Beiträge von Myriel

    Da ich keine Lust habe, ein neues Buch anzufangen, frag ich mal an, ob denn mein aktuelles Buch auch geeignet ist. Ich lese gerade "American Gods" von Neil Gaiman und eine der Hauptpersonen ist schließlich Odin, der nordische Göttervater. Außerdem wurde bisher schon in einem Kapitel erzählt, wie die frühen Wikinger in Amerika gelandet sind und versucht haben, dort zu überleben.


    Ich hoffe, dass reicht, um das Buch in der Lesenacht lesen zu dürfen. :winken:

    Also normalerweise gibts das Frühjahrs- und das Herbstprogramm. Von den meisten Verlagen ist die Herbstvorschau schon draußen und im Netz als PDFs zu finden, aber der Schrecksenmeister taucht noch nicht als TB auf. Also wird es frühstens am Frühjahr 2009 etwas damit.

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    Ein Mann, geschätzt Ende 20, Anfang 30, lebt in New York, erlebt wenige Höhen und viele Tiefen. Wer dieser Mann ist, wie alt er ist, das erfährt der Leser nicht, denn der Leser ist dieser Mann!


    Während des Lesens habe ich teilweise das Buch mit „Vollidiot“ von Tommy Jaud verglichen, doch kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, war mir klar, dass der Vergleich hinkt. Inhaltlich gibt es gewisse Ähnlichkeiten, denn in beiden Büchern versucht der Protagonist sein Leben auf die Reihe zu bekommen und schlittert dabei eigentlich nur von einer Katastrophe zur nächsten. Doch stilistisch gibt es ziemlich starke Unterschiede. Während mir der Vollidiot einfach nur auf die Nerven ging, konnte ich mich in den unbekannten Mann aus New York sehr gut hineinversetzen, seine Verzweiflung mitfühlen und auch seinen Wunsch verstehen, zu vergessen und neu anzufangen. Wichtigste Ursache dafür war die Erzählweise, denn die Geschichte ist in der „Du-Form“ geschrieben, als ob der Autor dem Leser erzählt, was dieser gerade tut und denkt. Dadurch wird auch ein tiefer Einblick in das Gefühlsleben des Protagonisten ermöglicht, welcher durch die häufige Schilderung von Gedanken und Gefühlen verstärkt wird.
    Auch herrscht in diesem Buch ein viel pessimistischerer Tonfall als in „Vollidiot“. Die Probleme, mit denen der Protagonist zu kämpfen hat und die er teilweise selbst verursacht, sind größer und z.T. auch von selbstzerstörerischer Art. So wird der Drogenkonsum ausführlich geschildert, ebenso wie die dadurch entstehenden Konflikte. Um den Konflikten aus dem Weg zu gehen, gibt es noch mehr Drogen, nur um eine Weile vergessen zu können. Hoffnung auf einen Ausweg aus diesem Teufelskreis gibt es keine, denn so oft auch der Protagonist zur Entscheidung kommt, noch einmal von vorn anzufangen und es diesmal richtig zu machen, so oft fällt er in seine alten Verhaltensmuster zurück.


    Ich vergebe für dieses Buch 4ratten und denke, dass es nicht mein letztes Buch von diesem Autor sein wird.


    EDIT: Deutschen Titel und Amazonlinks eingefügt. LG, Saltanah

    Ja, die haben wir sicher :winken:




    Da wir beide mal voll interessiert an den Maya sind und sich ja auch Myriel mit diesem Thema beschäftigt, wird es sicher sehr angenehm werden.


    Sicher haben wir Zeit, wer hetzt uns denn? :zwinker:


    Und als angenehm empfinde ich schon die Planungen hier, da wird die Leserunde an sich bestimmt auch super. :daumen:

    Man könnte aus der Leserunde ja auch ein Langzeitprojekt machen, in dem wir verschiedene Bücher lesen. Ich hätte zum Beispiel auch noch dieses hier bei mir rumstehen:


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    Das alte Mexiko - Geschichte und Kultur der Völker Mesoamerikas (leider hier ohne Bild)


    Darin geht es auch nicht nur um die Maya, sondern auch um die Azteken, Tolteken, Olmeken und andere Kulturen.

    Cory Doctorow – Someone comes to town, someone leaves town


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    Eigentlich sagt der Titel des Buches bereits alles aus, was im Buch im Wesentlichen passiert. Jemand zieht in die Stadt und verlässt sich später wieder. Doch warum er überhaupt erst dort hinzog und warum er sie plötzlich und überstürzt wieder verlassen hat, das ist etwas komplizierter.


    Im Grunde hat das Buch 2 Handlungsstränge und diverse Rückblenden. Die Hauptperson Alan/Adam/Alvin/… (er hört auf alle Namen, die mit A anfangen) ist der erstgeborene Sohn eines Berges und einer Waschmaschine und wurde von Golems großgezogen. Nach und nach macht er seine ersten Erfahrungen mit der Welt der „Normalen“, der Menschen. Diese gibt er an seine Geschwister weiter: B ist ein Hellseher, C ist eine Insel, D ist ein kleines A****loch und E, F und G sind im Prinzip 3 Matroschkas, die auf Dauer nur überleben können, wenn sie zusammen sind. Dies alles erfährt der Leser nach und nach in verschiedenen Rückblenden, während Alan in der Stadt, übrigens handelt es sich hierbei Toronto, sein neues Haus von Grund auf renoviert und dabei seine Nachbarn kennen lernt. Eine von ihnen, Mimi, birgt ebenso ein Geheimnis wie Alan, doch sie weigert sich, ihm zu vertrauen und stößt ihn von sich fort. Der Grund hierfür mag unter anderem ihr Freund Krishna sein, der Alan von Anfang an unsymphatisch ist.
    Der Grund für Alans neues Domizil liegt darin, dass er, nachdem er einige Shops eine Zeit lang recht erfolgreich geführt hat, nun ein Buch schreiben möchte und dafür eine geeignete Umgebung braucht. Da er nicht nur an sein neues Haus gebunden sein möchte, sondern auch in umliegenden Cafes schreiben und recherchieren will, überzieht er das Gebiet mit seinem drahtlosen Netzwerk. Eines Tages lernt er Kurt kennen, einen merkwürdigen Zeitgenossen, der die Vision hat, aus gefundenem Elektroschrott Equipment zu bauen und ganz Toronto mit einem drahtlosen Netzwerk zu überziehen, zu dem jeder freien Zugang hat. Alan begeistert sich für diese Idee und gemeinsam starten sie ihr Projekt.
    Unverhofft tauchen Alans drei jüngste Geschwister, die Matroschkas bei ihm auf. Beziehungsweise eigentlich sind es nur Eric und Fred, denn George ist verschwunden. Hier beginnt nun der zweite Handlungsstrang, der sich um Alans Familie dreht. Davey, der mittlere Bruder ist ein kleiner Terrorist und wurde schließlich von allen Geschwistern gemeinsam umgebracht. Doch nun ist er zurück, eine Art wandelnde Mumie und er will Rache.


    Zwischen diesen beiden Handlungssträngen hüpft die Geschichte nun hin und her, immer mal wieder angereichert mit Rückblicken in Alans Vergangenheit. Zum Teil ergibt sich erst im Laufe des Kapitels, in welcher Zeit die Geschehnisse gerade statt finden und besonders zum Schluss hin ist nicht immer klar, zu welchem Zeitpunkt im Rahmen der großen Geschichte man sich nun wieder befindet, da neben den Rückblicken in Alans Kindheit nun auch noch Kapitel um die unmittelbare Vergangenheit auftauchen, in der Alan und Kurt versuchen ihre Vision umzusetzen. Zudem ist mir bis zuletzt nicht klar geworden, wie eigentlich die beiden Handlungsstränge miteinander in Verbindung stehen, einmal abgesehen davon, dass in beiden Alan eine Rolle spielt.
    Als ob diese Verwirrung nicht reichen würde, kommt hinzu, dass die Alan-Kurt-Kapitel häufig mit vielen technischen Erklärungen und Begriffen angereichert sind, von denen ich gerade einmal einen Bruchteil kannte. So kam es, dass ich dazu überging, diese Stellen quer zu lesen, um einen Überblick über die grobe Handlung zu bekommen, ohne dass ich mich mit Details herumschlagen musste.
    Auch ansonsten ist das Englisch von Doctorow nicht unbedingt Schulniveau. Sein Hang zu sehr ausführlichen Beschreibungen machte das Lesen nicht immer zu einem Vergnügen. So wird zum Beispiel über neun Seiten jeder Handgriff beschrieben, den Alan ausführt, um sein neues Haus zu renovieren und einzurichten, ohne dass dies von besonderer Bedeutung für die Geschichte oder die Charakterisierung Alans wäre.
    Charakterisierung, der nächste Kritikpunkt, denn sie ist so gut wie gar nicht vorhanden. Merkwürdig blass bleiben die Charaktere. Sie haben zwar zumeist eine Vergangenheit und ein Ziel, doch viel mehr gibt es dort nicht. Alans gesamte Familie wird eigentlich nur durch ihre Abnormität charakterisiert und auch Kurt ist nur der Freak mit einer eigenartigen Vision. Von Alan lernt man noch mit am Meisten kennen, doch auch dort gibt es die Tatsache zu entdecken, dass er versucht normal zu sein. Und dieses Ziel erreicht er schlussletztendlich dann doch nicht.
    Das Ende insgesamt … noch merkwürdiger als das gesamte Buch insgesamt. Es wird nichts erklärt, sondern die Geschehnisse werden dem Leser einfach vorgesetzt, frei nach dem Motto „Friss oder lass es!“ Damit könnte ich mich ja noch halbwegs anfreunden, aber diese aufgesetzte Romantik passt überhaupt nicht. Da kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln und das Buch zuklappen.


    Doch trotz aller Kritikpunkte, irgendetwas hatte das Buch, etwas komplett Schräges und Abgefahrenes und genau aus diesem Grund habe ich es überhaupt erst zur Hand genommen. Deshalb gibt es von mir völlig subjektive und nicht rational erklärbar 3ratten.


    Eine höchst interessante Frage gab es auch noch: „What’s the point in a bunch of books you’ve already read?“ Recht hat er ja mit seiner Frage, aber irgendwie auch nicht. Halt merkwürdig.

    Der letzte Teil der Trilogie um das Zeitalter der Fünf erzählt das Ende der Geschehnisse, die in Priester ihren Anfang nahmen. Wie ich bereits vermutet hatte, hält sich die Autorin an das Standardregeln für eine Trilogie: Im ersten Teil wurden die Personen und Spielregeln eingeführt, im zweiten Teil wurde mit ihnen gespielt – und im dritten Teil: Vergiss die Regeln! Mehr möchte ich eigentlich zum Inhalt nicht sagen, denn alles andere könnte die Spannung verderben.


    Wie bereits in ihren anderen Büchern erzählt die Autorin wieder gewohnt routiniert von den Geschehnissen um ihrer Protagonisten. Erneut fielen einige Erzählstränge aus dem vorherigen Teil weg und die weiter bestehenden wurden immer enger miteinander verknüpft, bis sie schließlich zum Finale alle zusammenliefen.
    Bei diesem Finale bestätigte sich eine meiner Vermutungen, die ich bereits seit Mitte des zweiten Bandes hatte. Auch ansonsten bot der Plot nur noch wenige Überraschungen und auch diese waren eher mager dosiert. Dennoch schaffte es Frau Canavan, die meisten Fragen der Leser zu beantworten und ihn mit einem gesättigten Gefühl zurückzulassen. Nur hinsichtlich des Kriegs der Götter blieben einige Fragen unbeantwortet, was wohl aber eher darauf zurückzuführen ist, dass dieser nur eine geschichtliche Basis für die aktuellen Geschehnisse bildet.


    Insgesamt gesehen fiel der letzte Teil weder negativ noch positiv im Vergleich zu seinen Vorgängern aus, so dass ich sowohl den Abschlussband wie auch die gesamte Trilogie mit 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: bewerte. Für Genießer ausgefallener Lektüre könnte sich diese Fantasykost allerdings als Fast Food herausstellen, denn sie war weder besonders innovativ oder sprachlich herausragend. Wer allerdings noch relativ neu im Genre ist, für den dürfte sich die Lektüre allemal lohnen.

    Da ich mir im Moment relativ unschlüssig bin, ob ich mich schon an den Brocken heranwage, müsst ihr auch mich keine Rücksicht bei der Planung nehmen. Wenn ich spontan Lust und Zeit habe, kann ich mich ja immer noch wieder hier einklinken. :winken:

    Also grundsätzlich passt mir Juli ganz gut. Neben dem Don Quijote werde ich da bestimmt etwas Abwechslung gut gebrauchen können. :zwinker:


    Von euren beiden Buchvorschlägen spricht mich das Buch von insekt auf Anhieb mehr an. Allerdings müsste ich mir sowieso das Buch besorgen, da ich beide nicht hier habe. Insofern bin ich da ganz flexibel, quasi aus Gummi. :breitgrins:

    Zum Glück braucht man nicht ganz auf Avatare zu verzichten, selbst wenn man selber nicht sonderlich kreativ ist. Solche Seiten wie z.B. allavatars.com stellen Avatare zur Nutzung in Foren o.ä. zur freien Verfügung, d.h. es liegt keine Urheberrechtsverletzung vor, wenn man sich dort einen Avatar aussucht und dann hier benutzen würde.


    LG Myriel :winken:

    Sehr schöne Rezi Sayuri. :klatschen:


    Nur leider vermehren sich bei mir dadurch die Bedenken, dass es für mich zur Zeit noch ein ganzes Stück zu hoch ist. Mal schauen, vielleicht wird aus der Leserunde ja was. :zwinker:

    Also ganz unverbindlich würd ich mal Interesse zeigen. Die Maya find ich schon seit Jahren sehr faszinierend und die beiden Bücher, die ihr bisher vorgeschlagen habt, kenne ich beide noch nicht. Falls es bei mir terminlich passen sollte, wäre ich gern mit von der Partie. :winken:

    Der zweite Teil der Trilogie „Das Zeitalter der Fünf“ schließt beinah nahtlos an das Vorgängerbuch „Priester“ an: Auraya wird von Alpträumen geplagt, Leiard ist zusammen mit Emerahl auf der Flucht und die Pentadrianer haben sich wieder nach Südithania zurückgezogen.


    Während die Autorin einige Erzählstränge beibehalten hat, hat sie auch einige andere fallen gelassen und dafür neue Perspektiven geöffnet. Die Erzählstränge von Emerahl und Leiard, die zum Ende von „Priester“ zusammengefunden haben, bleiben dies auch für eine längere Zeit. So erfährt der Leser mehr über die geheimnisvolle „alte Hexe“ und ihr Verhältnis zu Mirar, den sie in Leiards Körper vermutet.
    Zur gleichen Zeit eröffnet sich ein Einblick in die Welt der Elai, der Wassermenschen, die vor der Küste von Si leben. Ihre Prinzessin Imi, die sich auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für ihren Vater aus der Sicherheit der Stadt geschlichen hat, wird von Plünderern gefangen genommen und verschleppt. Obwohl die Elai wie die Siyee auch von der Göttin Huan erschaffen wurden, haben sie einen anderen Charakter, der viel mehr von Furcht und Hass geprägt ist. Doch Imi, die als Mädchen noch relativ unvoreingenommen ist, lernt nach ihrer Befreiung durch die Pentadrianer, dass es auch nette Menschen gibt.
    Und da wären wir beim interessantesten Erzählstrang: den Pentadrianer. Während die Autorin im ersten Band diese religiöse Vereinigung als das Sinnbild alles Schlechten hingestellt hat, erhält man nun Einblicke in ihr Alltagsleben, ihre Riten und die Art und Weise, wie sie den Zirklern und ihren angeblichen Göttern gegenüber stehen. Es ergeben sich interessante Übereinstimmungen in den Religionen und unweigerlich begann ich mich zu fragen, inwieweit sie sogar miteinander verwoben sind und welchen Charakter die Götter der Zirkler wirklich haben. Denn gerade das, was sie Auraya zumuten und ihre Reaktion auf Aurayas Verhalten, lassen den Verdacht aufkommen, dass sie doch nicht so gütig sind, wie sie alle Welt glauben machen.


    Das Schema der Bücher folgt bisher ganz den Regeln einer Trilogie: im ersten Teil werden die Charaktere eingeführt, im zweiten Teil wird mit ihnen gespielt – nun bin ich gespannt, ob sie sich im dritten Teil auch weiterhin an das Schema hält.
    Ich vergebe 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Nachdem eine Freundin das Buch zum Geburtstag geschenkt bekam und sehr davon begeistert war, hat sie es mir geliehen, damit ich es auch lesen kann. Allerdings konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, was sie so begeistert hat. Im Gegenteil, einzig weil es von ihr kam habe ich es überhaupt bis zum Ende gelesen und das war wahrhaft eine Tortur.
    Ein "hochwertiges Lesevergnügen" ist für mich definitiv etwas anderes!

    Da der Inhalt bereits geschildert wurde, beschränkt ich mich mal auf meine Meinung zum Ganzen :zwinker:


    Bereits im Vorfeld hatte ich einige Meinungen über dieses Buch gehört, welche mehrheitlich aussagten, dass es außer flachen Charakteren und einer vorhersehbaren Handlung nichts bieten könne. Sicherlich stimmen diese Kritikpunkte zum Teil, allerdings nicht in voller Tiefe und Breite.
    Die beiden Hauptpersonen, Auraya von den Weißen und Traumweber Leiard beinhalten durchaus interessante Wesenzüge, welche teilweise bereits zu Konflikten geführt haben, teilweise womöglich auch noch zu weiteren führen werden. Allerdings bleiben die übrigen Weißen sowie andere handelnde Personen, mit Ausnahme Emerahls, die ich aber noch nicht wirklich einordnen kann, doch sehr blass und eindimensional.
    Auch die Handlung hat es sicherlich schon mehrfach gegeben, doch gerade die Schilderung der Siyee hat es mir angetan, denn sie werden nicht einfach als Volk kleiner, geflügelter Wesen abgestempelt, sondern es wird auch auf ihre speziellen Probleme, die ihr Körperbau mit sich bringt und die daraus resultierende Verzweiflung aufgegriffen.
    Ebenfalls bietet das Buch in Form von Aurayas Zwiespalt hinsichtlich ihrer Ergebenheit den Göttern gegenüber und ihrer Freundschaft zu Leiard Stoff zum Nachdenken und der Möglichkeit einer kritischen Reflexion der eigenen Einstellung gegenüber Andersgläubigen, auch wenn dies nicht unbedingt die vorrangig Intension der Autorin sein mag.
    Alles in allem bietet dieses Buch neben leicht verträglicher Fantasykost auch noch einige zusätzliche Bonbons, deretwegen ich nun sofort das zweite Buch „Magier“ zur Hand nehmen werde. Ich vergebe 3ratten.


    P.S. Ihr habt recht: Unfug ist genial :breitgrins:

    F.E.Higgins - Das schwarze Buch der Geheimnisse


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    Auf der Flucht vor seinen Eltern, die nichts kennen außer den Gedanken an den nächsten Schluck Alkohol, landet Ludlow im abgelegenen Dorf Pagus Parvus. Zeitgleich mit ihm kommt Joe Zabbidou an und eröffnet seinen Pfandladen. Als dieser Ludlow anbietet, für ihn zu arbeiten, sagt Ludlow aus Mangel an Alternativen zu. Doch schon bald stellt er fest, dass Joe zwar wie jeder andere Pfandleiher Gegenstände als Pfand entgegennimmt, doch sein Hauptaugenmerk liegt auf den Geheimnissen der Dorfbewohner – denn Joe ist Geheimnispfandleiher.
    Nach und nach kommen beinah alle Dorfbewohner punkt Mitternacht in seinen Laden und geben ihre Geheimnisse preis. Diese werden von Ludlow sorgsam in Joes schwarzem Buch der Geheimnisse eingetragen. Jeremiah Ratchet gefällt diese Entwicklung allerdings nicht, denn mit dem Geld, das die Dorfbewohner für ihre Geheimnisse erhalten, können sie ihre Schulden bei Jeremiah abbezahlen. Im Gegenzug intrigiert dieser gegen Joe, so dass sich die Situation immer weiter zuspitzt.


    Als Rahmenhandlung wird von Higgins vorgegeben, dass er das schwarze Buch der Geheimnisse sowie Teile von Ludlows Aufzeichnungen aus jener Zeit gefunden habe und nun versuche, die Geschehnisse zu rekonstruieren. Daher werden die Kapitel wechselweise mal aus Ludlows Aufzeichnungen zitiert, mal von Higgins dargestellt und an einigen Stellen werden Passagen aus dem schwarzen Buch wiedergegeben. Die jeweilige Quelle wird als Kapitelüberschrift angegeben und zusätzlich sind die Auszüge aus dem schwarzen Buch in einer anderen Schriftart abgedruckt. Daher bereitet es keinerlei Schwierigkeiten, sich in die jeweilige Erzählperspektive hineinzufinden.
    Viel anspruchsvoller ist die Identifizierung mit den handelnden Personen, denn selbst Ludlow und Joe als Protagonisten bleiben spürbar blass. Man liest viel mehr über ihre Handlungen, denn sie mit ihnen gemeinsam zu vollziehen. Der moralische Zeigefinger, der insbesondere von Joe hochgehalten wird, kommt an manchen Stellen einfach zu sehr durch und auch die Sprache des Buches, welche einfach gehalten und sehr leicht zu verstehen ist, machen deutlich, dass sich die Autorin an Kinder und Jugendliche wendet.
    Für mich persönlich blieb an Ende ein flottes Lesevergnügen übrig, aber nicht sehr viel mehr. Von daher vergebe ich 3ratten.


    P.S. Mir ist bis heute nicht ganz klar, an welcher Stelle ich dieses Buch bei mir einordnen soll. Einerseits ist an den Geschehnissen nichts Übernatürliches dran, aber andererseits verbreitet das Buch den Eindruck, dass Magie am Werke sei. :gruebel:

    Ju Honisch - Das Obsidianherz


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    München im Jahre 1865: Ein geheimnisvolles Manuskript, welches zuvor aus der Obhut Englands entwendet wurde, ist im Nymphenburger Hotel in München lokalisiert wurden. Allerdings wird dieses Manuskript von verschiedenen magischen Sprüchen beschützt und ist deswegen nicht so einfach auffindbar. Die schwierige Aufgabe, das Manuskript dennoch zu finden – und das möglichst bevor es eine der anderen Gruppierungen schafft – und sicher wieder nach England zurückzubringen fällt an 2 bayerische und einen englischen Offizier, die von einem Magier unterstützt werden.
    Zeitgleich residieren auch Corrisande Jarrencourt von Jarrencourt Hall, ihre Anstandsdame sowie ihre Zofe im Hotel, um sich auf die Ballsaison in der königlichen Hauptstadt vorzubereiten. Doch unvermittelt werden sie in die Jagd nach dem Manuskript verwickelt, denn Corrisande birgt ein Geheimnis, von dem sie selbst noch nicht einmal etwas ahnt.


    Aufgrund des magischen Banns, den der bayerische Magier um das Hotel gezogen hat, kann das Manuskript diesen Ort nicht verlassen. Somit beschränkt sich auch die Handlung über fast die gesamten 800 Seiten auf das Hotel. Das ist aber keinesfalls negativ, da man dank der wiederholten Schilderung der verschiedenen Zimmer und Räumlichkeiten beinah meint, sich dort wie in seinem eigenen Haus auszukennen.
    Allerdings muten die ständigen Versuche des Offizierstrios, einen mysteriösen Schatten zu fangen, welcher ebenfalls auf der Suche nach dem Manuskript ist, auf Dauer etwas eintönig an. Zum Glück veränderte sich die festgefahrene Situation genau zu dem Zeitpunkt, als die sich Frustration über ebendiese beim Leser bemerkbar macht.
    Nachdem der Schatten endlich gefangen wurde, tauchten neue, aber für einige Protagonisten altbekannte Mitspieler auf. Die Verwicklungen zwischen den rivalisierenden Gruppen nahmen zu, aber dennoch behielt man als Leser immer den Überblick über die Situation. Ein Grund hierfür mag in den vielen kurzen Kapiteln liegen, in denen aus vielen verschiedenen Sichtweisen über die Geschehnisse im Hotel berichtet wird, z.T. auch aus der Sicht des „Bösen“. Dadurch erfährt man auch viel über die Gefühle und Gedanken der handelnden Personen, so dass man sich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern konnte. Besonders gut gelang dies bei Corrisande und dem englischen Offizier Delacroix. Die Randfiguren blieben dagegen etwas blasser, was allerdings nicht sehr ins Gewicht fällt.
    Ebenfalls gut gelungen ist die Zusammenführung der parallel laufenden Handlungsfäden zu einem spannenden Showdown, zu dem auch die räumliche Enge des Hotels endlich verlassen wird. Das i-Tüpfelchen ist jedoch der Epilog, über den ich jedoch nichts verraten möchte, um anderen Lesern nicht die Spannung zu nehmen. Ich kann nur soviel sagen: davon hätte sich Frau Rowling eine dicke Scheiben abschneiden können.


    Aufgrund der zwischenzeitlichen Langatmigkeit in der ersten Hälfte des Buches, ziehe ich einen halben Punkt ab, so dass ich berauschende 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: vergebe.

    Ich glaub ihr müsst bei einem der Beiträge, wo es um die heutige Lesenacht geht, auf "Moderator informieren" in der rechten unteren Ecke des Beitrags klicken.


    Obwohl ich gern mit euch mitlesen würde, bin ich heute zu müde dazu. Ein oder zwei Kapitel werd ich zwar noch schaffen, aber mehr wohl eher nicht. Ich wünsche euch dennoch viel Spaß und freue mich drauf, morgen zu lesen, welche Bücher ihr euch ausgesucht habt.


    LG Myriel :winken:

    Püh, das Lesewochenende war für mich ein absoluter Reinfall. Außer den beiden eingeschobenen Kapiteln von "Priester" bin ich überhaupt nicht zum Lesen gekommen. Ärgerlich, einfach ärgerlich. :grmpf:


    Immerhin war es schön hier nachzulesen, was ihr alles so in der Mache hattet. Besonders Bines Buch gefällt mir gut.


    Ich wünsche den Kranken hier gute Genesung und hoffe stark, dass die nächste Lesenacht erfolgreicher sein wird. :winken: