Beiträge von Thomy

    Dann mal viel Spaß und vergnüglich, spannende Lesestunden :smile:


    Wenn du danach immer noch nicht genug hast, kann ich dir die beiden
    wundertollen Bücher von Jules Watson 'Tartan und Schwert' und
    'Das keltische Amulett' empfehlen. Der Plot weist gewisse Parallelen
    in Bezug auf Handlung und Figurenentwicklung zur Waldgräfin Trilogie
    auf, und ich habe diese damals genauso begeistert verschlungen. :winken:

    Eine tolle Buchvorstellung :smile:


    Mich würde noch interessieren, ob der Erzählfokus eher auf die 'Zeichnung' des mittelalterlichen Barcelonas' ausgerichtet ist, mit der Hauptfigur Arnau als "Beiwerk", oder ob sich die beiden Erzählteile in etwa die Waage halten. Ein zuviel an Historie, auf Kosten der Handlung und der Personen, schreckt mich eher ab.

    "Die Waldgräfin" gefiel mir auch super gut, megaspannend, ich konnte das Buch damals kaum aus der Hand legen. Rückblickend gefiel mir der 3. Band, "Die Tage des Raben" aber am Besten, der sich zu Anfangs zwar etwas in die Länge zog, der mich dann aber auch wieder unglaublich fesselte.



    5ratten




    Das Ende des letzten Bandes fand ich nicht so toll, finde das Buch nicht wirklich beendet aber vielleicht geht es ja nur mir so. War halt nicht so ein Happy End wie ich es mir vorgestellt habe, aber bei solcher dramatik kann man wohl nicht mehr erwarten.


    mmh, ging das jetzt nur mir so, oder habe ich da etwas falsch interpretiert? Ich empfand das genau gegenteilig, ein gelungener Abschluss mit einem positiven Ausblick in die Zukunft:


    Danke für deine schöne Buchvorstellung. :smile:


    Das Thema ´Steinzeit´hat mich bisher nicht sonderlich interessiert, jedenfall nicht in Romanform,
    aber deine Ausführungen machen echt Lust auf mehr, und du scheinst von dem Buch wirklich begeistert zu sein.


    Mir gefällt das schön gestaltete Cover, und die´Orkney-Inseln´waren in dem letzten Buch, das ich gelesen habe, auch Schauplatz einiger, wenn auch eher unschönen, Szenen.


    Ich setz es mal auf den Wunschzettel und würde dann mit dem ersten Band beginnen, wenn da nicht sooo viele Bücher noch vorher gelesen werden sollten, müssten, whatever... :zwinker:

    Dieses Buch habe ich mal zum Geburtstag bekommen, und seit dem steht es ungelesen im Regal rum. Ich konnte mich bis jetzt nicht durchringen damit anzufangen, weil ich die Befürchtung hegte, etwas in ähnlicher Verpackung schonmal gelesen zu haben. Irgendwie hörte sich das auch nicht so umwerfend orginell und neu an und die Tendenz, dass sich die Darsteller in Thrillern oftmals ähneln ist mir auch schon aufgefallen.


    Dank deiner doch auch positiven Worte zu dem Buch rutscht es etwas weiter nach oben (oder nach vorne) und ich seh es jetzt mit anderen Augen, wenn ich jeden Tag dran vorbei latsche :zwinker:

    @ Bettina, deine Argumente klingen vernünftig, der Aspekt der Verarbeitung von sozialen Themen der Isländer in seinen Romanen ist mir neu. Da will ich mein negatives Urteil über den Autor doch ein wenig abmildern :smile:
    Der nächste in der Reihe wäre, wenn ich das richtig gesehen habe, "Todeshauch". Vielleicht leihe ich mir den ja dann doch noch mal aus.
    Ich konnte mit 'Nordermoor' einfach gar nichts anfangen, keine Identifikation mit den Figuren, weder mit dem Kommissar, noch mit seiner Tochter, oder sonst irgend wem.
    Eine Szene ist mir besonders haften geblieben. Die drogenabhängige Tochter besucht Ihren Vater. Die beiden unterhalten sich in seiner Küche, als urplötzlich, aus heiterem Himmel sozusagen, der Kommissar (oder war es die Tochter?!) damit beginnt, Töpfe, Pfannen, Teller und Geschirr durch die Gegend zu werfen. Dieser unvorhersehbare Wutausbruch stand in keinem Kontext und war für mich nicht nachvollziehbar, es wirkte unnatürlich und aufgesetzt. Und dieser 'rote Faden' zog sich so durch das ganze Buch.


    Vielleicht ist der Autor in seinen weiteren Büchern ja steigerungsfähig. Die Zukunft wird es zeigen .... :zwinker:

    Das Buch hab ich vor ca. 1.5 Jahren mal gelesen, und dazu ein paar Zeilen notiert; ich fand das eher nicht so toll ...


    "Bevor Sie mit dem Lesen des Buches beginnen, schauen Sie bitte auf den Beipackzettel, er enthält wichtige Hinweise und soll Sie mit dem richtigen Umgang des Buches vertraut machen.


    Auszug: Personen mit zu niedrigem Blutdruck sollten die Finger von diesem Buch lassen. Sie könnten sonst nach der Lektüre vor lauter Langeweile in eine Art Wachkoma fallen.
    Ebenso ist das Buch nicht für Personen mit zu hohem Blutdruck gedacht. Diese Personengruppe, nach einem plötzlichen sinnlosen Wutanfall, das Buch an die Wand schmetternd und heulend und schreiend ob solch eines Schwachsinns sich auf dem Boden windend, könnten einen Infarkt bekommen. Oder einen Hirnschlag. Oder noch was schlimmeres.
    Letzendlich seien aber auch diese Personen gewarnt, die weder unter dem einen, noch dem anderen leiden. Über Langzeitfolgen nach Genuss dieses Buches sind noch keine Studien verfügbar. Apathie, Schlaflosigkeit, Desinteresse, ja sogar der Verlust des Glaubens an Autoren, die in der Lage sind, gute und lesenswerte Bücher zu schreiben, ist denkbar.


    Deshalb empfehlen wir dieses Buch auch nur einer ganz kleinen Personengruppe, nämlich jenen, die einfach mal ihr Hirn für ne Weile ausschalten wollen, und sich nicht entscheiden können, ob Sie nun dieses Buch lesen sollen, oder doch lieber den Theaterstadl gucken." :zwinker:


    Arnaldur Indridason, 1961 geboren, war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Heute lebt er als freier Autor in Reykjavik und ist in Island bereits eine Legende.
    Dieses zweite Buch von ihm erhielt 2002 den CrimeNovel's Award und auch seine weiteren Werke sollen sich überaus erfolgreich verkaufen (Pro Buch ca. 20000 Exemplare bei einer Einwohnerzahl von 280000). Selbst die isländische Polizei stellt die Fälle in den Büchern nach, um sie zu verfilmen. Nun gut, als Verleger würd ich es auch drucken, wenn sich die Bücher so erfolgreich verkaufen, auch wenn das vorliegende Buch, meiner Meinung nach, ein kompletter Schmarr'n ist.


    Der Autor mixt eine etliche Anzahl von Themen zusammen, in der Hoffnung, das dabei etwas lesenswertes entstünde. Mord, Vergewaltigung, er widmet sich dem Thema der tödliche Erbkrankheiten, dem Verschwinden von Personen und Leichen, dem Alkohol und Drogenkonsum, der p.o.r.n.o.graphie, der Korruption und was weiß ich noch alles, und versucht das ganze Buch über verzweifelt den Leser zu fragen: "Ist doch spannend und fesselnd, oder ? Nicht ? Ok, mmh, lass ma überlegen, aja, ich pack noch was drauf, ich lasse noch ne Leiche verschwinden, jetzt rockts aber, oder ?" Nein, lieber Hr. Indridason. Die Figuren Ihres Romanes sind platt und irren planlos in der Gegend rum, die Dialoge sind hölzern und dämlich (vor allem die zwischen dem Kommissar und seiner Tochter), eine Ermittlungsarbeit scheint es bei der isländischen Polizei wohl nicht zu geben. Der Kommissar und seine beiden Gehilfen ermitteln so jeder für sich selbst dahin, und irgendwie ist das Ende bezeichnend für dieses Buch.



    Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich Bücher oft wahrgenommen werden. Das macht für mich aber auch den Reiz des Lesens und des Meinungsaustausches darüber aus. :smile:

    Mein bisher einziges Buch von Vargas, es ist zwar schon ein Weilchen her, das Buch gefiel mir aber ähnlich gut wie schokotimmi.
    Hab mal meine Rezi dazu 'rausgekramt'...


    Joss Le Guern, ein abgetakelter bretonischer Seemann, macht aus seiner Not eine Tugend. Sein Urahn, der ihm nach reichlichem Alkoholkonsum im Geist erschienen sein soll, macht ihm den Vorschlag, den vergessenen Beruf des "Ausrufers" wieder zu ergreifen.
    Seit diesem Tag verliest er zweimal täglich an einer Pariser Metrostation die Nachrichten, die ihm die Bürger, zusammen mit einem 5-Francs-Stück, in seiner Urne zustecken.


    Es ist schon eine sonderbare Truppe, die sich in diesem Viertel zusammengefunden hat.
    Zum einen Mr. Decambrais, ein ehemaliger Lehrer, der nun eine kleine Pension betreibt. Die laute dicke Lizbeth, die sich um die täglichen Aufgaben der Pension kümmert, und dafür umsonst ein Zimmer bewohnen darf. Damas, Ladeninhaber des 'Roll-Riders', ein Geschäft für Mountainbikes, Inline-Skates und sonstigen Sportartikeln, Bertin, Normanne und Wirt des 'Le Viking', berühmt berüchtigt für seine Calvados. Inmitten dieser Umgebung von recht eigenwilligen Charakteren entsteht langsam eine Geschichte.


    Decambrais ist der Erste, dem die sonderbaren Anzeigen, die Le Guern seit kurzer Zeit immer wieder verliest, auffallen und dessen Aufmerksamkeit sie wecken. Es sind sowohl lateinische, als auch italienische Texte und mit Akribie macht er sich an die Arbeit, diese zu entschlüsseln.
    Diese "Speziellen" wie er sie fortan nennt, sind historische Texte und Beschreibungen über die Pest. Als ein erster Toter mit Pestmerkmalen gefunden wird, sowie seitenverkehrte Vieren auf Türen gemalt werden, tritt Kommissar Adamsberg auf den Plan...


    ...manchmal sogar in Sandaletten Ein skuriler Typ, der irgendwie in gar keine Schublade zu passen scheint. Zu seiner Seite, als Gegenpart, der stets analytisch denkende Danglard, allerdings nur bis 14 Uhr, danach spricht er mehr den Calvados zu. Wer hier eine Wallander Adaption erwartet, wird enttäuscht sein. Im Gegensatz zu Wallander, ist dieser Plot nicht allein auf den Kommissar zugeschnitten, andere Personen stehen in der Gewichtung fast auf gleicher Ebene.


    Eine orginelle Idee prima umgesetzt, schräge Dialoge, und ein nicht vorhersehbares Ende, garantieren ein wohlig-schrauriges Lesevergnügen.


    Die Autorin, Fred Vargas, aus Frederique wurde einfach Fred, wurde 1957 geboren und lebt mit ihrem Sohn in Paris. Von Beruf ist Sie eigentlich Archäologin und Bücher schreibt Sie nur in den Ferien. Bisher sind von ihr erschienen "Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord (1991)", "Im Schatten des Palazzo Farnese (1994)", "Die schöne Diva von Saint-Jacques (1995)", "Das Orakel von Port Nicolas (1996)", "Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1997)", "Bei Einbruch der Nacht (1999)", Fliehe weit und schnell (2001)", "Der vierzehnte Stein (2004)" und "Die dritte Jungfrau (2007)".


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



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    Von dem Autor kenne ich lediglich 'Fräulein Smillas Gespür für Schnee', und die Eindrücke, die du in deiner tollen Rezi zum Ausdruck bringst, konnte ich da auch in der einen oder anderen Form festmachen. Das Buch hat mir gefallen, der ganze Plot war allerdings oftmals auch sehr nebulös, irgendwie nicht greifbar; das hat zwar auch seinen Reiz, ich wünschte mir aber hin und wieder mal einen klaren Standpunkt, die Interpretationsvielfalt ermüdete mich mit der Zeit etwas.


    Das Buch hatte ich sogar schon mal gekauft, es dann aber wieder ovp wieder zurückgegeben, eben weil mir da noch Smilla im Kopf rumspukte :smile:
    Aufgrund deiner schönen Buchvorstellung geb ich dem Buch vllt. doch noch eine Chance, wenn ich in der entsprechenden Stimmung bin, mal gucken :zwinker:

    Klappentext:


    Vor der Kulisse der Mega-Metropole Tokio betreibt John Rain sein Geschäft als Auftragskiller: Er ist Spezialist für natürliche Tode. Als er einen hohen Regierungsbeamten ermordet, gerät er zwischen die Fronten des amerikanischen Geheimdienstes und der japanischen Mafia. Die Lage spitzt sich zu, als John sich auch noch in die Jazz-Pianistin Midori verliebt - die Tochter seines letzten Opfers.



    Zum Autor:


    Barry Eisler wurde 1964 in New Jersey geboren. Nach dreijähriger Tätigkeit für die US-Regierung arbeitete er lange Zeit als Jurist in verschiedenen japanischen Unternehmen. Dort, im 'Kokodan International Judo Center in Tokio', erwarb er den schwarzen Gürtel.
    Heute lebt er mit seiner Familie in San Francisco.
    Die Fortsetzungsromane lauten "Die Rache" (2003), "Der Verrat" (2004) und, vorbestellbar, "Tödliches Gewissen" (2008).



    Meine Meinung:


    John Rain, halb Amerikaner, halb Japaner und Vietnamveteran, verdient sich seinen Lebensunterhalt als Auftragskiller. Im Schatten der Metropole Tokio´s habe ich Seite an Seite mit dem selbstverständlich gutaussehenden Samurai das Judokan besucht, habe an Teezeremonien teilgenommen, die japanische U-Bahn kennen gelernt und mich auch sonst an so manch zwielichtigen Orten rumgetrieben.


    Die "Ich-Erzählweise" tut ein übriges, dem Leser nicht nur sehr bildhaft den japanischen Alltag und die Kultur Japans näher zu bringen, sondern sie bringt den Antihelden eigentlich recht sympathisch rüber. Hin- und hergerissen zwischen dem traditionellen Japan und dem modernen Amerika fühlt er sich zwar nicht als Ausländer, aber auch nie ganz zuhause, in gewisser Weise sieht er sich als ewigen Pendler zwischen den Welten.


    Als Spezialist für natürlich aussehende Tode bekommt er den Auftrag, einen hohen Regierungsbeamten zu eliminieren. Rain führt diesen "Job" in gekonnt souveräner Weise aus, doch läuft dabei nicht alles nach Plan. Er gerät unversehens zwischen die Fronten des amerikanischen Geheimdienstes und der japanischen Mafia. Und dann verliebt er sich auch noch in Midori, eine Jazz-Pianistin und die Tochter seines letzten Opfers ...


    Ein recht passables Erstlingswerk, allerdings wollte sich bei mir der sogenannte 'AHA-Effekt' irgendwie nicht so recht einstellen, warum auch immer. Eventuell war es auch nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch...
    Obwohl alles sehr plastisch beschrieben und gekonnt in Szene gesetzt war, hätte es ein bisschen spannender und actionreicher sein können. Was aber nicht heißen soll, dass ich irgendwann nicht doch noch eine Fortsetzung lesen werde.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:




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    Klappentext:


    Christopher Tietjens ist ein vermögender englischer Gentleman mit fast unmenschlicher Selbstbeherrschung - und so läßt er auch die Romanzen und Amouren seiner attraktiven Frau scheinbar ohne sichtbare Regung über sich ergehen.
    Doch je unnahbarer und kühler er sich gibt, desto perfider und demütigender die Versuche seiner Frau, die Maske der standesgemäßen Selbstlosigkeit zu zerbrechen...



    Zum Autor:


    Ford Madox Ford wurde am 17.12.1873 in Merton, ein Vorort Londons, als Sohn eines Deutschen und einer Engländerin, geboren. Sein Vater war der aus Münster, nach London emmigrierte, stammende Dr. Franz Hüffer. Seinen Künstlernamen nahm er nach dem ersten Weltkrieg an, an dem er auf englischer Seite teilnahm (Juli 1915, Somme-Schlacht). Er hinterließ über achtzig Buchpublikationen, davon 30 Romane, ungezählte Besprechungen, Artikel und Aufsätze. Er war Herausgeber zweier epochemachender Literaturzeitschriften, der "english review" und der "transatlantic review". Er entdeckte und förderte Autoren wie Ezra Pound, Wyndham Lewis, Ernest Hemingway, D.H. Lawrence, Basil Bunting und Jean Rhys.


    Insbesondere unter der engen Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Joseph Conrad (1857-1924) wandelte sich Ford zum professionellen Künstler. Als sein Hauptwerk gilt "Die allertraurigste Geschichte" (The Good Soldier) das in der Zeit zwischen 1913-1915 entstand. Ford teilte sein Leben mit 4 Frauen, und galt als einer der größten Konversationskünstler seiner Zeit und als Begründer des modernen Romans. Momentan wird er als einer der größten Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts wiederentdeckt.
    Er starb 1939 in Deaville, Frankreich, als armer Mann.



    Meine Meinung:


    Christopher Tietjens, ein Nachkomme alten Adels in North Yorkshire, ist unglücklich verheirat. Seine Frau Sylvia, eiskalt, wunderschön und gelangweilt, lässt keine Gelegenheit aus, ihn zu betrügen und ihn bloßzustellen. Er versucht hingegen, dem Verhaltenskodex seiner Klasse zu entsprechen, ganz englisch Gentleman like, lässt er sich die Demütigungen seiner Frau gefallen, versucht sich davon zu distanzieren, ja diese sogar noch zu entschuldigen. Als er auf einem Golfturnier die Frauenrechtlerin Valentine Wannop kennenlernt, nimmt sein Leben eine Wendung...


    Der Einband betitelt diesen Roman als eine Liebes- und Eifersuchtstragödie. Das ist er zwar auch, aber nicht nur. Ein Streifzug durch die englische Gesellschaft. Eine oberflächlich stabile Welt wird demaskiert, alte Werte und Traditionen geraten ins Wanken und inmitten dieser Turbulenzen versuchen die beiden sich Liebenden, durch moralische Reinheit und ein Ethos persönlicher Verantwortung zu 'überleben' und einen sicheren Hafen zu erreichen.


    Die Sprache, derer sich Ford hier bedient, mutet zunächst etwas seltsam und schwer verständlich an. Als Leser habe ich am Anfang fast überhaupt nichts verstanden; das ging ca. 150 Seiten so. Ich wusste weder, wer die handelnden Personen sind, noch was sie tun, und in welchem Bezug diese zueinander stehen :-). Immer damit beschäftigt, die Sinnzusammenhänge zu verstehen und die Personen einander zuzuordnen, ging das Lesen nur recht langsam und mühsam vor sich. Aber mit der Zeit entwickelte ich dann ein gewisses Verständnis für diese Form der Erzählung: innere Monologe, indirekte Formen der Präsentation, Assoziationsketten und vor allem die Zeitsprünge. Diese Dinge bekommt man irgendwann mal "intus", und dann machts erst richtig Spaß. Durch diese Erzähltechniken bekommen die handelnden Personen eine derartige Kompliziertheit und Komplexität, dass ich nur noch am Staunen war, was man mittels Sprache alles machen kann.
    Ford selbst bezeichnete sich als 'Impressionisten', er war der Meinung, dass das Leben selbst keine Geschichten erzählt, sondern nur Eindrücke hinterlässt, und so kam er zu dem Schluss, dass er als Schriftsteller keine Geschichten erzählen dürfe, sondern Eindrücke wiederzugeben habe, um diesselbe Wirkung wie das Leben erzielen zu können ...
    Ganz treffend und witzig kommt dies z.B. in einer Passage des Romans zum Ausdruck, als Tietjens und sein Bruder spazieren gehen. Mark ist aufgefallen, dass sein Schirm nicht ordentlich zusammengefaltet ist, und er sinniert wirklich darüber nach, ob er das Malheur gleich selbst beheben soll, was für ihn doch mit einigem Aufwand verbunden wäre, oder ob er noch warten solle, bis er in seinem Club war. Das hieße dann aber, noch die restliche Strecke von eineinhalb Meilen mit einem nicht korrekt zusammengefalteten Schirm durch London zu gehen, was ihm auch unangenehm war :zwinker:.
    Den Ausspruch "...ja ja, die gute, alte Zeit..." hat bestimmt jeder schon mal gehört. Als ich das gelesen habe, kam so ein etwas wehmütiges Gefühl in mir hoch, vielleicht gab es diese 'gute alte Zeit' ja doch, in der, aus unserer heutigen Sicht völlig grotesk anmutende, 'Banalitäten' einen enormen Stellenwert besaßen.


    Dem 400-seitigen Roman (inzwischen auch als TB erhältlich) folgt noch eine 26-seitige sehr interessante Autobiographie über den Autor. Aus dieser ist zu entnehmen, das "Manche tun es nicht" zwar in sich abgeschlossen ist, es aber dennoch noch 3 Fortsetzungsromane mit Christopher und Valentine gibt. "No more Parades (1925, in deutsch veröffentlicht unter dem Titel 'Keine Paraden mehr')", "A Man Could Stand up (1926)", und "Last Post (1928)" heißen die Romane. Aus der Biographie wird darüber hinaus deutlich, das Ford in dieser Tetralogie, wie auch in "Die allertraurigste Geschichte", ein großes Stück seines Lebens darin verarbeitet hat.


    Da Band 2 inzwischen auch als Taschenbuch erhältlich ist, reizt es mich ja doch, die Geschichte weiter zu verfolgen, mal gucken ...
    Tolle Idee, gut erzählt, aber, zumindest für mich, anfänglich recht schwer und mühsam zu lesen, deshalb vergebe ich mal


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



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