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Aileen P. Roberts - Thondras Kinder - Die Zeit der Sieben
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Inhalt:
„Die Zeit der Sieben“ ist der Auftakt zu einer zweiteiligen Fantasyreihe, in der es um Thondras Kinder geht. Diese sind Menschen mit einer besonderen Begabung für den Schwertkampf . Ihre Aufgabe ist keine Geringe, denn sie soll die Welt zum positiven verändern. Obwohl sie schon viele Mal wiedergeboren wurden, gelang es ihnen nicht das Böse vollständig zu vernichten. Nun ist die Zeit der Sieben erneut gekommen. Werden sie die dunklen Mächte diesmal gemeinsam besiegen können?
Bewertung:
Der Prolog reißt den Leser hinein in die Handlung und man weiß eigentlich hier schon, was man zu erwarten hat. Liebe, Spannung, Fantasywesen und Kämpfe, aber auch eine sehr einfache Sprache, teilweise nicht ganz schlüssige Geschehnisse und ein paar Klischés.
Der erste Teil des Buches beschreibt vor allem, die Suche nach Kindern, welche die 7 sein könnten. Während am Anfang noch viel über die gefundenen Personen zu lesen ist, erscheinen weitere später nur in Nebensätzen. Überhaupt haben die ersten 200 Seiten mehr von einer Zusammenfassung als von einem Roman. Das liegt daran, dass unheimlich viel auf nur wenigen Seiten abgehandelt werden muss, um zum wichtigeren Teil der Handlung zu kommen. Nicht nur das Aufspüren der Kinder muss geschehen, sondern auch deren Auserwählung. Beides kommt zu kurz.
Die Auswahl an sich und die Aubsildung ist eigentlich nur Mittel zum Zweck, aber soetwas beschreibt man entweder sehr ausführlich oder gar nicht. Bei ersterem hätte es sicher ein 3. Buch gebraucht, damit alle Charaktere genug Raum bekommen hätten. Bei letzterem wäre in diesem Falle der Einstieg abrupt gewesen. Trotzdem ist der Mittelweg nicht durchweg gelungen.
Störend wirkt sich auch die schwarz-weiß Zeichnung des Buches aus, die sich erst im hinteren Teil der Geschichte verläuft. Ein Leser, der nicht geduldig genug ist, kann hier schnell aufgeben.
Vor allem der Kontrast zwischen Camasann und Naravaack, den Ausbildungsstätten, ist überdeutlich.
Der Titel verrät es, in diesem Buch geht es um Thondras Kinder, 7 an der Zahl. Ließt man jedoch das Buch, kann man zweitweilen nicht den Eindruck verdrängen, es gehe eigentlich nur um zwei. Wenn man eine Gruppe wählt, die für das Gelingen der Handlung wichtig ist, muss man auch jedem Charakter genug Raum geben. Das ist hier leider nicht der Fall.
Immerhin haben vor allem die weiblichen Charaktere etwas gemeinsam: Sie sind schön. Unheimlich schön. So schön, dass es gefühlte 1000 Mal an allen möglichen Stellen erwähnt werden muss, bis es unweigerlich auch dem letzten Leser auf die Nerven geht. Nichts gegen Schönheit, aber hier ist es etwas zu viel des Guten.
Schönheit allein reicht nicht, um zu den 7 zu gehören, sollte man meinen. Manchmal scheinbar doch. Jedenfalls zeigt besonders eine Person keine besonders überragenden Fähigkeiten auf einem anderen Gebiet.
Trotzdem gelang es mir einige Figuren ins Herz zu schließen, wenn auch nicht die, auf denen der besondere Fokus lag. Im Gesamten kamen mir die meisten Charaktere nicht sehr nahe, weil sie vor allem auf wenige Eigenschaften beschränkt zu sein scheinen.
Wer die 7 sein werden, stellt kein Geheimnis dar. Dem Leser werden kaum Alternativen zum Spekulieren geboten. Hiedurch wird noch einmal betont: Es geht eigentlich nicht um die Wahl der 7, sondern das danach.
Sehr wichtig in diesem Buch ist die Liebe. Wer mit vor Liebe und Beziehungen übersprudelnden Büchern nichts anfangen kann, sollte die Finger von diesem lassen.
Größtes Mankon bleibt bei allem der fehlende Spannungsbogen zu Beginn. Nachdem kurzen Prolog, kommt die Handlung kaum voran. Der Gemütszustand ist nur noch knapp entfernt von Langeweile, bevor endlich etwas passiert.
Sprachlich lässt sich das Buch gut lesen, hat jedoch mit einigen sprachlichen Holperen zu kämpfen.
Die Kapitel sind manchmal sehr lang geraten. Mir persönlich liegen kürzere Kapitel mehr, da sie eher zum Weiterlesen verführen als Kapitel, die einfach kein Ende nehmen wollen.
Gefallen hat mir die nebenbei Einbindung der Götter. Jemand vom Steppenvolk wendet sich zuerst an einen anderen Gott als ein Pirat.
Angenehm in Erinnerung bleibt mir, dass die Pferde nicht nur Transportmittel nimmt. Ohne zu viel Raum in der Handlung einzunnehmen, was Leute mit Pferdabneigung abschrecken könnte, sind sie mehr als Tiere auf denen die Helden unterwegs sind.
Positiv erwähnen muss ich auch die Tatsache, dass die schilernden Helden auf ihren Reisen nicht unverletzt bleiben. Das hätte extrem unrealistisch gewirkt. Hierbei herscht jedoch ein Ungleichgewicht. Einige haben häufiger mit Verletzungen zu kämpfen als andere. Das liegt sicherlich auch daran, dass manche Personen häufiger die Gefahr suchen als andere.
Auch typische Fantasyvölker finden in der Geschichte ihren Platz, was mir gefallen hat.
Zurückgelassen wird der Leser mit einer fast filmreifen Schlusszene, die das Tor für Band 2 öffnet, auf den Band 1 eindeutig als Vorbereitung angesehen werden muss.
In Fantasybüchern kommt man heute fast nicht mehr um sie herum: Die Karte. Während ich sie sonst nützlich und auch optisch gut finde, gefällt sie mir hier rein optisch nicht.
und (Bonus für die schöne Leserunde)
Liebe Grüße
Nirika