Beiträge von Holunderbeere

    Ich gehöre auch zu denen, die das Buch richtig klasse fanden - obwohl ich vieles von Stephen King kenne, fand ich seine großen "Schocker" zwar allesamt ganz nett, aber nicht so beeindruckend. Zu "Love" bin ich auch nur zufällig, als Weihnachtsgeschenk, gekommen, weil ich ihn eigentlich auch nicht mehr lese.


    Diese Geschichte gewinnt durch die emotionale Komponente eindeutig, und obwohl die vordergründigen Gruseleffekte im Vergleich zu anderen King-Büchern nahezu nicht vorhanden sind, kam bei mir doch häufig ein unheimliches Gefühl, und mehr als das, auf. Es ist gruselig, aber auch berührend, komisch und mir zumindest ging es sehr nahe.


    Natürlich sind die Ausdrücke, die Scott und Lisey verwenden, ein bisschen bescheuert. Aber das gilt wahrscheinlich für die meisten dieser Wörter und Wendungen unter Paaren, wenn sie bei Tageslicht betrachtet werden. Dementsprechend würde ich da sogar Absicht unterstellen oder zumindest keine großen Bemühungen, das zu vermeiden. ;)


    Am schwächsten fand ich eigentlich noch den "schwarzen Fürsten der Inkunks" (hehe), weil mich das, aus welchem Grund auch immer, total an "Das geheime Fenster" erinnert hat, aber der musste wohl sein.


    Ist einem von euch eigentlich aufgefallen, dass auf der vorletzten Seite (meiner Ausgabe zumindest), noch hinter dem Nachwort, vor der Werbung, steht "Ich werde dich nach Hause rufen."? :wegrenn:



    (Edit: Hirn wie Sieb)

    Das habe ich als Teenager auch gelesen; schlecht fand ich es nicht, hängen geblieben ist jedoch hauptsächlich, dass ich die Übersetzung außerordentlich grauenhaft fand. Das Original kenne ich nicht, es wäre aber vielleicht vorzuziehen.


    "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" war auch für mich das einprägsamere Leseerlebnis, was natürlich auch daran liegen mag, dass es, anders als "Alice", in Deutschland spielt.

    Für mich war "Die Räuberbraut" der erste Roman von Margaret Atwood - nicht, weil mich die anderen weniger angesprochen hätten, ich glaube, das war so ein Gelegenheitskauf.


    Ich fand es recht spannend und sehr unterhaltsam, aber abgesehen davon auch recht flach, flacher jedenfalls, als ich es mir von dieser Autorin erwartet hätte. Er hat mich dennoch neugierig gemacht auf weitere ihrer Romane, und "Die essbare Frau" und "Der Report der Magd" haben diesen Eindruck auch wieder korrigiert.


    Auf jeden Fall aber ein schöner, leicht lesbarer Roman, dessen Handlung einen dahinplätschernderweise gefangennimmt.

    Ich liebe Gedichte, wenngleich ich meist nicht viele davon am Stück lesen kann und wirklich "in Stimmung" dafür sein muss. Es ist für mich dabei nicht unbedingt von Belang, wie einfach sich der Inhalt erfassen lässt, ich kann ein Gedicht auch als etwas sehen, das näher an Musik ist als an beispielsweise einem Roman. Wenn die Musik sich für mich schön anhört, heißt das. ;) Aufgesetzt wirkendes stößt mich ab, aber nicht nur bei Gedichten.


    Was mich bislang überhaupt nicht angesprochen hat, ist die romantische Lyrik, generell gefällt mir Dichtung aus den letzten, sagen wir mal, 150 Jahren mehr als früher geschriebene.


    Meine Einstiegsdroge war Erich Fried, der damals mein Gott war; mittlerweile ist das nicht mehr ganz so, aber über ihn bin ich überhaupt erst an andere und auch sprachlich weniger leicht zugängliche Lyrik gekommen.


    Ich mag ganz unterschiedliche Dichter, neben dem schon genannten Erich Fried Pablo Neruda, Bertolt Brecht, Paul Celan (Ingeborg Bachmann wiederum nur in Ausnahmefällen), Ernst Jandl, Peter Turrini, Dylan Thomas und Else Lasker-Schüler (und aufgrund meines miserablen Namensgedächtnisses habe ich sicherlich einiges vergessen).


    Eine absolute Entdeckung der jüngsten Zeit war für mich Paul Auster bzw. seine Auswahl "Vom Verschwinden" in einer zweisprachigen Ausgabe. Zu schade, dass es aus Gründen des Urheberrechts nicht möglich ist, etwas zu zitieren, die Gedichte sind herrlich.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Wenn ich Gedichte lese, habe ich gern auch mal etwas Abwechslung, also kommen mir auch Anthologien entgegen, wie etwa diese:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Ja, diese Geschichte ist wirklich sehr grausam und traurig..!


    "Rudernde Hunde" besitze ich auch und mag es sehr, besonders die Titelgeschichte, die gleich zweimal - und doch ganz anders - erzählt wird.


    "Der Welt den Rücken", ein weiterer Band mit Erzählungen von Elke Heidenreich, war jedoch bis auf den Titel nicht so mein Fall.

    So, ich habe gestern "Natura morta" noch einmal herausgekramt und durchgelesen (ist ein schmales Bändchen von an die 100 Seiten), und ich muss sagen, dass es mir ausnehmend gut gefallen hat. Die längst nicht immer schönen oder appetitlichen Bilder des Marktes, der Menschen, der Waren wechseln sich vor dem inneren Auge ab. Für mich ein Missklang, aber interessant und sicherlich beabsichtigt sind manche Bezeichnungen für Dinge, die wörtlich immer wiederkehren wie etwa "frische, weiße Pfirsiche", "ein frischer Rosmarinzweig", "Hosenröhre" oder "Plastiksack". Über diese Gegenstände stolperte ich beim Lesen also jedesmal.


    Generell sind die Sätze meist sehr lang und ausufernd im Stil von "Am Stand der (es folgt eine dreizeilige Beschreibung) Zitronenverkäuferin geschah dies und jenes". Ich hatte das Gefühl, kein Substantiv darf für sich stehen bleiben, jedes muss genauer bezeichnet, definiert, eingegrenzt werden; vermutlich erzeugt genau dieser Stil auch die Empfindung, das Geschehen so haargenau mitzuerleben. Die Schilderung selbst ist meistenteils sehr nüchtern, trifft aber dennoch immer wieder und vor allem gegen das (sehr traurige) Ende hin einen Nerv und berührt.


    Meine Lieblingsstelle ist der letzte Absatz (ich hab's mal sicherheitshalber als spoiler eingestellt):


    P.S.: Wenn's die gebundene Ausgabe billig gibt, würde ich auf jeden Fall zu dieser greifen, sie ist sehr hübsch aufgemacht und sogar fadengeheftet.

    Definitiv eines meiner Lieblingsbücher, obwohl ich Clarisse in ihrer Art und Weise etwas "dick aufgetragen" finde, aber vielleicht muss sie so sein, um diesen Effekt auf Montag haben zu können.


    Ich habe es schon viele Male gelesen, aber am unauslöschlichsten hat sich mir eingeprägt das tiefe Mitleid für und die Trauer über Montags Frau Mildred, die ja prototypisch für alle Angepassten sein könnte. Daraus kommt auch die Hoffnungslosigkeit, die diese Geschichte atmet. Wer ausbricht, muss dafür bezahlen, aber wer es nicht tut, ist auch nicht viel besser dran.


    Hauptmann Beatty ist es, der erklärt, es ginge um das Glück der Menschen, es wohne nur das Unglück in den Büchern und verbreite sich von ihnen aus. Was Mildred da empfindet und wie sie lebt, ist das Glück?


    Unbedingt empfehlenswert in meinen Augen.


    Hier noch ein sehr schöner Satz, der auf dem Rücken der Diogenes-Ausgabe (übrigens: Bradbury bei Heyne?!) zu finden ist:

    Zitat

    (...) Fahrenheit 45I ist kein Roman über die Technologie der Zukunft, es geht nur in zweiter Linie um Zensur und Bücherverbrennungen. Es ist nichts anderes als die Geschichte von Bradbury, verkleidet als Feuerwehrmann Montag, und von seiner lebenslangen Liebesaffäre mit Büchern. (Willis E. McNelly)


    Noch ein kurzes off-topic zur Mondlandungsdiskussion, weil's mir gerade einfällt: Es gibt in Harry Potter 7 (jaja) eine Szene, in der eine etwas abgedrehte Figur die Existenz einer Kreatur behauptet, die selbst für Zaubererverhältnisse etwas unwahrscheinlich erscheint. Rationale Gegenargumente schmettert er ab: "Niemand konnte bisher beweisen, dass xy nicht existiert!" Auf die etwas verzweifelte Entgegnung hin, es könne dann ja alles als existent gelten, wenn der einzige Maßstab sei, es wäre noch nicht gelungen, das Gegenteil zu beweisen, hellen sich seine Gesichtszüge auf, denn: "Ich bin froh, dass Du endlich beginnst, Deinen Geist zu öffnen!"

    Ich habe "Natura Morta" von ihm gelesen, ein Lehrer hat es mir geschenkt, als ich (lass' mich nicht lügen) 15 war.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ich bin zwar seitdem nur 10 Jahre älter geworden, im Gedächtnis geblieben ist mir dennoch wenig. Ich hatte keinen direkten Zugang dazu, was aber nichts über das Buch aussagen soll.
    Ich weiß noch, dass mir bei den sehr bildhaften Schilderungen des Marktplatzes und der Waren manches Mal der Appetit beinah verging. :rollen: So viel zum Thema Kunstrezeption im Teenageralter. *lol*


    Wenn ich mir die Amazon-Inhaltsangabe anschaue, verlockt mich das aber schon sehr, es aus den hinteren Reihen meines Regals hervorzuholen, wo im Augenblick leider 50 % meiner Bücher ihr lichtloses Dasein fristen müssen.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der Autor
    Irvine Welsh wurde am 27. September 1961 in Leith, einem Vorort von Edinburgh und einer der Schauplätze von "Trainspotting", geboren. Er schrieb mehrere Romane und Theaterstücke, die meisten von ihnen mit dem Schwerpunkt "soziale Missstände" und alles, was damit zusammenhängen kann. "Trainspotting" und dessen Verfilmung von Danny Boyle machten ihn berühmt. 2002 erschien "Porno", das den Figuren aus "Trainspotting" nach 10 Jahren einen weiteren Besuch abstattet. Sein jüngster Roman, "The Bedroom Secrets of The Master Chiefs", erschien 2006.


    Das Buch
    Der Roman beleuchtet streiflichtartig eine Episode im Leben einiger junger Männer und Frauen aus Leith, Edinburgh. Nicht alle nehmen Drogen, aber jeder ist auf seine eigene Art kaputt, "verkommen", Normalität (wie ich sie mir vorstelle) blitzt allenfalls am Rande kurz auf. Wer nicht dauerhaft oder, wie die Hauptfigur Renton, zumindest episodenweise an der Nadel hängt, hat ein Alkoholproblem, ist depressiv und/oder Gewalttäter oder dessen Verhalten wirft zumindest Fragen auf, wie das der männermordenden Lauranne oder der sexuell rundum erfahrenen, 14jährigen Diane (was 1993 auch noch einen anderen Stellenwert gehabt haben muss als 2008). Wenngleich die Gruppe um Renton im Zentrum des Romans steht, kommen immer wieder auch andere Personen aus dessen näherem oder weiterem Umfeld für einige Seiten "zu Wort" und der Leser erhält einen Einblick in deren Welten.
    Nach einigen Seiten schien die völlige Abstumpfung der Figuren auch auf mich überzugreifen, sie erschafft einen überzeugenden Eindruck von einer Normalität, in der der Tod eines Kindes oder die HIV-Infektion eines Freundes, der dank einem selbst an der Nadel hängt, "schade" ist und nicht mehr, denn was wirklich zählt, ist anderswo.
    So plätschert die Erzählung dahin, nur kurz durchbrochen von Schock- und/oder Ekelszenen wie der verlorenen Opiumzäpfchen, des toten Babys in der Wiege oder des HIV-Infizierten, der sich noch grausam an dem Mann rächt, der ihn angesteckt hat, als dieser bereits im Sterben liegt.
    Trotz des optimistisch anklingenden Endes bleibt ein verstörender Gesamteindruck mit nicht zuletzt vielen Zweifeln in bezug auf die Zukunft des "Helden".
    Die Sprache des Buches soll die Sprache der Figuren sein, sprich wenig abwechslungsreich, sprachlich "schlampig" ("nich", "is" usw.) und von "Fäkalsprache" durchsetzt und wirkt als solche auch glaubwürdig und überzeugend.


    Meine Meinung
    Ich denke, was ich über den Inhalt schrieb, sagt schon einiges über meine Eindrücke aus. ;)
    Ich habe den Film zuerst gesehen (ist allerdings schon ein Weilchen her) und muss feststellen, dass mir der Film besser gefiel als das Buch, wenngleich er natürlich nicht alle Facetten des Buches darstellen kann. Ein Grund dafür ist meiner Meinung nach, dass der Film für eine streiflichtartige Außenansicht von Personen das geeignetere Medium ist, wohingegen die Stärken des geschriebenen Wortes eher bei Innenansichten liegen.
    Die Figuren in "Trainspotting" scheinen jedoch kaum ein "innen" zu haben, sie funktionieren lediglich - oder auch nicht. Sie stellen sich durch ihre Handlungen und Aussagen dar, was sie fühlen oder ob sie innerlich schon längst tot sind, kommt auch im Buch nicht zur Sprache.
    In beiden Medien ist der Stoff aufrüttelnd, berührend und verstörend, nicht zuletzt durch die Szenen, die (wie mir die Forumssuche hier verriet) viele vom Lesen abgehalten haben.
    Die Sprache, ebenfalls für viele ein Argument gegen das Buch, hat mich nicht gestört, obwohl ich derartige "Kunstgriffe" auch nicht leiden kann, wenn sie gekünstelt oder aufgesetzt wirken. Die Sprache in "Trainspotting" wirkte auf mich allerdings echt und glaubwürdig.


    Es gibt sicherlich größere Meisterwerke auf der Welt. Dennoch ist "Trainspotting" eine unbedingte Empfehlung!


    4ratten


    Viel "Spaß" beim Lesen,
    Holunderbeere

    Ich habe "Die Stadt der Sehenden" vor, ich glaube, zwei Jahren zum Geburtstag bekommen, nachdem ich von Saramago bereits "Die Stadt der Blinden" (das war mein erstes Buch des Autors und wäre auch aufgrund der besonders actiongeladenen Handlung meine Empfehlung für jeden, der mal was von Saramago lesen will), "Der Doppelgänger" und "Alle Namen" besitze und gelesen habe.


    Das Wiedererkennen beim Aufschlagen des Buches war stark, man findet alles wieder, was man von früheren Romanen kennt, die vertraute Tonlage, die Genauigkeit, die Wörtern bis zum Anschlag auf den Grund zu gehen pflegt (sicherlich eine Herausforderung für die Übersetzer), ausufernde Dialoge, die trotz der Tatsache, dass sie sich mit so etwas Profanem wie Anführungszeichen nicht aufhalten mögen, mühelos verständlich bleiben.


    Vielleicht liegt es wirklich an der vergleichsweise optimistischen Stimmung, vielleicht auch daran, dass es im Vergleich zu den anderen, oben genannten Romanen keine wirklich zentrale Figur gibt, in die ich "hineinschlüpfen" konnte, dass mir dieser Roman eher fern blieb, obwohl ich ihn gerne gelesen habe. Die reich ausgeschmückten Innenansichten haben für mich in seinen Büchern immer einen ganz besonderen Reiz ausgemacht.


    Es gibt ja jetzt seit einem Weilchen ein weiteres "Was wäre wenn"-Buch von ihm: "Eine Zeit ohne Tod".

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Es befasst sich, wie der Titel schon andeutet, damit, was passiert, wenn keiner mehr stirbt. Saramago findet mit offenbar viel Spaß an der Sache immer neue Szenarien, in denen er die Gesellschaft und ihr Verhalten in Extremsituationen in allen Details auf den Prüfstand stellen kann.


    In Erinnerung geblieben ist mir darüber hinaus der Aufhänger eines Artikels über José Saramago, den ich nach der Lektüre von "Die Stadt der Sehenden" damals im Netz gelesen hatte. Da soll er von sich selbst gesagt haben: "Ich bin ein junger Autor!"
    Zu diesem Zeitpunkt war er 83 Jahre alt.

    Ja, das habe ich vor etwa 2 Monaten auch gelesen und es liegt immer noch griffbereit auf dem Fensterbrett, weil ich es nicht gleich wieder wegräumen wollte. Ich habe zwar leider nur eine schon etwas betagte Taschenbuchausgabe, aber dem Titelbild nach zu urteilen mit den gleichen Illustrationen wie Deine. Sie verfügt auch über einen kleinen Anhang.


    Wenngleich mich der von Dir angesprochene Kritikpunkt der mangelnden Vollständigkeit auch sehr gestört hat - gerade Unklarheiten sind's doch, die zum Hinterfragen anregen -, finde ich das Buch doch insgesamt ganz bezaubernd. Neben den Geschichten aus ihrem Leben speziell ihre kleinen Auflistungen "Was ans Herz rührt", "Was glücklich macht", "Was abscheulich ist" und viele mehr. Dito die Illustrationen.


    Leider ist es ja nicht sehr umfangreich. Mir kam also gerade in den Sinn, wenn jemand noch nicht genug hat, könnte er ja gut "Seide" von Alessandro Barrico als Folgelektüre hinterherschieben. Das befasst sich mit dem Thema Japan ebenfalls auf recht poetische (in dem Fall gradezu verklärende) Weise. Könnte Spaß machen, das hintereinander zu lesen.

    Ich kann Deine Rezension gut nachvollziehen, ich habe mir das Buch mit 14 oder so als Taschenbuch gekauft, habe es seither einige Male gelesen und mich immer wieder dafür sehr begeistern können. Meine Lieblingsgeschichte daraus ist "Apocalypse Now".


    Definitiv eins meiner Lieblingsbücher. Entsprechen groß war meine Freude, als ich Anfang des Jahres beim Trödler eine signierte, gebundene Ausgabe erbeutet habe.

    Da muss ich doch gleich mal meinen ersten inhaltlichen Beitrag auf diesem board loswerden. ;)


    "Die Züchtigung" ist trotz des tragischen und bitteren Inhalts eins meiner Lieblingsbücher, ich habe es, seit ich vor wohl etwa 10 Jahren durch meine Deutschlehrerin darauf aufmerksam wurde, sicherlich ein halbes Dutzend mal gelesen und ich glaube, vor allem Anna Mitgutschs Sprache, deren Bilder und Rhythmik haben mein Bild davon, wie gute Literatur für mich sein muss, deutlich mit geformt. Ich kann immer noch ganze Passagen daraus so gut wie auswendig. Ich kenne bis auf ihre beiden jüngsten Romane "Familienfest" und "Zwei Leben und ein Tag" (letzeres habe ich schon zuhause, will aber zuerst noch "Moby Dick" lesen, bevor ich es angehe) eigentlich alle ihre Romane und gegen die Aussage meiner damaligen Lehrerin "Bei der Mitgutsch ist immer alles so furchtbar...!" lässt sich schwer etwas einwenden. *g*


    Wenn einen aber gewisse wehleidige Tonlagen der Erzählerinnen, besonders in den älteren Romanen, nicht stören, würde ich ihre Bücher unbedingt empfehlen, sprachlich sind es einfach Juwele und gut und fesselnd erzählt außerdem. Ob sie auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes bekannt ist (hier in Essen ist sie definitiv häufig in den Buchhandlungen zu finden), glaube ich nicht, aber qualitativ verdient sie die Kategorie "Weltliteratur" in jedem Fall.