Beiträge von Dottie

    Hey Suse, mir gefällt das neue Forum sehr gut. Es ist super übersichtlich und nachdem ich gestern ne halbe Stunde am Tablet geflucht habe, weil ich nix gefunden habe, hab ich mich jetzt schon dran gewöhnt :)


    Das Springen zu den ungelesenen Beiträgen eines Threads hat gestern mit dem Tablet bei einem Thema geklappt, bei einem anderen (nämlich diesem hier) nicht. Jetzt am PC ging es wieder.

    Es ist 2029. In den USA werden die Leute immer älter, es gibt kaum noch sauberes Wasser, Strom ist astronomisch teuer und Lebensmittel sind kaum noch zu bezahlen. Die Familie Mandible ist eigentlich sehr reich, doch momentan leben von dem Geld nur der Patriarch der Familie und seine demente Frau. Als das Geld über Nacht entwertet wird, Staatsanleihen nicht mehr an die Sparer zurückgezahlt werden und der Staat die Herausgabe allen Goldes von ihren Bürgern verlangt, ist auch die Familie Mandible nicht länger wohlhabend. Als einige Familienmitglieder sogar ihre Jobs verlieren, müssen alle näher zusammenrücken und versuchen, in diesen Zeiten irgendwie zu überleben.


    Die Idee dieses Buches hat mir sehr gefallen, da das meiste davon sehr gut denkbar ist. Allerdings gab es ein paar Dinge, die mich schon sehr genervt haben. Die Autorin verliert sich in Details und man denkt die ganze Zeit "och nee, das nicht auch noch". Die seitenweisen Beschreibungen und Diskussionen über das Finanzsystem waren irgendwann nicht mehr unterhaltsam und die ständigen Wiederholungen der Umkehr im Verhältnis zwischen Latinos und Amerikanern hat man dann auch verstanden. Die zwanghafte neue Verwendung von Wörtern, die früher eine andere Bedeutung hatten, fand ich auch sehr anstrengend. Und an einer Stelle, an der es wirklich spannend hätte werden können, wurden plötzlich 15 Jahre übersprungen.


    Was mir aber sehr gut gefallen hat, war die Beschreibung der verschiedenen Protagonisten. Ich konnte mir jeden einzelnen sehr gut vorstellen, fand die meisten allerdings sehr unsympathisch und bin froh, dass ich solche Leute nicht kenne und erst recht nicht in meiner Familie habe. Das Szenario insgesamt war auch sehr gut denkbar und immer wieder wurde Bezug zu aktuellen Ereignissen hergestellt.


    Ich weiß nicht, ob ich das Buch weiterempfehlen kann. Thema und Handlung haben mir sehr gut gefallen, auch der Sarkasmus und das Aufzeigen der verschiedenen charakterlichen Eigenheiten. Nur der Schreibstil und die vielen Details haben das Lesen wirklich sehr erschwert und ich hatte nicht so richtig Spaß an dem Buch.


    Ich gebe 3ratten

    In Stockholm töten Menschen ihre Angehörigen. Unter Drogeneinfluss. Obwohl sie eigentlich nichts mit Drogen zu tun haben. Und Amanda Paller hat die Aufgabe herauszufinden, was genau passiert ist.


    Dies ist der zweite Band um die Ermittlerin Amanda Paller. Als alleinerziehende Mutter hat sie es nicht leicht und ihre Beziehung zum kriminellen Milieu macht das Ganze nicht einfacher.


    Vielleicht hätte ich den ersten Band lesen sollen, um in den zweiten besser hineinzufinden. Leider habe ich bis zur Hälfte des Buches mit den vielen Figuren zu kämpfen gehabt und echte Schwierigkeiten, sie zuzuordnen. Dadurch war es für mich nicht einfach, am Ball zu bleiben und es kam einfach keine Spannung auf. Außerdem kamen meines Erachtens die Kannibalenmorde - und um die sollte es ja eigentlich gehen - leider viel zu kurz. Der Beginn des Buchs war in dieser Hinsicht vielversprechend (und entsprechend wirklich eklig!), aber das Thema rückte sehr schnell an den Rand. Wer also erwartet, hier einen blutrünstigen Kannibalen-Thriller zu lesen, der wird leider enttäuscht.


    Die Story um das Drogenmilieu war vielleicht ganz interessant, aber für mich leider viel zu aufgebauscht. Hätte die Autorin sich hier mit weniger Figuren zufrieden gegeben und das Ganze etwas eingekürzt, wäre es wesentlich spannender und besser zu verstehen gewesen.


    Die anderen Figuren (z.B. der Staatsanwältin) und ihre Privatleben fand ich interessant und gut herausgearbeitet, aber insgesamt dann doch wieder zu viel.


    Somit konnte mich das Buch leider überhaupt nicht überzeugen. Deshalb ist meine Empfehlung, auf jeden Fall zuerst den ersten Band zu lesen, bevor man sich den zweiten vornimmt.


    Von mir gibt es 3ratten.

    Ich habe in den letzten Monaten 5 von Adler-Olsens Büchern gelesen (die ersten beiden hatte ich schon vor ein paar Jahren gelesen). Nachdem das letzte ein bisschen schwächelte, hat mich dieses hier wieder umgehauen: Spannend von der ersten Seite an, sehr gut gezeichnete Charaktere, mehrere Handlungsstränge, die zum Schluss gut zusammenpassen und natürlich die Geschichte um Rose, einer Mitarbeiterin des Sonderdezernats Q.


    Ich kann allerdings auch ein bisschen nachvollziehen, wenn jemand kritisiert, dass zu viel in dem Buch passiert ist. Nicht nur, dass es insgesamt 5 Morde aufzuklären galt, auch das Thema 2. Weltkrieg kam drin vor, die Ausnutzung eines guten Sozialsystems, Kriegseinsätze der USA und noch mehr. Vielleicht hätte sich der Autor einen Teil davon für's nächste Buch aufsparen sollen.


    Trotz allem hat mir das Buch außerordentlich gut gefallen und von mir gibt's volle 5ratten.

    Ich kann mich leider den 5-Ratten-Rezis nicht anschließen. Hier kommt meine Meinung:


    Sabine Nemez und ihre Kollegin Tina Martinelli ermitteln in mehreren Fällen, in denen Mitarbeiter des BKA bzw. deren Angehörige ums Leben kamen. Die Warnung, von diesen Fällen die Finger zu lassen, führt genau zum Gegenteil und so erleben wir eine Ermittlung mit vielen Unbekannten und etlichen Irrungen und Wirrungen.


    Dies war das 5. Buch von Andreas Gruber, das ich gelesen habe. Von seinen bisherigen Büchern war ich total begeistert, weshalb ich mich auch auf Todesreigen gefreut habe. Doch nach einem vielversprechenden Prolog schaffte es der Autor leider nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Geschichte zieht sich aufgrund der vielen Beteiligten ewig hin, teilweise werden Nebensächlichkeiten (z.B. ein Logo) beschrieben, die für die Handlung tatsächlich nicht wichtig sind. Lediglich die letzten 150 Seiten waren dann wieder spannend, sodass ich sie in einem Rutsch lesen konnte.


    Ich habe für das Buch ungewöhnlich lange gebraucht; teilweise konnte ich am Ende des Buches Namen, die am Anfang des Buches vorkamen, schon nicht mehr zuordnen. Leider gab es auch Kleinigkeiten, die bei mir den Lesefluss einfach gestört haben. Zum Beispiel dürfte es in Frankfurt keine weißen Taxis geben, die Aussprache des Wortes звук ist falsch wiedergegeben und es wird beschrieben, dass es heißer Sommer ist, aber kurz nach 20 Uhr ist schon dunkle Nacht. Zusätzlich gab es doch etliche Tippfehler und ich hoffe, vor Druck der nächsten Ausgabe wird das Buch noch einmal lektoriert.


    Nach all dem Negativen kann ich aber noch sagen, dass die Darstellung der Charaktere Andreas Gruber wieder sehr gut gelungen ist. Auch das Verhältnis zwischen Sabine und Sneijder wird sehr gut beschrieben und man kommt Sneijder als Person noch näher als in den letzten Bänden. Und obwohl die ganze Geschichte doch sehr konstruiert ist, ist sie in sich schlüssig und nachvollziehbar.


    Insgesamt ist Todesreigen ein solider Krimi, der aber einige Schwächen aufweist. Ich hoffe, das nächste Buch ist wieder spannender.


    Von mir gibt es 3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:.