Stuart Archer Cohen - Der siebzehnte Engel

  • "Der siebzehnte Engel", so heißt eine Tangokneipe in Buones Aires, es war das Stammlokal von Comisario Fortunato und seiner kürzlich verstorbenen Frau. Er selbst steht kurz vor der Pensionierung und ist eher lustlos. Er bekommt den Sonderauftrag, eine junge US-amerikanische Menschenrechtsexpertin Athena Fowler zu unterstützen, die den Mord an einem US-Schriftsteller untersuchen will. Unangenehmerweise war es Fortunato selbst, der den Mann getötet hat, als dieser bei einem misslungenen Einschüchterungsversuch schwer verletzt wurde.


    Beide machen sich, mal getrennt, mal gemeinsam auf die Suche nach den Hintergründen der Tat. Doch um gewisse Geheimnisse zu wahren, schrecken einige auch nicht vor weiteren Morden zurück.


    Fortunato schwankt zwischen Anstand und Opportunismus, er redet sich ein, dass er kein so schlechter Mensch ist wie die meisten seiner Kollegen. Der innere Zwiespalt macht ihn zu einer interessanten Figur, Athena Fowler wirkt neben ihm blass und auch ein wenig naiv. Der Gegensatz bekommt dem Roman ganz gut, die Ermittlungen selbst werden leider nicht so sehr von ordentlicher Arbeit getrieben, sondern ergeben sich aus den Intrigen der unterschiedlichen Parteien.


    Ich würde den Krimi unter „Latin Noir“ einsortieren, sofern das als Genre existiert, das Düstere dominiert, daneben haben Tango und Nachtleben etwas Verzweifeltes.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: