In meinem SUB befindet sich eine ganze Reihe von Nackenbeißern, eigentlich mehr, als ich auf Vorrat haben wollte. Dazu gibt es eine kleine Geschichte, die ich hier jetzt mal zum Besten gebe:
Vor ein paar Jahren schlenderte ich an einem sonnigheißen Sonntagnachmittag im Juni zusammen mit meiner Mutter über einen Flohmarkt, der auf dem Parkplatz einer Walmarkt-Filiale stattfand. An einem der Stände blieb ich stehen, weil auf einer Decke auf dem Boden Bücher ausgebreitet waren, die auf den ersten Blick recht vielversprechend aussahen. Nur um festzustellen, ob sich das Bücken und genauere Inspizieren überhaupt lohnt, fragte ich so ganz allgemein: „Was kosten denn die Bücher?“ Die Antwort: „Wie, die Bücher? Sie meinen alle? Dann muss ich erst mal zählen, wieviele es denn sind, und wir reden über den Preis.“
Ich zuckte ein wenig zurück, wer will schon Nackenbeißer in großen Mengen einkaufen? Ich hatte ja nur so an ein paar besonders nette gedacht… Aus dem glimmenden Hoffnungsfunken im verkäuferischen Auge war mittlerweile ein lustig loderndes Feuerchen geworden, er zählte eifrig seine Bücher und kam auf gut 80, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht (allerdings inklusive einiger Cora-Historical-Romane, ob man die nun als vollwertige Bücher mitrechnen will, sei mal dahingestellt). Dann begannen die Preisverhandlungen, meinerseits allerdings noch etwas zögerlich, weil soooo viel Herz und Schmerz auf einen Schlag vielleicht doch übertrieben sein könnte. Dann der Auftritt meiner Mutter: Sie hatte sich das Ganze bisher schweigend angesehen, warf jetzt einen prüfenden Blick in mein Gesicht und meinte dann in trockenem Ton, wie es ihre Art ist: „Na dann, ich hol schon mal `nen Einkaufswagen.“
Sprach`s und verschwand.
Was auch immer sie in meiner Miene gesehen hat, meine Mutter kennt mich am längsten und gut… Ich hab den Stand aufgekauft. Der gute Mann wollte 40 € (soweit ich mich erinnern kann) dafür, und als Dreingabe bekam ich noch eine suspekt wirkende gebrauchte Sporttasche mit, in die ich allerdings nicht alle Bücher reinzwängen konnte/wollte. Und dann wurde ich noch vom Inhaber des Nachbarstandes verfolgt, der bitterlich bedauerte, die Bücher seiner Frau nicht eingepackt zu haben, mir aber beteuerte, er habe es nicht weit und könne in einer halben Stunde zurück sein…
Familie und Freunde haben herzlich gelacht über mich und die Büchergier, aber darüber muss ich euch vermutlich nichts erzählen.
Ja, und da stehen sie nun, untergebracht im Gästezimmer, und bilden einen schrillbunten und etwas peinlichen Anblick. Ein paar habe ich aussortiert, die kannte ich schon, und gelesen habe ich bisher nur ein paar vereinzelte.
Aber irgendwann, wenn ich mal viiiieeeel Zeit habe…