Simone Meier - Die Entflammten

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  • Die Entflammten

    Die Entflammten, Roman von Simone Meier, EBook, Kein&Aber
    Zwei Familiengeschichten im Zeichen der Kunst.
    Die junge Jo van Gogh-Bonger war mit Theo dem Bruder von Vincent van Gogh verheiratet, erst erschießt sich ihr Schwager dann stirbt ihr Ehemann an den Folgen der Syphilis, zurück bleiben hunderte von Bildern, des bis dato wenig bekannten Malers und eine Kind von ihrem Gatten. Um zu überleben versucht sie Van Gogh weltberühmt zu machen.
    Über hundert Jahre später wird die junge Kunsthistorikerin Gina auf die Lebensgeschichte Jos aufmerksam, dies inspiriert sie zu einem opulenten Roman.
    Am Anfang des Buches ist ein Personenregister über die historischen Personen platziert, was sehr hilfreich war. Die Überschriften der Kapitel passen zum jeweiligen Inhalt. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, jeweils aus der Sicht von Jo oder Gina. Oft jedoch gehen die Zeitebenen in einander über, denn der jungen Gina erscheint der Geist Jos, die die Erzählung aus ihrer Sicht übernimmt. Das war sehr verwirrend und ich habe mich des Öfteren schwergetan mich in der Zeit zurechtzufinden.
    In einer äußerst poetischen Sprache erzählt die Autorin ihren Roman, deshalb habe ich es geschafft, langweilige Stellen zu tolerieren. Insgesamt fand ich die Erzählungen aus der Vergangenheit interessanter, die Verbindung mit Ginas Familie und der Lebensgeschichte von Jo konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, da habe ich mich sehr schwer getan der Verlauf der Erzählung zu folgen.
    Ich habe allerdings gehofft, viel mehr aus dem interessanten Leben des Malers Vincent van Gogh zu erfahren, seine Werke inspirieren mich, immer wieder habe ich mir die genannten Bilder vom Buch angesehen. In diese Richtung hätte ich mir noch viel mehr Informationen gewünscht, insgesamt sind es eigentlich zwei Familiengeschichten, etwas oberflächlich und die nichts miteinander zu tun haben. Eine Stelle hat mich aber beeindruckt … Vincents Bilder sind wie feuerspeiende Wurfsterne, die in den Menschen steckenbleiben und dort etwas anrichten.
    Die Verbindung zu Mata Hari, die am Ende des Buches in einigen Szenen auftaucht habe ich nicht nachvollziehen können. Die Figuren in der Vergangenheit waren interessant geschildert, mit den modernen Charakteren konnte ich nichts anfangen die sind mir fremd geblieben.
    Einzig bemerkenswerte Figur im Buch Johanna van Gogh-Bonger, wer sich für deren Leben interessiert, wird Gefallen am Buch finden.
    Von mir 3 Sterne


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  • Die Kunsthistorikerin Gina stößt auf die Geschichte der Johanna van Gogh-Bonger, die sie nicht loslässt. Sie möchte ein Buch über diese Frau schreiben. Dazu kommt sie bei ihrem Vater, der von seiner Familie getrennt ist, in einem kleinen Haus am Meer unter. Ginas Vater ist Schriftsteller, hat einen Roman veröffentlicht und versucht nun seit über zwanzig Jahren erfolglos ein weiteres Buch zu schreiben.


    Jo Bonger lernt durch ihren Bruder den Kunsthändler Theo van Gogh kennen. Doch sie ist nicht frei. Dennoch schreibt ihr Theo über ein Jahr täglich Briefe und am Ende erhört sie ihn. Sie ist glücklich mit Theo. Doch da ist Theos Bruder Vincent van Gogh, der finanziell unterstützt werden muss und Zuspruch braucht. Theo kümmert sich intensiv um Vincent und der gibt ihm seine Bilder, die wohl sonst niemand will. Kurz nachdem sich Vincent erschossen hat, stirb auch Theo. Jo steht mit einem Baby und hunderten Gemälden von Vincent van Gogh alleine da. Sie beschließt, Vincent und seine Bilder weltberühmt zu machen.


    Über Vincent van Gogh wusste ich schon einiges, doch Jo van Gogh-Bonger war mir bisher kein Begriff. Ich fand es interessant, diesen Roman zu lesen, doch so richtig packen konnte er mich nicht. Simone Meier erzählt in einer klaren Sprache, der aber die Farbe und Lebendigkeit dieses künstlerischen Umfeldes fehlt. Die Charaktere sind gut und tiefgründig dargestellt. Bei ihrer Arbeit an dem Buch setzt sich Gina nicht nur mit Jo auseinander, sondern auch mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Leider habe ich zu keiner der Personen eine Beziehung aufbauen können.


    Das Cover gefällt mir gut und ist sehr passend.


    Eine informative und unterhaltsame Geschichte im Umfeld der Kunst.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Gina beginnt ihre Erzählung mit einem großen Vorsatz. Sie will über Johanna van Gogh-Bonger schreiben, der in der Geschichte von Vincent und Theo van Gogh nur eine Nebenrolle zugewiesen wurde, obwohl wir ohne sie die Bilder van Goghs wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen hätten.


    Ich kenne auch nur die Geschichte der beiden Brüder und habe mich deshalb gefreut, mehr über die Frau im Hintergrund zu erfahren. Anfangs wurde ich nicht enttäuscht, denn Johannas Geschichte bis sie Theo kennenlernte und mit ihm zusammenkam, war schön erzählt. Ich habe nicht nur über sie erfahren, sondern auch über die Dynamik zwischen den Brüdern und habe Vincent van Gogh mit durch die Augen von Menschen gesehen, die ihm nahestanden und die ehrlich über ihn und auch seine unangenehmen Eigenschaften berichtet haben.


    Aber nach einer gewissen Zeit konnte mir die Autorin nicht viel Neues mehr erzählen. Die Charaktere folgten den immer gleichen Verhaltensmustern und auch nach dem Tod der Brüder schien mir Johanne immer noch mit ihnen verknüpft zu sein, so dass sie in ihrem späteren Leben nie wirklich frei war.


    Auch Ginas Geschichte verläuft in den gleichen Mustern. Eine echte Verbindung zwischen ihr und Johanna, wie es der Klappentext versprochen hat, konnte ich nicht erkennen. Diesen Handlungsstrang habe ich vermisst. Die Geschichte hat viele interessante Ansätze, aber die Autorin hat sie für mich nicht weit genug ausgeführt.

    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.