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Inhaltsangabe:
"Zehn Tage, nachdem der Krieg zu Ende war, fuhr meine Schwester Laura einen Wagen von der Brücke." Das ist der erste Satz von diesem Roman. Laura Chases ältere Schwester Iris, die mit achtzehn Jahren einen wohlhabenden und politisch einflussreichen Unternehmer geheiratet hat, jetzt aber 82 Jahre alt und verarmt ist, lebt in einer Stadt, die vor dem Ersten Weltkrieg von ihrer Familie dominiert wurde. Iris blickt auf ihr Leben und vor allem auf die Ereignisse um den frühen Tod ihrer Schwester zurück. Laura war durch die postume Veröffentlichung eines Romans berühmt geworden. Iris lebt, wie sie selbst sagt, im langen Schatten ihrer toten Schwester.
Dies ist ein Roman mit der Weite eines Epos und der Konzentration eines Familiendramas. Lauras und Iris' Liebesgeschichte, die gegen alle Konventionen ihrer Herkunft und ihrer Zeit verstößt, gibt Margaret Atwood breiten Raum, ihre Gaben der dramatischen Darstellung, des Sarkasmus und der Ironie, des Humors und der Tragik, auszubreiten.
Meine Meinung:
Erstmal ist zu sagen, dass Margaret Atwoods Stil weltklasse ist. Nicht umsonst hat dieses Buch den Booker-Preis für das beste Buch des Jahres erhalten. Ihre Sprache ist klar und ohne Schnörkel, der Grundton ist leise. Auch in Passagen des Buches, in denen nicht so viel Handlung ist, geniest man jeden Satz.
Die Idee des Buches ist sehr außergewöhnlich. Man liest zwei Geschichten parallel. Einerseits die Lebensgeschichte von Iris, andererseits das Buch, dass ihre Schwester Laura geschrieben hat. Die Zusammenhänge lösen sich erst am Ende auf.
Mein Problem dabei war, dass ich das Buch von Laura ebenfalls als zwei Geschichten gelesen habe, da in diesen Kapitel mit der Überschrift "Der blinde Mörder" immer erst eine Frau sich mit dem Erzähler der Geschichte trifft und dieser dann im Laufe der Begegnung die eigentliche Geschichte - eine Science-Fiction-Story weitererzählt.
Die Geschichte, die Iris von ihrem Leben erzählt, beginnt mit dem Tod Lauras. Im Folgenden schreibt die im hohen Lebensalter und des nahen Todes wissende Iris, ihre Lebensgeschichte für ihre Enkeltochter auf. Sozusagen noch ein Buch im Buch. Sie erzählt von ihrer & Lauras Kindheit, ihrer Jugend, ihrer Ehe und endet mit Lauras Selbstmord. Daneben begleitet man Iris durch ihr jetzigen Leben und ihre Gedankenwelt.
Die Charaktere kommen sehr gut in diesem Buch heraus. Man hat wirklich das Gefühl, die Menschen zu kennen.
Es ist ein unglaubliches Buch, da man im Grunde vier Geschichten liest: Lauras Science-Fiction Geschichte, die Geschichte um die Treffen mit dem Erzähler der Geschichte, Iris jetziges Leben und Iris Rückblick auf ihr Leben. Am Anfang hält man vier Fäden in der Hand, die sich am Ende alle miteinander verweben. Toll!
Es ist auf jedenfall ein Buch, das man zweimal lesen kann/muss. Ich werde mich sicherlich in absehbarer Zeit nochmal über das Buch hermachen und es mit dem Wissen der ganzen Zusammenhänge nocheinmal lesen.
Auf jeden Fall ein geniales Buch!
Daher: