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Mario Vargas Llosa's Der Krieg am Ende der Welt (La guerra del fin del mundo) erschien 1981. Für diesen Roman erhielt er den Ersten Internationalen Ritz-Hemingway-Preis.
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Der Antichrist ward geboren
Um Herrscher von Brasilien zu sein
Aber der Ratgeber kommt
Um uns von ihm zu befrein
Brasilien, Ende des 19. Jahrhunderts. Die Monarchie wurde soeben abgeschafft und die Republik eingeführt. Aber das Land wird von Seuchen, Armut und Hungersnöten heimgesucht und die junge Republik steht den Problemen machtlos gegenüber. Gerade um diese Zeit zieht ein hochgewachsener, magerer Mann durch die geplagten Gebiete, hilft Kirchen und Friedhöfe wieder aufzubauen und verkündet das Ende der Welt. Rasch wird er den Menschen auch zu einer geistigen Stütze und es finden sich AnhängerInnen, die den Mann, der die Republik zum Antichrist und Feind ausruft, Ratgeber nennen.
Unter seinen AnhängerInnen befinden sich berühmt-berüchtigte Cangaceiros, Banditen, die sich einen Sündenablass erhoffen; viele rechtlose LandarbeiterInnen; gescheiterte Existenzen und Parias der Gesellschaft. Gemeinsam besetzen sie Canudos, die leerstehende Fazenda des Baron Canabravo und gründen dort eine Gesellschaft der Ärmsten. Während sie Kirchen bauen, dem Ratgeber lauschen, beten und auf das Ende der Welt warten, überfallen und brennen einige von ihnen die umstehenden Fazendas nieder.
Sie widersetzen sich auch den Gesetzen der neuen Republik: sie zahlen keine Steuern, lehnen die Volkszählung und die staatliche Ehe ab. Schnell wird daher diese Gemeinschaft einigen Institutionen zum Dorn im Auge: der Kirche, die sich gegen den falschen Prediger stellt und um ihre Autorität fürchtet; den ehemaligen Monarchisten und Feudalherren, deren Fazendas niedergebrannt werden; der jungen Republik und dem Militär. Schließlich wird ein Militärkorps nach dem anderen nach Canudos geschickt, um die Aufständischen zu zerschlagen. Und hier beginnt die Geschichte erst recht.
Das Buch basiert auf geschichtlichen Fakten, was ihm neben der Spannung noch eine weitere Brisanz verleiht. Wenn man sich die Geschichte von Canudos durchliest, wird es klar ersichtlich, dass Vargas Llosa sich genau an das geschichtliche Gerüst hält. Innerhalb dieses Gerüstes bringt er uns in einer sehr intensiven, aber doch einfachen Sprache die Persönlichkeiten näher, ihre Motivationen und Lebensgeschichten, sodass diese grausame Episode der brasilianischen Geschichte ein Gesicht bekommt. Es ist ein grausames und brutales Buch, welches ohne große Details auskommt, d.h. die Szenen werden nicht bis ins klitzekleinste Detail ausgeschlachtet. Das verleiht dem Buch noch mehr Intensität, da es den Leser dazu bringt, über das Nichtgesagte nachzudenken.
Vargas Llosa widmet sein Werk auch Euclides da Cunha, der diesen Konflikt in seinem Buch Krieg im Sertao beschrieben hat. Er war soweit ich das mitbekommen habe, auch Augenzeuge dieses Krieges. Angeblich soll es auch das am meisten diskutierteste, aber am wenigsten gelesene Buch Brasiliens sein. Ich habe mir das Buch dann auch gekauft, aber noch nicht angefangen zu lesen. Hier der Link zu da Cunha's Buch:
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Und meine Wertung:
Liebe Grüße
nikki