Mein Urteil:
mmh, ich habe das Buch zweimal gelesen und zwar einmal so in einem Rutsch an 2-3 Tagen (Urlaub gehabt und in der Zeit sehr viel Zug gefahren) und dann noch mal in aller Ruhe um mein Urteil hier begründen zu können.
Hätte man mich direkt nach dem ersten Lesen gefragt, wäre mein Urteil sicher positiver ausgefallen:
Gefallen hat mir die Person des Commissarios. Ich finde die Kombination des armen Adeligen, der bei der Polizei arbeitet eigentlich sehr geschickt.
Aufgrund seiner Herkunft hat er halt den richtigen Hintergrund um auch angemessen mit der Kaiserin – die ja auch in dem Roman mitspielt - umzugehen. Er wirkt aber auch nicht wie der gelangweilte Conte, der zum reinen Zeitvertreib ein bisschen Hobbydetektiv spielt.
Überhaupt nicht gefallen hat mir das militärische Milieu in dem der Roman angesiedelt ist und das dadurch, dass dieses Militär nun mal aus österreichisch-habsburgerischen Angehörigen bestand, nicht so viel „venezianisches Flair“ rüberkam, wie ich gehofft hatte. Meiner Meinung hätte der Roman in jeder größeren Stadt im damaligen Österreich-Ungarn spielen können.
Beim Lesen hatte ich häufiger das Gefühl, dass der Autor die Geschichte schon als Krimi-Reihe angelegt hat: die Fälle an sich sind abgschlossen, aber das Privatleben der Personen entwickelt sich weiter. Eigentlich mag ich ja Krimireihen richtig gerne, wenn ich eine mehrteilige Reihe gefunden habe, die mir gefällt, dann weiß ich was ich die nächsten Wochen lese
Ich mag nur halt nicht, wenn es mir beim Lesen bewußt wird!
Auf dem Rücken meines Taschenbuch steht ein Zitat aus der Welt: „Commissario Brunetti bekommt Konkurrenz“.
Meiner Meinung kann man Tron aber nicht mit Brunnetti vergleichen, mich hat er eher an Hercule Poirot erinnert, auch wenn ich letzteren zugegebenermaßen nur aus den Verfilmungen kenne.
Ich vergebe 3 Ratten und ein Mäuschen (ich habe schließlich auch schon den 2. Teil der Reihe gelesen, so schlecht kann es also nicht sein