Stephan Wunsch - Verrufene Tiere. Ein Bestiarium menschlicher Ängste

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    Klappentext:

    Stephan Wunsch porträtiert zehn schlecht beleumundete, ja verrufene Tiere, taucht ein in das verschattete Reich boshafter Naturkunde – und in die Abgründe der menschlichen Psyche. Denn ein Bestiarium der verrufenen Tiere, das ist ein Katalog menschlicher Ängste, Zweifel und offener Wunden – kurzum: eine hintergründige und lustvolle Menschenkunde von aasigem Geier bis falscher Schlange, von hinterlistiger Hyäne bis vampirischer Fledermaus.


    10 verschiedene Tiere stellt Wunsch vor: Haie, Spinnen, Hyänen, Quallen, Geier, Fledermäuse, Wespen, Kraken und Affen. Dabei liegt sein Augenmerk allerdings nicht auf deren Biologie, sondern darauf, wie die Menschen auf sie reagieren, sie bewerten, welchen kulturellen Stellenwert sie ihnen zuweisen, oft - aber nicht notgedrungen - unabhängig von den biologischen Gegebenheiten.


    Manche Tiere kommen in der menschlichen Wertschätzung einfach schlecht weg. Ihnen werden moralische Schwächen zugesprochen, Charakterzüge wie Feigheit, Böswilligkeit und ähnliches unterstellt. Dabei wird auf Fakten nicht unbedingt Rücksicht genommen.


    Wir alle "wissen" doch, dass Hyänen feige Aasfresser sind, die von den Jagderfolgen anderer, "besserer" Tiere leben. Ignoriert wird dabei, dass Hyänen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil ihre Beute selbst machen, und diese ihnen oft genug von den "edlen" Löwen abspenstig gemacht wird.


    Apropos Löwen: Der Autor kontrastiert in mehreren Fällen die Auffassung des "verwunschenen" Tier mit der eines besseren, edleren Konterpart, vergleicht also z. B. die Meinung zu Wespen mit der zu Bienen, Fledermäusen zu Vögeln, Geiern zu Adlern. Und natürlich Affen zu Menschen.


    Das alles ist hoch interessant und birgt viele Denkansätze. Wieso kommt es zu solchen kulturell verankerten Negativauffassungen zu einigen Tiergruppen, wieso rufen einige solche starken Ängste hervor, während die objektive Gefahr durch andere doch viel größer ist? Wieso reagiert und denkt der Mensch oft so irrational? Beantworten lassen sich diese Fragen nicht unbedingt, aber sie dienen als Gedankenfutter.


    Dafür vergebe ich begeisterte 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wir sind irre, also lesen wir!