Beiträge von Sven

    Da sind ja interessante Antworten und Rezensionen dabei ...


    Nun, ich lese das Buch gerade (bin auf Seite 416), und mir gefällt es bislang sehr gut.


    Allerdings sind die Meinungen zum Buch hier auch sehr schön geeignet um meine Erwartungen nicht in den Himmel zu schrauben :zwinker:


    Mir fällt bislang auch auf dass die Bösen wirklich böse sind und die Guten absolut gut. Ein klarer Schwachpunkt des Buches, denn gerade bei so dicken Büchern kann und darf man erwarten, dass Schwarz und Weiß im Lauf der Geschichte auch mal verwischt. Schliesslich hat der Autor ja Zeit genug, die Figuren zu entwickeln ...


    Sehr gut hingegen gefällt mir der Spannungsaufbau! - Gut, ich darf dann wohl erwarten dass sich einiges im zweiten Teil des Buches wiederholt. Dennoch: Zwischenhöhepunkte im Buch gibt es deren viele, und so ist der Spannungslevel eigentlich durchgehend sehr hoch.
    Hinzu kommt dass hier nicht ein verklärtes Mittelalter beschrieben wird sondern auch wirklich klar wird, warum man es als "dunkles Zeitalter" beschreibt. Die Brutalität ist stellenweise groß, aber sie ist nicht unglaubwürdig. Sie gehört in diese Zeiten einfach herein.


    Weiterhin gefällt mir sehr gut (ich hoffe, ich verrate hierdurch jetzt nichts) die Message dass man unter Wölfen nur überleben kann wenn man sich selbst manchmal wie ein Wolf verhält. DAS ist eine Botschaft die ich ganz klar unterstreichen kann und die gerade dort, wo viel intrigiert wird, angebracht ist. Denn so sind die Guten halt doch nicht immer gut weil sie nur durch naives, Immergutes Handeln in solch einer Welt nicht überleben könnten. Etwas was man sich in der heutigen Zeit auch durchaus sehr gut merken sollte :zwinker:


    Wie ich das Buch abschließend finde, kann ich jetzt natürlich nicht sagen. Wer weiß, vielleicht ist es mir am Schluss auch zu dick? Aber da ich nicht den Anspruch habe ein komplett rundes Werk zu lesen -bei Büchern von 1000+ Seiten nehme ich förmlich automatisch an dass sich irgendwo Längen einschleichen- kann es gut sein dass es mir auch nach der 1151. Seite noch gut gefallen hat. :bang:

    Ich habe das Buch auch förmlich in einem Rutsch durchgelesen. Soo ein warmherziges Buch hatte ich schon lange nicht mehr in der Hand - einfach herrlich! :smile:


    Es scheint mir aber weniger ein Krimi denn ein gutes Kinderbuch zu sein: Obwohl die Einstiegsszene ja eher brutal ist, ist das Buch so richtig aus der Sicht von naiven Kinder- ähhh: Schafsaugen :zwinker: geschrieben. Dass da dann wirklich jeder im Dorf Dreck am Stecken hat, passt da wunderbar ins Bild *g*


    Am besten ist die Geschichte immer dann, wenn sich die Schafe versuchen in die Menschen hineinzuversetzen. Was ja garnicht einfach ist, weil Menschen ja so schlecht riechen können und sich auch noch so merkwürdig verhalten ...


    Wenn ich mal wieder eine Deprimierende Phase im Leben habe, werde ich das Buch wieder lesen und mit einem breiten Grinsen abends einschlafen können.


    4ratten

    Na, dann schreibe ich doch mal was Positives zu. :zwinker:


    Mir gefällt an "Wächter des Tages" sehr, dass die Geschichten sich nicht mehr so ähneln wie bei "Wächter der Nacht". Und die Spannung kommt auch nicht zu kurz, weil man so wunderschön miträtseln kann, was denn nun so hinter allem steckt ...


    Gut, es stecken immer wieder Intrigen der beiden Größten dahinter. NA UND? - Gerade das Rätselraten, worin diese bestehen, macht das Ganze doch so spannend.
    Und die zweite Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen finde ich mal so richtig klasse.


    Zudem finde ich diese "es kommt doch anders als man denkt"-Philosophie garnicht so schlecht. Viel zu viele Bücher sind so vorhersehbar - hier sind sie es nicht. Gerade in Buch 3 kommt es doch letztlich wirklich anders als man sich das denkt.


    So ein richtig großer Wurf ist es zwar nicht -dazu besitzen die Figuren halt leider doch nicht genug Tiefe - aber klar über Durchschnitt auf jeden Fall.
    Der größte Pluspunkt allerdings ist immer noch der, dass sich das Buch leicht wegliest. Ideal für Bahnfahrten und Bettlektüre :smile:

    Ich habe mir das Buch nun auch vor kurzem mal gekauft - und verschlungen!


    Albern finde ich so manch Lobeshymne, dass man den Autoren mit Tolkien vergleicht, gar ein zweites "Herr der Ringe" draus macht. So groß ist das Werk nun wahrlich nicht.


    Aber es birgt jede Menge sehr interessanter Ideen. Das "Zwielicht" ist doch mal etwas völlig neues, und nirgendwo sonst sah ich die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen so gründlich verschwimmen.
    Da wird eine wirklich völlig andere Welt entworfen! Das fesselte mich dann auch so, weil der Autor nicht müde wird, Neues über diese "Anderen" zu enthüllen. Das ist so irre weit weg von vielen anderen Werken, hier wird Magie noch einmal völlig neu definiert. Klasse.


    Kritisch anmerken möchte ich allerdings auch, dass das Funktionsprinzip der drei Geschichten sich sehr ähnelt. Es erinnerte mich manchmal an so manch Gerichtsshow, in der immer, aber auch wirklich immer, am Schluss noch eine kleine Extraüberraschung präsentiert wird :rollen:
    Dabei hat das Lukianenko überhaupt nicht nötig. Spannung und Aha-Effekte erzielt er alleine durch den Entwurf dieser Wächterwelt und der stückweisen Enthüllung derselben.


    Ich bin nun dann sehr gespannt auf die anderen zwei Bände: Vielleicht ergibt sich ja auch so eine kluge Auflösung, dass im Nachhinein gesehen dann doch diese (scheinbar?) ähnliche Erzählweise der ersten drei Bücher einen größeren Sinn ergeben. Mir ist jedenfalls klar dass das Ganze ganz bewußt als eine Trilogie angelegt ist.
    Wäre es nicht so, dann hätte mich dieses Buch dann doch ein wenig enttäuscht, weil noch eine ganze Menge Fragen offenblieben.
    Darum freue ich mich umso mehr auf die anderen Bücher :smile:

    So, ich habs jetzt ausgelesen.


    nimues Kritik kann ich nur zum Teil teilen: Es werden zwar ein Haufen Stereotype verbraten. Aber Schätzing macht nicht den Fehler, sie luftleer im Raum rumstehn zu lassen sondern serviert dem Leser zu jeder Person eine Vorgeschichte, so dass das Handeln jeder Person dann auch glaubwürdig und plausibel wird.


    Auch meine anfänglichen Störnisse des Erklärens von Phänomenen aus Autorensicht nehmen im Lauf des Buches schnell ab. Später lässt er in der Tat die Figuren selbst die Details erklären. Und zwar so gut dass ich mich nun frage wo er da bloß 1:1 abgeschrieben hat ...? - Es passt einfach alles so gut zusammen ...


    Mit der Auflösung des Rätsels, warum sich das Meer gegen den Menschen stellt, kann ich im übrigen auch jede Menge anfangen. Gerade die philosophischen Gedankenspielchen heben das Buch über das Niveau eines gewöhnlichen Thrillers. Mit Dan Brown lässt sich das schonmal garnicht vergleichen, der schneidet doch alles nur an. Hier hingegen lässt sich der Autor Zeit mit allen Erklärungen, nimmt den Leser -bei aller Action- mit bei seinen Reisen in die Welt des Unbekannten.


    Die letzten 5 Seiten hätte er für mich auch ruhig weglassen können - eigentlich war zuvor ja schon alles gesagt. Und wie jene die überlebt haben weiterleben, das überlasse ich auch gerne meiner eigenen Fantasie :smile:


    Kurz und gut - auch von mir:
    5ratten

    So, nachdem das Buch jetzt endlich als Taschenbuch herausgekommen ist, habe ich auch begonnen, es zu lesen.


    Ich bin noch nicht sehr weit (Seite 65), kann aber schon einen ersten Eindruck loswerden:
    Das Buch ist in der Tat sehr flüssig geschrieben. Schätzing versteht es, Spannung aufzubauen und auch die Begegnungen der Menschen geschieht nicht unglaubwürdig, sondern Person für Person wird in aller Ruhe, völlig ohne jede Hektik, eingeführt.
    Kurzum: Die Leselust ist dadurch groß :klatschen:


    Einen negativen Punkt habe ich aber auch schon: Er beschreibt viele, teils sehr wissenschaftliche, Details - und zwar als Erzähler selbst. Das wirkt etwas neunmalklug, so nach dem Motto: "naa, das wisst ihr ja alle nicht, stimmts? :zwinker: " anstatt diese Fakten z.B. die Personen selbst einfach denken zu lassen oder sich gegenseitig erklären lassen (wie es zum Teil auch passiert, aber halt lange nicht immer).
    Vielleicht mag es auch daran liegen, dass der Autor mir nicht sonderlich sympathisch ist -er wirkt halt in Interviews selbst auch ziemlich neunmalklug. Dennoch: Das Buch gefällt mir ansonsten recht gut, in diesem Punkt hat ihm aber z.B. Michael Crichton definitiv einiges voraus.

    Oh mann - das hier habe ich ja ganz verschwitzt ... :redface:


    Sorry, ich kann mich leider nicht an der Leserunde beteiligen. Ich habe einfach viel zu viel zu tun ...


    Euch allen wünsche ich aber viel Spass beim Vertiefen in Ecos Welten! Die sind mit Sicherheit sehr lehrreich und spannend :klatschen:


    Bis zu einer Leserunde, zu der ich dann auch mal wirklich Zeit habe .. :winken:

    Huii, so verschieden können die Meinungen sein!


    Ich sehe es genau andersherum: Dass der Blaubär keinen roten Faden hat, der in der "Stadt der Träumenden Bücher" wunderbar zu sehen war! Im Blaubär waren mir viele Figuren reichlich schnuppe weil einfach nicht lang genug da, in den Träumenden Büchern zitterte ich stellenweise richtig mit.


    Auch die Geschichte fand ich sehr viel schlüssiger.
    Und: Die Detailverliebtheit hat in meinen Augen zugenommen.
    Für mich ist dem Blaubär anzusehen, daß es Moers erster Zamonien-Ausflug war. In den "Träumenden Büchern" ist alles sehr viel detaillierter beschrieben, bis hin zu den Figuren selbst.


    Ich gebe denen eher diese Wertung hier (weil ich einfach kein Haar in der Suppe finde):
    5ratten


    Na, wenn alle einer Meinung wären, dann wäre das Leben ja langweilig - und es gäbe (schreckliche Vorstellung) viel, viel weniger Bücher :zwinker:

    oh, hier war ich ja erstaunlich lange nicht mehr ...


    Also, erstmal: Saltanah, das Lob gebührt leider nicht mir .. die Arbeit mit den Originaltiteln machte sich furio, und ich war so frei, die Liste dann in mein Posting zu übernehmen, weil ich die Idee mit den Originaltiteln nämlich auch ausgezeichnet finde. Ich schreibe eigentlich immer zu Büchern den Originaltitel (so ich ihn denn kenne) dazu, weil ja immer wieder jemand genau dieses Buch dann nur im Original kennt.


    Es war also nur die Umfrage allein meine Idee :zwinker:


    Schön finde ich allerdings, daß sich mein Lieblings-Wallander "Mittsommermord" nun doch Richtung Spitze eindeutig abgesetzt hat :klatschen:

    Naja, mit "Faulheit" habe ich es auch ein wenig überspitzt beschrieben. Nennen wir es mal: "Bequemlichkeit", sich völlig neue Formulierungen zum Sachverhalt auszudenken. Wenn ich z.B. ein Buch schreiben würde, in dem es um die DNS geht, könnte ich mir durchaus vorstellen, einen Autor eines wissenschaftlichen Buches zu fragen, ob ich diese oder jene Passage übernehmen dürfte, weil man sie so nicht besser schreiben könnte ... die Recherche hat da ja schon stattgefunden, die Umsetzung erfolgte dann aber auf dem eher bequemen Weg der Übernahme von Texten eines Fremden.


    Und, damit mich niemand falsch versteht: Ich habe Hochachtung vor Leuten die sich die Mühe machen, gründlich zu recherchieren! So daneben liegt Schätzing da eigentlich nicht - wenn er gründlich recherchiert, dann fallen schnell mal 1000e Seiten Lesestoff an. Daran ist überhaupt nichts auszusetzen! Nur sollte er -zukünftig- sich dann auch die Mühe machen, ein ordentliches Quellenverzeichnis anzulegen. So vergisst er dann auch nicht, sich fürs "Abschreiben" bei denjenigen Leuten zu bedanken :zwinker:

    Hallo Googlehupf,


    versuch es doch mal damit, dass Du das Bild auf Deinem eigenen Rechner abspeicherst und es dann von dort aus hochlädst. Dann müsste es eigentlich klappen. Zumindest klappt das bei mir mit den Smileys so wunderbar :zwinker:


    Und zu Deiner anderen Frage: Neben Rumo und Ensel und Krete spielt auch noch die Stadt der Träumenden Bücher in Zamonien. Es ist auch im Prinzip egal, welches Buch Du wann liest - der Aha-Effekt ist zwar größer wenn manch Figur in einem anderen Buch nur als Randfigur auftritt, in dem sie in dem einen eine Hauptrolle spielt, aber insgesamt gesehen ist es wirklich egal.


    Empfehlen kann ich eigentlich alle Bücher - wie schon erwähnt, kommt da der Blaubär von allen seinen Zamonien-Werken fast noch am schlechtesten weg - und das, obwohl er mir wirklich sehr gefallen hat :zwinker:


    Viel Glück beim Moers-Verschlingen! :smile:

    Zitat

    Sieht wirklich ganz danach aus, als wolle Orthmann einfach ein Stück vom (Geld-)Kuchen.


    Hm, aus der Aussage kann man das aber noch nicht ableiten .. schliesslich kommt sie von Schätzing selbst. Da sage ich plump: Aussage gegen Aussage, falls z.B. Orthmann sagen würde dass er ihm so etwas nie gesagt hätte ...


    Es ist auf jeden Fall eine knifflige Angelegenheit. Ganz ehrlich: Würde ich eine Webseite betreiben, viel Zeit und Energie hineinstecken, dann feststellen, dass ein Autor viele Passagen daraus beinahe 1:1 übernommen hat, das Buch ein Bestseller wird und ich nicht einmal irgendwo erwähnt werde, dann würde ich mich auch ganz gehörig auf den Schlips getreten fühlen. Und dann im Nachhinein in die Dankesliste aufgenommen zu werden wäre mir offen gesagt dann auch zuwenig. So, nach dem Motto: Ah, er hats gemerkt - na dann nehmen wir ihn halt in die Liste auf und gut ist :rollen: - vielleicht sind 15 000 Euro ne ganze Menge Holz, aber irgendwas als materielle Entschädigung für diese Unverschämtheit (genau so sehe ich das nämlich: Als eine Unverschämtheit) wollte ich dann auch sehen wollen.


    Ich sehe eine materielle Entschädigung auch aus einem anderen Grund als sinnvoll an: Nämlich dem, dass es Abschreibenden nicht zu leicht gemacht werden sollte, wenn jemand aufdeckt, dass sie abgeschrieben haben. Im Musikbusiness gibt es für geklaute Passagen ohne Kennzeichnung empfindliche Strafen - dasselbe sollte und muss es in meinen Augen auch hier geben.


    Faulheit ist keine Schande - aber man sollte zugeben, dass man zu faul war, sich selbst Formulierungen auszudenken :zwinker:

    Nicht uninteressant, dieser Vorwurf...


    Also: Ich finde Schätzing auch nicht sonderlich sympathisch. Er sonnt sich sehr in seinem Erfolg .. wäre er ein Schriftsteller der einfach gut ist, bräuchte er diese Aufplusterung überhaupt nicht. Schliesslich kämen dann mit der Zeit ja weitere vielgelesene Titel hinzu ...


    Aber dass der Bursche nicht so sympathisch ist muss ja nicht gleich heißen, dass er auch rechtswidrig gehandelt hat.


    Ich muss sagen: Bei solch einem Buch das viele Fakten einfliessen lässt (ich habe das Buch allerdings nicht gelesen), lässt sich -will ein Autor nicht völlig frei irgendwas erfinden, das dann komplett falsch ist- ein "Abschreiben" gar nicht vermeiden. Da braucht ein Schriftsteller auf jeden Fall Hilfestellung.


    Allerdings könnte man ja auch mit den jeweiligen Experten zusammenarbeiten ... Michael Crichton macht es regelmässig vor. Er bedankt sich bei jenen Experten, die ihm mit Rat und Tat zur Seite standen. So sollte es eigentlich ablaufen!


    Gut, nicht jeder hat so viel Zeit und auch Geld wie Michael Crichton, um intensive Vorrecherchen anzustellen - da kann man sicher auch mal Quellen aus dem Internet zu Rate ziehen. Warum auch nicht? Die sind doch schliesslich dafür da, um sich zu einem bestimmten Thema zu informieren! - Nur: Auch da sollte (finde ich) ein Quellenverzeichnis dem Buch angehängt sein, wo der Autor seine Anregungen her hat.


    Nun, ich denke: Man muss nicht unbedingt fragen. Aber zumindest öffentlich machen, dass man diese und jene Quelle verwendet hat und nicht so tun, als ob man selbst waaaahnsinnig lange recherchiert hätte obwohl man die Fakten nur aus dem Internet hat. Genau das suggeriert Schätzing doch mit seinen Aussagen ("viele tausend Seiten ...").


    Rechtlich gesehen wird es schwierig sein, ihm den Plagiatsvorwurf zu beweisen. Moralisch gesehen ist es aber schon verwerflich. Nun - vielleicht sorgt diese Anklage ja dafür, dass Schätzing zukünftig seine Quellen genauer angibt und dann auch wirklich mal fragen geht.
    Zu wünschen wäre es ihm.

    Also, mal ganz ehrlich: Ich würde das Buch eigentlich auch ganz gerne mal lesen.
    Es ist einfach ein Teil unserer deutschen Geschichte. Man hört immer wieder davon, wie Hitler darin minutiös aufgeschrieben hat was er später dann auch durchzog, das geht soweit bis zu Behauptungen, dass man den Weltkrieg verhindern hätte können, hätten mehr Leute seine Worte aus diesem Buch auch ernstgenommen. - Da interessiert mich dann schon, ob das auch der Wahrheit entspricht...


    Allerdings stehe ich diesen Massenverkäufen auch recht geschockt gegenüber.
    Am meisten schockt mich die Art der Werbung für dieses Buch! Das Foto spricht Bände .. da wird nicht für Geschichtsaufarbeitung geworben (das wäre ja ein begrüssenswertes Ziel), sondern Hitler selbst ja schon förmlich glorifiziert. Ich fürchte, von den 50 000 Käufern werden höchstens 10% das Buch aus jenen Gründen besorgt haben die ich eben genannt hatte...


    Daß der Anti-Amerikanismus nun schon soweit gedrungen ist, dass man sich selbst solche Massenmörder wie Hitler als Gegner der Amis (zurück-)wünscht, ist schon beunruhigend.

    Für mich ist das stark genreabhängig.


    Bei einem historischen Roman z.B. (wo sich die Geister ja scheiden) möchte ich ja nicht nur eine spannende Geschichte lesen, sondern auch einiges erfahren, irgendwelche Details, die ich in meinem Leben sonst so nicht erfahren hätte. Das ist einer der Gründe für historische Romane - dass sie einem doch eine Zeit nahebringen (so wie z.B. der Medicus), die man sonst nicht so kennt!


    Bei Krimis ist der Grund, einen zu lesen, gleich ein völlig anderer: Ich möchte da gut unterhalten werden, die Seiten ob der Spannung in den Händen fliegen lassen, ganz von dem Tempo und des Rätselratens, wer denn nun der Täter sein könnte, eingenommen werden.
    Zuviele Details stören da dann auch nur.
    So gibt es bei der Polizeiarbeit ja viel mehr Papierkram als viele denken. Aber wer will denn lesen, wie der Kommissar mal wieder einen Bericht abzufassen hat oder ihn die genauen Beweggründe vortragen zu lassen, um einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken?
    Nein, da finde ich es schon spannender, wenn die Leute auf irgendwelche (in der Realität unverzichtbaren) Vorschriften auch mal pfeifen und einfach mal ne Verfolgungsjagd anzetteln, ohne groß nachzudenken ob das denn nun der Vorschrift entspricht.


    Eine Ausnahme gibts da allerdings: Wenn der Fokus nicht auf der Mördersuche, sondern auf den Lebensumständen des Helden selbst liegt.
    Da ist es dann schon spannend, Szenen aus dem "echten Leben" zu erfahren - und da kann die Szene nicht genau genug sein.


    Um mal Beispiele aus dem TV zu nehmen: Das "Großstadtrevier" mag ich sehr, weil man weiß dass das Polizeileben dort recht genau abgebildet wird. Da werden keine Helden, sondern Menschen gezeigt, und das geht am Besten mit dem normalen Alltag.
    Sehe ich aber sowas wie "Eurocops" o.ä., dann will ich die Spannungsschraube angezogen haben und mir keine Gedanken drüber machen wie unsinnig ist, dass z.B. die Leute die Drogen, die sie konfiszieren, per Zungenprobe erstmal selbst probieren um dann zu sagen: "Eindeutig Heroin" :totlach: , sondern da will ich Verfolgungsjagden, schwitzende Menschen, nervenzerrende Musik haben, basta.


    Kurz gesagt: Mir machts es also nicht besonders was aus, wenns mal etwas unglaubwürdiger zugeht :zwinker:

    Na, an sich ist es ja auch schön drauf neugierig zu sein, was er im nächsten Leben so macht, wo er da ist. Aber als er dann das Ziel nach Atlantis zu kommen hat, diese Leben fand ich dann auch prompt am schönsten weil man dann auf die Karte sehen konnte und sich schon ein wenig drauf freuen, was da noch kommt von der Route her :smile:


    Und: Sooo dicke rote Fäden gibt es in Moers Büchern nun auch nicht - aber sie geben dem Ganzen einfach einen gewissen Rahmen. Und die Spannung, ob der Held das was er erreichen möchte auch erreicht.
    Beim Blaubärn weiß man halt schon nach der ersten Seite, dass er alle 13 1/2 Leben erreichen würde :zwinker:

    Nö, Curly, wieso sollte Dich wer steinigen .. niederknüppeln ist doch viel einfacher whis_keule01_27794.gif *lach*


    Ach, was. Ich kann es ja ein [size=9px]kleines bisschen[/size] nachvollziehen, wenn jemand ein bisschen zu mäkeln hat. - So viel Fantasie da auch drinsteckt: Die Geschichte selbst hat ja kein konkretes Ziel. Das macht Moers in seinen späteren Büchern dann auch besser, sowohl in "Rumo" als auch in der "Stadt der Träumenden Bücher" weiß der Leser frühzeitig, was der Held möchte. - Der Blaubär lebt im Prinzip ja nur vor sich hin ...


    Trotzdem hat mir der Blaubär sehr gefallen. Die Ideen von ihm finde ich einfach irre :bang: