Beiträge von Annette B.

    Schön, dass Celina eine Art Praktikum bei Alex machen kann. Ich fand es rührend, mit welchen Worten Celina um diese Stelle gebeten hat - wunderschön ...

    Ja, Celina hat mich auch beeindruckt.

    Sie ist charakterlich vielleicht mehr nach ihrem Vater gekommen und nimmt trotz der Wut und der Trauer ihr Leben fest in die Hand. Sie spürt das sie noch einmal auf die Insel muss, um das Erlebte zu verarbeiten.

    Dies verbindet sie direkt mit einem vorsichtigen Schritt ins eigenständige Leben.


    Das Verhalten von Jenni/Jana fand ich ziemlich daneben, denn sie hätte tatsächlich die Polizei informieren können. Auch anonym.

    Stimmt, dass hätte sie machen können. Ich vermute jedoch das sie aus lauter Panik und Angst nur noch davon gerannt ist.

    Wahrscheinlich musste sie damit rechnen das dieser Boris sie umbringen wird, wenn er sie sieht.

    Dies soll jedoch nicht entschuldigen, dass sie nicht bei der Polizei angerufen hat.


    Ich habe mich bei dieser Szene echt gefragt, ob Jana wirklich eine trauernde Person ist? Wir hatten uns hier in der LR auch schon über ihr lockeres Verhalten gewundert und darüber diskutiert.


    Oder ist es so, dass die Eltern von Johann Marc "kennen" und somit auch erkennen und Alex die Wahrheit gar nicht von Marc sondern von ihren Schwiegereltern erfährt?

    Au Backe, das wäre aber dann wohl der absolute "Supergau" für Marc und auch für die Schwiegereltern in spe. Von Alex mal ganz zu schweigen.


    Hoffen wir mal das Marc seine Chance noch bekommt um mit Alex alleine zu reden.

    Obwohl ich das Buch sehr schön finde, stört irgend etwas meine Melodie (um bei der Sprache des Buches zu bleiben). Ich weiß nicht was genau, aber ich empfinde es als sehr unruhig.

    Na ja, ich hatte in diesem Abschnitt so hin und wieder an Beethoven oder auch Wagner denken müssen. Es kam doch öfter mal ein Paukenschlag oder eine Posaune in diese Serenade.

    OT: Deswegen habe ich 2 Hunde :)

    Das ist eine sehr kluge Entscheidung und wäre für Alex sicher auch gut gewesen.

    Sind deine Hunde denn auch für diese Beschützer-Tätigkeit ausgebildet?

    So nun machen wir mal weiter...


    Auch in diesem Abschnitt ist wieder ordentlich was los. Die Ereignisse überschlagen sich fast.

    Besonders Lotti hat mir gut gefallen. Sie hat eingesehen das ihr Verhalten nicht besonders toll ist und macht nun "Nägel mit Köpfe".

    Zum einen erzählt sie Alex von ihrer traurigen Liebesgeschichte mit einem Soldaten-Halloderi und zum anderen hat sie obendrein auch noch ihr Kind verloren. Kein Wunder das sie nix mehr in ihrer Heimat halten konnte. Sie musste einfach an einem anderen Ort noch einmal bei Null anfangen.


    Nun ist TIP aber nicht so ein mieser Typ der sich aus einer Verantwortung ziehen würde, aber das kann Lotti natürlich nicht wissen und diese verflixte Uniform hat nun mal keine guten Erinnerungen geweckt.

    Klasse fand ich TIP´s Frage, als Lotti ihm das Kommando:

    "Wir müssen Reden" gab, fragte TIP erstaunt "Muss ich die Artillerie holen?" Da zeigte er schon Humor und Gelassenheit.


    Marc zeigt Alex immer deutlicher, dass er sehr viel für sie empfindet. Damit kann er sogar seinen Freund Jens beeindrucken und überzeugen, dass sich Gefühle nicht von äußeren oder inneren Wunden bzw. Behinderungen ausbremsen lassen. Das hat mich sehr gefreut für Jens und Annette das sie nun doch in Verbindung bleiben.


    Allerdings frage ich mich nun was es mit Jenni auf sich hat. Sie hat offenbar ganz üble Freunde.

    Gut das Enrico so ein kluges Kerlchen ist und den Wink von Alex verstanden hat, als sie ihn weg schickte. Für so einen kleinen Zwerg hat er da wirklich klug geschaltet und ist zu seinem Vater gelaufen. Wahrscheinlich hatte Enrico aber auch selbst tierische Angst bekommen.


    Schade nur das der Täter nicht direkt gefasst werden konnte. Aber es war wohl wirklich besser, dass Marc erst bei Alex blieb.

    Auch wenn diese Geschichte noch mal gut gegangen ist, so zeigt sie doch mit welchen Unannehmlichkeiten eine Pension-Besitzerin rechnen muss.


    Und dann taucht auch noch Celina im ungünstigsten Moment auf.

    Ach ja, und Marianne und Max sind auch noch im Anflug....

    Also von Ruhe kann in Alex Leben grade nicht die Rede sein.

    Aber stimmt, Gervais und Crispin gehörten in jedem Fall auch zu meinen Lieblingscharaktere.

    An dieser "feinen" Differenzierung der Charakter, die wir Leser beim lesen zu den einzelnen Figuren empfinden, sieht man einmal mehr, wie gut Rebecca Gablè ihre Figuren charakterisieren kann.

    So ein geschicktes "Ausbalancieren"" der einzelnen Charakter ist weiß Gott nicht jedem Autor gegeben.

    Genau das liebe ich so an den Büchern von RG.

    Ich finde es gerade witzig, wie unterschiedlich die Dinge wahrgenommen werden. Für mich war dieser Abschnitt viel zu unruhig. Klar, der Sturm hat Unruhe in die bis dahin ruhige Geschichte gebracht, aber die Soldaten sind für mich der größte Unruheherd in dieser Sache. Ich empfinde sie als zu dominant.

    Vielleicht empfindest du sie nur deshalb als dominant, weil auch noch der Sturm dazu kam, dann Simones verschwinden und Lottis verrücktes Verhalten.

    In diesem Abschnitt war wirklich was los und ich finde, dies hat der Handlung auch sehr gut getan.

    Wenn die Handlung nur mit Trauerbegleitung und seichter Liebesgeschichte vor sich hingeplätschert hätte, dann wäre ich sehr leicht geneigt "quer" zu lesen.

    Das wäre mir definitiv zu wenig gewesen.

    Aber - anders herum ist es für die beiden Mädchen doch auch der Horror, ihre Mutter zu verlieren. Sie haben die Trauer um den Vater ja noch nicht abgeschlossen und jetzt sollen sie auch noch die Mutter verlieren/verloren haben? Ich könnte verstehen, wenn sie für den Rest ihres Lebens Wut empfinden für Simone.

    Ja da bin ich ganz bei dir.

    Ich könnte das auch sehr gut verstehen, wenn die Mädels nur noch mit Wut und Enttäuschung an Simone denken.

    Aber sie sind noch sehr jung, vielleicht können sie es mit professioneller Hilfe und viel Liebe von Oma oder Opa doch noch verarbeiten.

    Aber selbst lesen möchte ich das Buch unbedingt noch, um zu gucken ob ich da andere Bilder vor Augen, andere Gefühle habe.

    Da bin ich ehrlich gesagt sehr gespannt auf deine Eindrücke beim Lesen.

    Bitte berichte mal welche Eindrücke du hattest.


    Ich habe das auch mal versucht, erst das Hörbuch gehört und dann hatte ich mir das Buch einige Monate später aus der Leihbücherei mitgebracht.

    Die Siedler von Catan - auch von RG


    Bei mir hat das Lesen damals nicht mehr funktioniert, weil ich zum einen wusste genau was passiert und zum anderen keine anderen Bilder mehr hervorrufen konnte in meinem Kopf. :rollen:

    Da spielt einem vielleicht die eigene Psyche einen bösen Streich bei solchen Versuchen. :gruebel:

    Vielleicht geht es ja anderen hier noch ähnlich...?

    Ich habe das Buch vor ca. 15 Jahren zum ersten mal gelesen und ein paar Jahre später dann auch ein zweites mal gelesen. Ich fand Jonah als Figur in dem Buch nicht schlecht, aber wirklich fasziniert hat mich Gervais of Warringham in diesem Buch.

    Frag mich bitte nicht warum, ich glaube sein loyales Verhalten hat mich direkt beeindruckt. Vor etwa 18 Monaten habe ich mich bei Audible angemeldet und das Hörbuch Jonah geschenkt bekommen.

    Ich habe es auch direkt angehört und war ehrlich gesagt nicht so begeistert von den Sprechern und der Umsetzung der Handlung.

    Da liebe ich mir in diesem Fall wirklich die Bücher, denn sie zaubern ganz andere Bilder vor mein inneres Auge beim lesen.

    Der König der purpurnen Stadt ist eines meines Lieblingsbücher.

    Meine Freundin, deren Sohn tödlich verunglückt ist, hat den Unfallverursacher aufgesucht (!) und ihm ausdrücklich gesagt, dass sie keinen Groll hegt. Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis sie so weit war. Sie hat erzählt, dass es ihr gut getan hat. Er war ihr sehr dankbar dafür. Noch heute leidet er unter dem, was geschehen ist, er ist seitdem (Okt. 2015) nicht mehr selber Auto gefahren.

    Da kann man deine Freundin nur bewundern, dass sie schon nach 6 Monaten die Kraft hatte mit dem Mann zu sprechen.

    Am Beispiel deiner Freundin sieht man aber auch das ein solches Gespräch hilfreich sein kann.

    War deine Freundin in einer Therapie? Hatte sie dort vielleicht auch Unterstützung und Hilfe gefunden?

    Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Verriss.

    Ich habe Tränen gelacht.

    Die Formulierungen sind wirklich abenteuerlich.


    Dieses Buch hatte ich in der Buchhandlung, in der ich zur Lesung von Lucie Flebbes Krimi war, in der Hand.

    Konnte mich aber nicht dazu durchringen es zu kaufen.

    Der Klappentext klang ansprechend, aber ich hatte auch schon 4 andere Bücher ausgewählt.

    Da habe ich direkt auch mal Glück gehabt und das richtige Buch im Laden gelassen. ^^

    Ich bin stocksauer auf diese Frau. Will sie sich davonschleichen ohne eine Nachricht an ihre Mädchen?

    Vielen Dank, dass du das so geschrieben hast, wie ich es auch empfunden habe.

    Wenn ich ehrlich bin hatte ich schon im ersten Abschnitt gedacht: Dieser Frau hätte ich einen Putzeimer und Schrubber in die Hand gedrückt und die Terrasse schruppen lassen. Dort hätte sie ihre Wut austoben können und dann hätte ich ein sehr eindringliches Gespräch mit ihr geführt indem ich sie an ihre Verantwortung erinnert hätte.

    Aber ich bin eh ein sehr konsequenter Mensch. Diese Worte meiner Oma habe ich immer beherzigt. Zuerst an die Familie und Kinder denken, Tränen müssen sein, ändern aber nichts an den Tatsachen. Tränen helfen jedoch die Trauer zu zulassen und den Verlust zu akzeptieren.


    Die Trauer wird nicht vergehen, aber irgendwann muss ein Blick in die Zukunft kommen und es muss weitergehen, dann fehlt zwar der liebe Mensch immer noch, aber man hat losgelassen. Doch soweit sind die Eltern nicht und wollen wohl auch gar nicht dahin kommen.

    Glaub mir, du kannst Vater, Mutter oder den Ehemann verlieren. Damit kann man irgendwann lernen umzugehen.

    Ein Kind zu verlieren ist das schlimmste was einer Frau passieren kann.

    Das hinterlässt eine Wunde die nur alleine schon durch bestimmte Kalendertage immer wieder schmerzt.


    Ich habe den Verdacht, dass Marianne und Max sich da nicht helfen lassen wollen und lieber mit ihrem Hass die Trauer betäuben wollen.

    Ideal ist es natürlich, wenn es zum Gespräch kommt, aber ob ich an Stelle der Trauernden jemals die Kraft dazu hätte, das weiß ich auch nicht.

    Ja da hast du recht. Da gehört viel Kraft und Mut dazu ein solches Gespräch zu führen. Darum bin ich mir auch nicht sicher, ob ich diese Kraft hätte und möchte dazu lieber keine Theorien aufstellen.


    Irgend jemand hatte im ersten Abschnitt geschrieben, dass Simone in ihrer Trauer sehr egoistisch ist und es zeigt sich jetzt, dass das absolut richtig ist. Anscheinend ist sie ihrem Mann gefolgt, ob aktiv oder passiv: wie auch immer, sie hat ihre Töchter in Stich gelassen, dabei brauchen diese sie doch auch!

    Das war ich und ihr Verhalten hat meinen Eindruck nun bestätigt.

    Diese Szene im ersten Abschnitt, als sie Marc sein Fehlverhalten vorwirft, weil er mit Hanna und Celina surfen war....

    Da hat Simone Ihm vorgeworfen, dass SIE auch noch eine Tochter hätte verlieren können!

    Und was macht SIE jetzt? Sie lässt ihre Töchter im Stich.


    Dieser Soldatentrupp hat einen eigenen Charme und ist offenbar Teil von Jens' Geschichte, aber wie genau er sich dort einfügt, das weiß ich nicht. Ich bin ganz neugierig darauf geworden und hoffe, dass wir bald mehr erfahren.

    Auf die Geschichte bin ich auch schon gespannt.


    Warum ist Lotti bloß so aggressiv Tip gegenüber? Gibt es irgendeinen Trgger in Bezug auf Soldaten bzw. Kommandanten? Vielleicht etwas, das in Israel passiert ist? Er findet sie jedenfalls toll und da er selbst auch ein toller und erfahrener Mann ist, bin ich mir sicher, dass er seinen Weg zu ihr finden wird. Wenn auch auf Umwegen.

    Da habe ich noch gar nicht dran gedacht, dass Lotti da einen Trigger in Bezug auf Uniformen oder Kommandanten haben könnte. Es wäre aber eine einleuchtende Erklärung für ihr seltsames Verhalten.

    Im Moment scheint zumindest TIP etwas Spaß an dieser neuen Form der Kriegsführung zu haben. Offenbar ist TIP von Frauen fasziniert die er mit allen Waffen seiner Intelligenz erobern muss. :lachen:

    Und was ist mit diesem Mädchen, das dazugekommen ist, Jenni heißt sie glaube ich? Sie scheint sehr stark zu sein, aber ich bin sicher, dass es noch was anderes in ihr gibt, nämlich tiefe Trauer und sicher werden wir die noch erleben (müssen). Sie sucht die Nähe der Soldaten - was ist wohl der Grund dafür.

    Bei Jenni habe ich das Gefühl das sie ihre Trauer verdrängt und nach ständiger Ablenkung sucht, weil sie Angst vor diesen schmerzhaften Gefühlen hat. Die Soldaten sind daher eine perfekte Ablenkung um die Verdrängungstaktik nicht aufgeben zu müssen.

    Leider wird es dadurch nicht einfacher die Trauer zu überwinden. Im Gegenteil, irgendwann brechen die Gefühle aus ihr heraus und das kann ganz böse, eventuell sogar in einen körperlichen Zusammenbruch, enden.

    Fühlt euch bitte nicht durch mich gedrängt.

    Ich habe gerade diesen Abschnitt beendet und muss nur kurz ein paar Gedanken los werden bevor ich sie vergesse.


    Zu Simone möchte ich am liebsten gar nichts mehr sagen, denn ich fühle hier genauso wie Celina nur noch Wut in mir.


    Andersherum teile ich natürlich auch Marcs Gedanken, der hofft das man Celina aus ihrer Wut wieder heraus helfen kann. So gesehen hat Simone jetzt auch noch die Zukunft einer ihrer Töchter in große Gefahr gebracht. Da hat Marc recht.


    Natürlich hat auch Alex recht, wenn sie sagt, dass man Simone Zeit geben muss um diese Schuldgefühle zu verarbeiten.

    Zu dumm nur, dass Simone sich selbst diese Zeit gar nicht gegeben hat.


    Obendrein hat sie auch noch das Leben anderer in höchsten Maße gefährdet.


    Ich habe schon einige Stürme mit Orkan-Böen an der Nordsee-Küste erlebt und weiß, dass kein Einheimischer freiwillig das Haus verlässt bei solchem Wetter. Das ist verdammt schwer überhaupt einen Meter voran zu kommen bei diesen Stürmen.

    Es hat mir auch wirklich sehr gut gefallen, dass Noa so deutlich beschrieben hat, wie gefährlich diese Umweltverschmutzung ist. Nicht nur wegen der Giftstoffe, sondern auch bei hohem Wellengang oder Stürmen.

    Es dauert oft Tage bis man den ganzen Müll dann vom Strand und aus den Dünen wieder eingesammelt hat.


    Gut das die Freunde von Jens eingetroffen sind und sofort bereit waren bei der Suche zu helfen. Diese Szenen waren jetzt wirklich auch erholsam beim lesen, weil mit diesen Soldaten auch etwas Fröhlichkeit in die bisher traurige Handlung kam.

    Da war doch auch mal eine humorvolle Stimmung im alten Bauernhaus.


    Aber was ist denn jetzt auf einmal mit Lotti los? Wurde sie von einem Blitz getroffen als TIP eingetroffen ist? Oder war irgend ein besonderer Pfeil der Götter grade in der Luft, der Lotti in dem Moment getroffen hat, als TIP auf der Bühne erschien?

    Seltsam.... :schulterzuck:


    Zumindest hat Lotti sehr deutlich erkannt was mit Marc und Alex los ist und offenbar hat sie auch schon das Problem erkannt, welches auf die Beiden zu kommt.


    Marc ist also Hubschrauber Pilot und rettet normalerweise das Leben anderer. Da hat er sicher schon oft mit Menschen zu tun gehabt die dem Tod knapp entkommen sind. Diese Menschen haben vielleicht Kammeraden verloren und trauern. Nicht nur der Unfall kann er richtig verarbeiten, sondern auch die vielen Gefühle die mit der Trauer einher gehen kann er immer noch nicht unter Kontrolle bekommen. Dies zeigt sein Albtraum der ihn nach längeren Pause nun doch wieder erwischt.


    Interessant fand ich jetzt zum Schluss die Gedanken, die Marc in Bezug auf Johanns Eltern im Kopf hatte. Die Eltern tun sich jetzt wirklich keinen Gefallen damit das sie Marc keine Chance zum Gespräch geben.

    Aber wer weiß, vielleicht brauchen die Eltern auch erst etwas Zeit um ein solches Gespräch zu zulassen.


    Wobei ich lieber gar nicht darüber nachdenken möchte, wie ich reagieren würde, wenn ich eines meiner Kinder oder Enkelkinder durch so ein Unglück verlieren würde.

    Ich weiß es nicht und darum möchte ich lieber gar keine Theorien aufstellen, ob Johanns Eltern klug oder unklug handeln.

    Außerdem ist nicht jeder Trauernde so laut wie Simone.

    Stimmt sicher!

    Simone ist meiner Meinung nach eher die Ausnahme und Alex konnte bestimmt nicht damit rechnen, dass sie so eine undisziplinierte Person ins Haus bekommt.

    Meine Oma die 8 Kinder hatte und die zwei Weltkriege erlebt hat - (2 Söhne, den Ehemann und 3 Töchter verloren hat) - hat immer gesagt: "Weinen kannst du nachts, wenn die Kinder schlafen. Vorher erzähle ihnen eine nette Geschichte oder singe ein Lied mit ihnen."

    Ich habe großen Respekt vor der Lebensleistung meiner Oma.

    Solange Simone mit ihren Selbstvorwürfen sich nichthelfen lassen kann, wird Alex nichts ausrichten könne.

    Richtig, genau so sehe ich das auch. Simone WILL in Schuldgefühlen baden und sich nicht helfen lassen. Sie hat nicht begriffen, dass ihr Mann ihr noch ein sehr wertvolles Geschenk hinterlassen hat, etwas wofür sie jetzt da sein muss - die beiden Töchter.

    Man darf nie vergessen: Kinder sind die Spuren, die wir in dieser Welt hinterlassen, wenn wir gehen.

    hast du vielleicht weiter gelesen als bis Kapitel 5? Diese Szene ist mir nicht bekannt. Oder habe ich etwas überlesen?

    Oh Mist, ja du hast recht.

    Mit diesem Albtraum fängt Kapitel 6 an und da bin ich wohl in die erste Seite gerutscht und hatte das direkt im Kopf behalten.

    Sorry ich lösche diesen Teil meines Postings jetzt.

    Ich weiß nicht, ob ich es fehlinterpretiere - für mich sieht es aber so aus, als ob sie in ihrem Schmerz total ertrinkt und vergisst, dass auch ihre Kinder jemanden verloren haben, nämlich ihren Vater. Auch sie brauchen Trost und Hilfe und die sollte, meiner Meinung nach, von der Mutter kommen

    Ich denke, dass du diese Trauer von Simone richtig interpretierst, denn so empfinde ich ihr Verhalten auch. Offen gestanden ist mir Simone etwas unsympathisch. Trauer hin oder her, man sollte als Mutter auch wissen wann man seine eigenen Empfindungen zurück stellen muss. Ihre riesigen Schuldgefühle sind ja auch durch ihr eigenes Fehlverhalten entstanden, da können die Kinder nichts dafür, darum müsste sie jetzt erst recht zuerst an die Mädchen denken.


    Marc und Jens ... von den Beiden erfährt man noch nicht sehr viel, aber genug um sich ein Bild machen zu können. Auf Seite 61 gibt es eine Andeutung, dass Marc schwer an einer Last trägt - und das seit einem Unfall bei dem ein Mann ums Leben kam, der kurz vor seiner Hochzeit stand. Der Zufall schreibt manchmal die seltsamsten Geschichten und ich bin sicher, dass Marc der Unfallfahrer ist, bei dem Johann ums Leben kam. Vermutlich (so denke ich mir das) war auch Jens im Wagen und ist seit diesem Unfall behindert.

    Diesen Verdacht teile ich mit dir. Aber von Jens oder einem Beifahrer, ist irgendwie noch keine Rede gewesen bis jetzt. Warten wir mal ab ob zu Jens nicht auch noch ein anderes Schicksal gehört.


    Ich empfand die Beerdigung als sehr eindringlich geschildert: die Worte derer, die kondolierten. Es sind so viele Belanglosigkeiten dabei!

    Es ist aber auch wirklich sehr schwer in so einer Situation die richtigen Worte zu finden. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen wirklich nur sehr kurz den Angehörigen die Hand zu drücken und mein Beileid auszusprechen. Jedes weitere Wort ist in diesem Moment oft fehl am Platz.


    An Marcs Stelle hätte ich mich glaube ich nicht gleich mit Jens zu der Familie gesetzt, sondern einen eigenen Tisch "eröffnet", für mich muss sich so etwas viel langsamer entwickeln, gerade auch in Anwesenheit von Kindern, die ja natürlicherweise sehr kommunikativ sind

    Marc hat ja auch erst mit sich gerungen, aber Jens ist wohl ein sehr offener und geselliger Mensch da konnte er sich nicht einfach ausschließen. Anders herum hat es ihm ja auch gefallen den lebhaften kleinen Jungen zu beobachten. Auch solche Momente können "Balsam für eine geschundene Seele" sein.


    Noch eine Gemeinsamkeit mir Alex - ich bin auch moppelig.... ^^

    Na und...? Was sind schon Äußerlichkeiten? Der Charakter und das liebevolle Herz zählen.

    Es gibt genügend "Hungerhaken" die hohl im Hirn und Herz sind.


    Marc trägt schwer an seiner Schuld! Jens war vermutlich mit im Auto, als es passierte. Ich bin gespannt, wie Alex reagieren wird, wenn sie erfährt, was Marc bedrückt. Sie ist ja im Moment noch positiv beeindruckt von ihm.

    Da bin ich auch sehr gespannt wie Alex mit dieser Wahrheit wohl umgehen wird - wenn es tatsächlich so ist, dass Marc der Unfallverursacher war.


    Jeder kann entscheiden, ob er sich mit den anderen zusammensetzen will. Ich glaube nicht, dass es eine „Pflichtveranstaltung“ ist. Manchem tut es gut, mancher trauert lieber alleine. Ich wäre wahrscheinlich auch eher jemand, der Gruppenveranstaltungen meidet.

    Du ich lese in letzter Zeit immer öfter in der Traueranzeige den Satz: "Wir trennen uns in stiller Trauer am Grab".

    Es wird oft dann gar kein öffentliches Kaffee-Trinken organisiert, sondern nur noch in der Wohnung des nächsten Angehörigen mit engen Familien-Mitgliedern zusammen Kaffee getrunken.

    Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir diese Form der Beerdigung auch sehr gut gefällt.