Arto Paasilinna - Der Sohn des Donnergottes

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    Inhalt:
    Die finnischen Götter - allen voran Ukko Donnergott - sind verzweifelt, da kaum jemand mehr an sie glaubt. Die Finnen sind Protestanten, nur wenige vereheren noch die alten Götter.
    Da sie das nicht so auf sich sitzen lassen wollen, schicken sie Rutja, den Sohn von Ukko, auf die Erde, um die Finnen zum "neualten" Glauben zu bekehen. Schließlich hat das mit Jesus auch geklappt... Auf der Erde tauscht Rutja seinen Körper mit Sampsa Ronkainen, um weniger auffällig zu sein. Sampsa ist einer der letzten in Finnland, der an die alten Götter glaubt. Abgesehen davon ist er ziemlich langweilig: zum einen bewirtschaftet er den väterlichen Hof und steht dort unter dem Pantoffel seiner Schwester und angeblichen Verlobten. Zum anderen betreibt er ein Antiquitätengeschäft in Helsinke, wo er wiederum unter dem Pantoffel seiner Angestellten steht. Gegen einen Körpertausch mit dem Göttersohn hat er darum auch nichts einzuwenden, so kann er in Ruhe lesen und sich um das Restaurieren alter Möbel kümmern, während Rutja unter seinem Namen die Finnen bekehrt. Das neue forsche Auftreten des vermeintlichen Sampsa alias Rutja sorgt natürlich für gehörige Verwirrung bei den Damen :breitgrins: Rutja erkennt schnell, dass die Finnen eigentlich gar keinen Glauben mehr haben und nur noch pro forma in die Kirche gehen. Mit Hilfe einer Steuerbeamtin, eines Werbefachmanns und ein paar hilfreichen Blitzen von Papa Ukko an den richtigen Stellen macht er sich ans Werk ...


    Meine Meinung:
    Das Buch ist einfach urkomisch. Bereits beim einleitenden Kapitel, in dem die finnischen Götter und ihre Vorschläge zur Besserung der Situation beschrieben werden, habe ich mich gekringelt vor Lachen. Sehr bezeichnend übrigens, das es mit Ilmarinen einen Friedensgott gibt, hingegen aber keinen Kriegsgott. Welches Volk kann das schon von seinen Göttern behaupten? Auch Rutjas erste Zeit in einem Menschenkörper und sein Vorgehen bei der Bekehrung der Finnen ließen mich häufig schmunzeln.
    Etwas schade fand ich,. dass die Übersetzung keine Hinweise auf Wortspiele mit den finnischen Namen gibt. Als Rutja - der ja als Sampsa Ronkainen auftritt - seinen Namen offiziell in Rutja Sohn des Donnergottes ändern möchte, meckert der Beamte herum, warum er das möchte, er selbst wäre ja viel schlimmer dran. Leider konnte ich auch mit Finnisch Wörterbuch nicht ganz herauskriegen, was es nun mit diesem Namen auf sich hat, meine Vermutung ist, dass sein Nachname etwas mit Eiter oder eitrig zu tun hat :confused: Auch andere Namen sind eindeutig sprechend, so heisst der Werbefachmann Kultajuuri = Goldwurzel (bei uns wohl eher Goldgrube).
    Auch finde ich, dass manche Dinge zu glatt gehen, ein paar Steine mehr hätte man Rutja bei seiner Arbeit schon in den Weg legen können. Allerdings hat das Buch auf diese Weise - trotz seiner Komik - etwas märchenhaftes. Klisches über Finnen werden auch reichlich auf's Korn genommen (Alkohol, Depressionen, Selbstmordrate, etc.).


    Alles in allenm sich nicht mein letzter Paasilinna!
    4ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted