Sehr spannend!
Anna Karolina Larsson - Unersättlich
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In Stockholm mutieren unbescholtene Bürger zu Mördern. Sie verwandeln sich scheinbar grundlos in Kannibalen und töten und verspeisen ihre Angehörigen. Eine Mutter ihr Kind, eine pensionierte Frau ihren Mann. Der Verdacht liegt nahe, dass die Täter, die sogenannte "Kannibalendroge" genommen haben, da es auch in jüngster Vergangenheit Fälle rund um diese Droge in Stockholm gab. Kriminalkommissarin Amanda Poller, von der Polizei in Vasterort, ermittelt auf Hochtouren, testet die Droge an sich aus. Und erfährt, dass man sich in dieser Situation zum Tier verwandelt. Die Ermittlungen lassen sie tief ins Drogenmilieu eintauchen. Dabei trifft sie Andnan Nasimi , einen Polizistenmörder, wieder, der in ihrer Vergangenheit eine grosse Rolle gespielt hat.
"Unersättlich" ist nach "Der Pavian" der zweite Band rund um die Ermittlerin Amanda Poller. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und war zu Beginn völlig erschlagen von den vielen Namen und Figuren. Zudem wurden immer wieder Andeutungen zu der Vergangenheit , also den Stoff aus dem ersten Band, gemacht, die ich nicht nachvollziehen konnte. Nach ein paar Kapiteln hat die Autorin anhand von Erklärungen, die Amanda einem neuen Praktikanten gibt, in dieser Beziehung aufgeklärt. Ich empfand das als hervorragend gelöst um Erstleser einzuführen in die persönliche Hintergründe von Amanda Poller und Adnan Nasimi.
Von Beginn weg scheut sich die Autorin nicht, grausige Details anzusprechen. Dabei geht sie sehr subtil vor. Dem Thema entsprechend "Kannibalismus" erlebt man als Leser, die Mörder nach den Taten. Ohne in Details zu gehen, beschreibt die Autorin sehr bildlich das Szenario. Ein fast belanglos hingeworfener Satz lässt einen schaudern. Eklig und abstossend und zu 100 % Thriller!
Ich war direkt froh, als Anna Karolina Larsson, das komplizierte Privatleben der Staatsanwältin Pia Bromberg, die versucht in einer Patchworkfamilie zu (über) leben, in den Mittelpunkt rückt. So konnte ich mich etwas von all dem Blut und den grausigen Details erholen.
Es wird ebenfalls das Privatleben von Amanda Poller erwähnt. Sie ist Mutter von Zwillingen, die 2 Jahre alt sind. Wunderkinder! Denn, sie wurden so charakterisiert, als wären sie etliches älter. Sprechen und agieren wie fünfjährige Kinder. Dass, Amanda in ihrer Freizeit ihnen das Radfahren beibringt hat mich erstaunt. Normalerweise besitzen Zweijährige nicht die motorischen Fähigkeiten um schon Rad zu fahren. Abgesehen von diesem Detail ist die Charakterisierung sehr gelungen. Amanda ist absolut authentisch und eine starke Figur, die eine Schwäche hat : Ihre Kinder. Was die Täter schlussendlich auch ausnutzen.
Ich empfand den Spannungsbogen nach ein paar Kapiteln, die ich benötigte, um die Figuren zu sortieren, durchgehend hoch. Die beiden Stränge "Amanda" und "Adnan" , die einige Zeit nebeneinander herlaufen, verbinden sich auf schlüssige Weise. Sehr spannend und dies nicht nur im Hinblick auf den Fall "Kannibalismus"!