Beiträge von b.a.t.

    lasst euch von mir bitte nicht abhalten.


    Ich habe im Mai den Mann ohne Eigenschaften vor (dauert sicher etwas länger) und im Juni dann mit HoldenCaulfield Kafka Das Schloss und Raphaela Edelbauer- Das flüssige Land (eine kleine Geburtstagsfeier muss schon sein)


    Außerdem bin ich in Mai 2 Wochen auf Urlaub.

    Ich glaube es geht weniger darum, ob Christophine motiviert ist oder nicht, es drückt vielmehr das Verständnis der Autorin aus, die ja übrigens in Dominica geboren wurde, das aber erst 1978 unabhängig wurde, also 12 Jahre nach erscheinen des Buches.

    Endlich habe ich das dünne Büchlein auch fertig gelesen. Mir ging es ähnlich wie Saltanah ich finde es ein sehr spezielles Buch.


    Natürlich kann man nicht erwarten, dass es im gleichen Stil wie Jane Eyre geschrieben ist. Das Buch ist zwei Weltkriege, eine Entkolonialisierung, Erkämpfung der Frauenrechte und schlicht 100 Jahre nach Jane Eyre beschrieben.


    Sehr subtil zeigt Jean Rhys die Schwächen im Buch von Jane Eyre auf. Wie schnell das jemand als lunatic abgestuft werden konnte. Frauen hatten keinen Besitz, bei der Hochzeit ging ihr Vermögen direkt an den Ehemann. Antoinette wurde alles genommen. Zuerst ihre Familie (Mutter und Bruder), dann ihr Vermögen, dass sie vom Stiefvater geerbt hat, ihre Würde, ihr Zutrauen ein vernünftiger Mensch zu sein. War jemand unbequem war es gar nicht so schwierig, diese Person in den Wahnsinn zu treiben. Was ist wirklich verrückt? Was ist einfach nur rücksichtslos?


    Rochester ist desinteressiert. Er kümmert sich nicht um seine Frau, glaubt allen anderen, die nur aus Eigeninteresse handeln. Sie soll wie ihre Mutter verrückt sein, und "bad blood" haben. Dass die Mutter einfach verzweifelt war, weil sie arm war, das letzte wurde ihr genommen, ihr Haus niedergebrannt und ihr Sohn im Feuer getötet.


    Rochester ist ein typischer Vertreter eines arroganten Kolonialisten. Ihn interessieren nur seine eigenen Belange. Ehemalige Sklaven haben ihre eigenen Beweggründe warum sie Antoinette schlecht machen. Sie entstammt ja einer Familie von Sklavenbesitzern.


    Interessant ist auch Christophine aus Martinique, die alle mit ihrem Zauber und ihren Voodoo Künsten in Schach hält. Sie empfiehlt Antoinette auch nach Martinique zu fliehen - interessant, Martinique ist heute noch französisches Überseegebiet, also im Gegensatz zu Dominica und Jamaica bis heute noch nicht frei.


    Im letzten Teil ist sie in England, wobei sie das gar nicht wirklich glauben kann, sie sieht ja nur den kleinen Teil von Rochesters Anwesen, in dem sie mit Grace Pool weggesperrt ist. Der einzige Ausweg ist für sie der Tod.


    Wie vielen Frauen dieser Zeit ging es wohl ähnlich, die von der Willkür ihrer Ehemänner abhängig waren?

    yanni vielen Dank für diese Runde. ich kam zwar nicht so viel zum Lesen wie gewünscht, das Leben rundherum hatte etwas dagegen :)


    Aber Jean Rhys - Wide Sargasso Sea konnte ich gestern Nacht noch beenden.


    Zumindest zwei von drei Büchern hab ich geschafft :)


    See ya all in DEAR Monatsrunde :)

    Vorleser gute Idee.

    Da ich Maya Angelou sowieso ein Herzensprojekt von mir ist, lese ich hier einfach weiter.

    Ich möchte gerne Band 5 von ihrer Autobiographie anmelden.

    Die Gedichte habe ich alle bereits mehrfach gelesen.


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    Juva ich denke mal, dich werden die Autobiographie Bände auch sehr mitnehmen. Begeistern wäre fast das falsche Wort, weil die ersten drei Bände vor allem von der Grausamkeit der Menschen geprägt ist. Ein heftiges und so wichtiges Lebenszeugnis, wie ich finde.

    Interessant ist, dass wie oben zitiert sie als Weiße Kakerlake beschimpft wird.

    Ist wohl eine neuere Übersetzung?


    In meiner Version wird die Gruppe als white n... beschimpft und white n..... sind sozial niedriger geschichtet als black n...

    Es gibt aber jede Menge Fußnoten und viel Patois (französische Version vom Pidgin English).


    Bei mir war wirklich sehr viel los und daher kam ich nicht wirklich weit bis jetzt. Ich bin ungefähr bei der Hälfte.


    Ich finde es schon interessant wie die gesellschaftlichen Gefüge in den Kolonien sind. Die Hierarchien und Rassismen sind wirklich zu verabscheuen.

    Saltanah ja es war eine arrangierte Ehe. Rochester war ja eigt. der zweite Sohn, also nicht der Erbe, daher musste er gewinnbringend heiraten.


    Ironischerweise sind sein Bruder und sein Vater aber relativ rasch gestorben, er hat sowieso geerbt und auch eine ungewollte Ehefrau, der gegenüber er sich genauso schäbig verhalten hat wie Mason und sein Vater.

    Ich bin immer noch relativ am Anfang, hoffe am Wochenende mehr Zeit zum Lesen zu haben.


    Beim Brand von Coulibri musste ich an Berthas Verhalten denken. Sie versuchte ja auch alles was ihr etwas bedeutete (im Guten wie Schlechten) mit Feuer zu vernichten und endete wie der Papagei mit den gestutzten Flügeln. Heute würde man wohl PTSD dazu sagen.

    Wenn wir dabei sind zu schreiben was befremdlich ist, finde ich das übersinnliche miteinander Kommunizieren auch sehr gewöhnungsbedürftig.

    Nach dem Motto der über Distanzen mitfühlenden Zwillinge hat ja Rochester auch nach Jane gerufen, als sie meilenweit weg war und sie hat ihn gehört.


    Dennoch ist es für mich ein gut zu lesendes Buch. Es spiegelt die Zeit wieder, den Hang zur Mystik und Geistergeschichten, dennoch den Aufbruch in modernere Welten. Jane ist auf jeden Fall eine starke Persönlichkeit, die ihren Weg allein in der Welt macht und nach ihren eigenen Vorstellungen lebt.


    Ich vergleiche immer auch ein bisschen mit Jane Austen, weil wir ja ein paar Leserunden zu ihr hatten. 50 Jahre Entwicklung machen viel aus, die industrielle Revolution beschleunigt auch den Fortschritt in der Gesellschaft und der Soziologie der Gesellschaft.


    Das was uns am meisten nervt, sind ja Dinge, die wir in Bezug zu unserer heutigen Zeit sehen. Mir geht es zumindest so.


    Diese Zufälle und diese idealisierte Liebe kann man auch als Parabeln lesen. Klar kann vieles historisch und literaturhistorisch erklärt werden, aus meiner Leseerfahrung bleibt es aber dennoch etwas befremdlich.


    Im Großen und Ganzen ist es für mich dennoch so alle 10-15 Jahre mal lesbar :)