H.P. Lovecraft

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  • Danke für den Tipp - da könnte ich zwischen den Jahren mal hin ...


    War in dem Haus früher ein Café drin? ... Kommt mir irgendwie bekannt vor ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ein interessantes Buch zu dem Thema ist "Gegen die Welt, gegen das Leben" von Michel Houellebecq: http://www.perlentaucher.de/buch/11712.html (Herausgeber ist Stephen King)


    Lovecraft hatte keinen regelrechten Rassenhass. Er sympathisierte nicht mit den Nazis und nannte Hitler - den Lovecraft sehr wohl kannte - einen Clown. Vielmehr empfand er eine starke Abneigung gegenüber Schwarze. Ihr Aussehen; ihr Benehmen; ihre laute, rhythmische Musik -- ja, die gesamte Kultur missfiel dem pietätsvollen, zurückhaltenden Gentleman aus New England. Wenn er einem Schwarzen auf der Straße begegnete, war er, so hieß es, wie versteinert und brach in Schweiß aus. Vor allem in seiner kurzen Zeit in New York muss er große Ängste ausgestanden haben. Gerade diese Erfahrungen schlugen sich in seinen Texten nieder: All die fremdartigen, göttergleichen Wesen mit ihren unaussprechlichen Namen (Yog-Sothoth, Cthulhu etc.), neben denen der Mensch (und also er selbst, Lovecraft) verschwindend klein und hoffnungslos verloren ist.


    Die Triebfeder Lovecrafts war niemals Hass, sondern Angst. Es sind ja immer die mittellosen Angelsachsen, die in seinen Erzählungen alles verlieren; die Würde, den Verstand, das Leben. Von einem Triumph der Herrenrasse kann da nicht die Rede sein.


    Ich verehre Lovecraft für seinen präzisen Stil, für die erschütternde Redlichkeit seiner vertexteten Ängste. Wenn man Angst und Abscheu mit Hass verwechseln mag, so muss man Lovecraft für diesen überaus konstruktiven Rassismus danken. Letztlich aber zählt nicht die Überzeugung eines Menschen, sondern seine Taten. Sowohl Lovecrafts literarisches Werk als auch sein uns bekanntes Leben sind durchweg anständig.


  • [...], nämlich aus dem Necronomicon, des verrückten (!) Arabers ("mad Arab" im Original) Alhazred.


    Gestern hab ich den ersten Teil des verrückten Arabers aus dem Necronomicon gelesen. War keine absichtliche Lektüre, sondern ich dachte mir, dass ich da einfach mal reinschnuppere, nachdem ich es im Bücherregal meines Bruders fand. Wie gesagt, hab nicht das ganze Buch gelesen, aber es war trotzdem eine durchaus interessante Abwechslung. :zwinker:
    Ich persönlich kannte z.B. den Cthulu-Mythos bis vor einigen Wochen noch nicht, jedoch hat mir mein Bruder so einiges darüber erzählt und mein Interesse wurde geweckt.


    Lg :winken:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Hallo Juggalette!


    Nun ist das Necronomicon ein Buch, das es eigentlich gar nicht gibt, bzw. das Lovecraft mitsamt seinem Autor erfunden hat. Es gab allerdings später Autoren, die das Buch quasi rekonstruiert haben - was hast Du denn genau gelesen?


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo sandhofer! :winken:
    Ich hab es jetzt leider nicht hier, da es nicht mir gehört. Aber ich erinnere mich, dass der "Autor" eben dieser Araber Abdul Alhazred war.
    Hab auf Amazon gesucht und nach den Kundenrezenzionen zu Folge dürfte es dieses Buch gewesen sein.

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    Im Prinzip war es ja keine Geschichte, sondern eben Beschwörungsformeln und Anleitungen wie man durch die einzelnen Tore der Götter geht, etc. Obwohl mich der Anfang des Buches doch recht "vorsichtig lesen" ließ, wenn der Araber seine Geschichte erzählt und all die Warnungen zur Benutzung der einzelnen Symbole ausspricht. :rollen:
    Im Vorwort wurde Lovecraft erwähnt, aber an genaueres kann ich mich jetzt leider auch nicht mehr erinnern.
    Lg

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • Ich hab es jetzt leider nicht hier, da es nicht mir gehört. Aber ich erinnere mich, dass der "Autor" eben dieser Araber Abdul Alhazred war.


    Eine witzige Idee, diese Mystifikation. Weil: Den Araber gibt's nicht. Mir fehlt im Moment die Musse nachzuforschen, wer hier unter seinem Namen geschrieben hat, aber ich behalt's mal im Hinterkopf und melde mich wieder.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Das es den Araber nicht gibt, hat mir mein Bruder auch gesagt! :breitgrins: Aber so genau kenn ich mich da wirklich nicht aus, denn selbst wenn man im Internet forscht findet man verschiedene Resultate - die einen behaupten das, die anderen das...
    Würde mich freuen, wenn da ein bisschen Licht in die Sache käme! :smile:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Musse


    Mousse? :zwinker:


    Abdul Alhazred gibt es wirklich nicht, das Necronomicon aber schon. Ich hatte es auch mal in der Hand, und es ist wirklich nur ein von Lovecraft inspiriertes Werk. Wenn ich mich nicht irre, wurde es von mehreren Autoren geschrieben (in neuerer Zeit natürlich) und lehnt sich einerseits an den Cthulhu-Mythos an, greift andererseits bekannte "magische" Gebiete auf und enthält diverse Beschwörungsformeln. Ob die authentisch oder reine Erfindung sind (OK, reine Erfindung sind die "authentischen" ja auch), weiß ich aber nicht.

  • Mousse? :zwinker:


    Ach... immer diese Deutschen, die nicht wissen, wie veraltet ihr "sz" ist. :rollen:


    ..
    Zurück zum Thema:
    Viele Infos findet man unter http://de.wikipedia.org/wiki/Necronomicon
    Wie immer ist die Wikipedia natürlich mit Vorsicht zu geniessen - aber im Normalfall ja zuverlässiger als Google-Resultate.
    ..
    Anscheinend gibt es ganz viele verschiedene Necronomicons. Das bekannteste (wohl auch das, das als Buch noch erhältlich ist) - ist das "Simon-Necronomicon". ?

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()

  • Ich will jetzt bestimmt keine weitere negative Diskussion anzetteln und der Kommentar soll jetzt auch nicht falsch aufgefasst werden, aber um einfach mal wieder meinen Senf dazu zugeben... :breitgrins:


    Hab in letzter Zeit ein paar Werke von Lovecraft gelesen (Der Fall des Charles Dexter Ward, Stadt ohne Namen und im Moment Best of Lovecraft). Ich weiß nicht, ob Lovecraft tatsächlich so ein extremer Rassist war wie von manchen Seiten behauptet oder auch nicht - ist mir im Prinzip auch egal, kannte den Menschen ja nicht :zwinker: - aber ich muss trotzdem sagen, dass man aus seinen Werken doch, so wie ich finde, sehr stark eine "Abneigung" gegenüber der schwarzen Bevölkerung herauslesen kann. Zum einen sind die meisten seiner Protagonisten blond und haben blaue Augen und zum anderen fügt er bei jeder Beschreibung von schwarzen Menschen, egal welche Rolle sie nun spielen, hinzu, wie abstoßend hässlich sie doch sind. Von dem her wundert es mich also nicht, dass viele Menschen, die seine Bücher gelesen haben der Meinung sind, er sei ein Rassist gewesen.


    *senftube wieder zuschraub*

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    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • Ach ja... Der Witz mit dem Necronomicon. Immer wieder gerne verbreitet. So Sachen wie: "DAS BUCH GAB ES WIRKLICH! VON DEN ALTEN GESCHRIEBEN!" :teufel: Pfffff...... Lovecraft würde sich wohl vor Lachen nicht mehr einkriegen, wenn er so einige Sachen lesen / hören könnte. Aber auf der anderen Seite natürlich toll für Lovecraft. So ein tolles "Ei" in die Welt gesetzt zu haben. :zwinker:


    Egal. Lovecraft ist großartig! Einer meiner Lieblinge.


    Vielleicht gibt es hier mal eine Lovecraft Leserunde? Oder gab es sowas schon?


    gruss

  • Also falls es zu einer Leserunde kommen würde, wäre ich auf alle Fälle dabei. Ich habe mir schon länger mal vorgenommen, diesen Autor für mich zu erkunden, aber habe mich bisher nicht getraut. Irgendwie fehlt mir komplett der Überblick über sein Werk. Welche Geschichten gehören zum Zyklus um die "großen Alten" und welche stehen außen vor? Gibt es innerhalb der Geschichten eine gewisse Chronologie oder kann man sie lesen, wie man möchte? Viele Fragen, die in einer Leserunde bestimmt beantwortet werden könnten. :zwinker:

  • Es gab so weit ich weiß mal eine Lovecraft-Lesenacht! Das wär doch wiedermal toll! :breitgrins:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys


  • Also falls es zu einer Leserunde kommen würde, wäre ich auf alle Fälle dabei. Ich habe mir schon länger mal vorgenommen, diesen Autor für mich zu erkunden, aber habe mich bisher nicht getraut. Irgendwie fehlt mir komplett der Überblick über sein Werk. Welche Geschichten gehören zum Zyklus um die "großen Alten" und welche stehen außen vor? Gibt es innerhalb der Geschichten eine gewisse Chronologie oder kann man sie lesen, wie man möchte? Viele Fragen, die in einer Leserunde bestimmt beantwortet werden könnten. :zwinker:


    Lovecraft kannst du lesen wie du willst. Reihenfolge egal. Was du auf jeden Fall lesen solltest ist "Die Berge des Wahnsinns" oder "Der Flüsterer im Dunkeln".


    Also für eine Leserunde könnt ich mich schon begeistern aber im moment bin ich mit der Mayaleserunde beschäftigt und im August kommt die Edgar Allan Poe Leserunde PLUS "Der Seewolf" von Jack London... Volles Programm.


  • Also für eine Leserunde könnt ich mich schon begeistern aber im moment bin ich mit der Mayaleserunde beschäftigt und im August kommt die Edgar Allan Poe Leserunde PLUS "Der Seewolf" von Jack London... Volles Programm.


    Das haben wir doch mal in der Maya-Leserundenbesprechung festgestellt: uns hetzt niemand. :zwinker:
    Also wenn es erst September/Oktober zur Lovecraft-Leserunde kommt, stört mich das auch nicht. Im Gegenteil, das wäre mir sogar lieber.
    Und mit der Poe-Leserunde liebäugel ich im Moment auch. Mal schauen, ob ich rechtzeitig den Lesestoff auftue, dann werd ich mich da auch mal zu Wort melden.

  • Da ich für eine einzige Kurzgeschichte keinen gesonderten Fred aufmachen möchte, poste ich meine Eindrücke einfach hier im allgemeinen Thema. :zwinker:



    Howard Phillips Lovecraft ~ Die Ratten im Gemäuer


    (1924)


    Es ist der 16. Juli 1926. De La Poer (ehemals Delapore) bezieht die alte Priorei von Exham wieder, nachdem er sie originalgetreu mittelalterlich hat restaurieren lassen. Das Gemäuer ist seit jeher verflucht. De La Poer findet heraus, dass die Grundmauern der Priorei wahrscheinlich aus von den Römern des 2. Jahrhunderts stammen - grausame Riten für die Fruchtbarkeitsgöttin Kybele wurden hier abgehalten.


    Kurz nach seinem Einzug hört De La Poer unheimliche Geräusche in seinem Schlafzimmer, wie von wildem Trippeln. Seine Katzen spüren ebenfalls, dass etwas nicht in Ordnung ist mit dem alten Gebäude. De La Poer nimmt sich seinen Nachbarn Captain Norrys und seine Katze "Nigger-Man" zuhilfe, um ins Kellergewölbe zu steigen, um den Grund für die nächtlichen Geräusche herauszufinden. Als sie auf den Altarstein der Göttin Kybele stoßen, entdecken sie gleichzeitig, dass sich darunter noch eine Etage befinden muss. Gemeinsam mit einigen "Archäologen" steigen sie hinab. Der Anblick, der sich ihnen dort bietet, ist unaussprechlich...


    Dies ist meine erste Geschichte von Lovecraft und die hat mich wirklich gepackt. Mit einfacher, aber fesselnder Sprache erschafft Lovecraft eine einmalige und dichte Atmosphäre, die einem unter die Haut geht. Seine Vorstellungskraft ist beeindruckend, wie ich es bisher selten erlebt habe. Düster, apokalyptisch und absolut genial!


    5ratten