Beiträge von Sagota

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    Des Hauses Hüterin - und ihre Nachbarn...


    "Ms Darling und ihre Nachbarn" von Freya Sampson erschien (tb, brosch., 365 Seiten) im Verlag Dumont, Köln, 2025 und ist bereits der 3. ins Deutsche übersetzte Unterhaltungsroman der Autorin.


    "Die argwöhnische Dorothy Darling ist die älteste Mieterin in Shelley House und hat alles im Blick. Kein Regelverstoß ihrer Nachbarn bleibt ihr verborgen. Die neue Untermieterin von nebenan, die 25jährige Kat mit ihren pinken Haaren und schlechten Manieren, ist der alten Dame gleich ein Dorn im Auge. Doch dann bringt eine schreckliche Nachricht unvorhergesehene Ereignisse ins Rollen: Shelley House soll abgerissen werden, und die Bewohner stehen kurz vor der Zwangsräumung. Jetzt ist es ausgerechnet an Dorothy und Kat, die Dinge gemeinsam wieder ins Lot zu bringen."

    (Quelle : Buchrückentext)


    Dieses Mal entführt uns Freya Sampson in eine alte viktorianische Villa, dem Shelley House in Chalcot, in der Poet's Road gelegen: Vorstellbar ist es auf dem sehr schönen Cover und signalisiert Alter und Würde, auch wenn so manches im Argen liegt und nicht auf dem neuesten Stand ist, da Alexander Fergus, der Hausbesitzer, ein raffgieriger Immobilienmakler ist und eines Tages allen Bewohnern eine Räumungsklage zukommen lässt: Er will Shelley House abreißen lassen und es durch 24 moderne Wohnungen komplett ersetzen.


    Was der Vermieter unterschätzt, sind die wehrhaften Bewohner; allen voran Joseph Chambers, der Kat, der jungen Frau (25), die gerade einzog und aus deren Perspektive der Roman entworfen ist (wie auch aus der Perspektive von Dorothy Darling, 77). Nun ist guter Rat teuer und besonders Joseph und Dorothy möchten ihre Bleibe, die sie schon sehr lange bewohnen, nicht kampflos aufgeben. So zieht Joseph mit einem Megafon und Schildern vor das Büro von Fergus und protestiert auf diese Weise gegen die Räumung; nicht lange danach hat er durchaus Mitstreiter, doch wird es den Bewohnern gelingen, den Abriss des alten historischen Hauses zu verhindern?


    Dieser Frage geht dieses Buch nach und zeichnet sehr sympathische Figuren, die allesamt BewohnerInnen von Shelley House sind; allen voran Joseph, Kat (die nicht lange bleiben wollte, warum, wird erst viel später im Roman klar..) und Dorothy, die, stets den Notizblock samt Bleistift in der Hand, alle Mängel des Hauses, die sie finden kann und auch die Mängel im Verhalten der Nachbarn festhält; die jedoch sogar ihre Abneigung gegen Hunde (Flohbündel) überwindet und Reggie, den kleinen Hund von Joseph, übernimmt, wenn Kat arbeitet. Mich hat sie anfangs an eine Art 'Concierge' erinnert; nicht eine der sympathischen. Doch das änderte sich im Laufe der Handlung. So formieren sich die Bewohner, die zuvor recht wenig miteinander zu tun hatten, mehr und mehr gegen die Absicht des Vermieters; es gesellt sich auch ein Journalist hinzu, Will, der den Leuten helfen will, Shelley House zu retten und ganz nebenbei auch an Kat großen Gefallen findet.


    Die Themen des Romans, der leicht lesbar und eingängig geschrieben wurde und großen Unterhaltungswert besitzt, sind vielfältig: Es geht um Familienkonflikte, Verlust, Trauer, Nachbarschaft, Solidarität, Vorurteile, Schuldgefühle, Selbstbestrafung, aber auch um Neubeginn und (späte) Liebe. Der Schreibstil von Freya Sampson sagt mir zu; allerdings bemängele ich hier des öfteren eine gewisse Vorhersehbarkeit und dass der Roman leider nicht frei von Klischees ist. Die sehr sympathischen Figuren sind jedoch sehr gut ausgeleuchtet (besonders Dorothy und Kat, deren Veränderungen im Laufe der Handlung nicht zu übersehen ist) und der schöne, gelungene und auch stimmige Schluss versöhnte mich ein wenig damit, dass die ersten zwei Drittel des Romans etwas langatmig und spannungslos verliefen. Dennoch handelt es sich um einen Roman mit Wohlfühlcharakter, der den Lesern vor Augen hält, dass es gut ist, mit eigenen Vorbehalten aufzuräumen und sich solidarisch zu verhalten, und der mit einem schönen und stimmigen Ende aufwarten kann.

    Von mir erhält er 3,5 Sterne.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wie es aussieht, erhält sie zurecht ein großes Begräbnis und wird auf dem Ehrenfriedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt.

    Möge sie in Frieden ruhen, eine ganz außergewöhnlich mutige, aufrechte und starke Frau, die sich bis zuletzt (103 !!!) für Demokratie und Menschlichkeit einsetzte.


    PS: Eine befreundete Schweden-Kennerin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Reihe unter falscher Flagge segelt: Der Untertitel „Ein Polarkreis-Krimi“ stimmt nicht. Der Handlungsort liegt nicht am Polarkreis, und die Handlung der Folgebände führt laut ihrer Recherche auch nicht dort hin. Ich sag's nur.

    Ist uns hier nicht entgangen ;) In diesem Forum ist eine absolute Schweden-Kennerin an Bord, die auch in diesem Land lebt - und uns dies vor geraumer Zeit bereits 'gesteckt' hat :saint:

    - gelesen hab' ich diese Reihe dennoch gerne; macht sich vermutlich gut im Marketing - und weiß ja auch nicht jede(r) ^^

    ach, das war ein re-read ;) Ich habe einen anderen Krimi von Mo Hayder gelesen (Bd 1 wohl; "Der Vogelmann") vor vielen Jahren: Ich fand es in der beschriebenen Brutalität abartig....

    Schon erschreckend, welch' aktuellen politischen Bezug Kästner's Gedicht von vor fast 100 Jahren (!!!!) hat....


    Dort steckt ein Kind in jedem zweiten Mann.

    Das will mit Bleisoldaten spielen.


    Diese zwei Zeilen erinnern mich iwie an meinen Vater. Er (Jg. 1912) hatte als Kind gerne mit Bleisoldaten gespielt - und sie, wenn sie gestorben sind, begraben (ganz real, das schien ihm logisch).

    Die Quintessenz davon war, dass dann regelmäßig mit ihm geschimpft wurde - und er sie vermutlich exhumieren musste... (wenn man überlegt, dass er 6 Jahre alt war, als der WWI endete, muss er auch Gespräche meiner Großeltern mitbekommen haben und evtl. Versehrte gesehen haben... Meine Großeltern waren gutbürgerliche Mittelschicht und vermutlich kaisertreu - was mein Vater zeitlebens eigentlich übernommen hat bzw. sich für die europäischen Adelshäuser sehr interessierte, viel Wissen hatte. Er ist wohl im Grunde seines Herzens immer Monarchist geblieben....


    Ich las heute einen Artikel von einem Militärexperten; die Aussage war, (u.a.), dass ca. 2029 mit einem größeren Krieg in Europa durchaus gerechnet werden könne... (es ging um Putin und die aktuelle Politik Trumps, die momentane Unfähigkeit Europas, sich selbst zu verteidigen, auch ohne den früheren starken Nato-Partner USA) - die Kriegsmaschinerie ist jedenfalls schon angelaufen, was wir ja alle wissen - und es mir schwer macht, 'glücklich' zu sein: All' die Abrüstung und Friedenszeiten haben nix gebracht: Nur den Fakt, dass sich Geschichte wohl immer zu wiederholen scheint. Wobei wir stets versäumen, aus der Vergangenheit zu lernen.

    Ich hab mehreres von ihr gern gelesen - auch in den letzten paar Jahren - und es war mir daher gar nicht klar, dass sie schon so alt war!

    Das liegt daran, dass ihre Romane erst sehr spät ins Deutsche übersetzt - und hier auch bekannt wurden.


    Ich mag ihre Bücher sehr (allen voran die Old-Filth-Reihe ^^ ). 96 ist ein wirklich hohes Alter, möge sie in Frieden ruhen!

    Vielleicht auch die Hausbesetzerszene, marxistische Ideen waren ja auch modern damals.

    o ja, die gab es auch Ende der 70er schon zuhauf (Erinnerung: UZ-Pressefest, Düsseldorf (DKP)

    Motto: "Hummel hummel, murs murs -

    verändern wir den Kurs!" :saint:

    Dann kann ich Dir ihn sehr gerne empfehlen (ich ahnte ja schon so was ^^), zuzugreifen! Sir Gabriel Ward ist ein dermaßen netter (wenn auch etwas neurotischer) Mensch, dass ich ihn gerne in weiteren Teilen der wohl geplanten Serie (??? I hope so ;) ) wiedertreffen würde - incl. Sgt. Wright und natürlich den altehrwürdigen Lordrichtern Brown und Wilson (incl. Gattinnen) - da gibt es sicher noch mehr zu entdecken - und die Atmosphäre kommt schon gut zum Vorschein (durch Gabriel Ward's Spaziergänge, natürlich immer im Uhrzeigersinn :D ) :winken:


    Ich wusste zuvor nichts vom Temple - aber ich war auch beeindruckt, dass er einst von den Tempelrittern erbaut wurde!

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    "Der irische Fremde" von Matthias Moor erschien 2025 im emons-Verlag (tb, 266 Seiten). Mir war der Autor zuvor unbekannt; soweit ich sah, sind bereits 6 weitere Kriminalromane bei emons von ihm erschienen.


    Worum geht's?


    "Mary musste als Kind erleben, wie ihre Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. Fünfundzwanzig Jahre später begegnet sie zufällig einem Mann, den sie damals gesehen zu haben glaubt - und gerät Schritt für Schritt in einen Alptraum. Verstörende Erinnerungen tauchen auf, die eine ganz andere Geschichte vom Tod ihrer Eltern erzählen. Wurden sie ermordet? Welche Rolle spielte der mysteriöse Mann? Auf der Suche nach der Wahrheit reist Mary nach Irland und gerät in eine gefährliche Welt voller Lügen und Geheimnisse, in der sie bald um ihr Leben fürchten muss". (Quelle: Buchrückentext)


    Meine Meinung:


    Mary, die Hauptprotagonistin, erlebte als Kind Schreckliches und trägt tiefgreifende Schuldgefühle seither mit sich, die sie traumatisieren: Was war damals wirklich passiert, als das Hotel ihrer Eltern in Irland abbrannte und 2 Tote forderte? Dieser Frage geht dieser Kriminalroman nach, der aus der Sicht von Mary nach der Wahrheit sucht. Der Weg, den der Autor beschreibt, ist für mich nicht immer einsehbar, dafür sollte man sich in der Bearbeitung von Traumatas vielleicht besser auskennen? Zu Mary konnte ich keinen richtigen Bezug aufbauen, da ihre Handlungs- und Verhaltensweise für mich nicht immer logisch oder positiv war. Da Mary im Journalismus arbeitet und Menschen interviewt (um sich von sich selbst abzulenken, wie es den Anschein hat und eine Freundin später erkennt), kommt sie viel herum auf Reisen, als sie in Schweden beim Check-In in ihren Flieger einen Mann zu erkennen glaubt, den sie bereits vor langer Zeit gesehen hat: Sie beschließt, nach Irland zu reisen und dem Rätsel des Hotelbrands und dem Tod ihrer Eltern auf den Grund zu gehen, sich den alten Dämonen zu stellen. Unterstützung findet sie bei einem alten Freund, mit dem sie als Kind fischte und dessen Familie sie sehr mag sowie von der sympathischen Inhaberin und späteren Freundin eines Pubs; doch es kommt zu Verwicklungen und ein weiterer Mensch kommt zu Tode. Wer war für den Brand damals verantwortlich?


    Mary hat das Problem, Menschen, besonders in Beziehung zu Männern, wirklich in ihr Leben zu lassen und sucht das Weite, wenn jemand ihr zu nahe zu kommen droht (wobei sie körperliche Nähe durchaus schätzt); letztlich kommt dies auch zum Tragen, als sie sich mit jemand einlässt, der auch für sie bedrohlich sein könnte und es auch politisch wird: Hatte die IRA mit dem als Unfall deklarierten Brand zu tun?


    Der Kriminalroman von Matthias Moor punktet durch viel Lokalkolorit und irischer Atmosphäre, die der Autor sehr gut vermittelt; der Kriminalfall selbst schien mir allerdings weniger schlüssig, auch wenn der Plot nicht absehbar war und für die Protagonistin Hoffnung aufkeimen lässt, die Geister ihrer Vergangenheit betreffend....

    Von mir erhält "Der Irische Fremde", der mir leider nur mittelmäßig gefallen hat und mich nicht vollends überzeugte, 3 Sterne.


    3ratten

    Erster Eindruck:

    Ein tolles Gedicht von ML Kaschnitz, wie ich finde: Voller Widersprüche (wie das Leben selbst) und auch sehr aktuell!

    Mir fehlt nur leider die Zeit momentan, mich sehr intensiv mit Lyrik zu beschäftigen (also ins Detail zu gehen im Text), aber ich lese eure interessanten Beiträge hier immer gerne mit.

    Dieses Gedicht spricht mich von allen bereits hier vorgestellten vielleicht am meisten an... - auch wenn mein Gedächtnis derzeit noch ganz gut funktioniert ;) (man weiß ja nie..... )

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    Vergnüglich zu lesender historischer Cosy-Crime


    "Der Tote in der Crown Row" von Sally Smith ist das Début der Autorin - und sie tat gut daran, das Manuskript endlich aus der Schublade zu holen und das Licht der Welt erblicken zu lassen: Mir hat dieser Cosy "A Case of Mice and Murder" im englischen Original betitelt, nämlich sehr gut gefallen! Erschienen ist der Kriminalroman bei Goldmann (HC, gebunden, 397 S.) 2025. Die Autorin hat selbst viele Jahre als Kronanwältin im Temple-Bezirk in London gearbeitet - und dies merkt man diesem authentisch geschriebenen Krimi auch an! (Ich wusste zuvor nichts von den 4 Bezirken der Gerichtsbarkeit mit jahrhundertealter Tradition im Herzen Londons und finde das Setting außergewöhnlich und interessant; ebenso wie die Zeit, in der der Krimi spielt: Wir schreiben das Jahr 1901....


    Sir Gabriel Ward, scharfsinniger und dennoch Barrister und Lordrichter "mit Feingefühl", verschroben, mit neurotischen Macken, der sein ganzes Leben (und das sehr gerne) im Inner Temple lebt, stolpert eines Morgens über eine Leiche: Der Tote trägt einen schwarzen Mantel, die Melone ist ihm vom Kopf gefallen - und er hat weder Strümpfe noch Schuhe an! Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Lordoberrichter Norman Dunning.... Da es sich um ein Verbrechen handelt (der Schaft des Messers ragt aus der Brust des Toten), wird schnell klar, dass dies ein Fall für die örtliche Londoner Polizei ist. Da diese im Temple Bezirk (einer mit dem Vatikan vergleichbaren Enklave, in der seit Jahrhunderten eigene Gesetze gelten) keine Befugnisse hat, kommt man überein, Gabriel zu beauftragen, interne Ermittlungen einzuleiten. Er kannte den Lordoberrichter von Kindesbeinen an; sie studierten zusammen im Eton College und die Laufbahnen waren sehr unterschiedlich: während der eine (Dunning) zum Lordoberrichter avancierte und zeitlebens darum fürchtete, für seinen minderen Intellekt 'enttarnt' zu werden, war der andere (Gabriel Ward) dafür bekannt, selbst die vertracktesten Fälle zu lösen, an denen seine Kollegen verzweifelten.


    Seitens der Ermittlungen kommt es zu einer Teambildung zwischen Gabriel und dem jungen Constable Wright, der hier eine gute Figur macht und von neuen Ermittlungstechniken (im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten, der dies für 'Kokolores' hält) ebenso wie von den Fähigkeiten Gabriels sehr viel hält: So hat er eine blutige Hand an der Mauer fotografiert, die später noch Bedeutung haben sollte. Auch die neue Art, zu ermitteln, die auf Fingerabdrücken basiert, machen sich die beiden ungleichen Männer, die sich wundervoll ergänzen, später zunutze. Denn Temple-intern benötigt es wirklich 'Feingefühl', da einige, die verdächtig erscheinen könnten, sehr an ihrem Ruf, an ihrer Ehre, an ihrem Renomee - und an ihrer Karriere hängen....


    Was z.B. liegt im Dunkeln, was bei dem "Kleinen Diner", das der Schatzmeister am Abend des Mordes gab, so dringend besprochen werden sollte? Welche Rolle spielen Lordrichter Brown und Wilson, der Kontrahent bei Gericht (und dennoch fairem Freund) Sir Barton - und der Schatzmeister? Ganz zu schweigen vom Reverend der Temple Church? All' diese Fragen gilt es für Gabriel und Wright, herauszufinden. Und es ist sowohl spannend als auch sehr vergnüglich zu lesen, wie die beiden dies anstellen: Da werden die Herren Lordrichter befragt; frühere Gouvernanten im Hause Dunning, die - zum Leidwesen Gabriels nicht in der näheren Umgebung leben - weshalb kurzerhand Wright in seinen freien Tagen nach Greenwich und nach Bournemuth reisen muss (Gabriel schätzt es überhaupt nicht, sich vom Temple zu entfernen, der ihm existenzielle Sicherheit und Wohlgefühl verschafft: In der Bench Street umgeben von Stapeln von Büchern fühlt er sich zu Hause; zu Frauen hat er ein eher schwieriges Verhältnis. Allerdings gibt es da Ausnahmen: Die Köchin sowie auch Meg, das Küchenmädchen sowie das gesamte Küchenpersonal hat den Anwalt ins Herz geschlossen (was sich in prächtigen Körben als Gruß aus der Küche vor seiner Türschwelle manifestiert). Doch parallel zu dem Mordfall gibt es noch eine weitere 'Ungereimtheit' - Mr. Moore, seines Zeichens Buchhändler und Verleger bzw. dessen kleine Tochter finden ein Manuskript, das ihm jemand vor seine Tür im Verlag legte: "Millie, die Kirchenmaus". Die Tochter ist so entzückt, dass ihr Vater auf die Botschaft im Kinderbuch aufmerksam wird - und es verlegt: Mit solch' einem Erfolg, dass der auf der Kippe stehende Verlag gerettet werden kann! Doch wer ist die Urheberin des Textes? Handelt es sich hierbei um ein Pseudonym? Moore versucht vergeblich, die Autorin bzw. den Autor zu ermitteln, bis es eines Tages zu einem Prozess kommen sollte: Miss Susan Hatching beansprucht das Urheberrecht an "Millie" und möchte sich nicht an den Einnahmen bereichern, sondern es 'ihrer' Kirche zukommen lassen. Doch ist sie wirklich die Autorin?


    Diese beiden "Fälle" werden parallel verfolgt und Sally Smith versteht es hervorragend, die subtile Spannung zu halten: Die Figuren werden sehr gut ausgeleuchtet und besonders Wright und Sir Gabriel Ward sind sehr sympathische Ermittler! Mir gefiel z.B. die Neurose Gabriels, das Tintenfass und den goldenen Bleistift immer in derselben Position auf dem Schreibtisch zu wissen, da ich vor ca. 30 Jahren dieselbe Neurose hatte :D. Der Cosy-Krimi hat kurze Kapitel, ist sehr eingängig und mit ironischem Unterton geschrieben, der auch die Atmosphäre dieses geschichtsträchtigen Bezirks zum Ausdruck bringt.


    Fazit:


    Ein vergnüglich zu lesender historischer Cosy-Krimi, der durch Authentizität sowohl der Lösung der Fälle als auch der Figuren überzeugt. Ich kann "Der Tote in der Crown Row" bedenkenlos und gerne weiterempfehlen und würde mich sehr freuen, wenn die Autorin weitere Fälle für Sir Gabriel Ward (und den jungen Constable Wright) folgen lässt!


    4ratten

    upps, eigentlich recherchiert die Autorin schon gut; ich mag ihre Romane sehr (besonders die zeitgeschichtlichen) und fand die Vorgänger jetzt wirklich nicht seicht. Schade!

    Trotzdem steht das Buch auf meiner Leseliste - evtl. kann ich ihm ja mehr abgewinnen ;)

    Ich bin zwar nicht katholisch und stehe dem Vatikan oder/und einem Papst nicht sonderlich nahe; aber Papst Franziskus war nicht einer der Übelsten. Bleibt zu hoffen, dass der Nachfolger seinen päpstlichen Schwerpunkt ebenso auf die Schwächsten der Welt fokussieren wird.

    Möge er in Frieden ruhen.

    Die Sache mit den Lupinen hat mich jetzt doch sehr beschäftigt bzw. deren Bedeutung. Ich hab' dies hier gefunden

    (und würde doch - wenn auch nur Tochter eines Gärtners - Dolden durchaus durchgehen lassen, ich finde den Ausdruck für die Blüten passend, auch wenn sie ja dicht an dicht stehen. Eine schöne und sehr anspruchslose Pflanze übrigens, ich hatte sie einige Jahre im Garten hinter dem Haus hier)...


    Die Bedeutung und Symbolik der Vielblättrigen Lupine: Eine tiefere Betrachtung. Die Vielblättrige Lupine steht symbolisch für Vorstellungskraft und Schutz. Diese Blume wird oft in Gärten für ihre Farbenpracht und Robustheit geschätzt.


    In Zusammenhang mit dem Gedicht sehr interessant - und stimmig, wie mir scheint.


    Die ersten beiden Bände sind in unserer Bücherei gerade ausgeliehen, aber ich werde sie mir sicher noch besorgen.

    Dann hast du noch zwei tolle Krimis von Viveca Sten zu lesen, viel Spaß dabei! (Mir haben alle 3 sehr gut gefallen :thumbup: )