Eva Gesine Baur - Maria Callas. Die Stimme der Leidenschaft

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    Maria Callas war eine der bedeutendsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts. Sie brillierte auf der Bühne und sorgte mit ihrem Privatleben für Aufsehen. Eva Gesine Baur erzählt das Leben der großen Sängerin von den ersten Schritten auf dem Athener Konservatorium bis zu den ersten Erfolgen auf der Bühne.


    Die Autorin beschreibt eine Frau, für die es immer nur die Musik gab und die für ihren Erfolg alles gab, manchmal auch zu viel. Von Anfang an gab Maria Callas alles, beim Unterricht und später auch bei den Proben. Es schien, als ob der normale Unterricht für sie zu wenig war, sie wollte die uneingeschränkte Aufmerksamkeit ihrer Lehrer und gab sich nur wenig mit ihren Mitschülerinnen ab. Diese Einstellung hat sie auch später beibehalten: in ihrem Leben war nur Platz für Musik, Freundschaften schloss sie wenn überhaupt nur, wenn sie ihr nützlich waren.


    Das machte sie nicht unbedingt zu einer sympathischen Person, zumindest hat sie die Autorin nicht so beschrieben. Aber ich habe auch nicht den Eindruck gewonnen, dass sie beliebt sein wollte. Vielmehr wollte sie für ihr Können bewundert werden und tat alles, um die Beste zu sein. Das ist ihr auch gelungen, aber den Preis fand ich zu hoch, denn am Ende ihres Lebens war Maria Callas alleine.


    Eva Gesine Baur beschreibt die Sängerin nicht unbedingt positiv. Sie erzählt von einer maßlosen Frau, in mehr als einer Hinsicht. Das Gewicht von Maria Callas war immer wieder in Thema. Ich kann verstehen, dass es für manche Rollen nicht passend ist, wenn sie Sängerin nicht der Person entspricht, die sie darstellt. Aber Maria Callas hat es immer wieder geschafft, ihre Stimme für sich sprechen zu lassen und ihr Aussehen vergessen zu machen. Trotzdem war ihr Gewicht immer wieder ein Thema im Buch, das für mich zu oft erwähnt wurde.


    In ihrem Buch schreibt Eva Gesine Baur stellenweise von Callas, dann wieder von Maria und benutz die verschiedenen Namen, um die Person von der Künstlerin zu unterscheiden. Für mich hat dies Stilmittel nicht immer funktioniert, auch weil sich diese beiden Facetten der Persönlichkeit immer wieder vermischt haben.


    Ich habe die Biografie mit gemischten Gefühlen gelesen. Das Buch hat mir einen ersten Blick auf die Künstlerin gewährt, aber mir nur ein unvollständiges Bild gezeigt. Ich bewundere die Künstlerin, mag den Menschen dagegen nicht. Das muss ich nicht unbedingt, um ihre Musik weiter genießen zu können. Die Autorin hat einige Stilmittel verwendet, die mir nicht gefallen haben.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Maria Callas kommt aus einfachen Verhältnissen. Sie wurde schon früh von ihrer Mutter dazu gedrängt, Konzerte zu geben. Für Maria selbst gab es aber auch nie etwas anderes als die Musik. An ihrer Stimme arbeitete sie permanent und verlangte sich alles ab. Es dauerte eine Weile, doch dann lag ihr die Welt zu Füßen. Sie sang an allen großen Opernhäusern. Aber es gab auch die andere Callas, die sich nach Liebe sehnte und immer wieder Enttäuschungen erlebte.


    Ich habe das Leben von Maria Callas mitverfolgen können, daher habe ich durch diese Biografie gar nicht mal so viel Neues erfahren. Das Buch bringt uns das Leben und Wirken dieser Ausnahmekünstlerin näher. Sehr detailliert erzählt die Autorin Eva Gesine Baur über diese ganz besondere Frau.


    Als Person war mir die Callas nicht sympathisch, sie ist hart, egoistisch, egozentrisch und manipulativ, aber als Sopranistin fand ich sie genial. Sie hatte meiner Meinung nicht unbedingt die schönste Stimme, aber sie war eine ungeheuer ausdrucksstarke Sängerin, die ich immer wieder gerne höre. Sie verhält sich divenhaft und daher ist mir ihr nicht leicht umzugehen. Sie vertuscht gerne ihre verletzliche Seite, indem sie aus allem ein Drama macht. Das macht sie auch für die Presse interessant, die sie unerbittlich verfolgt. Ihre Männergeschichten sind genauso legendär wie ihre Auftritte als Opernsängerin.


    Diese Biografie ist interessant und fesselnd, aber nicht ganz leicht zu lesen. Dennoch kann ich sie Interessierten nur empfehlen.


    5ratten