Beiträge von Zoe


    Holz ist aber glaube ich kein klassisches Element...


    Kein europäisches, aber ein chinesisches Element. Man könnte es aber auch unter "Luft" und "Erde" einordnen: schon ein luftiger Aufenthaltsort mehrere Tage im Baum und das als Engagement für die Erde, Wald, Umwelt...

    Huhu!
    Eine feine Lesenacht war das! Hat mir Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf die Elemente-Lesenacht. :klatschen:


    Das Wetter ist grau, also aufs Sofa und dann mein Buch zu Ende lesen! Ich bin fast durch, das wird sicherlich heute klappen! :leserin:


    LG Zoe


    P.S. über Nacht hat sich mein Outfit ein bisschen geändert, nicht wundern. s. Avatar

    Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen. Das hat mehrere Gründe. Ich will versuchen, ein paar aufzuzählen, es ist aber auch schon wieder einige Monate her, dass ich es las. Die Eindrücke sind also nicht mehr ganz frisch.


    Zum ersten hat mich diese eigenwillige Frau begeistert. Sie denkt und handelt sehr unabhängig - und bringt sich damit auch in etliche Schwierigkeiten, wie das dann so passieren kann. Ich finde sie sehr mutig, sie handelt nach ihren Überzeugungen und setzt sich für andere ein, denen Unrecht geschehen ist. Das ist eine Qualität, die nicht so häufig anzutreffen ist und mehr Unterstützung verdient hat.


    Fräulein Smillas etwas verschrobene Art ihren "Luxuslebensstil" auszukosten, den sie im Detail genießt, obwohl sie ihn sich eigentlich gar nicht leisten kann, bringt mich eher zum Schmunzeln. Sie ist bei ihrer grönländischen, indigenen Mutter aufgewachsen, mit Fischfang, Eis und Schnee, ihr Vater ist Däne. In einer rationalen Welt, die indigene Völker als unzivilisiert bezeichnet und auf sie herabsieht, ist es nicht leicht "anders" zu sein und zu einem solchen Erbe zu stehen oder es auch nur in einen einigermaßen erfolgreichen Lebensstil zu integrieren. Peter Hoeg zeigt hier eine sehr individuelle Möglichkeit, mit solchen Verwerfungen umzugehen. Ohne das Geld des Vaters im Hintergrund, auf das sich ihr Selbstbewusstsein ein gutes Stück stützt, wäre eine Teilnahme an der "modernen" Welt kaum denkbar, vielleicht nur über eine gute Ausbildung, in der man "beweisen" kann, dass man keine "Wilde" ist. Soweit ich mich erinnere, hat Fräulein Smilla auch eine wissenschaftliche Ausbildung, wobei sie den Beruf aber nicht mehr ausübt, aufgrund diverser Schwierigkeiten wegen ihrer Eigenwilligkeit. Ausbildung allein reicht also noch nicht einmal zur Integration, wenn man seine Eigenart nicht ganz verleugnet.


    Insofern ist das besondere Gespür für Schnee ein "Erbe" ihrer indigenen Herkunft, das so gar nicht in die rationale Welt passen will. Dafür ist es aber wie sich zeigt, recht überlebensfördernd und in mancher Hinsicht nützlich, um Dinge zu erfahren, die verborgen sind. Und es verleiht die Fähigkeit, sich in einer Welt zu orientieren, in der "zivilisierte" Menschen völlig hilflos sind. Fräulein Smilla überzeugt auch dadurch, dass sie ihre Herkunft nicht einfach verleugnet, sondern ihre besondere Gabe einsetzt, auch wenn sie kaum darüber spricht, verständlicherweise. Das Gespür für Schnee ist übrigens nichts Übernatürliches, sondern nur die Ausbildung einer sehr viel differenzierteren Wahrnehmung aller Phänome, die mit Wetter und Schnee zusammen hängen. Wenn ein Volk über lange Zeit in einer so lebensfeindlichen Klimazone lebt, bilden sich Fähigkeiten heraus, die nötig sind, um mit der Eigenart der Umgebung umgehen zu können. Das zeigt sich dann auch in der Sprache der Eskimos, die viele Wörter für Schnee besitzt, in seinen unterschiedlichen Qualitäten, eben weil Schnee allgegenwärtig und seine Beschaffenheit zu erkennen, überlebenswichtig ist. Völker, die in Wüstenregionen leben, haben z.B. sprachliche Möglichkeiten der Beschreibung von Bodenbeschaffenheiten entwickelt, die z.B. dazu dienen, in einer uns völlig eintönig erscheinenden Umgebung (ohne ausgewiesene Wege) die Lage von Wasserstellen zu beschreiben.


    Dann wäre noch die Fähigkeit Hoegs zu erwähnen, mit einer bildhabften Sprache eine Athmosphäre zu erschaffen und Stimmungen zu erzeugen. Ich hatte das ständige Gefühl von Dunkelheit, eben die dunkle Jahreszeit in einer nördlichen Hemisphäre, die mit den Geschehnissen zusammen einen Eindruck vermittelt, der nach meinem Empfinden finsterer ist als im "Plan zur Abschaffung des Dunkels" von demselben Autor.
    Vielleicht trägt zu diesem Eindruck auch die Verwirrung dazu bei, in die man beim Lesen öfters gerät, weil man die Handlungen und Zusammenhänge oft nicht gleich durchschaut und auch Schwieirgkeiten mit den verschiedenen Personen hat. Im Dunkeln sieht man nicht gut.
    Das soll in den neuen Buch des Autors "Das stille Mädchen" noch viel schlimmer sein, so dass der Verlag ein Lesezeichen mit einer Liste der Personen beigelegt hat, auf dem man nachsehen kann, wer wer ist. Ich habe das Buch geschenkt bekommen und werde es auf alle Fälle bald lesen.


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    Zurück zu Fräulein Smilla.
    Dieser Widerspruch, auf den weiter oben im Thread hingewiesen wurde, zwischen der persönlichen Beziehung Fräuleins Smillas zu ihrem Nachbarn und der Namenlosigkeit dieser Person - "der Mechaniker", war mir noch gar nicht bewusst aufgefallen. Es ist aber ein interessanter Hinweis. Wie sich im Verlauf der Geschichte zeigt, ist der Mechaniker auch nicht der, für den er sich ausgibt und so ganz wird auch am Ende nicht klar, welche Rolle er genau spielt. Es bleibt der Verdacht, dass da noch mehr ist als sich zeigt. Dennoch auch hier dieser Gegensatz zwischen persönlich und anonym, oder Individualität einer Person bzw. Beziehung innerhalb anonymer Rahmenbedingungen, die das ganze Leben von Fräulein Smilla ausmachen, die versucht, einen Platz für sich und ihre persönliche "andere" Seite in der Welt der Rationalität mit anonymen Spielregeln zu leben. Auch irgendetwas, das verdeckt bleibt und bleiben muss. Ein Kampf, der sich im Dunkeln in der Verwicklung von Verbrechen austobt, eine würdige Bühne. Ich finde das Buch hat zurecht zwei Preise bekommen ( Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis, Kategorie International 1995 und mit dem Silver Dagger Award der British Crime Writers´ Association 1994).


    LG Zoe

    Wach bin ich schon noch, aber ich werde mich jetzt auch in Richtung Bett verziehen und den Rechner ausstellen.
    Es hat wirklich Spaß gemacht mit euch diese Lesenacht zu verbringen. Und ich habe viele neue Leseideen bekommen :klatschen:


    Tschau bis zum nächsten Mal! Und den Ausdauernden noch viel Spaß! :winken:


    Zoe

    Also, einen Fernseher habe ich auch nicht. Ich kenne das: "was machst du denn dann die ganze Zeit?" . Na lesen zum Beispiel?


    Ich werde auch langsam müde. Aber inzwischen hat mich das Schicksal der Töchter der beiden Familien in dem Gordimer Buch gepackt. Diese Eltern gehen mir auf die Nerven und die Töchter kann ich verstehen. Ich glaube meine eigene Tochter würde das seltsam finden. Und nun bin ich aber gespannt, was die lesbische Annie und die schwanger Mpho nun tun werden... Mal sehen wie lange ich es noch durchhalte.


    Inzwischen fange ich auch schon an, mich für dieses "Otherland" zu interessieren...

    @ Mondpilz und Saltanah
    Übersetzungen sind wirklich so eine Sache, auch solche ohne Umwege. Ich habe das bei dem Buch von Gordimer auch schon gedacht. Ich kenne keine weiteren Bücher von ihr, aber mir schien die Sprache in den ersten Kapiteln irgendwie holprig. Das sollte eigentlich bei einer mehrfachen Preisträgerin nicht der Fall sein. Die Satzgefüge sind für mich schwer nachzuvollziehen, ungewöhnlich zusammengebaut, manchmal muss ich sie mehrmals lesen, um zu verstehen, welcher Satzteil sich worauf bezieht. Das ist eigentlich ein englischer Sprachstil, da gibt es mehr Beschreibungen über Verben und nicht mit Substantiven wie im Deutschen und auch die Reihenfolge der Teilsätze folgt einer anderen Logik als im Deutschen. Also dachte ich, bei diesem Buch handelt es sich um eine nicht sehr gelungene Übersetzung. Andererseits muss der typische Sprachstil des Autors ja auch erkennbar bleiben. Nicht so einfach also.


    Ich bin mittlerweile bei der Hälfte des Bandes angekommen. Die ständig parallelen Stränge von Politik und Familien- und Beziehungsgeschichten verschlingen sich immer mehr, ohne zur Deckung zu kommen. Kaum ist man in einer Szene "zu Hause" und wartet gespannt auf die Fortsetzung, schon geht es an einer andere Stelle mit der Geschichte der anderen Personen weiter. Die permanente Distanzierung. Wie in dem wiederholten Satz ausgedrückt: Wir können jetzt nicht reden. Vielleicht geht das nicht anders in der ständigen Anwesenheit von Gewalt, wenn z.. in der Nacht, in der die Familie eine Party mit vielen Gästen feiert, in derselben Stadt nicht weit entfernt, eine Weinprobe in einem grausigen Blutbad endet.

    Hallo ihr! :winken:


    Ich bin noch ganz neu im Forum und dies ist meine erste Lesenacht. Nein natürlich nicht die erste Nacht, in der ich bis.... lese. Ich bin aber gespannt, wie es ist, wenn man nicht allein ist.


    Ich lese schon seit einigen Tagen Niemand der mit mir geht von Nadine Gordimer.


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    Es geht in dem Buch um das Afrika nach der offiziellen Aufhebung der Apartheit. Die (weiße) Anwältin Vera Stark arbeitet in einer Stiftung, die sich für die Rechte der Schwarzen einsetzt. Denn das Ende der Apartheit ist nicht das Ende der Gewalt und der Ungerechtigkeit. Man erfährt aus ihren Augen viel über dieses Land inmitten des Umbruchs, der in die privaten Beziehungen hinein reicht und auch diese verändert.
    Ein nicht ganz einfach zu lesendes Buch, weil es nicht in einen Handlungsstrang hinein zieht, sondern seltsam distanziert bleibt. Nach jedem Kapitel muss ich kurz innehalten und es ein wenig sacken lassen. Dennoch reizt es mich immer wieder zum weiter lesen. Ein komplexer Charakter und viele interessante Beobachtungen.


    Ich bin schon auf Seite 134. Mal sehen wie weit ich heute noch komme. Ich bin vorhin nach der Gartenarbeit auf dem Sofa eingeschlafen, also jetzt ganz fit. Gegessen habe ich, jetzt trinke ich meinen Tee zu Ende und später werde ich noch mal - zwischen den Kapiteln - die Blumen gießen gehen.


    Ich bin gespannt auf Eure Bücher. Der stumme Schrei habe ich gerade schon auf meine Wunschliste gesetzt, ohjeohje.. :rollen:


    lg Zoe

    Hallo! Ich bin neu hier. Diese Lesenächte finde ich super. Die Idee mit den Elementen noch mehr.


    Ich biete z.Z. einen Frauenliteraturkreis an (berufliche Tätigkeit: Erwachsenenbildung), Thema: Frauen und das Meer, natürlich geht es dabei um das Element Wasser. Zur Vorbereitung habe ich einige Bücher dazu gelesen. Ich will noch mal die einzelnen Posts hier durchsehen, ich finde bestimmt noch weitere interessante Titel und sicherlich auch noch ein Buch für diese Nacht. Muss ja nicht Wasser sein!


    Hier erst mal drei Bücher, die ich zu dieser Aktion gelesen habe, und die mir gefielen:


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    Die Geschichte einer jungen Frau, die in trostlosen Verhältnissen lebt, und ihr Identität nach und nach als Nixe neu erfindet. Eine Handlung, bei der man der Autorin unbemerkt aus der Realität über die Grenze in eine andere Welt folgt. Sprachlich anspruchsvoll. Die Autorin wird in den Rezensionen als vielversprechendes junges Talent gefeiert. Lesenswert, obwohl das Ende nicht ganz überzeugend ist.


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    Ein Jahr Auszeit am Meer führt zur Selbstfindung und zur Neudefinition der Beziehung zum Ehemann nachdem die Kinder aus dem Haus sind.


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    Im Fokus auch immer wieder der Schnee und seine unendlichen Variationen. Das Meer ist als Bezugsrahmen allgegenwärtig und gehört zu Fräulein Smilla wie ihr eigenwilliger Lebensstil und ihre bemerkenswerte Beobachtungsgabe. Einfach klasse.


    Zoe