Sharon Bolton - Beste Freunde

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  • Was für ein Psychothriller!


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    Eine Clique von sechs Jugendlichen feiert den baldigen Abschluss ihrer obligatorischen Schulzeit. In der Villa von Talithas Eltern geniessen sie den Sommer, bevor sie mit dem Studium starten. Daniel, Talitha, Felix, Megan, Amber und Xav beweisen sich und ihre Freundschaft in einer gefährlichen Mutprobe. Fünfmal ist alles gut gegangen, nun muss sich noch Daniel beweisen. Es kommt zu einem tödlichen Unfall, bei dem drei Menschen sterben. Megan nimmt die Schuld auf sich und verlangt dafür, dass sie bei den anderen fünf einen Gefallen einfordern darf. Trotz guter Prognosen wird sie zu 20 Jahren Haft verurteilt. Als Megan mit 38 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, ist es Zeit, um mit ihren ehemaligen Freunden abzurechnen.


    Was für ein Psychothriller!


    Im ersten Teil des Buches wird erzählt, wie die sechs Jugendlichen abhängen und aus lauter Langeweile verhängnisvolle Mutproben unternehmen. Die jungen Leute sind praktisch alle in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen und ein wahrhaftiges Beispiel an jugendlichem Leichtsinn, Alkohol und Langeweile. Was sie für eine Mutprobe machen, verrate ich hier nicht. Nur soviel: Sie spielen mit dem Menschenleben anderer, Mich hat entsetzt, wie die Gruppendynamik sich negativ entwickelt und das Gehirn von sechs eigentlich intelligenten jungen Menschen ausschaltet. Nach dieser Mutprobe übernimmt Megan die Verantwortung und stellt sich. Genau hier taucht die spannende Frage auf, warum sie die Schuld auf sich nimmt. Diese Frage zieht sich fast durch das ganze Buch und hat mich sehr motiviert, um so schnell wie möglich weiterzulesen.

    In diesem ersten Teil geht es "pubertär" zu und her. Party, Freundschaft und Abhängen. Dieser Teil ist aber im Vergleich zum zweiten Teil, in dem die Figuren erwachsen sind, relativ kurz.


    Der zweite Teil startet 20 Jahre später mit der Entlassung von Megan aus dem Gefängnis. Dann geht es Schlag auf Schlag und man ist als Leser mitten im Psychothriller, denn nun wird abgerechnet. Hier zeigen sich die vielen Facetten der menschlichen Psyche. Die Ueberraschung schlechthin kommt ganz zum Schluss der Geschichte. Ein genialer Dreher in der Story zeigt wieder mal, dass nichts so ist, wie es scheint und Figuren so charakterisiert werden können, dass man als Leser voreingenommen sein kann.


    5ratten

  • Fünf Jugendliche, kurz vor dem Abschluss an ihre Eliteschule. Die Abende verbringen sie mit reichlich Alkohol (und anderem) bei einer von ihnen und irgendwann kommen sie auf die Idee ein Stück Autobahn als Geisterfahrer zu befahren. Das geht erst mal gut… bis es zu einem Unfall mit Todesfolge kommt. Die einzige Nicht-Reiche der Gruppe bietet sich an, die Schuld auf sich zu nehmen. Als sie nach längerer Haft als erwartet irgendwann zurückkehrt sind die anderen etablierte Mitglieder der Gesellschaft und fürchten sich vor dem, was sie als Bezahlung (oder Vergeltung?) fordern könnte.


    Der obige Teil ist tatsächlich nur der Anfang des Buchs, der Hauptteil spielt nach Megans Rückkehr aus dem Gefängnis. Als Leserin bleibt man im Dunkeln, man rätselt ebenso wie die Figuren, was sie wohl wirklich will. Aber man vertraut auch den anderen nicht vollständig, sie scheinen alle noch andere Geheimnisse als dieses gemeinsame zu haben.


    Die Autorin schildert sehr schön, wie schnell der Zusammenhalt zerbricht, am Ende zieht sie noch einmal das Tempo an und auch als Leserin traut man dann niemandem mehr.


    "Beste Freunde" ist ein gut gemachter Thriller, aber das habe ich ja von der Autorin auch nicht anders erwartet.


    4ratten