Beiträge von Mäusedudler

    Robin Hobb - City of Dragons 

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    Der dritte Teil der Rain Wild Chronicles:


    1. Dragon Keeper
    2. Dragon Haven
    3. City of Dragons
    4. Blood of Dragons (erscheint im April)



    Kurz vorweg: die Bücher sind nicht in sich abgeschlossen und gehen nahtlos ineinander über. Man sollte also wirklich zunächst die ersten beiden Teile lesen.


    Zum Inhalt: Wir befinden uns wieder mitten in der Wildnis am Rain Wild River, direkt vor den Toren der sagenumwobenen Stadt Kelsingra. Die Drachen und ihre Hüter haben ihr Ziel also erreicht... zumindest fast, denn nur Heeby kann fliegen und der Fluss ist zu reißend, um ihn zu überqueren und an das andere Ufer zu kommen. Die Drachenhüter haben also nach wie vor alle Hände voll zu tun, ihre nimmersatten Gefährten zu füttern und gleichzeitig mit deren üblen Laune zu Recht zu kommen. Geschweige denn, sie zum Üben zu animieren, endlich das Fliegen zu erlernen und die dazu notwendige Kraft aufzubauen. Je nach Gemüt gehen die Drachen unterschiedlich mit der Situation um. Thymerias Drache Sintara ist wie üblich am überheblichsten und traut sich vor den anderen Drachen zu üben, da sie vor deren Augen keine Rückschläge hinnehmen will. Gleichzeitig wurmt es sie, dass die - ihrer Meinung nach - ihr unterlegene Heeby das Fliegen vor ihr erlernt hat.


    Ausser mit den Drachen und ihrer verfahrenen Situation müssen die Drachenhüter auch untereinander klar kommen. Zum einen ist da die Gruppe Jugendlicher, die mehr oder weniger verstoßen wurde, um als Drachenhüter zu leben, da sie nicht der gängigen Norm entsprechen. Die Rain Wilds verändern die Menschen, es bilden sich z.B Schuppen um die Augen oder krallenähnliche Fingerspitzen und je stärker Menschen davon betroffen sind, desto mehr werden sie zu Ausgestoßenen. Bei den Drachenhütern kommt nun hinzu, dass auch die Bindung an die Drachen sie verändert, da der Kontakt zu Drachen diese zu sogenannten Elderlingen macht, bzw. machen kann, wenn die Drachen es wünschen. So muss Thymeria damit klar kommen, dass sie ebenso wie die Drachen Flügel entwickelt, aber auch die anderen Hüter müssen mit Veränderungen klarkommen. Auch die ehemaligen Begleiter der Gruppe, Alise, die - ungeliebte - Frau eines Händlers, ihr Begleiter Sedric und der Jäger Carson haben ihr Leben durch die Reise nach Kelsingra radikal geändert.


    Abseits von Kelsingra passiert ebenfalls eine Menge: Kapitän Leftrin muss die Reise zurück antreten, um den Erfolg der Expedition zu vermelden und Material zu beschaffen. Viel Aufregung verursacht der Duke of Chalced, einem Nachbarreich, der glaubt, dass Teile von Drachen seine Krankheit heilen und mit allen Mitteln versucht, daran zu kommen. Die Elderlinge Malfa und Reyn geraten dadurch in Schwierigkeiten, der Elerling Selden, der in den vorigen Bänden nur kurz erwähnt wurde, wird gefangen und verkauft, da auch er sich durch den Kontakt zu Drachen verändert hat und auch er nun als Arzenei dienen soll. Alises Ehemann Hest wird unter Druck gesetzt und Gefahr für alle Drachen bahnt sich an. Tintaglia - der letzte Drache bevor die jungen Drachen geschlüpft sind - besinnt sich wieder auf ihre Verantwortung gegenüber und kehrt zurück.


    Meine Meinung: Die Saga geht weiter und zwar ausgesprochen unterhaltsam. Die Handlung fächert sich auf, da durch die Bedrohung durch Chalced und Leftrins Rückkehr in die Zivilisation nicht mehr ausschließlich die Drachenhüter auf ihrem beschwerlichen Weg im Fokus stehen, wie es in den ersten beiden Bänden hauptsächlich der Fall war. Dennoch nehmen die Drachen und ihre Hüter einen großen Raum des Buchs ein, inbesondere ihre persönliche Entwicklung und auch der Einfluss von Kelsingra auf Drachen und Menschen. Robin Hobb schafft es wieder bemerkenswert gut, eindringliche und glaubwürdige Charaktere zu schaffen, deren Entwicklung man gespannt verfolgt. Viel passiert in und um Kelsingra eigentlich nicht, die Handlung wird an den anderen Schauplätzen stärker vorangetrieben, aber dennoch ist keine Seite langweilig.


    Negativ ist anzumerken, dass das Buch ein typischer Mittelband ist. Die ersten beiden Bände erzählen für sich genommen, wie Drachen und ihre Hüter nach Kelsingra gelangen, der dritte und vierte Band werden sicher insgesamt einen großen Showdown mit allen Beteiligten an allen Handlungsplätzen bieten. Für sich genommen ist Band 3 jedoch recht unvollständig und dient im Wesentlichen dazu, viele Vorbereitungen zu treffen, um das große Finale stattfinden zu lassen (was hoffentlich passiert ;-)). Irgendwie habe ich mir aber schon ein "kleines Ende" gewünscht, um das Buch abzuschließen, aber so richtig gibt es das nicht.


    Trotzdem ist das Buch und die Reihe insgesamt sehr gelungen - ich freue mich schon auf Band 4 nächsten Monat!


    4ratten

    Tamora Pierce - Mastiff 

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    Bloodhound ist der dritte und abschließende Band in der Serie um Beka Cooper, die wie einige andere Serien von Tamora Pierce im Reich Tortall spielen.


    1. Terrier
    2. Bloodhound
    3. Mastiff


    Nach ihrem Abenteuer in Port Caynn ist Beka wieder in die Hauptstadt Corus zurückgekehrt. Da Goodwin in die Verwaltung und Aufsicht der Stadtwache wechselt, wird sie zu ihrer großen Freude ihrem Ausbilder Tunstall als Partner zugeteilt. Die Ruhe ist natürlich nur von kurzer Dauer, denn Beka muss sich ihrem bisher schlimmsten Fall stellen. Wieder muss sie - diesmal zusammen mit Tunstall - Corus verlassen, um einem zunächst unbekannten Ziel entgegenzusehen. Es stellt sich heraus, dass sie sich diesmal in höchsten Kreisen bewegt, denn der Tatort ist die Sommerresidenz von König Roger und verschwunden ist Prinz und Thronerbe Gareth. Beka wäre eigentlich viel zu unbedeutend für eine solche Aufgabe, aber ihre Hündin Achoo hat sich als Spürhund einen Namen gemacht und wird dringend benötigt. So muss Beka sich zusammen mit dem Magier Farmer, Tunstall und dessen großer Liebe Ritter Lady Sabine um den Fall kümmern und die Sklavenhändler verfolgen, bei denen sie den Prinzen vermuten. Schnell wird auch klar, dass sich unter den Verfolgern ein Verräter befindet...


    Wieder handelt es sich um einen spannenden und diesmal durch die thematisierte Sklaverei ziemlich düsteren Fall für Beka, bei dem sie sich wirklich behaupten muss. Sklaverei, Liebe, Vertrauen und Verrat sorgen für ein wirklich Buch, dass man kaum beiseite legen kann. Leider hat mir eine Wendung nicht wirklich gut gefallen, wofür ich eine Ratte abziehe - genaueres mag ich aber aus Gründen der Spannung nicht verraten. Da es um einen verschleppten Thronerben geht, kann man sich schon denken, dass viele Intrigen eine Rolle im Buch spielen, die zum Glück nicht zu verworren werden und immer einen nachvollziehbaren Hintergrund haben. Hinter der Entführung steckt auch noch viel mehr, als man sich zunächst vorstellen mag, denn die Gesamtausführung der Tat ist äußerst perfide und zeigt sich erst nach und nach im Buch.


    Tamora Pierce gelingt es wieder mal hervorragend, eine starke, aber nicht übermächtige und glaubwürdige Heldin zu zeichnen, mit der man bis zum Ende mitleidet. Am Ende war ich schon enttäuscht, dass es das letzte Beka-Buch ist, da ich sie für eine sehr gelungene Protagonistin halte. Das Ende schließt die Reihe würdig ab - ich denke auch George (Alanna-Quartett) ist mit den Leistungen seiner Vorfahrin überaus zufrieden, obwohl sie der Stadtwache und nicht der Diebesgilde angehört :breitgrins: Trotzdem wüsste ich gern, wie es mit Beka weitergeht *seufz* Das Übel aller Serien halt.


    4ratten

    Tamora Pierce - Bloodhound 

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    Bloodhound ist der zweite Band in der Serie um Beka Cooper, die wie einige andere Serien von Tamora Pierce im Reich Tortall spielen.


    1. Terrier
    2. Bloodhound
    3. Mastiff


    Beka ist mittlerweile voll ausgebildet in der Stadtwache von Corus und hat ihre Probezeit überstanden. Leider bedeutet dies auch, dass nicht mehr ihren beiden Ausbildern Tunstall und Goodwin zugeteilt ist und mit einem eigenen neuen Partner auskommen muss, was ihr sehr missfällt. Allerdings beruht das auf Gegenseitigkeit, da Beka dem guten Mann zu übereifrig ist. Schließlich landet sie wieder bei ihren beiden Ausbildern, mit denen sie dann Münzfälschern auf die Spur kommt. Der Fall ist so tiefgreifend, dass die Wirtschaft und damit das ganze Königreich bedroht werden, es gibt Aufstände, weil die Lebensmittel teurer werden und das Geld nichts mehr wert ist. Der Fall weitet sich aus, so dass Goodwin und Beka von Tortall nach Port Caynn reisen müssen, um den Dingen auf den Grund zu gehen.


    Auch Bekas zweiter Fall in der Stadtwache ist spannend und mitreißend geschrieben. Die Ich-Perspektive - wir lesen Bekas Tagebucheinträge - stört mich bei diesen Büchern nicht, obwohl ich es sonst nicht bevorzuge. Beka ist aber einfach eine sympathische und vor allem glaubwürdige Erzählerin, mit der man sich sofort identifizieren kann. Der Kriminalfall ist gut erzählt und passt in die Zeit, in der das Buch spielt (200 Jahre vor dem Alanna-Quartett). Tortall ist noch wenig aufgeklärt und sehr korrupt, es gibt noch Sklaverei und wie jeder König hat auch der amtierende Roger Probleme und Rivalen, ebenso wie der König der Diebe Rosto. Bekas Mentor, der Lord Provost von Corus, und Beka samt Tunstall und Goodwin haben genug zu tun, um mit diesen Umständen klarzukommen. Abgesehen von den menschlichen Protagonisten spielen auch die tierischen Helfer eine große Rolle, abgesehen von Pounce (bekannt als Immertreu für Alanna-Fans) spielt auch die Spürhündin Achoo eine große Rolle, ebenso wie die Tauben, welche die Geister der Toten zu Beka tragen. Auch Bekas Freunde Ersken, Aniki und Kora tauchen natürlich wieder auf und Beka lernt tatsächlich trotz ihrer Schüchternheit mal einen Mann kennen. Erfreulich ist, dass Beka sich wirklich weiterentwickelt und nicht auf einem Stand verbleibt. Es macht einfach Spaß zu lesen!


    5ratten

    Und nun folgt der zweite Teil: Lewis Carroll - Sylvie and Bruno Concluded 

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    Die Handlung setzt kurze Zeit nach dem ersten Teil ein. Der Ich-Erzähler ist nach London zurückgekehrt und wundert sich, ob sein Freund Arthur bereits ausgewandert ist. In seinem Club trifft er dann unverhofft auf Eric Landon und erfährt, dass die Verlobung mit Muriel einvernehmlich aufgelöst wurde, da beide sehr unterschiedliche Vorstellungen in religösen Fragen haben. Daraufhin fährt er wieder nach Elveston, um Arthur und Muriel auf die Sprünge zu helfen. Tatsächlich gelingt ihm das sehr bald und die Beiden verloben sich.


    Parallel dazu erfahren wir wieder von Sylvie und Bruno, die sowohl in der Feenwelt als auch in der realen Welt verschiedene kleine Abenteuer erleben und den Ich-Erzähler direkt oder indirekt daran teilhaben lassen. Es sind allesamt kurze Episoden, in den vor allem Bruno in seiner kindlichen Art wirklich allerliebst ist und alle Herzen im Sturm erobert. Von dem Konflikt in ihrer Heimat Outland erfahren wir jedoch nichts und ausser Sylvie und Bruno tauchen auch zunächst keine weiteren Gestalten der Feenwelt auf, was das Treiben dort doch erheblich beeinträchtigt, da einfach die Vielfalt fehlt.


    In der echten Welt tritt eine Seuche in einem Fischerdorf auf, die innerhalb kürzester Zeit das halbe Dorf ausrottet. Als auch der dort ansässige Arzt dahingerafft wird, geht Arthur als Arzt dorthin. Am selben Morgen wird er mit Muriel vermählt. Kurze Zeit später nimmt man an, dass auch er verstorben ist, was Muriel und auch den Ich-Erzähler tief erschüttert. Dieser kehrt zunächst nach London zurück, um dann einige Zeit später wieder nach Elveston zurückzukehren, um nach Muriel zu sehen.


    Am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse, um beide Erzählstränge zu einem Ende zu führen. Sylvie und Bruno kehren in ihre ursprüngliche Heimat zurück, wo sich alles quasi durch Zauberhand in Wohlgefallen auflöst (besonders herrlich ist das Schicksal ihres Vetters Uggugg) und treffen dort die bekannten Personen wie den Professor und den Gärtner wieder, was gleich viel von dem Zauber des ersten Bandes zurückbringt. Auch im realen Leben bringt das Schicksal natürlich alles zu einem guten Ende.


    Insgesamt hat mir der zweite Band deutlich weniger gefallen als der erste. In der Feenwelt gibt es zwar einige nette Episoden, die vor allem durch Brunos Kleinkinderlogik recht lustig sind, insgesamt passiert aber erst gegen Ende wirklich etwas und das durch eher zufällige Ereignisse als durch eine echte Entwicklung. In der realen Welt nehmen die philosophischen und theologischen Diskussionen zwischen Arthur, Muriel und dem Ich-Erzähler beständig zu und sind zunehmend nervtötend in ihrer moralisierenden Art. Auch hier kommt das selbstredend gute Ende überraschend und wird nicht durch irgendwelche Handlungen der Protagonisten wirklich vorangetrieben, sondern passiert einfach.


    Insgesamt kann ich hier nur


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    für die märchenhaften Passagen in der Feenwelt, vor allem gegen Ende des Buches, wo es nochmal lustig wird, vergeben.

    Alexander McCall Smith - 44 Scotland Street 

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    Zum Inhalt: Alexander McCall Smith machte 2003 den "Fehler" sich darüber zu beklagen, dass es keine "serialized novels" in Zeitungen mehr gibt, obwohl dies in Großbritannien durch Autoren wie Charles Dickens einmal sehr populär war. Der "Scotsman" nahm ihm beim Wort und machte ihm ein Angebot und seitdem erscheinen täglich Episoden über die Bewohner der 44 Scotland Street Edinburgh im Scotsman. "44 Scotland Street" ist nur der erste von mittlerweile acht Bänden über die Bewohner dieses alten georgianischen Hauses in der New Town.


    Das Buch und damit die gesamte Serie beginnt mit dem Einzug von Pat in eine WG in der 44 Scotland Street, die sie aktuell mit Mitbewohner Bruce teilt. Pat ist eine bisher erfolgslose Studentin im zweiten Urlaubsjahr ("gap year"), die für ihre Miete in einer kleinen, erfolglosen Gallerie jobbt. Diese wird vom etwas langweiligen, aber liebenswerten Matthew geleitet, der aber eigentlich von Beruf Sohn seines sehr erfolgreichen Vaters ist und die Gallerie im Wesentlichen besitzt, damit er etwas zu tun hat, ohne größeren Schaden anzurichten. Mitbewohner Bruce ist ein Narzist wie er im Buche steht und entsprechend anstrengend und nervig, allerdings - zu Pats Leidwesen - auch extrem gutaussehend. Andere Bewohner des Hauses sind Domenica, eine Anthropologin, die stets über alles im Haus Bescheid weiß und die Familie Pollock, die aus Irene, Scott und dem fünfjährigen - laut Mutter Irene extrem begabten - Bertie besteht. Weiter Protagonisten sind Domenicas Bekannter Angus mit seinem Hund Cyril, die beide (!) Goldzähne besitzen, Big Lou, die ein Cafe gegenüber der Gallerie betreibt, Bruce's Boss und dessen Familie sowie Bertie's Psychoanalytiker.


    Die Handlung besteht im Wesentlichen aus den großen und kleinen Nöten der Hausbewohner. Pat muss ihr Leben auf die Reihe kriegen und dabei damit fertig werden, dass Bruce zwar ein Ekel, aber auch unglaublich attraktiv ist. Außerdem könnte ein Bild in der Gallerie ein Samuel Peploe sein, was Matthew und sie in äußerste Aufregung versetzt und ungeahnte Verwicklungen nach sich zieht. Bruce hat eigentlich keine Problem - schließlich hält er sich selbst ja für perfekt - muss allerdings mit einem eher langweiligen Job klarkommen und sich mit seinem Chef und dessen Ehefrau herumschlagen, die gerne ihre Tochter an den Mann bringen würden. Domenica hat im Wesentlichen eine Beobachter- und Kommentatorenrolle, während der arme Bertie mit seiner ehrgeizigem Mutter, einem ganz netten, aber nicht durchsetzungsfähigen Vater einem Analytiker, der ihm eh nicht zuhört, geschlagen ist. Zudem hat er ein rosa Zimmer (um Geschlechterrollen vorzubeugen), darf nicht mit Zügen spielen, obwohl er das in der Vorschule am liebsten tut, muss Italienisch lernen (Das hat der Junge sich doch selbst ausgesucht...) und Saxophon spielen (Aber du liebst dein Saxophon doch!).


    Meine Meinung: Das Buch reiht locker-flockig diverse Episoden aus dem Leben der Bewohner der 44 Scotland Street aneinander, ohne dabei einen roten Faden zu verlieren. Natürlich merkt man dem Buch an, dass es ursprünglich aus Episoden besteht, denn die einzelnen Kapitel sind sehr kurz und übersichtlich und stets in sich abgeschlossen. Dabei schafft Alexander McCall Smith es aber, den Figuren Leben einzuhauchen, so dass man schnell das Gefühl bekommt, alte Bekannte und Freunde wiederzutreffen, wenn man ein neues Kapitel aufschlägt. Es passieren keine weltbewegenden Dinge, aber trotzdem wird es nicht langweilig. Mein Liebling ist definitiv Bertie, den der kleine Knirps ist tatsächlich sehr aufgeweckt, allerdings nicht unbedingt so wie seine Mutter es sich wünscht. Bei Irene und dem Psychoanalytiker werden gnadenlos Klisches verwurstet, allerdings auf eine sehr unterhaltsame und komische Weise. Eigentlich gibt es in jedem Kapitel etwas zu schmunzeln, egal ob es Pats Planlosigkeit ist, Bruce, der sich selbst vor dem Spiegel betrachtet oder ein Ball mit sage und schreibe sechs Teilnehmern.


    Insgesamt ist es einfach gute Unterhaltung. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz und man möchte wissen, was ihnen als nächstes zustößt. Durch die kurzen Kapitel ist es übrigens ein gutes Bus-Buch - da muss man sich nicht immer ärgern, dass man mitten im Kapitel steckt und aussteigen muss :zwinker:


    4ratten

    Peter S. Beagle - The Last Unicorn 

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    Zum Inhalt: Da haben meine Vorschreiber eigentlich genug gesagt...


    Meine Meinung: Der Film "Das letzte Einhorn" gehört eindeutig zu meinen Kindheitserinnerungen - jetzt habe ich es endlich auch geschafft, dass Buch zu lesen. Vorneweg kann man gleich sagen, dass der Film sehr nah am Buch ist - kein Wunder eigentlich, da das Drehbuch von Peter S. Beagle selbst geschrieben wurde - aber wie eigentlich immer bietet das Buch einfach viel mehr. So schön der Film ist, die zauberhafte, verwunschene Welt des Buches lässt sich nicht einfach so als Zeichentrick einfangen. Das Buch ist atmosphärisch einfach dichter, magischer und zugleich aber auch realistischer als der Film.


    Insbesondere das Einhorn ist im Buch wundervoll dargestellt als ein Wesen, dass mit Menschen zunächst so gar nichts gemein hat und erst durch die Verwandlung in einen Menschen ein Verständnis für das Leben und Sterben sterblicher Lebewesen entwickelt. Das Einhorn ist zunächst vollkommen losgelöst von Begriffen wie Zeit und Tod und lebt in ihrem Wald in ihrer ganz eigenen Welt, in dem sie zwar ein Leben Seite an Seite mit den Tieren verbringt und diese auch vor Jägern schützt, aber dennoch nichts gemein mit ihnen hat. Die Suche nach den anderen Einhörnen verändert das Einhorn bereits sehr, da es sich aus seiner bekannten Welt lösen muss, doch zunächst hat sie kein wirkliches Verständnis für den Zauberer Schmendrick und Molly Grue, die zu ihr stoßen und ihren Weg mit ihr teilen. Die Begegnung mit König Haggard, PrinzLír und dem roten Stier, verbunden mit der Verwandlung in einen Menschen fordern das Einhorn und ihre Begleiter dann wirklich heraus.


    Abgesehen vom Einhorn sind aber auch die anderen Figuren wie Schmendrick, Molly, Haggard und Lír schön gezeichnet, insbesondere Schmendrick und Molly, die beide ihr eigenes Schicksal meistern müssen, sehr gelungen. Schmendricks Schicksal finde ich im Buch auch viel interessanter und gelungener als im Film.


    Insgesamt ein einfach schönes und märchenhaftes Buch, mit dem man sich am besten mit einer Tasse in einen Sessel kuschelt und dann einfach alles um sich herum vergisst.


    5ratten

    Diana Wynne Jones - Howl's Moving Castle

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    Zum Inhalt: Da wo es Tarnkappen und Siebenmeilenstiefel gibt, hat man es als älteste von drei Töchtern nicht leicht. So weiß doch jedes Kind, dass immer die jüngste das Glück für sich gepachtet hat. Als der Vater von Sophie, Lettie und Martha stirbt und ausser dem Hutmacherladen wenig hinterlässt, ist für ihre Stiefmutter dann auch klar: Martha macht ihr Glück sowieso und kommt in die Lehre bei der örtlichen Konditorei, Lettie wird bei einer Hexe lernen und Sophie mit im Hutmacherladen arbeiten. Dort geht Sophie auch ganz in ihrer Arbeit auf, zieht sich mehr und mehr zurück und wird immer verschrobener. Selbst ein Besuch bei Martha erscheint ihr als Wagnis. Dann muss sie jedoch ihren Mut zusammennehmen, denn im Geschäft erscheint eine Hexe und verzaubert sie nach einer schnippischen Antwort in eine 90jährige - und zudem kann sie niemanden von dem Fluch erzählen. Sophie tut das einzige was ihr übrig bleibt - sie verlässt das Dorf und landet schließlich als Haushälterin beim fürchterlichen Zauberer Howl, zu dessen schrecklichen Ruf auch das Verspeisen junger Mädchenherzen gehört und dessen wandelndes Schloss die Einwohner des Landes stets in Angst und Schrecken versetzt. Dessen Feuerdämon Calcifer schließt und Sophie schließen einen Pakt - befreit Sophie Calcifer aus Howls Dienst, wird sie von ihrem Fluch befreit.


    Meine Meinung: Was für ein herrliches Buch! Klassische Märchenmotive vermischt mit skurrilen Charakteren und unerwarteten Wendungen - wirklich ganz großes Kino. Insbesondere der Feuerdämon Calcifer hat es mir angetan, da er immer herrlich trockene Kommentare von sich gibt. Aber auch Howl, sein Lehrling Michael, Sophie und ihre Schwestern schließt man sofort ins Herz, da alle auf ihre Art liebenswert sind. Sophies Wandlung vom schüchternen Mäuschen in einen resolute alte Dame ist ebenso so urkomisch wie Howls Eskapaden inklusive grünem Schleim :breitgrins: Auch an Spannung hat das Buch einiges zu bieten, ist doch die Hexe auch Howl's erbitterste Feindin und dann ist da natürlich das Rätsel, wie Calcifers Pakt mit Howl gebrochen werden kann - denn Sophie weiß zwar, dass sie diesen brechen muss, aber erstmal muss sie auch herausfinden, worin der Pakt besteht. Auch walisisches Wetter spielt eine nicht unerhebliche Rolle...


    Den Film kenne ich nicht, werde ihn mir jetzt aber wohl mal anschauen. Die Fortsetzung "Castle in the Air" hat übrigens nichts mit dem Film "Das Schloss im Himmel" zu tun, nur "Howl's Moving Castle" wurde verfilmt. "Castle in the Air" und "House of Many Ways" werden auf jeden Fall auf meinen SUB wandern, ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Sophie, Calcifer und Howl.


    5ratten

    Tolles Thema - passt genau zu den Büchern, die ich als nächstes lesen wollte. Deshalb melde ich auch gleich drei an:


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    Catherynne M. Valente - The Girl Who Circumnavigated Fairyland in a Ship of Her Own Making
    Da steckt die Reise schon im Titel.


    Compton Mackenzie - The Monarch of the Glen
    Auszug aus der Buchbeschreibung von Amazon.co.uk: "Chester Royde, an American millionaire, travels to Scotland with his new bride Carrie and sister Myrtle, to find out more about Carrie's Scottish ancestry."


    Robin Hobb - Ship of Magic
    Was tut man auf einem Schiff? Richtig - reisen! :breitgrins:

    Mich stört es nicht, negative Dinge über einen Autor zu erfahren. Aber so in der Romanform, bei Wilkie zusätzlich durch die Perspektive des Ich-Erzählers, ohne Erläuterungen im Anhang :schulterzuck: Es wirkt so unreflektiert und ich kann ja nicht ohne weiteres nachvollziehen, warum die beiden so dargestellt werden und was ausgedacht und was belegt ist.

    M. P. Kozlowsky - Juniper Berry 

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    Zum Inhalt: Juniper ist die elfjährige Tochter zweier berühmter Filmstars, sogar der berühmtesten der Welt. Leider kümmern sie sich zusehend weniger um ihre Tochter, die das alte, schöne Familienleben sehr vermisst, zumal sie aus Sicherheitsgründen von einer Privatlehrerin unterrichtet wird und keinen Kontakt zu Aussenstehenden haben darf. Im Waldgrundstück hinter ihrem Haus trifft sie dann auf den gleichaltrigen Giles, der als Kind berühmter Musiker ähnliche Probleme hat und in der Schule als schwächlich gehänselt wird. Auch seine Eltern verändern sich mehr und mehr und er hat das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, da er sie des Nachts auf dem Weg in eben diesen Wald verfolgt hat. Juniper wird neugierig und beobachtet ihre Eltern ebenfalls genauer. Dabei kommen merkwürdige und schreckliche Vorgänge ans Licht....


    Meine Meinung: Mir hat das Buch sehr gefallen, es ist kurzweilig zu lesen und angenehm gruselig in der Tradition von Coraline. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es Kinder gibt, denen das Buch zu gruselig ist - aber in der Regel kann man das sicher einigermaßen einschätzen, bevor man ein Buch verschenkt.


    Negativ kann man sonst eigentlich nur anmerken, dass der moralische Zeigerfinger manchmal etwas zu offensichtlich erhoben wird, aber das tut der Geschichte nicht wirklich weh. Schöne Illustrationen runden das Buch ab und finden sicher auch in der Zielgruppe der ab 10jährigen Gefallen.


    Die Grundidee ist nicht neu - man sollte aufpassen, was man sich wünscht und womit man dafür bezahlt, aber sehr gut umgesetzt. Mir gefällt die Idee, dass

    Alles in allem ein solider Erstlingsroman, der auf weitere Bücher hoffen lässt.


    4ratten

    Hmmm, vor einer Woche habe ich es endlich ausgelesen und weiß immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich lese selten mehrere Wochen an einem Buch und lege auch selten Bücher zwischendurch weg, aber beides trifft auch Drood zu. Es hat sich zwischendurch einfach eeeeeeeeeeendlos gezogen, weder war eine Handlung in Sicht, die auf irgendein Ziel hinführt, noch war es eine kurzweilige Andernanderreihung von Begebenheiten aus dem Leben der Autoren. Beides wären Varianten, die mich sehr unterhalten hätten. Drood taucht zwar wie ein Phantom immer wieder auf, aber ein wirklich roter Faden ist es auch nicht, da man doch schnell ahnt, dass Wilkie es mit dem Opium ein klein wenig übertreibt (man fragt sich durchaus, wie man so zugedröhnt Bücher schreiben kann, opiumsüchtig war Wilkie Collins wohl nun wirklich).


    Und wo wir schon bei Wilkie sind - der Kerl hat mich echt genervt, denn dieses ständige Selbstmitleid und der Neid auf Dickens, die sich immer und immer wieder wiederholen, sind bei einem Roman mit Ich-Erzähler wirklich nervtötend. Unsympathische Figuren in Büchern mag ich meist,aber hier war ich häufig nur noch angeödet und habe ich das Buch erstmal wieder weggelegt, weil mir die Lust am Weiterlesen vergangen ist.


    Am Lesen gehalten hat mich vor allem die Beschreibung der letzten Lebensjahre von Charles Dickens, die ich sehr spannend und interessant fand. Diese Lesungungen hätte ich auch gerne miterlebt, vor allem den Mord :breitgrins: Auch das Eintauchen in die Londoner Elendsviertel und die Unterwelt hat mir gefallen, da habe ich den Gestank häufig förmlich aus den Seiten gerochen. Auf Wilkies Frauengeschichten, dass Gequengel, wenn er Dickens auf seinen zugegeben ausgedehnten Spaziergängen begleiten sollte, und den ganzen Mesmerismuskram hätte ich aber gut und gerne verzichten können.


    Von einer Doppelbiographie halbem Umfangs ohne Gedöns wäre ich vermutlich begeistert gewesen.


    Wirklich gestört hat mich, dass ein Anhang fehlt, der erklärt, was belegt und was erfunden ist, vor allem, weil Wilkie so negativ dargestellt wird (über die Darstellung Dickens kann man eigentlich wenig sagen, da sie ja von jemanden "geschrieben" wird, der vom Neid zerfressen ist). Die Eckdaten scheinen alle zu stimmen, sowohl was Charles Dickens, seine Reisen und seine Familie angeht, als auch betreffend Wilkie Collins mit seinen beiden Mätressen (oder wie man die beiden Damen auch immer nennen will). Was aber die Darstellung der Persönlichkeiten angeht, habe ich keine Ahnung, inwieweit es dazu Informationen gibt und wie verlässlich diese sind. Irgenwie finde ich es etwas pietätslos, jemand so negativ darzustellen, der sich nicht dagegen wehren kann. :confused:


    Alles in allem hatte ich mir zuviel und zudem das Falsche versprochen und mit dem, was ich gekriegt habe, konnte ich nur streckenweise etwas anfangen.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Mittlerweile bin ich durch - zwischendurch musste ich mal Pause machen. Sam und Max sind lustig, aber in kurzen Häppchen angenehmer zu lesen als das ganze Buch am Stück. Was auch nicht schlimm ist, denn das Buch sammelt ja auch einen Haufen Comicstrips aus mehreren Jahren auf, die alle für sich stehen. Das mit Skurrilität zu anstrengend wird, ist allerdings selten.


    Insgesamt waren mir die kurzen Geschichten, die etwas die zweite Hälfte des Buchs ausmachen, lieber als die längeren. Eine kurze, knackige Pointe hinterlegt mit witzigen Bildern passt einfach besser zu Sam, dem sarkastischen Hund und Max, dem gewältatigen Karnickel. Auch die eingestreuten "Werbe"blöcke, Einfälle und Spiele zwischen den Spielen haben mir gefallen. Am meisten Spaß haben mir die Sprüche gemacht, vor allem, wenn Filme durch den Kakao gezogen wurden, und das Auffinden von Kleinigkeiten in den Zeichnungen.


    Ich vergebe mal 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Es ist besser als Durchschnitt, gelesen haben muss man es dann allerdings auch wieder nicht.

    Zum Inhalt ist mal wieder alles gesagt, also beschränke ich mich auf meine persönliche Meinung. Die ist allerdings ziemlich zwiegespalten. Ich mag Mark Twain, ich mag Satire, ich mag Sarkasmus, ich mag Zeitreisen - trotzdem bin ich mit dem Buch nicht recht warm geworden.


    Mark Twain macht sich zum einen über die romantischen Ritterromane seiner Zeit - vor allem von Sir Walter Scott - lustig. Dabei trifft er durchaus häufig ins Schwarze, z.B. als der Hauptcharakter Hank seine Ritterlichkeit beweisen muss und in Rüstung durchs Land zieht, um edle Taten zu verbringen. Die Schilderung der "Annehmlichkeiten" beim Tragen einer Rüstung - schwer, man kann sich nicht kratzen, man kann sich nicht allein an-und ausziehen und muss deshalb in Rüstung äußerst unbequem schlafen - fand ich z.B. sehr amüsant und wahrscheinlich auch zutreffend. Allerdings habe ich mich gefragt, warum die Idee nicht zu Ende gesponnen wurde, da ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie sich der Held eigentlich erleichtert, wenn er die Rüstung nicht mal zum Schlafen runterkriegt. Ansonsten wird die Ritterzeit meistens dadurch parodiert, dass Errungenschaften der Neuzeit durch den Hauptcharakter eingeführt werden, was unterschiedlich gut gelingt und sich leider manchmal wiederholt. Den ersten Ritter mit Werbetafeln fand ich noch lustig, den zweiten und dritten nicht mehr. Dir Vorstellung von einem Haufen Rittern auf Fahrrädern fand ich amüsant, mein Kopfkino dazu war großartig, aber angesichts des Kapitels vorher, in dem trefflich beschrieben wird wie unangenehm so eine Rüstung ist und auch darauf hingewiesen wird, dass man nicht mal allein auf sein Pferd kommt, höchst unglaubwürdig. Wie um aller Welt soll man in Rüstung in die Pedale treten? Nö, da ist mir zuviel nicht stimmig.


    Ähnliche Probleme habe ich ganz allgemein mit der Einführung allerlei Annehmlichkeiten wie z.B. das Telefon und Eisenbahnverkehr innerhalb kürzester Zeit. Die Vorstellung ist zwar ganz lustig, es ist aber unglaubwürdig, denn es wird nie auch nur annährend erläutert, wie diese ganzen Erfindungen im finstersten Mittelalter durchgeführt werden. Ebenso wird eine Zeitung herausgebracht, aber niemand kann lesen. Hmmm.


    Abgesehen davon ist der Hauptcharakter extrem unsympathisch, da er sehr arrogant ist und seine Ansichten und Taten nie in Frage stellt und immer als denen der anderen überlegen ansieht. Am Ende gehen seine ganzen Modernisierungen zwar gründlich in die Hose, aber bis dahin klappt alles wie am Schnürchen. Seine Moral ist äußerst zweifelhaft. Das Amerika des 18. Jahrhunderts wird als Gipfel des aufgeklärten Denkens angepriesen, dabei verhält er sich oft selbst nicht besonders gut und geht mehrfach über (auch gleich mehrere) Leichen und ist damit nicht besser als diejenigen, die er ständig kritisiert.


    Insgesamt erscheint mir das Buch einfach unausgegoren, manche Abschnitte sind witzig, dafür haben andere dann wieder extreme Längen. Die Satire ist mir mit zuviel Hochnäsigkeit gepaart und kommt deshalb nicht wirklich bei mir an. Mark Twain kann das eindeutig besser! Soziale Misstände werden z.B. in Prinz und Bettelknabe deutlich geschickter und weniger von oben herab angesprochen, ebenso wird dort sehr lebhaft gezeigt, dass das romantische Mittelalter für den normalen Bürger äußerst unromantisch war. Man kann natürlich argumentieren, dass der Autor auch das Amerika und den Amerikaner mitsamt seiner Anschauungen (z.B. Thema Sklaverei) persifliert, trotzdem wirkt das Buch auf mich einfach nicht stimmig.


    Auch wenn sich das jetzt ziemlich negativ liest, muss ich auch ehrlich zugeben, dass Mark Twain trotzdem unterhält und wenn auch in diesem Fall nicht wirklich gut, so doch auch nicht wirklich schlecht schreibt. Von daher bleibe ich neutral: 3ratten