Latife Arab - Ein Leben zählt nichts - als Frau im arabischen Clan

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    Latife Arab wird 1980 in den anatolischen Bergen im Süden der Türkei geboren. Mit 5 Jahren kommt sie mit ihrer Familie nach Deutschland und wächst hier als Mitglied eines der größten Clans in Deutschland auf. Schon als kleines Mädchen lernt sie den erzieherischen Unterschied, die verschiedenen Geschlechterrollen, zwischen Jungs und Mädchen kennen. Als eine von ganz wenigen Frauen ist es ihr gelungen sich aus diesem Kreis zu befreien und seit 5 Jahren ein relativ glückliches, vor allem selbstbestimmtes, ganz gewöhnliches Leben zu führen. Wie lange dieser Kampf gedauert hat und was sie alles erleiden musste, das erzählt sie in ihrem berührenden Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“.


    Man hört oder liest ja immer mal wieder von arabischen Frauen, die aus ihrer Umgebung ausgebrochen sind, versteckt leben müssen oder sogar von ihren Angehörigen getötet werden um die Familienehre wieder herzustellen. Aber davon so zusammengefasst und ausführlich in einem Buch zu lesen, das war neu für mich.

    Latife Arab berichtet schonungslos und offen von ihrer Kindheit, wo sie bereits als kleines Mädchen in die kriminellen Machenschaften des organisierten Verbrechens gezwungen wird. Wie der Gehorsam in die hinein geprügelt wird. Von ihrer Zwangsverheiratung und wie sie auf grausame Weise immer wieder daran erinnert wird, wer sie ist, wo sie herkommt und wo ihr Platz ist.

    Für mich war es ganz schlimm zu lesen, was diese Frau sowohl als Kind, als Sklavin in ihrer Ehe als auch nach ihrer Flucht von ihrer Familie alles erleiden und erdulden muss. Wie sie es nach mehreren Versuchen endlich doch schafft, sich abseits von ihrer Herkunftsfamilie ein neues, eigen bestimmtes Leben aufzubauen.

    Sie schafft es auch mir glaubhaft zu vermitteln, wie tief die Gedanken ihrer Familie und ihrer Herkunft in ihr immer noch verwurzelt sind. Wie sie sich auch heute noch immer wieder dabei ertappt, Dinge zu tun oder zu denken, die sie so sehr verinnerlicht hat, dass sie schwer abzustellen sind. Ich kann mir anhand ihrer Erzählungen sogar vorstellen, wie diese Frau keine Nacht mehr durchschlafen, niemandem vertrauen kann und trotzdem die Suche nach einem eigenständigen Leben für sich und ihre Kinder, vor allem ihre Töchter, nicht aufgibt. Immer darauf gefasst, dass ihre Herkunftsfamilie sie auch weiterhin nicht in Ruhe lässt.

    Aber nicht nur wie die Clan-Familien mit Mädchen und Frauen umgehen hat mich wütend und sprachlos gemacht. Latife berichtet auch, wie skrupellos sie sich hier in unserem Land aufführen. Wie verachtend und abwertend sie auf uns Deutsche und unser Leben herunter schauen. Wie sie unseren Staat ausnehmen wie eine Weihnachtsgans ohne dass der viel dagegen tut. Es ist fast nicht zu glauben.


    Ein spannender, schonungslos offener und sehr interessanter Insiderbericht einer Frau, die den Kampf für ihre Emanzipation aufgenommen und den Mut zu einem Neuanfang gefunden hat.


    4ratten

  • Was mich stört, ist z.B. der Untertitel: Die Protagonistin ist im Süden der Türkei geboren worden, also Türkin. Die Türkei gehört aber nicht zur Arabischen Liga - oder zu arabischen Ländern.

    Einerseits macht es nicht ohne Grund mehr als betroffen, solch' einen biografischen Roman zu lesen, andererseits erscheint mir einiges klischeehaft.

    Wobei die Türkei für die andersartige Kultur (die nicht sehr frauenfreundlich ist, eher frauenverachtend) bekannt ist und die Unfreiheit von jungen Mädchen und Frauen. Auch hier in Deutschland (Blutfehden).

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Latife Arab - Ein Leben zählt nichts als Frau im arabischen Clan“ zu „Latife Arab - Ein Leben zählt nichts - als Frau im arabischen Clan“ geändert.