Araminta Hall - One of the Good Guys

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    Titel: One of the Good Guys

    Autorin: Araminta Hall

    Haupt-Sprecher:innen: Elliot Fitzpatrick, Olivia Vinall and Helen Keeley sowie in "Nebenrollen" Olivia Dowd, Paul Panting, Joe Gaminara and Heather Long


    Bisher nicht übersetzt


    Allgemein:

    7 h 53 Min, Mcmilan



    Inhalt:

    Cole ist der perfekte Ehemann: Romantisch, unterstützt seine Ehefrau und ihre Karriere, würde sich als Vater nicht aus der Erziehung heraushalten und trinkt keinen Alkohol. Eben einer von den Guten. Als Mel ihn verlässt, ist er umso überraschter. Sie müsste doch glücklich gewesen sein ihn zu haben...

    Nach wie vor unter der Trennung leidend, nimmt Cole einen neuen Job an. An der Küste hofft er zur Ruhe zu kommen. Als er die Künstlerin Lenny kenenlernt schöpft er neue Hoffnung. Vielleicht findet er mit ihr eine neue große Liebe?

    Während dessen verschwinden zwei junge Mädchen, die für einen Charity Walk unterwegs waren um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. Als die Polizei Ermittlungen anstellt, stoßen sie schnell auf Cole...

    Doch ist alles so, wie es scheint?

    Und Cole... er ist doch einer von den guten... oder nicht?



    Meine Meinung:

    Der Roman nutzt ein paar Thrillerelemente, ist aber vor allem der Versuch Gesellschaftskritisch über die Tatsache nach zu denken, warum die Guten Jungs eine Belohnung dafür wollen, das sie die "Guten" sind. Und warum Frauen sich ständig dafür rechtfertigen müssen, wenn sie eine gewisse Erwartungshaltung darin haben, wie sie in Beziehungen behandelt werden.


    "One of the Good Guys" ist dabei ziemlich perfide, denn wir starten mit einer männlichen Perspektive. Das lullt ein, und ich wusste erst nicht, was die Autorin damit eigentlich möchte. Doch nach und nach wird es fast unangenehm. Cole sieht nur, das er einer der "Guten" ist... doch an dieses Verhalten knüpft er die Meinung, dafür bestimmte Rechte zu haben, wie er mit seiner Ehefrau Mel umgeht. Welche Wünsche er hat und wie diese umgesetzt werden. Er konstruiert seine Wirklichkeit um sich herum, ohne die Wünsche seiner Ehefrau in den Blick zu nehmen - oder generell zu überdenken, wie er Frauen in sein Leben einbezieht - und wie nicht. Er ist doch einer von den "Guten", die sich evtl. sogar als Feministen verstehen, die gut finden, das Frauen gebildet sind, gute Jobs haben, die Familienplanung verschieben oder ganz aufgeben etc. Er versucht Mel zu unterstützen. Aber erwartet für diese Unterstützung quasi eine Bezahlung. Nach und nach fällt die Fassade. Ich glaube sogar, das man das als Leserin/Frau schneller durchschaut, weil man damit vermutlich des Öfteren Erfahrungen gesammelt hat. die Männer so nicht kennen. Dieses belächeln eines bestimmten Karriereweges z.B. etwa weil die betreffende Frau modelt, auf Social Media aktiv ist und dort über Follower und Werbung Geld verdient, oder andre Berufe ausübt, die von der Gesellschaft abwertend beäugt werden (oft genug weil diese Berufe weiblich "besetzt" sind.)

    Cole ist sich keiner Schuld bewusst. ER macht nie Fehler. Wie auch, wenn Männern immer erzählt wird, das sie in allem Recht haben - auch weil die Welt von Männern dominiert wird. Die Bestätigung liegt auf der Hand. Kritik ist dann Schwer zu ertragen, weil sie auch historisch betrachtet noch recht neu ist. Im Roman kommen durch Tweets, Zeitungsartikel, einem Podcast auch verschiedene Männer zu Wort, die in ihren Argumenten genau das aufzeigen. Ein Unverständnis an Kritik an ihrem Verhalten und auch ein Unverständnis für die Reaktion von Frauen darauf.


    Die Stärke von "One of the Good Guys" liegt meiner Meinung nach in der Diskussion darüber, das man Frauen und ihre Erfahrungen misogynem Verhalten ernst nehmen sollte. Es geht dabei nicht nur um Gewalt und Angsterfahrungen z.B. auf dem Nachhause weg in der Nacht. Oder warum Männer in Diskussionen die Meinung von Frauen gerne mal belächeln oder ihnen in medialen Kontexten mehr Zeit und Stimme eingeräumt wird. Es geht darum, wie die Gesellschaft im gesamten Frauen eine Stimme zu gesteht. Wo beginnt Misogynie? Wie tief ist sie verwurzelt?. Mich hat leider die Lösung der Autorin nicht so richtig überzeugt, Auch wenn ich versteh, was sie damit erzählen möchte und auch warum. Es ist für mich eben nur eine Lösung, die letztendlich genau das Gegenteil erreicht hat. Und die mich auch unbefriedigt zurück gelassen hat.

    Aber eine Frage bleibt definitiv hängen: Wenn es so viele Good Guys gibt? Warum haben so viele Frauen denn eigentlich Angst davor, Nachts alleine unterwegs zu sein oder meiden Männergrüppchen bei einem Spaziergang auch am Tage?


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: