite Strecken schwer gefallen. Marys Leben bestand gefühlt nur aus Oberflächlichkeiten und Gedankenspielen. Wenn sie mit anderen Personen interagierte, war sie stellenweise so unsicher, dass sich ihr Verhalten während einer Unterhaltung um 180GRad zu drehen schien. Der Autor enthüllt erst spät, was hinter alldem steckt. Aber selbst dann ist es mir schwer gefallen Sympathie oder auch nur Verständnis für Mary zu empfinden. Dabei ist ihre Geschichte durchaus interessant, aber ihr Charakter hat es mir schwer gemacht, dieses Interesse aufzubringen und ich habe stellenweise auch quergelesen, wenn sich Mary wieder einmal in ihren (zu) vielen Kleinigkeiten verzettelt hat.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.