Prinz Harry - Reserve / Spare

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 284 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Seit dem Tag seiner Geburt stand Prinz Harry im Licht der Öffentlichkeit. Er konnte kaum einen Schritt gehen, ohne dass eine Kamera auf ihn gerichtet war und alles, was er tat, wurde nicht nur beobachtet, sondern auch beurteilt. So wurden auch der Streit mit seinem Bruder und der Bruch mit dem britischen Königshaus öffentlich ausgetragen und die Menschen wussten schnell, wer in dieser Sache die Schuldigen waren. In seinem Buch erzählt der Prinz jetzt seine Seite der Geschichte.


    Ich habe mich vor dem Lesen gefragt, was mir das Buch noch Neues erzählen konnte. Auch ohne bewusst nach dem Thema zu suchen, konnte man ihm kaum entgehen. Tatsächlich habe ich kaum etwas gelesen, was ich nicht so oder so ähnlich schon gehört oder gelesen hatte.


    Ein so großer Streit in der Familie ist immer schwierig, egal um welche Familie es geht. Meistens kann man den eigentlichen Auslöser nicht mehr nennen und die Fronten sind verhärtet. So ist es auch hier. Ich habe die Geschichte eines Mannes gelesen, der immer im Schatten seines großen stand und dem diese Rolle auch immer wieder bewusst gemacht wurde. Dem keine Hilfe zur Seite gestellt wurde, als die Mutter gestorben ist und er seine Trauer öffentlich machen musste. Wie schwer das gewesen sein muss, kann ich mir nicht annähernd vorstellen. Er erzählt von falschen Entscheidungen, die er getroffen hat und die sein Bild als unbedachten jungen Mann in der Öffentlichkeit nur verstärkt haben, ohne dass ihm die Familie dabei in irgendeiner Weise unterstützt hat. Seine wahre Bestimmung fand er erst in der Armee, aber durch seine Position im britischen Königshaus wurde er für seine Kameraden im Einsatz schnell zu einer Bedrohung, weil er die Zielscheibe für seine Gegner war.


    Bei jedem dieser Rückschläge hatte ich den Eindruck, als ob er sie persönliche nehmen würde. So, als ob man ihm seinen Erfolg nicht gönnen würde und nur darauf wartete, dass er wieder scheitert. Diese Einstellung immer wieder zu lesen, fand ich ermüdend. Deshalb habe ich mich auf den Teil gefreut, in dem er über seine Frau und so über die glücklicheren Stunden in seinem Leben erzählt. Aber hier wurde die Erzählung noch einseitiger. Auf der einen Seite steht diese wunderschöne, perfekte Frau, die jeden Versuch unternimmt, sich in ihre neue Rolle einzufinden und auf der anderen Seite die Firma, die jeden ihrer Schritte boykottiert.


    Ich habe im Buch nicht einmal gelesen, dass Prinz Harry sich überlegt hat, was er selbst hätte anders machen können, um das Verhältnis zu seiner Familie irgendwie zu verändern. Ich kann seine Gefühle auf der einen Seite nachvollziehen, auf der anderen Seite hat es mich aber auch gestört, wie wenig reflektiert er ist. Gefühlt hat er seinen Schmerz in die Welt hinausgeschrie(b)en und die Folgen davon waren ihm egal.


    Neben dem Inhalt fand ich den Stil auch schwierig. Zu viele, zu kurze Kapitel in einer Sprache, die ich eher einem Teenager als einem erwachsenen Mann zugetraut hätte. Irgendwie war ich neugierig auf das Buch und hatte nicht zu hohe Erwartungen, aber auch die wurden nicht erfüllt.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Danke für deine Rezi, Kirsten: Um dieses Buch mache ich aus den Gründen, die du nun benannt hast, einen Bogen....

    (bei jedem Streit muss man immer beide Seiten hören, habe ich mit der Muttermilch aufgesogen - wenn auch ohne blaues Blut ^^ )

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Um dieses Buch mache ich aus den Gründen, die du nun benannt hast, einen Bogen....

    Ich wollte es auch nicht unbedingt lesen. Bei unserem Urlaub in London bin ich aber gefühlt an jeder Ecke darüber gestolpert und als ich gesehen habe, dass unsere OnLeihe den Titel vorrätig hat, habe ich ihn vorgemerkt. Gekauft hätte ich es mir tatsächlich nicht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Tatsächlich war der Ghostwriter auch ein recht bekannter Autor. Finde das bei solchen Biografieen schon spannend, da man ja sehr eng zusammenarbeiten muss, um so persönlich über jemand andren schreiben zu können.

  • Ich finde, dass gerade dieser Stil ihm schadet, weil er die Vorurteile ihm gegenüber unterstützt, die er auch in seinem Buch anspricht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.