Beiträge von Zoe

    Das Buch sub't bei mir auch immer noch herum. Ich habe es schon mehrmals angefangen, aber irgendwie kam ich nicht rein.
    Unterstützung dabei wäre also angebracht :smile: Mitte März auch genau richtig, vorher geht nichts mehr.

    Weihnachts-Lese-Nacht oder -Nächte finde ich gut. :klatschen:
    Aber besser nach dem 24. und nicht Shakespeare. Dann bin ich dabei.


    Das sind die Raunächte, die Zeit "zwischen den Jahren, "Niemandszeit", in der Wotan mit den Toten zur wilden Jagd aufbricht, wahlweise auch Frau Holle, die Geister oder die Hexen. Eine Zeit der Orakel, in der die Grundlagen für das kommende Jahr gelegt werden, eine mystische Zeit außerhalb der Zeit. Eher nichts für Weihnachtsstimmung und Tannenbaumlieder.

    Also gut, dann besorge ich mir jetzt doch die DTV-Ausgabe (in der Kurz-Beschreibung bei Amazon steht etwas von vollständiger Ausgabe). Und ich habe etwas dazu gelernt: es ist nicht immer drin, was drauf steht. Genau hinschauen, auch bei Büchern. :zwinker:


    Jetzt bin ich aber schon gespannt auf die Leserunde, es dauert ja noch ein bisschen... :winken:

    In der Stadtbibliothek hat es eine Ausgabe von 1999 mit 703 Seiten.
    Da haben sie ein paar Kapitel dazu gemogelt???


    Wenn klar ist, wann die Leserunde beginnt, kann ich das vorbestellen. Das erste Kapitel in meinem Buch scheint aber auch mit dem Original identisch zu sein, zumindest die Kapitelüberschriften. Aber wer weiß?

    Hallo! Ich würde auch gern noch mitmachen!
    Ich habe eine Ausgabe von 1963 mit 307 Seiten. Wieso habt ihr alle so viele Seiten? Habe ich nur ein halbes Buch? Die Schrift ist allerdings ein bisschen klein und der Zeilenabstand sehr eng.


    Aber es ist ein schönes Buch, Halbleder mit einem farbigen Bild von Notre Dame auf dem Cover und einem Original Lesezeichen. Damit kann man den Preisverfall im Buchsektor ermessen. Das Buch kostete in dieser Ausgabe 2,95 DM. Dreifachbände mit 520 Seiten, natürlich auch gebunden und Halbleder mit künstlerisch gestaltetem Einband 5,95 DM. Was waren das noch für Zeiten!

    11 Literaturnobelpreisträger in 105 Jahren (ab 1901). Oh je, das scheint mit ein armseliges Ergebnis zu sein. Vielleicht sollten wir uns mal nicht nur rund um die Welt, sondern durch die Literaturnobelpreise lesen??


    1907 Joseph Rudyard Kipling
    1909 Selma Lagerlöf
    1925 George Bernard Shaw
    1929 Thomas Mann
    1946 Hermann Hesse
    1947 André Gide
    1964 Jean-Paul Sartre
    1982 Gabriel García Márquez
    1991 Nadine Gordimer
    1999 Günter Grass
    2006 Orhan Pamuk

    Mein Hexenbuch ist inzwischen recht spannend geworden. Der angehende Rechtsgelehrte verliebt sich in eine junge Frau, die ihm in mancher Hinsicht die Augen öffnet über die Hintergründe der Hexenverfolgung. Es kommen ein paar Zufälle zu Hilfe und schon sind sie mitten drin in einer gefährlichen Aufdeckung wirklich übler Machenschaften, bei denen skrupellos Menschenleben benutzt werden.


    Ich werde mich jetzt aber mit dem Buch ins Bett begeben und dort noch ein bisschen weiter lesen. Dann schlafe ich nicht auf dem Sofa ein, das ist dann mitten in der Nacht so ungemütlich.


    Ich wünsche Euch noch weiterhin Spaß mit der Lesenacht. Tschau :winken:

    @ Seychella: das hört sich wirklich lustig an. Besser als Hinrichtungen von Hexen.


    Ich glaube, der Teufel ist jetzt auch hinter mir her, denn erst fiel meine Teetasse runter, da war sie noch leer, und ich musste die Scherben auffegen. Dann war das Honigglas fast leer, und bei dem Versuch, den Rest mit etwas Tee auszuspülen habe ich einiges von dem heißen Zeugs über meine Hand und auf die Erde geschüttet :Kreuz: Mit dem Ahornsirup klappts jetzt besser, so was kennt der mittelalterliche Teufel anscheinend nicht :breitgrins:


    So und nun auf zur Hinrichtung :kaffee:

    Interessante Bücher lest ihr. Man sollte nicht glauben, was Deutschland alles so zu bieten hat :zwinker:


    Ich habe bereits 5 Kapitel der "Hexentage" geschafft. Anna, die Apothekerin, wurde im Auftrag des Rates der Stadt Osnabrück abgeholt und in den Bucksturm gesperrt. Diesen Turm gibt es heute noch. Eine Freundin hatte mal ein Büro direkt dahinter, es war gruselig. Es ging auch nicht gut mit dem Büro...


    Der angehende Rechtsgelehrte Jakob und sein zukünftiger Schwiegervater sind inzwischen in Osnabrück eingetroffen, wo sie ein Gutachten für den Rat über die Hexen aus gutem Hause, also auch Anna, erstellen sollen. Sie wohnen bei dem von einem Missionswahn befallenen Bürgermeister, der sich dem Kampf gegen den Teufel verschrieben hat. Er hat sogar ein Original des Buches der berüchtigten Inquisitoren Heinrich Instititoris und Jakob Sprenger in seiner Truhe. Morgen sollen sie alle bei der Hinrichtung einer Hexe dabeisein und auch die Hexen im Bucksturm "besichtigen". Uh. Übel. :grmpf:


    Nebenbei habe ich etwas Nachhilfe in der Geschichte des 30jährigen Krieges erhalten, den ich in der Schule nie verstanden und unter der Rubrik "jeder gegen jeden" abgespeichert hatte. Tatsächlich versteht es der Autor einen verständlichen Überblick über die Situation zu vermitteln. Respekt!


    @ Hanni Ich bin ja nicht so ein Schätzing Fan, aber Tod und Teufel im Kölner Dom scheinen ja doch ganz interessant zu sein. Ich bin gespannt, wie dir das Buch gefällt. Vielleicht lese ich es dann doch mal.


    So und nun brauche ich einen Tee. Fenchel vielleicht mit Honig, irgendjemand sprach davon, das hörte sich verlockend an :breitgrins:

    Guten Abend ihr alle! :klatschen:


    Los geht's also mit Deutschland. Es war nicht einfach. Ich wusste, dass ich ein ungelesenes Buch in meinem SUB hatte, aber da war es nicht!!! Die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, ohne Erfolg. Dann stellte sich heraus, dass meine Tochter es auf ihrem SUB liegen hatte. Nun denn, der Abend ist gerettet. Und hier die Buchvorstellung:


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    Hexentage von Michael Wilcke


    Osnabrück im Jahr 1636. - Ich wohne 20 km davon entfernt allerdings nicht in besagtem Jahr, aber wer weiß - Wegen angeblicher Teufelsbuhlschaft lässt der Bürgermeister die Frau eines angesehenen Apothekers in den Kerker werfen. Jakob, ein junger Jurist, verfolgt den Prozess, weil er selbst gegen Hexen zu Felde ziehen will. Doch dann verliebt er sich in die schwangere Sarah, die hinter der Anklage nur dunkle Machenschaften der Stadtoberen vermutet.
    Der Autor lebt in der Nähe von Osnabrück, - ist mir aber noch nie begegnet - und hat sich lange mit dem historischen Fall um die Apothekerin Anna Ameldung beschäftigt.


    Die Geschichte der Hexen ist in dieser Stadt noch oder wieder lebendig. Es gibt Stadtführungen auf den Spuren der Hexen und in den Folterturm, was ich persönlich für geschmacklos halte. Ich habe eine Zeitlang in Tecklenburg zwischen Münster und Osnabrück gewohnt. Dort hatte der Graf die Hexenverfolgung nicht unterstützt, seine Frau, Gräfin Anna, war selbst Kräuter- und Heilkundige. Also flohen viele sog. Hexen aus Osnabrück und Münster nach Tecklenburg und siedelten im Wald unterhalb der Burg. Darüber gibt es viele Geschichte und die meisten sind nicht gerade hexenfreundlich. Immerhin meint die Stadt Tecklenburg heute, dass sich das Thema ganz gut vermarkten lässt, und wer was auf sich hält, hat einen Hexenbesen vor der Haustür stehen. Also dann mal los. Ab ins Mittelalter und nach Osnabrück wo heute "Nachtshopping" stattfindet, wie meine Tochter mir soeben mitteilte. Na, dann kann sie mir das Buch ja auch nicht entwenden ...


    Tee. Erstmal, gegessen habe ich bereits. Kaffee wäre eine ergänzende Maßnahme, mal sehen wie spannend das Buch ist.

    Klasse Zusammenfassung Thomy! Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen, aber nach der Rezension war die story sofort wieder präsent. Tatsächlich ein Lesevergnügen für ein speziell gemütlich-spannendes Wochenende in Gesellshaft von origienellen Typen und mit genüsslich zu lesenden Dialogen.


    Super Titel übrigens! Besser noch als der gesamte Inhalt. Da es immer Gelegenheiten gibt, habe ihn gleich zu einem Leitsatz für mehrere Monate gemacht. *g*


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    Klappentext


    "Kasper Krone ist der berühmteste Clown Europas. Seit einem Unfall in seiner Kindheit verfügt er über ein einzigartiges Gehör: er kann am Telefon aus den Hintergrundgeräuschen erkennen, wo sein Gesprächspartner sich aufhält, und weiß sofort, auf welchen Grundton ein Mensch gestimmt ist. Als Musiktherapeut arbeitet er mit der neunjährigen KlaraMaria, von der so eine tiefe Stille ausgeht, wie er sie noch nie erlebt hat. Doch dann wird KlaraMaria entführt, und Kaspar Krone ahnt, es wird etwas Entsetzliches geschehen, wenn er sie nicht sucht und befreit.
    Autojagden und Fensterstürze, eine Flucht durch das Kopenhagener Kanalisationssystem und eine Naturkatastrophe - Peter Hoeg ist ein Meister der Spannungsliteratur. Aber er vermag auch eine ganz andere Geschichte zu erzählen: von der Suche nach Weisheit und dem Sinn des Lebens, von Mystik und Musik, vom Glück der Kindheit und der großen Liebe, von tiefem Verlust und höchster Harmonie. Mehr als zehn Jahre nach Fräulein Smillas Gespür für Schnee hat Hoeg einen phantastischen Thriller geschrieben, der das Populäre mit dem Erhabenen mischt und Witz und Ironie auch dann noch aufleuchten lässt, wenn es um die ernstesten Fragen geht. "


    Der Autor


    Peter Hoeg, 1957 in Kopenhagen geboren, studierte Schauspiel, Tanz und Literaturwissenschaften. Er arbeitete in vielen Bereichen, reiste durch viele Länder und gründete eine Stiftung zugunsten von Frauen und Kindern in Entwicklungsländern. Er lebt heute als freier Schriftsteller in Dänemark. Mit seinem Roman "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", der mehrfach ausgezeichnet wurde, erlangte er internationale Aufmerksamkeit.



    [li]Vorstellung vom 20. Jahrhundert (Forestilling om det tyvende århundrede 1988, dt. 1992)[/li]
    [li]Von der Liebe und ihren Bedingungen in der Nacht des 19. März 1929 (Fortællinger om natten, 1990, dt. 1996)[/li]
    [li]Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Frøken Smillas fornemmelse for sne 1992, dt. 1994)[/li]
    [li]Der Plan von der Abschaffung des Dunkels (De måske egnede 1994; dt. 1995)[/li]
    [li]Die Frau und der Affe (Kvinden og aben 1995, dt. 1997)[/li]
    [li]Das stille Mädchen (Den stille pige 2006, dt. 2007)[/li]



    Meine Gedanken zum Buch
    Ich finde es nicht leicht, etwas zu diesem Buch zu sagen, vor allen Dingen etwas abschließendes. Das Buch hat sehr unterschiedliche Kritiken bekommen und ich kann diejenigen verstehen, die gar nichts damit anfangen können. Es ist nicht leicht, sich in diesem Labyrinth zurecht zu finden und man muss „labyrinthische“ Literatur mögen. Hat man sich gerade auf einer Sinnebene eingewöhnt, schon wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen und man findet sich auf einer anderen Bedeutungsebene wieder oder wird mit Verweisungszusammenhängen konfrontiert, die man nur erahnen kann, oder auch nicht – man weiß es nie so genau. Vieles bleibt offen und der eigenen Interpretation überlassen.


    Und das ist vielleicht auch eines der Hautthemen dieses Buches, in dem hinter der eigentlichen Thrillerstory andere Themen hervortreten, ja, sich im Verlauf der Geschichte immer mehr in den Vordergrund drängen: die Welt ist so, wie wir sie wahrnehmen (wollen). Das ist eine Aussage bei der sich spirituelle Mystiker und die Ergebnisse der Quantenphysik treffen. Nur weiß niemand, was das eigentlich für den Alltag des Menschen bedeutet. Noch will das überhaupt jemand wissen. Die Konvergenz spiritueller Erkenntnis und naturwissenschaftlichen Forschens, die ständig in diesem Roman präsent ist, ist erfolgreich aus dem öffentlichen Bewusstsein gebannt, Sinn- und Lebensfragen zu Spezialgebiet von Kirchen und „Mystikern“ reduziert, im Allgemeinen mehr als naiv belächelt als ernst genommen.


    Wie auch schon in Fräulein Smillas Gespür für Schnee ist die Hauptfigur ein Außenseiter, hier männlich, und in dieser Rolle sowohl mit dem inneren Netzwerk der politischen Steuerung der Gesellschaft verknüpft als auch außerhalb von ihr und immer durch die Maschen schlüpfend: Kaspar Krone, ein Artist, einer der großen Clowns, wie er sich selbst bezeichnet. Die Figur des Clowns war immer schon Stoff für große Literatur, die sich an die Sinnfragen des Lebens heranwagte. Eine für uns etwas aus der Mode geratene Figur, die gleichwohl in ihrer Authentizität durch das moderne Kabarett, Komikserien oder Karikaturen nicht vollständig zu ersetzen ist. Der Narr am Hofe war der einzige, der dem Herrscher Dinge sagen durfte, die dieser nicht hören wollte. In vielen Phasen der Geschichte der Völker gehörten die Clowns und Narren zu den wenigen, die sich auf ihre Art und mit verschlüsselten Botschaften über Meinungszensur und Bewusstseinsdiktat hinweg setzten.


    Wenn man als Leser zunehmend ratlos vor dem Ereignisablauf steht und einen am Ende sogar das Gefühl beschleicht, dass man in die Irre geführt wurde und sich jemand über einen lustig gemacht hat, so ist dies durchaus eine Clowns- Signatur. Sie pflegen mehr Fragen als Antworten zu hinterlassen, hebeln Gewissheiten aus, machen sich über des Kaisers neue Kleider lustig und stürzen mit unerwarteten Wendungen als wahr angenommenen Überzeugungen um. Vielleicht sollte man dieses Buch scherzhaft ernst nehmen und fragen, wo es uns mit der Thematik Gebrauch oder Missbrauch von „paranormalen“ Fähigkeiten in Verbindung mit moderner Technik einen Spiegel vorhält. Welche Fragen dürfen nicht gestellt werden? An welcher Wirklichkeitswahrnehmung halten wir uns fest? Und welche Dinge weigern wir uns zu sehen?


    Ein weiteres Thema, dass sich auch schon in früheren Werken des Autors findet und auch diesen Roman durchzieht, ist die Auseinandersetzung Kaspar Krones mit dem Weiblichen und der Liebe. Daneben, dadurch und dazwischen schwingen vielfältigste Töne, Geräusche und vor allem die Musik. Es gibt wundervolle Dialoge zwischen Kaspar und den verschiedenen weiblichen Figuren, und jeder Liebhaber ausgefallener sprachliche Wendungen und vor allem tiefgründiger Interpretationen von klassischer Musik hat in diesem Werk eine Fundgrube für inspirierende Details vorliegen.


    Ich finde: 4ratten - aber bestimmt nicht jedermanns und jederfraus Sache


    EDIT: Autorennamen im Threadtitel korrigiert. LG, Saltanah