Luo Guanzhong - Die Drei Reiche

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    "Die Drei Reiche" erzählt die Geschichte Chinas zur Zeit des 3. Jahrhunderts, als das Kaiserreich infolge einer Rebellion in die drei Reiche Wei, Wu und Shu geteilt wurde und diese um die Vorherrschaft über China kämpften. Das Buch zählt zu den vier Klassikern der chinesischen Literatur und ist mit über 1700 Seiten in 2 Bänden ein absoluter Klopper - was aber eine logische Konsequenz ist, wenn man bedenkt, was für eine umfangreiche Handlung hier abgedeckt wird - hier werden über 70 Jahre Geschichte und mehrere Generationen an handelnden Personen thematisiert.


    Die Konsequenz daraus ist eine Unmenge an Namen, die schnell unübersichtlich wird, gerade wenn man mit chinesischen Namen nicht vertraut ist - dass manche Personen unter mehreren Namen geführt werden, macht das Ganze auch leider nicht einfacher (so wird z.B. Liu Bei, der Herrscher über Shu, sowohl als Liu Bei, aber auch als Xuande, manchmal dann wiederum als Liu Xuande benannt). Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit bin ich aber gut damit zurechtgekommen (bzw. reicht es oftmals, nachzusehen, zu welcher Seite welche Person gehört, damit man wenigstens aus einer größeren Perspektive heraus weiß, wer gerade gegen wen kämpft). Davon abgesehen ist die Geschichte, in der man auf den ersten Blick fast nur Krieg erwarten würde, unglaublich vielseitig - neben den kriegerischen Auseinandersetzungen, die zwar das Hauptthema sind, gibt es auch Intrigen am Hof, Gedichte über wichtige Personen und insgesamt einen tollen Einblick in die damalige chinesische Gesellschaft.


    Beim Lesen bin ich gut unterhalten worden - durch die vielen angewandten Listen und Taktiken waren die Gefechte unerwartet spannend und das Buch hat mich sehr gefesselt - ich habe mit weit mehr Eintönigkeit gerechnet. Zwar fallen nach einer gewissen Zeit bestimmte, immer wiederkehrende Formulierungen auf ("er schlug nach links und hieb nach rechts", "sie kämpften mit Todesverachtung" und "sie schlugen ihn zu Fleischbrei" sind drei Beispiele, die mir direkt einfallen :err: ), aber die zuvor genannten Punkte machen das wieder wett. Wenn man die Zeit und Muße hierfür hat, wird man besser unterhalten, als ich dies bei einem 500 Jahre alten Roman erwartet hätte. 5/5 Ratten. 5ratten

    Aragorn: "Ihr habt schon gefrühstückt."

    Pippin: "Wir hatten das erste, ja. Aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"

    Merry: "Ich glaube nicht, dass er weiß, dass es sowas gibt."

    Pippin: "Und der Elf-Uhr-Imbiss? Mittagessen? Vier-Uhr-Tee? Abendessen, Nachtmahl? Das kennt er doch wohl, oder?"

    Merry: "Ich würde mich nicht darauf verlassen."

    Aus: "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"