Michael Maar: Leoparden im Tempel, 126 Seiten. Berenberg Verlag.
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Dieses sehr dünne Büchlein vereint Essays über bedeutende Autoren:
Andersen
Borges
Canetti
Chesterton
Kafka
Lampedusa
Mann
Musil
Nabokov
Powell
Proust
Woolf
Viele dieser Autoren und die einzige Autorin sind dem klassisch interessierten Leser natürlich bekannt. Maar beleuchtet auf wenigen Seiten, was den Genius der Autoren ausmacht. Meist nähert er sich über eine Anekdote oder einen Spleen dem Hauptwerk des Autors. Auch Nebenwerke werden eingeordnet. Die Essays sind meist für Tageszeitungen geschrieben, für diese Buchausgabe aber fast sämtlich noch einmal überarbeitet und teilweise erweitert. Alle Essays lassen sich gut lesen, bieten interessante Einsichten und machen Lust auf die Lektüre dieser Autoren.
Ein Essay ragt m.E. heraus. Anthony Powell (gesprochen Po-ell) ist mir literarisch bisher vollkommen unbekannt. Sein Hauptwerk Dance to the Music of Time besteht aus zwölf Bänden, von denen nur die ersten drei auf Deutsch erschienen sind. Maar vergleicht dieses Werk mit Prousts Recherche, an das es zwar nicht heranreicht (in keiner Dimension), aber er schließt wie folgt: Und dennoch ist es keine Übertreibung zu sagen, dass Powells Romanzyklus soviel Leseglück bereitet wie sonst nur Proust.
Schöne Grüße,
Thomas