Inzwischen endlich gelesen :smile:
Tea-Bag von Henning Mankell
Ein bewegendes und sehr interessantes Buch aus Mankells Feder, fesselnd und tragisch.
Jesper Humlin, ein eher kleiner Schreiber von Gedichtbänden, soll einen Kriminalroman schreiben. So will es sein Verleger. Doch er will dass nicht und sucht verzweifelt einen Ausweg. Auch ist er privat sehr gestresst. Seine Mutter nervt, fast jede Nacht muss er bei ihr in der Küche verbringen und ihre Kreationen probieren, seine Freundin will ein Kind von ihm und überhaupt scheint alles so sinnlos. Bis er Tea-Bag trifft. Eine dunkelhäutige hübsche junge Frau. Eine Illegale in Schweden die beginnt, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Wie sie fast ertrunken wäre bei der Flucht nach Spanien, was sie alles im Flüchtlingslager erlebte und auf ihrer heimlichen gefährlichen Reise nach Schweden.
Und dabei bleibt es nicht. Jesper lernt nach und nach andere junge Frauen und Familien kennen. Alles Menschen die sich illegal in Schweden aufhalten. Die abgeschoben werden sollen obwohl sie in ihrer Heimat keine Zukunft hätten oder sogar in Lebensgefahr wären ! Jesper gerät immer tiefer in diese ganz andere Welt. Zuerst will er den Frauen nur beibringen wie sie selbst ihre Geschichten aufschreiben können, gibt ihnen Schreibunterricht. Doch dann kommt alles ganz anders ...
Tolle Charaktere und ein brisantes Thema, verpackt in eine gelungene Geschichte um den etwas kautzigen Jesper Humlin der mich zeitweise ein klein wenig an meine Lieblingsfigur Wallander erinnerte.