Beiträge von Kiba

    Ich mag die schnörkellose Art und den trockenen Humor von Ingrid Noll auch sehr gern. Und da die Bücher so dünn sind, sind sie prima Lesefutter für zwischendurch!


    Und Bettina, Frau Hirte kommt ja bei der Apothekerin wirklich nur am Rande vor. Ich finde es egal, wenn man die Apothekerin erst liest.


    Yvaine, ich finde auch immer, die Schullektüre scheint heute tausend mal besser zu sein als früher.
    Ich sage nur: Judenbuche, Schiff Esperanza und Bella Bonzo. Ein Freund der Regierung, mein persönliches Deutschstundentrauma...

    Die Bilder sind nur mäßig interessant.


    Als nächstes kommt Tasmanien. Bin ja mal gespannt, ob es da auch biologische Besonderheiten zu entdecken gibt...

    Tja, was soll ich sagen? Ich habe doch mit "Ozeanien" angefangen und was sehr Interessantes über Australien erfahren:


    "Hammel, Ziegen, Kühe verwandeln Gras in Milch, Bienen bilden aus Blumen Honig."


    :breitgrins:

    Bei Hemingway geht es mir wie Wendy - ich kann nichts mit seinen so sehr gelobten Geschichten anfangen. Nicht mit dem alten Mann und auch nicht mit den unzähligen Stierkämpfern.
    Und zwischen den Zeilen zu lesen, ist mir dann teils auch zu mühsam - hätte er doch besser zielen sollen :zwinker:

    So,
    ich habe heute auch den letzten Teil fertig gelesen und fand ihn gut.
    Allerdings hätte ja der allerletzte Satz durchaus das Potential, mir den Lesespaß zu verderben:



    Ich kriege auch bei Filmen regelmäßig die Krise, wenn die halbe Menschheit an der Pest krepiert ist und die andere Hälte atomar verseucht wurde, und dann kommt der Held daher und tröstet die arme, ängstliche Frau/das naive Kind mit den Worten

    :grmpf:


    So, und jetzt kann ich mich wieder entspannen und muss nicht mehr ständig befürchten, irgendwo versehentlich vorab wichtige Details verraten zu bekommen.

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    Nachtgebet (Nachts, wenn du nicht schlafen kannst)


    Praying for Sleep


    Dem schizophrenen Michael Hrubek gelingt die Flucht aus der Anstalt. Es ist zu befürchten, dass er versuchen wird, bis nach Ridgeton zu Lis zu kommen, die als Hauptzeugin bei einem Mordprozess gegen Hrubek ausgesagt hat. Lis ist eine vermögende Lehrerin mittleren Alters, die an Insomnia leidet und deren Lebensmittelpunkt ihre Rosenzucht darstellt. Als sie von Hrubeks Flucht erfährt, ist sie gerade dabei, das Haus, den Garten und den Wintergarten gegen einen heraufziehenden Sturm zu rüsten, und anstatt sich sofort in einem Hotel zu verstecken, wie ihr etwas despotischer Mann Owen es verlangt, will sie erst noch ein paar Sandsäcke aufschichten… Owen sowie eine Zahl weiterer Personen nehmen derweil die Verfolgung Hrubeks auf. Da sind die Wärter, die Polizei mitsamt Spürhunden, der behandelnde Arzt Richard Kohler und Trenton Heck, ein Kopfgeldjäger. Im Laufe der Nacht müssen sie feststellen, dass Hrubek sie immer wieder austrickst und ein nicht zu unterschätzender Gegner ist.


    Der Leser ahnt, dass es Hrubek gelingen wird, bis zu Lis vorzudringen. Doch die Geschehnisse, die zum Mordprozess und auch zur Schlaflosigkeit von Lis geführt haben, erfährt er nur häppchenweise.


    Der Roman hält die Spannung und liest sich gut. Allerdings ist mir absolut schleierhaft, wie es den Verfolgern durchgehend gelingt, auf normalen Asphaltstraßen Spuren von Autoreifen, Fahrradreifen sowie Fußspuren zu entdecken, wodurch sie Hrubek folgen können. Und dass es zum Showdown hin noch eine überraschende Wendung gibt, ist natürlich immer gern gesehen!
    An die Rhyme-Reihe reicht der Roman qualitativ aber nicht heran.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Peters Ellis


    Der Baumeister von Albion
    The Heaven Tree



    England um 1200
    Harry Talvace bricht als 15jähriger mit seiner Familie, um seinen Milchbruder Adam vor dem Abhacken der Rechten zu schützen. Die beiden flüchten und landen schließlich in Paris, wo sie alles lernen, was man im Baugewerbe wissen muss.


    Dort lernen sie die schöne, stadtbekannte und begehrte Benedetta kennen, die reich genug ist, sich ihre Liebhaber frei wählen zu können. Außerdem treffen sie auf Isambard, einen zwiespältigen Charakter, der nach Kreuzzügen u. ä. jetzt auf seine Burg in England zurückkehrt und der einen Baumeister für einen Kirchenbau sucht. Isambard und Harry schließen einen Pakt über den Bau der Kirche, der sich als folgenschwer erweisen soll. Benedetta geht als Isambards Geliebte mit nach England, aber nur, um ihrer heimlichen (und unerwiderten) Liebe Harry nahe zu sein. Harry liebt Gilleis, die ihm als kleines Mädchen auf der Flucht half. Die beiden finden sich wieder und heiraten; Harry ist glücklich mit der Verwirklichung seines Traumes, der Kirche, in deren Errichtung er vollkommen aufgeht. Isambard jedoch wird Opfer seiner dunklen Seite, unterstützt König Johann, schmiedet politische Ränke und schreckt zuletzt vor nichts mehr zurück. Harry muss sich gegen Isambard stellen, obwohl er weiß, dass das sein Untergang sein wird.


    Die Charaktere sind leider teilweise überzeichnet, was mich durchaus gestört hat, aber ansonsten ein gut lesbares, nettes Buch. Unglaubwürdig wirkte auch die ach so entsagungsvolle, absolute Liebe der vorher so promiskuitiv lebenden Benedetta sowie die plötzliche Feststellung Harrys, dass er Gilleis liebt, obwohl er jahrelang praktisch keinen Gedanken an sie verschwendet hat. Bei weitem interessanter sind die Schilderungen über die damalige Einstellung zu Strafen und deren Vollzug und zum Wert von Menschenleben.
    3ratten

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    Envy [Neid]



    Maris ist mit goldenem Löffel im Mund aufgewachsen. Ihr Vater Daniel Matherly ist ein reicher und einflussreicher Verleger. Somit hat Maris alles, nicht nur finanziell: ein liebevolles Elternhaus, eine führende Position im Familienunternehmen, sie sieht gut aus, ist fleißig, nett und hat ihren Traummann geheiratet – Noah Reeds, Autor ihres Lieblingsbuches und mittlerweile Geschäftsführer im Verlag. Im Grunde ihres Herzens ist Maris ein romantischer Bücherwurm. Alles könnte perfekt sein, aber Maris hat Zweifel hinsichtlich Noahs Treue. Sie ist eifersüchtig auf die skrupellose Nymphomanin Nadia, eine Kritikerin mit gewissem Einfluss.


    Als Maris im Stapel der unaufgefordert eingesandten Manuskripte einen Prolog zu einem Roman findet, der sie hellauf begeistert, versucht sie, mit dem Autor in Verbindung zu treten, um das Buch eventuell zu kaufen. Trotz einiger Schwierigkeiten findet sie den Schriftsteller schließlich: Parker Evans, ein mürrischer Mann im Rollstuhl, der gezielt beleidigende Hiebe austeilt und sich im großen und ganzen unerträglich aufführt. Das Buch (Neid) will Maris trotzdem, deshalb bleibt sie am Ball und entlockt Parker ein ums andere Kapitel von Neid, dem Buch im Buch, das dem Leser bröckchenweise daherkommt, aber nicht komplett.


    Daniel hat inzwischen Zweifel an Noahs Absichten und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Spielt Noah mit offenen Karten, im Verlag sowie als Ehemann?



    Die Geschichte nimmt ihren Lauf, und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Man hat Mitleid mit Maris, obwohl sie dafür eigentlich zu perfekt ist. Alle scheinen sich gegen sie verschworen zu haben, und es sieht so aus, als würde ihr alles genommen, woran ihr Herz hängt. Unglaubwürdig allerdings sind die Wende, die die mannstolle Nadia vollzieht, und das Ende. Wie das Geständnis des Bösewichts zustande kommt und inwieweit es vor Gericht verwendbar wäre, sollte man vielleicht nicht allzu kritisch überdenken.


    Ich finde es schwierig, das Buch einer bestimmten Sparte zuzuordnen, ein guter Teil Krimi, etwas Gesellschafts- und etwas Liebesroman. Eine gelungene Mischung!
    4ratten

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    Rebecca Brandewyne


    Desperado der Liebe




    Nordamerika, 1912


    Eigentlich wollte Araminta Journalistin in New York werden und hatte auch schon eine bescheidene Anstellung und eine winzige Wohnung gefunden und sich einige Monate mühsam über Wasser gehalten. Doch dann findet ihr Großvater Noble Winthrop sie und bringt sie mit einer List dazu, nach Hause zu kommen. Winthrop ist ein reicher Rinderbaron in Texas, alt, egoistisch und gefühllos. Sein unbedingter Wille ist, Araminta mit seinem Patensohn Judd zu verheiraten, die dann gefälligst eine Horde Enkelsöhne zeugen sollen zur Erhaltung und Fortsetzung der Familiendynastie. Judd ist einverstanden, kann er doch so die väterliche Ranch mit der Winthorp-Ranch zum Marktführer in Texas machen. Die beiden bearbeiten Araminta mit diversen Tricks, der Heirat zuzustimmen. Araminta zweifelt noch, außerdem verwirrt sie die Bekanntschaft mit dem Erzfeind von Noble und Judd: Rigo de Castillo, Besitzer des benachbarten Landes Casa Blanca, das schon auf mexikanischem Gebiet liegt. Rigo hat noch eine Rechnung mit Judd offen und entführt deshalb Araminta…



    Positiv an diesem Nackenbeißer ist, dass die Autorin recht viel Geschichtliches aus der Revolutionsphase Mexikos eingeknüpft hat. Negativ war, dass die einzelnen Passagen jeweils aus Sicht der verschiedenen Hauptpersonen erzählt wurden, so dass dem Leser kein Beweggrund verborgen bleibt und daher kein Raum für Mutmaßungen, da von Anfang an klar ist, wer Schlechtes im Schilde führt. Die S.e.x.szenen ziehen sich allzu lang und hätten durchaus um ein paar Seiten gekürzt werden können.


    Extra zitieren möchte ich noch dies: „…tauchte sie [die Hand] in das vor Nektar triefende Herz ihrer Zinnoberblüten, ehe er sie wieder herauszog, um ihr melodisches Elixier zu verteilen…“
    Gelächter!
    3ratten

    Ich glaube, hier ist der richtige Platz für eine total unwichtige Frage, die ich mir allerdings zwangsläufig immer wieder stelle - nämlich immer dann, wenn im Roman jemand attraktiv ist und seine Haut mit OLIVFARBEN beschrieben wird.


    Hä, Olive?


    Ich möchte bitte niemals im Leben grün oder auberginenschwarzlila werden, auch nicht, wenn es allen anderen zu gefallen scheint...

    Ah, danke, Aeria, ich hab´s gefunden. Somit ist mein "Freibeuter der Herzen" gerade ein ganzes Stück nach hinten gerutscht bei der Frage, was ich wohl in absehbarer Zeit mal lese...

    Aeria,
    ja, das kenne ich auch. Meine Woodiwiss-Spitzenreiter sind aber Shanna und Eine Rose im Winter, beide toll!
    Zuletzt habe ich von ihr Wie Sterne über dem Meer gelesen, das gefiel mir nicht besonders.



    Äh, was ist denn mit diesem Fabio? Ich hab da auch noch was Freibeuterisches im SUB. :hm:

    Der Blaue Hibiskus ist ein langsames, gemächliches Buch, das gänzlich auf Spannungsaufbau verzichtet, obwohl dies ja leicht möglich gewesen wäre.
    Ich fand es sehr gut, auch weil es mal so ganz anders war als das, was ich üblicherweise so lese.
    Von mir deshalb: 4ratten

    Aus derselben Reihe habe ich leider noch "Amerika" (schon gelesen, muss nicht sein) und "Ozeanien". Darauf verzichte ich jetzt glaube ich lieber. :Kreuz:

    Also, irgendwie finde ich, dass Roger es im Laufe der Zeit aber auch so richtig derb abkriegt.