Leo Perutz: Der Meister des Jüngsten Tages. dtv, 207 Seiten
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Dieser Roman ist 1923 erschienen. Perutz ist ein österreichischer Schriftsteller. Borges zählt dieses Buch zu den besten aus dem Bereich Kriminalliteratur, dabei kann man darüber streiten, ob hier wirklich ein Krimi vorliegt.
In der durchgehend spannend erzählten Geschichte stehen drei mysteriöse Selbstmorde (oder sind es Morde?) im Mittelpunkt. Die Rahmenerzählung umfasst nur wenige Tage des Jahres 1909 und fünf Figuren, zumeist Akademiker, die gemeinsam musizieren, treiben die Handlung voran. Die Auflösung des Falles wird in Sherlock-Holmes-Manier durch scharfes logisches Nachdenken betrieben. Das Ende überrascht mit einem Kunstgriff, der Leser wird aufgefordert, Teile des Textes anzuzweifeln. Aber auch ohne diesen Kunstgriff stellt der Roman auf der Krimi-Ebene eine intelligente Unterhaltung dar. Auf einer anderen Ebene kann man den Roman auch als Blick die Abgründe der menschlichen Seele und die Verführbarkeit des Menschen lesen.
Der Roman führt ein neues Wort in die deutsche Sprache ein, die Farbe Drommetenrot. Diese Farbe, eine zentrale Rolle für die Aufklärung der Fälle spielt, wird in späteren Jahren von Künstlern häufiger aufgegriffen.
Kein Buch, welches mich noch länger beschäftigen wird. Aber ein rundherum schönes Buch für zwischendurch.
Gruß, Thomas