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    Liza Marklund (Hg.)
    Mörderische Weihnachten – Spannende Geschichten aus Skandinavien


    List Taschenbuch
    ISBN 978-3548610153
    Erzähungen
    Umschlaggestaltung bürosüd° GmbH, München
    Taschenbuch, 256 Seiten
    € 8,95 [D]


    www.list-taschenbuch.de


    Zu den Autoren


    Für die Sammlung dieser Erzählungen haben sich verschiedene skandinavische Autoren zusammengeschlossen. Neben Liza Marklund arbeiteten Arne Dahl, Torbjörn Flygt, Åke Edwardson, Kjell Eriksson, Helene Tursten, Johanna Nilsson, Leif Davidsen, K. Arne Blom und Inger Frimansson an der Verwirklichung des Buches mit.


    Zum Buch/Meine Meinung


    Neben dem Vorwort von Liza Marklund und dem Quellennachweis erwarten den Leser 11 skandinavische Geschichten, die mit Weihnachten insoweit zu tun haben, als es eben in dieser Zeit geschieht. Wirklich mörderisch sind sie nicht alle. Unterhaltsam jedoch schon. Einige wurden bereits in Skandinavien veröffentlicht.


    Marklund: „Silvesternacht“ aus dem schwedischen von Anne Bubenzer und Dagmar Lendt.
    Originaltitel „Näst sista dagegen på året“
    Dahl: „Die fliegende Mumie“ aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein.
    Originaltitel „Mumien flyger“ (Buch: „Mord under julgranen“)
    Flygt: „Vor der Pause“ aus dem Schwedischen von Katrin Frey
    Originaltitel „Före paus“ (Buch: „Mord under julgranen“)
    Edwardson: „Als der Schnee fiel“ aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch.
    Originaltitel „När snön föll“ (Buch: „Mord under julgranen“)
    Eriksson: „Weihnachtsüberraschung“ aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
    Originaltitel „Julstök“ (Buch: „Mord i juletid“)
    Tursten: „Mittwintermord“ aus dem Schwedischen von Lotta Rüegger.
    Originaltitel „Kallt Mord“ (Buch: Midvintermord och andra kriminalnoveller“)
    Nilsson: „Würdest du für mich sterben?“ aus dem Schwedischen von Katrin Frey
    Originaltitel „Vill du dö för mig?“ (Buch: „Mord under julgranen“)
    Davidsen: „Eine Weihnachtskarte aus der Vergangenheit“ Aus dem Dänischen von Gabriele Haefs.
    Blom: „Engel im Schnee“ aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
    Originaltitel „Snöängel“ (Buch: Midvintermord och andra kriminalnoveller“)
    Frimansson: „Das Rote“ aus dem Schwedischen von Lotta Rüegger und Holger Wolandt
    Originaltitel: „Det röda“ (Buch: „Mord under julgranen“)
    Marklund: „Der Holzdieb“ aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann


    Gleich im Vorwort, geht Marklund auf Weihnachten und die damit verbundenen Traditionen ein, auf die Erwartungen und zwangsläufig folgenden Enttäuschungen. Darauf, dass sie am liebsten in sonnige Gefilde oder eben einfach von daheim weg dem ganzen Trubel entflieht. Überaus nachvollziehbar, zumindest so, wie sie alles schildert.


    Danach fängt der Lesegenuss langsam an, es dauert etwas, bis die erste Leiche auftaucht. Jede der Geschichten ist in sich abgeschlossen, sie können querbeet oder nacheinander gelesen werden. Da löst eine Kommissarin einen Fall, bei dem auffällig viele Kinder plötzlich Verletzungen aufweisen. In einer anderen Geschichte kommt jemand in arge Bedrängnis, weil aus einem ihm überlassenen Sack Blut tropft. Ungewöhnlich starke Schneefälle pferchen ein streitendes Geschwisterpaar zusammen. Ein Holzdieb lässt einen alten Mann quasi Amok laufen. Nicht immer kommen Tote in den Geschichten vor, aber wenn sie fehlen, fehlen sie gar nicht wirklich. Wenn sie dann doch auftauchen, könnte man fast erschrecken, da man nicht mehr mit ihnen gerechnet hat.


    Fazit


    Wer Skandinavienkrimis mag, kommt mit diesem Buch nicht zu kurz und hält kurzweilige Unterhaltung in Händen.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens


    4ratten

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    Märchen für die Seele – Märchen zum Erzählen und Vorlesen
    von Dickerhoff/Lox (Hg.)


    Königsfurt-Urania Verlag GmbH
    ISBN 978-3868260175
    Märchen
    Sonderausgabe 2010
    Umschlaggestaltung Jessica Quistorff
    Hardcover, 480 Seiten
    € 12,90 [D]


    http://www.koenigsfurt-urania.com


    Zu den Autoren bzw. Herausgebern


    Die 1963 geborene Harlinda Lox ist Vizepräsidentin der Europäischen Märchengesellschaft, Erzählforscherin, Germanistin, und wissenschaftliche Autorin. In Zusammenarbeit mit dem 10 Jahre älteren Heinrich Dickerhoff, dem Präsidenten der Europäischen Märchengesellschaft, der als Dozent an einer katholischen Akademie und Heimatvolkshochschule tätig ist, entstand der Sonderband „Märchen für die Seele“.


    Zum Buch


    Märchen aus Sibirien, Brasilien, Ungarn, Irland, Deutschland, China – eigentlich aus aller Welt. Es scheint unendlich viele zu geben. Und von den vielen wieder unendlich viele Variationen.


    Im vorliegenden Buch findet sich eine Zusammenfassung von insgesamt drei bereits veröffentlichten Märchenbüchern (Traumhaus und Wolkenschloss – 2003 Königsfurt-Urania Verlag; Märchen, an denen mein Herz hängt – 2006 Königsfurt-Urania Verlag; Diebe, Dummlinge, Faulpelze & Co – 2009 Selbstverlag der Europäischen Märchengesellschaft).


    Im Vorwort meldet sich nicht nur der Herausgeber zu Wort, sondern auch der Neurobiologe Gerald Hüther, der auf die Bedeutung von Märchen in der Entwicklung von Kindern aufmerksam macht. Hinter jedem Märchen steht ein Kommentar. Im knapp 20 Seiten starken Nachwort wiederum kann man Ausführungen zu den Themen Märchen und Seele nachlesen, bevor das Buch im Quellennachweis ausklingt.


    Meine Meinung


    Es ist immer wieder verblüffend, wie ähnlich sich doch viele Geschichten sind. Und wie einnehmend jede wiederum für sich sein kann. So ist mir beispielsweise die in diesem Buch enthaltene Aschenputtelvariante wesentlich lieber als die allseits bekannte; immerhin muss das arme Mädchen in dieser Geschichte nicht erst herausgeputzt auf dem Ball erscheinen, damit der Königssohn sich in sie verliebt.


    Gerade in unserer schnelllebigen, oft viel zu oberflächlichen Zeit ist es sinnvoll, unseren Kindern Märchen zu erzählen, um ihnen früh zu vermitteln, innere Werte zu schätzen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Oder dass es sinnvoll ist, ältere Menschen und ihr Wissen zu achten. Das Demut und Dankbarkeit nichts schlechtes sind. Wie wichtig Träume sind. Die leicht verständlichen Märchen in diesem Buch helfen mit Sicherheit dabei.


    Besonders gefallen hat mir auch die Verknüpfung des Vorworts/Nachworts mit den Kommentaren und den Märchen. Mit „Märchen für die Seele“ hat man deshalb kein reines Vorlesebuch in Händen.


    Fazit


    Ich bin bekennender Märchenfan und trotzdem von vielen Büchern mit Volksmärchen enttäuscht. Das liegt nicht daran, dass sich viele Märchen ähneln, sondern in den meisten Fällen vielmehr an der Art der Zusammenstellung. Die ist in „Märchen für die Seele“ gelungen. Immer wieder schön zum Vor- aber auch Nachlesen.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens


    5ratten

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    Nadja Steinwachs
    That’s life! … eigentlich, natürlich und na toll!

    Medu-Verlag
    ISBN 978-3941955103
    Roman
    Originalausgabe 2010
    Umschlaggestaltung Daniela Tannebaum (Verlag)
    Taschenbuch 248 Seiten
    € 12,95 [D]


    www.medu-verlag.de


    Zur Autorin


    Neben der Vorliebe für Fotografie, Kunst, Musik, Tanz, Tiere und Reisen schreibt die 1981 in Herborn geborene Autorin Nadja Steinwachs gerne. Sie arbeitet als Heilpraktikerassistentin und Seminarleiterin für autogenes Training und hat vor ihrem ersten Roman „That’s Life!“ bereits ein Kinderbuch mit dem Titel „Pino, der kleine Pingpongball geht auf Reisen“ verfasst.


    Zum Buch


    Zitat der Inhaltsangabe


    Zitat

    Emotional und provokant erzählt die Psychologiestudentin Emely Morgenstern von ihrem ganz alltäglichen Wahnsinn: Sie schreibt Gedanken- statt Tagebücher, rettet Würmer von der Straße und verkauft zu enge Jeans an zu dicke Mädchen. Sie philosophiert über das Leben und den unvermeidlichen Tod, lässt sich über den Superstarwahn und das Privatfernsehen aus, arbeitet mal als Altenpflegerin und mal im Immobiliengeschäft.


    Offen und ehrlich veranschaulicht sie, dass das Leben zwar Partys bietet, nicht aber als Party verstanden werden sollte. In ihren kurzweiligen Geschichten aus der Welt des Alltäglichen kombiniert sie Spiel und Spaß mit der Ernsthaftigkeit des Lebens und stellt überraschend fest, dass letztlich beides möglich ist.



    Eigentlich gibt es nicht viel mehr dazu zu schreiben, denn genau genommen gibt diese Inhaltsangabe sehr gut wieder, was man zu lesen bekommt.


    Meine Meinung


    Ich habe mich also ans Lesen gemacht und tauchte in Steinwachs Gedankenwelt ein. Wobei …? Das Buch ist in Ich-Form geschrieben, was zum Gedankenbuch passen würde, aber gleichzeitig als Roman deklariert. Die Protagonistin nennt sich Emely Morgenstern. Was davon Wirklichkeit oder Fiktion ist, zu Emely oder doch vielleicht Nadja gehört, scheint bisweilen fraglich, da das eine oder andere Puzzleteilchen aus dem Lebenslauf der Autorin doch dem der Protagonistin gleicht.


    Zuerst erfährt der Leser, dass Emely Tagebücher nicht mag und lieber Gedankenbücher schreibt, genau wie in der Inhaltsangabe beschrieben. Und es stimmt. Seite für Seite findet man Gedanken, die sich mühelos aneinanderreihen und gleichzeitig kunstvoll ineinander verschlingen. Querbeet durch alle Themenbereiche lässt die Autorin ihre Leser spritzig, humorvoll, stellenweise biestig und leicht provokant an dem teilnehmen, was ihr so durch den Kopf spukt. Die Seiten blättern sich fast von alleine um und man fragt sich, wann das nächste Kapitel anfängt, dabei hat man längst begonnen, es zu lesen.


    Die Leser erfahren von der überaus lebhaften Fantasie Emelys, die den kleinen Vampir als beruhigend empfindet, den kleinen Prinzen jedoch nicht so recht versteht. Dass sie vehemente Tierschützerin ist, die sich nicht nur darauf beschränkt, Regenwürmer von der Straße zu retten, sondern auch in einer Nacht und Nebelaktion Hasen aus ihrem Gefängnis befreit. Auch verkrachte Existenzen werden bei ihr nicht einfach in Grund und Boden verdammt. Leser erhaschen einen Blick auf eine etwas chaotische, aber gläubige junge Frau mit Prinzipien.


    Ihr Rundumschlag gegen Integrationsverweigerung, Fleischesser, Sozialsystemschmarotzer (sie bezieht sich wirklich nur auf die Schmarotzer und nicht auf diejenigen, die wirklich hilfsbedürftig sind), vernachlässigte Kinder, etc. könnte den einen oder anderen Standup-Comedian vermutlich vor Neid erblassen lassen.


    Allerdings kommt irgendwo zwischendrin ein Bruch. Das Buch verliert den Gedankenbuchcharakter und wird eigentlich das, was Emely gar nicht mag. Eine Art Tagebuch, in dem Reiseerfahrungen (okay, das war schon im Anfangsteil so, doch da wirkte diese Erfahrung einfach anders) genauso verarbeitet werden wie zerbrochene Beziehungen; der Tod ihr nahestehender Menschen genauso wie Drogen und der eine oder andere Blick in die mehr oder weniger legale Welt in ihrer unmittelbaren Umgebung. Außerdem scheint Emely immer dann krank zu werden, wenn sie im Urlaub ist und dabei nicht unbedingt die besten Erfahrungen zu machen. Der Leser entdeckt eine Emely, die trotz aller Vorwürfe gegen eine mehr oder wenige bigotte Gesellschaft selbst die Tendenz dazu aufweist.


    Beispiel: Sie wird Vegetarierin, weil sie die Qual der Tiere nicht erträgt. Fische, die nach ihrem eigenen Dafürhalten ebenfalls Qual empfinden, wenn sie im industriell anmutenden Fischfang qualvoll eingequetscht langsam ersticken, landen jedoch auf ihrem Teller. Oder: Sie ist gegen Drogen, trinkt aber gern und öfter einen über den Durst und ist auch nicht abgeneigt, Joints zu rauchen. Oder: Sie hilft zwar Obdachlosen, ist aber völlig gegen Zigeuner eingestellt, weil die einfach alle klauen. Sie ist gegen Wildfang exotischer Tiere, muss aber selbst anscheinend den einen oder anderen Exoten unbedingt haben, um ihn später mit schlechtem Gewissen in einem Zoo oder einer Auffangstation abliefern zu müssen, weil sie keine artgerechte Haltung bieten kann.


    Außerdem spricht Emely neben ihren Jobs von einem Psychologiestudium und Patienten, wirkt gleichzeitig aber auch wie jemand, der die eine oder andere Therapiestunde nötig hätte. Das macht einerseits menschlich, andererseits fällt es überdeutlich auf. Vielleicht weil ich nach dem Auftakt etwas anderes erwartet hatte, auch wenn von vornherein klar war, dass in dem anfänglich lockeren Stil nicht das Buch mit der Seitenzahl zustande gekommen wäre, das ich eben in Händen hielt. Die Kapitel scheinen übrigens chronologisch wild durcheinander zu springen. Manchmal kam es mir auch so vor, als ob sie in größerem zeitlichen Abstand verfasst worden wären.


    Das Buch wird dadurch nicht schlecht. Innerhalb kurzer Zeit war es ausgelesen. Die entsprechenden Kapitel zogen sich etwas, waren aber immer noch in einem flüssigen, lebendigen Stil geschrieben. Und was im ersten Teil an spritziger Leichtigkeit im Standup-Comedian Stil herausragte, machte andererseits der zweite Teil durch eine überraschende … (Tiefe ist das falsche Wort) Ernsthaftigkeit (ist auch nicht richtig, aber kommt wenigstens andeutungsweise heran) wett. Allerdings: Wenn es hart zu werden droht, wendet Emely sich bisweilen ab, zieht sich zurück. Ein Schutzmechanismus, klar, der die innere Zerrissenheit der Figur noch mehr hervorhebt und damit gleichzeitig die Leichtigkeit im ersten Teil Lügen straft. Dieser Rückzug geschieht allerdings irgendwie oberflächlich. Emely denkt nicht weiter über das Erlebte nach bzw. lässt Leser in ihrem Gedankenbuch nicht wirklich daran teilhaben. Sie erzählt einfach davon und wirft die Tür zu nach dem Motto „muss ich nicht haben“. Was wiederum die Ernsthaftigkeit zumindest in Teilen aushebelt. Vielleicht wäre es besser gewesen, alles unabhängig voneinander herauszubringen? Ich weiß es ehrlich gesagt noch immer nicht, egal wie oft ich das Buch zur Hand nehme, um einzelne Passagen nachzulesen.


    Übrigens: Der Untertitel des Buches „… eigentlich, natürlich und na toll!“ wurde mir beim Schreiben gerade erst so richtig bewusst. Eigentlich ist Emely eine hilfsbereite junge Frau, wahrheitsliebend, mit Prinzipien und moralischen Grundsätzen, stark und neugierig aufs Leben – zumindest auf den ersten Blick. Aber natürlich hat sie ihre Fehler und Schwächen. Na toll! Damit ist sie ja auch nicht besser als wir alle.


    Fazit


    Ein Buch zum Entspannen, das aber auch Denkanstöße vermitteln kann. Und der Titel trifft es wirklich. Manchem Leser könnte das Buch auch als Spiegel dienen.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens


    3ratten

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    Veronika Walden
    Aufschrei der Seele


    Medu-Verlag
    ISBN 978-3941955073
    Erfahrungen
    Originalausgabe 2010
    Umschlaggestaltung Daniela Tannebaum (Verlag)
    Softcover, 169 Seiten
    € 14,95[D]


    Zum Buch:


    Über die Autorin vorweg etwas zu sagen ist unnötig, denn das Buch ist nicht nur von ihr, sondern es handelt auch von der 1946 geborenen und im Norden Deutschlands lebenden Veronika Walden. Genauer gesagt ist es ein Rückblick auf 25 Jahre Krankheit. Eine der Krankheiten, über die man gewöhnlich nicht einfach so laut spricht. Ein Erfahrungsbericht über das Funktionieren einer Frau, die neben Wahnvorstellungen und Depressionen Todessehnsucht verspürte und Wege aus ihrer Krankheit gesucht und teilweise gefunden hat.


    Waldens Leben könnte Anfang der 1980er Jahre – von außen betrachtet – nicht schöner sein. Verheiratet, eine Tochter, ein schönes Zuhause in ihrer Traumwohnung mit nigelnagelneuer Einbauküche. Gut es gab immer mal wieder finanzielle Engpässe, weshalb sie schon kurz nach der Geburt ihrer Tochter Vanessa eine Arbeit suchen musste, um zum Familienunterhalt beizutragen. Dennoch, eigentlich scheint alles perfekt - und bis zu ihrem 35. Geburtstag hätte sie die Frage nach ihrem Befinden so beantwortet: Ich bin zufrieden mit meinem Leben und es geht mir gut. Ich liebe meinen Mann und meine Tochter über alles. Wir sind eine glückliche Familie.


    Nur drei Jahre später haben sich massive Versagensängste in ihr Leben geschlichen und körperliche Beschwerden wie Schmerzen und Herzrhythmusstörungen oder Magen-Darm-Probleme dazugesellt. Beschwerden, auf die Ärzte ratlos reagieren, denn körperliche Ursachen liegen nicht vor. Lange Zeit versucht sie ihren Zustand nach außen so gut es geht zu verbergen, nicht ahnend, wie viel ihr persönliches Umfeld tatsächlich davon mitbekommt. Als eine Nachbarin in eine Nervenklinik eingewiesen wird bzw. diese ihr hinterher in ihrer Verzweiflung selbst erzählt, dass sie Mordfantasien gegen Walden hegt, ist plötzlich nichts mehr wie zuvor.


    Abgesehen davon, dass die Ängste sich immer mehr verdichten – seltsamerweise nicht vor der Nachbarin mit den Mordfantasien – will sie selbst bisweilen am liebsten ihren Mann töten. Etwas, was für sie nicht nur unaussprechlich, sondern eigentlich auch unvorstellbar ist, denn Harmonie geht ihr über alles. Sogar über sich selbst.


    Walden sucht Hilfe und findet sie auf einigen Umwegen bei einer Psychotherapeutin. Zwar muss sie die Behandlung selbst bezahlen, dafür stimmt die Chemie zwischen Patientin und Therapeutin und viele Erinnerungen und Dinge, die für Walden bislang nicht erkennbar waren, brechen sich ihre Bahn. Ihre Schuldgefühle bezüglich des Selbstmordes ihrer Mutter, nach dem sie wie selbstverständlich als gerade 17jährige die Versorgung ihres Vaters übernimmt, bis dieser wieder heiratet. Ihre Rolle als Hausmädchen und Kindermädchen im Haushalt ihrer Schwester aus der sie übergangslos in die Rolle der Ehefrau und Mutter schlüpft. Ein Mann, der eifersüchtig über sie wacht. Eine Ehe, in der der Mann das Geld heimbringt und seinen Hobbys frönt, während sie neben ihrer Arbeit den Haushalt ebenso wie die Finanzen führt, die Kindererziehung übernimmt und wenig eigene Interessen oder Freunde hat. Eine Ehe, die der ihrer Eltern sehr gleicht. Ihr eigener Hang zum Perfektionismus und zur Harmonie, der sie vieles schlucken lässt, bis es einfach nicht mehr geht und ihre Seele so laut um Hilfe zu rufen beginnt, dass sie es nicht mehr überhören kann.


    Doch die Therapie ist langwierig und es fällt schwer bis fast unmöglich, ihre eigene Art, sich ständig zu überfordern, zu überwinden. Die Anforderungen, die das Familien- und Arbeitsleben an sie stellt, scheinen nahezu unvereinbar mit der Aufgabe, sich selbst zu finden. Erschwert wird das Ganze durch eine Waldens Krebserkrankung.


    Der Glaube, diverse Therapien, und ihr eigener Wille zur Veränderung helfen, dennoch muss sie erkennen, dass es ein immerwährender Kampf sein wird und der Rückfall in alte Verhaltensmuster immer wieder passieren kann. Dass Vorwürfe alleine nicht richtig sind, dass ihr eigenes Verhalten die hauptsächliche, gar alleinige Ursache für ihren Zustand ist.


    Ihre Ehe übersteht diese fast ein viertel Jahrhundert andauernde Belastungsprobe. Allerdings nur mehr oder weniger gut. Ihr Mann und sie driften auseinander, wobei nie eine wirkliche innere Verbundenheit zwischen ihnen bestand. Es fehlt die gemeinsame Sprache, die Themen, die wichtig sind, drohen immer wieder totgeschwiegen zu werden. Ihre zwischenzeitlich erwachsene Tochter heiratet, wird Mutter, und – ohne aktiv viel dagegen tun zu können – scheint sich abzuzeichnen, dass sich ihre Geschichte und die ihrer Mutter wiederholt.


    Dennoch hat Walden den Mut nicht aufgegeben und kann heute mit ihrer Erkrankung umgehen.


    Fazit:


    Walden hat nicht nur den Mut gefunden, Hilfe zu suchen und den schmerzhaften, schwierigen Weg einer Therapie zu gehen. Sie ist darüber hinaus mit ihrer Erkrankung an die Öffentlichkeit gegangen und spricht klar und verständlich alles an. Denn auch wenn sie nicht allein ist, so wird diese Thematik heute noch trotz einiger Veränderungen mehr oder weniger wort- und/oder verständnislos übergangen.


    Als ich zu lesen begann, kam mir automatisch der Satz „Die Angst ist für die Seele ebenso wichtig wie das Bad für den Körper.“ in den Sinn. Angst kann das Leben umkrempeln. Positiv, wenn man lernt, mit ihr umzugehen. Sie macht auf Dinge aufmerksam, die wir bereinigen müssen. Waldens Buch – in dem im Übrigen überraschenderweise genau der Satz vorkommt – ist ein Beweis, dass es funktioniert. Ein Buch, das auch anderen Mut machen könnte und deshalb empfehlenswert. Ich wünsche der Autorin von ganzem Herzen, dass ihr restlicher Weg sich mehr und mehr ebnet.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens (AJ)

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    Vuvuzela oder die Stimmen der Götter
    Von Lutz Rocktäschel


    Verlag Pro Business
    ISBN 978-3868057461
    Science fiction
    Originalausgabe 2010
    Taschenbuch 236 Seiten
    € 9,99 [D]


    Zum Buch/Meine Meinung


    Nachdem ich kürzlich das Erstlingswerk des Autors Lutz Rocktäschel in die Hände bekam, in dem es um Energiewesen und ihre Verbindung zur Erde bzw. den Menschen geht, kam ich nicht umhin, den zweiten, aktuell erschienenen Roman „Vuvuzela oder Die Stimmen der Götter“ zu lesen. Zumal eine der Figuren des Romans „Die Stimmgabel – Berichte aus dem Wimpernschlag“ auch in diesem Buch vorkommen soll.


    Auch für sein zweites Buch hat der Autor ein schlicht wirkendes Cover ausgesucht, das mich sogleich ansprach. Ein weißer Spiralnebel vor einem schwarzen Hintergrund. Der farbige zweite Nebel stellte sich beim zweiten Hinsehen als Vuvuzela heraus.


    Was verrät die Rückseite des Buches?


    Zitat

    Kohlpeter, ein ehemaliger Wirtschaftsagent, besucht auf Anraten seines Freundes ein international beachtetes Klangsanatorium bei Berchtesgaden. Dort will er sein Ohrenrauschen, ein furchtbares Tröten, wie von einer Vuvuzela, behandeln lassen. Ergebnis der Klangtherapie ist eine Hyper-Sensibilisierung, die es ihm ermöglicht, mit dem Tinnitus kreativ umzugehen. Auf einer nächtlichen Wanderung durch das Sanatorium hört er Stimmen und entdeckt ein experimentelles Labor zur kosmischen Fernerkundung. Der Akustik-Thriller nimmt seinen Lauf ...


    ‚Vuvuzela oder die Stimmen der Götter‘ hat mich auf zwei Arten begeistert. Zum einen, weil sich der Autor sehr authentisch mit den Themen Hören und Tinnitus auseinandersetzt. Seltsamerweise stört genau diese genaue Auseinandersetzung aber den futuristischen Grundgedanken der Geschichte nicht. Es verdeutlicht im Gegenteil sehr vieles. Zum Zweiten – obwohl es auch hier um Weltraumreisen und die Frage nach extraterrestrischem Leben geht - ermüdet der Autor nicht durch Aliens und/oder die akribische Beschreibung irgendwelcher waffenstrotzender Schlachten zwischen Menschen und Außerirdischen. Niemand will den Protagonisten und seine Artgenossen töten. Spannend fand ich die Geschichte trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen.


    Auch dieses Mal bedient sich Rocktäschel seines philosophischen Stils und deshalb sollte man diesem Buch, genau wie seinem ersten Roman, die volle Aufmerksamkeit am besten in ruhiger Umgebung widmen. Umso deutlicher wurde mir persönlich das Thema Tinnitus und der damit einhergehende Verlust von Lebensqualität bewusst.


    Wie gesagt, der Autor bemüht auch in seinem zweiten Roman keiner monsterartigen Aliens, obwohl dieses Mal Menschen in die unendlichen Weiten der Galaxien um uns herum aufbrechen. Allerdings ganz ohne Raumschiff. Die Welt, in der sein Protagonist lebt, ist fast so wie unsere jetzige. Wenn man davon absieht, dass der technische Fortschritt autonome Stromversorgungsmöglichkeiten oder Tragschrauber (als Fortbewegungsmittel) mit sich gebracht hat, könnten Kohlpeter und seine Mitstreiter dennoch mitten unter uns leben.


    Sein Protagonist plagt sich mit den typischen Problemen eines Menschen, der hören will und nicht gehört wird. Der zu viel Druck bekommt. Durch andere, noch mehr jedoch durch sich selbst. Der organisieren will und im Chaos versinkt, auch wenn dies auf den ersten Blick weder ihm noch sonst jemandem auffällt. Dennoch geht er unter dem Symptom seiner „Erkrankung“ fast in die Knie. Die Geräuschkulisse in seinem Ohr bringt ihn dazu, ein Klangsanatorium in der Nähe von Berchtesgaden in ländlicher Idylle aufzusuchen. Er hofft auf Heilung und er erfährt sie in gewisser Weise.


    Allein die Schilderung des Sanatoriums ist futurisch unterhaltsam und bietet gleichzeitig einen Exkurs in die Beschreibung und Funktionsweise des menschlichen Ohrs und die Bedeutung des Hörens an sich. Die ersten Tage, die die Hauptfigur der Geschichte dort verbringt, sind für den Leser mit einer sehr authentisch wirkenden Darstellung eines Tinnitus-Patienten gefüllt.


    Und während eine ebenfalls anwesende Journalistin Mutmaßungen hegt, dass das Sanatorium genau genommen nichts weiter als eine riesige Abhöranlage ist, mit der die Menschheit ausspioniert werden soll und menschliche Versuchskaninchen unter dem Deckmantel einer Therapie möglicherweise in eine Art Cyberborg verwandelt werden, passiert in einem geheimen Labortrakt in gewisser Weise genau das, was sie befürchtet und doch etwas ganz anderes.


    Die unversiegbar erscheinende Geräuschkulisse in den Ohren der Tinnituspatienten und ein paar weitere in ihnen schlummernde und durch Experimente geweckte Fähigkeiten sorgen nicht nur dafür, dass der Protagonist Kohlpeter nachts durchs Sanatorium wandelt, weil er nicht schlafen kann. Seltsame Stimmen führen ihn in den geheimen Labortrakt, wo er einen Bekannten trifft, den er eigentlich nicht wiedersehen wollte. Polwächter, einer der aufmerksamen Hüter der (Stromversorgungs-)Netze aus Rocktäschels erstem Roman, hat in ‚Vuvuzela oder Die Stimmen der Götter‘ ein neues Betätigungsfeld gefunden – die kosmische Fernerkundung. Die erfolgt mittels Klang und Resonanzen.


    Kein Virus oder Bakterium lässt die Menschheit dazu mutieren, ohne Raumschiffe in unerforschte Galaxien aufzubrechen. Tinnitus ist der Schlüssel zur kosmischen Fernerkundung. Derselbe Tinnitus, der bereits 2005 etwa jeden 25. hier in Deutschland geplagt hat und seit dem Altertum eine überaus reale Geisel der Menschheit ist, auch wenn sie nicht immer so betrachtet wurde. Auf der Suche nach Heilung, ihrem inneren Ton, schaffen es manche Probanden nicht nur, Dinge wie Handys überflüssig zu machen, indem sie eine direkte Verbindung zu anderen herstellen. Nein, auf der Suche nach Heilung, wurde auch die Möglichkeit gefunden, die Erde wenigstens mental zu verlassen. In Sekundenbruchteilen durchs All zu rauschen und genauso stimmige Bilder wie herkömmliche Raumsonden zu liefern. Nur eben viel, viel schneller als die bisherige Technik es möglich machte. Das finden die Wissenschaftler mithilfe weiterer Technik heraus, die es ihnen ermöglicht, die von den Esonauten ermittelten Daten und ihre gesammelten Eindrücke der Exkursionen visuell darzustellen. All diese technischen und mentalen Errungenschaften sind neu und haben, wie alles, was noch in den Kinderschuhen steckt, ihre Tücken. Außerdem scheinen die Menschen nicht allein im Weltraum zu sein. So muss Kohlpeter beispielsweise plötzlich feststellen, dass er seinen Körper und Schmerzen fühlen kann, obwohl besagter Körper ja eigentlich auf der Erde ist. Und er stellt, genau wie die anderen Probanden fest, dass die Wissenschaftler nur an bestimmten Dingen interessiert sind und sie stellenweise mit den auftretenden Fragen und Nöten alleine dastehen lassen.


    Doch all das ahnt er noch nicht, als er nachts Stimmen folgt, die ihn bald darauf zu einer Hauptfigur eines Experiments machen, das etwas aus dem Ruder läuft, sobald Kohlpeter auf seinen Exkursionen nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit zu überwinden beginnt. Zwei weitere Esonauten verschwinden mental spurlos, während ihre leblosen Körper auf der Erde zurückbleiben. Einer der beiden zieht die unendlichen, klangerfüllten Welten seinem geräuschüberfrachteten, irdischen Dasein vor und geht freiwillig.


    Nach dem Scheitern des Experiments beginnt Kohlpeter einen Bericht zu verfassen, seine Erlebnisse niederzuschreiben. Ist das Buch eine Fortsetzung von „Die Stimmgabel – Berichte aus dem Wimpernschlag“? Ja und nein. Beide Bücher hängen zusammen und können doch völlig unabhängig voneinander gelesen werden.


    Der Autor wirft die Frage auf, was passiert, wenn die zurückgebliebenen Körper vernichtet werden, obwohl sie für Esonauten die einzige Möglichkeit zu sein scheinen, wieder zur Erde zurückzukehren. Auch stellt sich beim überraschenden Ende der Geschichte die Frage, ob die Dinge, die Kohlpeter auf seinen Exkursionen gesehen und erlebt hat, tatsächlich extraterrestrischen Ursprungs sind oder ob sie lediglich gewissermaßen durch einen Zeitsprung entstanden und ganz und gar irdisch waren. Womit der Autor bei mir eindeutig die Neugier auf einen Folgeband geweckt hat. Das Thema Hören oder Klang ist noch lange nicht ausgereizt. Vielmehr wirft es immer mehr Fragen auf, je mehr man sich damit beschäftigt. Insofern ist meine Hoffnung auf eine Fortsetzung hoffentlich nicht unbegründet.


    Zum Autor


    Dass er so authentisch darüber schreiben kann, dürfte vielleicht in seiner eigenen Geschichte begründet sein. In seinem zweiten Roman erwähnt der 1961 in Cottbus geborene Autor und studierte Philosoph eingangs: ‚Der Lärm der Vuvuzelas in den Fußballstadien wird von manchen als Summen eines Bienenschwarms beschrieben. Ich fühle mich auf mein Ohrenrauschen zurückgeworfen, das als lautes auf- und abschwellendes Kreischen an den Nerven zerrt. Ich wollte diesen Thriller eigentlich ‚Tinnitus‘ nennen, aber es gibt keinen Gegenstand, der besser jedem Ahnungslosen den Gehörlärm näher bringt, wie die Vuvuzela. Heute gilt das Ohrenrauschen als zivilisatorische Krankheit. In der griechisch-römischen Antike wurde den Betroffenen des Tinnitus die Fähigkeit zugeschrieben, die Stimmen der Götter oder die Melodie des Kosmos zu hören. Historische Vorbilder haben aus der Not ihres Tinnitus heraus wunderbare Musik komponiert, Bilder gemalt oder Bücher geschrieben. Ich mute meinen Lesern einen spannenden Akustik-Thriller zu, der voller Fantasie und abgedrehter Unmöglichkeiten steckt.‘


    Rocktäschel arbeitet als selbstständiger Trainer für Rhetorik und Konfliktmanagement sowie Handelsvertreter für Industrieprodukte. Die Menschen und technischen Errungenschaften oder Erfahrungen, die er dabei kennenlernt bzw. macht, fließen in seine Geschichten mit ein. Der Autor ist Mitbegründer des Autorenvereins „Kristallfeder“. (Autorenseite: www.energiemeer.de)


    © Antje Jürgens (AJ) 2010


    5ratten

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    Klassische Ayurveda Massage – Das kompakte Praxishandbuch
    Von Erika Diehl und Edith Ch. Kiel


    Königsfurt-Urania Verlag GmbH
    ISBN 978-3038190394
    Sachbuch Gesundheit/Wellness
    1. Auflage 2005
    Umschlaggestaltung punkt KOMMA Strich, Freiburg
    Illustrationen Daniela Farnhammer
    Fotos Ulli Seer
    Hardcover 272 Seiten
    € 28,50 [D]


    www.koenigsfurt-urania.com


    Zum Autorenteam


    Die Heilpraktikerin Erika Diehl befasst sich schon mehrere Jahre mit dem Thema Ayurveda. Sie hat ihre Ausbildungen mit dem Zertifikat des Klinischen Ayurveda Spezialisten beendet und assistierte H. H. Rhyner bei etlichen Ausbildungskursen. Ferner ist sie Dozentin der Seva-Akademie in München. (Weitere Infos unter http://www.anahata-zentrum.de/index-Dateien/Page580.html .)



    Die am Buch mitwirkende Edith Ch. Kiel ist Fachdozentin und Autorin in Bereich Ayurveda, ebenfalls Ayurveda-Spezialistin, und arbeitet auch als Lektorin. Ihr Wissen gibt sie in theoretischen und praktischen Kursen oder in ihren Büchern weiter. (Weitere Infos unter http://www.campusnaturalis.de/campus_team.php.)


    Zum Buch/Meine Meinung


    Praxishandbücher – eine sehr gute Idee. Jedenfalls, wenn das darin verarbeitete Wissen nicht überaltert, zu trocken erklärt oder schlecht illustriert ist. Dass derjenige, der sich dafür interessiert, eine entsprechende, umfassende Ausbildung durchlaufen haben muss, bedarf keiner Worte.


    Mit dem mir gerade vorliegenden Buch „Klassische Ayurveda Massage“ hat man definitiv eins der Bücher in der Hand, die man gerne und oft zur Hand nimmt, weil es einfach von vorne bis hinten und in sich stimmig ist. Ein Praxisbuch, wie es sein soll. Und ein Praxisbuch, das auch diejenigen nutzen können, die gerade erst einen ersten Einblick in die Materie bekommen möchten, um vielleicht die eine oder andere Massage an sich selbst zu probieren.


    Neben einem Einblick in das ganzheitliche Gesundheitsprinzip der Ayurvedischen Heilkunde folgt ein Exkurs ins westliche Ayurveda. Interessierte erfahren einen Blick auf die Naturprinzipien und die ayurvedische Elementenlehre. Neben Typbestimmungen, Konstitutionstests und einem Kapitel über ayurvedische Öle geht es auf Seite 45 konkret an die Thematik der Massage.


    Die Massagetechniken sind nicht nur sehr gut Schritt für Schritt erklärt, sondern auch reich und übersichtlich mit Fotos und Grafiken illustriert. Das Davor und Danach kommt nicht zu kurz, ebenso wenig Indikationen und Kontraindikationen. Es wird gleichermaßen anschaulich auf Solo- oder Synchronmassagen wie Kopf- und Gesichtsmassagen, Fuß und Handmassagen, Rücken- und Bauchmassagen oder auch Eigenmassagen eingegangen. Die Herstellung von Zitronensäckchen wird ebenso erklärt wie die alternativ zum Öl mögliche Behandlung mit erwärmtem Pulver und/oder Seidenhandschuhen. Atemübungen runden das Ganze perfekt ab. Man merkt deutlich, wie viel Wissen und Hingabe der Autorinnen zu ihrem Beruf in diesem Buch steckt.


    Fazit:


    Ein Buch, das unter die Kategorie „Gelebtes Wissen“ fällt und deshalb überaus empfehlenswert - sowohl für interessierte Laien als auch diejenigen, die sich beruflich damit beschäftigen. Wie heißt es doch: Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine Gesundheit – doch für die kann jeder für sich nach aufmerksamer Lektüre und Anwendung von Kapitel 12 (Eigenmassage) schon einiges tun.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens


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    Das große Buch der Farben
    Von Klausbernd Vollmar


    Königsfurt-Urania Verlag GmbH
    ISBN 978-3868261097
    Sachbuch
    2. Auflage 2010
    Umschlaggestaltung Antje Betken
    Illustrationen Monika Obser
    Softcover 288 Seiten
    € 14,90 [D]


    www.koenigsfurt-urania.com


    Zum Autor


    Der 1946 bei Köln geborene Autor und Diplom-Psychologe reiste zunächst einmal lernend und arbeitend durch die Welt (Finnland, Kannada) bevor er sein Zweitstudium in Psychologie begann. Er lebte und arbeitete in Holland und Nepal, ist Mitbegründer der Internetfirma TraumOnline und lebt heute in England. Seit Jahren hält er Seminare und Vorträge, führt Beratungen und Team-Coachings und schreibt. Seine Bücher wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt. (Weitere Infos unter www.kbvollmar.de oder auch www.traumonline.eu)


    Zum Buch/Meine Meinung


    Gleich vorab – ich bin von diesem Buch begeistert. Worum es geht? Nun wie der Titel schon sagt, um Farben. Farben, die immer um uns herum sind. Künstlich hergestellt oder natürlichen Ursprungs können sie uns genauso heilen, wie gesund machen. Unsere Tagesform lässt uns bestimmte Farben bevorzugen oder ablehnen, während die Farben gleichzeitig unsere Launen beeinflussen. Das Problem unserer „farbigen Welt“ ist, dass vieles in einem Einheitsbrei an Farben zu versinken droht und nicht wenige von uns das meiste nur noch schmutzig-braun, grau oder gar schwarz wahrnehmen. Was tun?


    Die aufmerksame Lektüre von Vollmars Buch könnte einen Schritt in die richtige Richtung weisen. Sein Wissen aus über 30 Jahren über der Wirkung der Farben auf unser Leben ist sehr umfangreich. Herausgekommen ist dabei unter anderem das gerade vor mir liegende Buch. Es enthält ein breites Informationsspektrum zu:


    - Psychologie und Symbolik der Farben,
    - Einrichtungstipps,
    - Farbtypen, Kleidung und Make-up,
    - Wirkung verschiedener Farben aufeinander,
    - Farbenlehren von Newton, Goethe bis zur Moderne,
    - Volkswissen und Mythologie,
    - Herkunft der Farbbezeichnungen und Pigmente,
    - Wichtige Tipps für Kunstmaler und Handwerker,
    - Heilen mit Pflanzen, Steinen und ihren Farben,
    - Farbmeditationen und Wahrnehmungsübungen.


    Hört sich umfangreich an, ist aber so anschaulich beschrieben, dass tatsächlich jeder einiges daraus sofort problemlos auf sich beziehen und für sich nutzen kann. Kein trockenes Fachsimpeln, sondern ein anschauliches Lehrbuch erwartet einen, wenn man die erste Seite aufschlägt. Nach einer Einführung wird auf 110 Seiten zunächst auf die Primärfarben (Gelb, Blau und Rot) eingegangen. Danach folgen 61 Seiten zu den Sekundärfarben (Violett, Orange und Grün), 3 Seiten Lichtfarben (entstehen durch selbstleuchtende Körper, fluoreszierende Zifferblätter oder gefärbte Glühbirnen), 18 Seiten Tertiärfarben (Braun, Olive oder buntes Grau), 18 Seiten Metallfarben (etwa Gold oder Silber) und 51 Seiten „unbunte“ Farben (etwa schwarz oder weiß, auch wenn das oft nicht als Farbe betrachtet wird), bevor das Buch mit Anmerkungen ausklingt. Sukzessive, logisch und leicht verständlich werden die Farben abgearbeitet, sodass eigentlich keine Fragen übrig bleiben.


    Fazit:


    Dieses Buch gehört in die Kategorie „gelebtes Wissen“. Wer es aufmerksam liest, wird vielleicht künftig nicht nur erkennen, was sein Gegenüber durch die Wahl der von ihm gewählten Farben ausdrückt, sondern sich vielleicht selbst mit den richtigen Farben in der einen oder anderen Situation helfen können.


    Empfehlenswert? Auf alle Fälle. Ich habe, obwohl ich mich schon lange für Farben interessiere, einiges darin gefunden, was ich noch nicht wusste. Kein entspannendes Lesebuch, sondern ein fundiertes Nachschlagewerk, welches ich sicher noch gerne und oft in die Hand nehmen werde.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens


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    Hohes Gras
    Von Marbel Becker


    Medu-Verlag
    ISBN 978-3938926864
    Roman, Krimi/Drama
    Originalausgabe 2009
    Umschlaggestaltung Vanya Kostadinova (Verlag)
    Softcover, 372 Seiten
    € 9,95 [D]


    www.medu-verlag.de


    Zur Autorin


    Die 1958 geborene Autorin lebt mit ihrer Familie im Frankfurter Raum. Aus ihrer Feder stammt auch das demnächst erscheinende Kinderbuch „Paunile und ihre Freunde“ und der Roman „Tennlos".


    Zum Buch/Meine Meinung


    Zitat

    Als Alexander Bach eine Kanzlei beauftragt, seinen Lebenspartner zu finden, wird offenkundig, dass ein Mann namens Rolf Winter nie existiert hat! Dass dies allerdings über Jahre hinweg an einem Banker wie ihm hat vorbeigehen können, ist ihm völlig schleierhaft. Aber Liebe blendet ja bekanntlich, und in diesem Fall hat die Liebe ganze Arbeit geleistet Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint in diesem Verwirrspiel um Liebe und Schuld, in dem Wasser dicker als Blut ist und Liebe Mittel zum Zweck. Hinter der hochglanzpolierten Fassade ereignen sich Inzest, Affären und Mord, schlummern Habgier, Sadismus und Hass und werden Doppelleben gelebt: Renommierte Professoren werden zu masochistischen Sklaven, langjährige Freunde zu erbitterten Feinden, Söhne zu Mördern, Familien entzweit. Über Jahrzehnte bewegen sich die Protagonisten dieses vielschichtigen Romans über Ländergrenzen hinweg und an Abgründen vorbei auf ein Ende zu, das an Dramatik nichts zu wünschen lässt.


    Zusammen mit dem Coverfoto (Dunkelheit etwas Gras, etwas Nebel, mit einer Kette gefesselte Hände) weckte diese Inhaltsangabe meine Neugier. Das las sich doch schon mal spannend.


    Es gibt ja Bücher, die nimmt man in die Hand und sie fesseln einen von der ersten bis zur letzten Seite. Dann gibt es welche, die man mit einigen Unterbrechungen liest, weil der Spannungsbogen nicht allzu hoch ist. Und abgesehen von denen, die man nie anrühren würde, gibt es noch solche, die man mehrmals in die Hand nimmt und versucht sie zu Ende zu lesen, in der Hoffnung, dass noch irgendetwas passiert, was die Geschichte rettet.


    Leider muss ich gestehen, dass „Hohes Gras“ für mich persönlich in die letzte Kategorie fällt. Die Idee an sich ist spannend, allerdings ist die Umsetzung abgesehen von mir vermutlich auch für andere Leser etwas gewöhnungsbedürftig. Auch fünf Versuche an unterschiedlichen Tagen (da ich davon ausgehe, dass Geschmack auch tagesabhängig ist), lösten keine Meinungsänderung bei mir aus.


    Nach dem ersten Teil der Inhaltsangabe ging ich davon aus, dass besagter Alex Bach die Hauptfigur dieser Geschichte ist. Er ist zwar Bestandteil, aber die Annahme an sich war schon mal falsch. Vielmehr ist es seine (platonische) Freundin Emilia, die in den Vordergrund rückt und aufgrund des Erzählstils abwechselnd stark vor und zurück weicht. Die Geschichte springt wild zwischen den Jahren 1965 und 2007 hin und her und hüpft darüber hinaus auch zwischen den einzelnen Charakteren (letztlich 20 an der Zahl) genauso ungestüm herum. Leider wird der Geschichte damit die Spannung genommen, die allein vom Grundgedanken her da sein müsste. Kleinigkeiten verraten dem Leser Dinge, die ihn den Handlungsverlauf vorhersehen lassen.


    Sehr ausführliche Beschreibungen der Personen, die zwar in die Geschichte verwickelt sind, aber eher doch nur Randfiguren darstellen, erinnerten mich phasenweise an den Stil amerikanischer Autoren von True-Crime-Stories. Die Verknüpfungen der einzelnen Figuren erscheinen, obwohl recht eng, abenteuerlich und stellenweise fast zwanghaft zusammengefügt. Der am Ende eingebrachte fantastische Touch (eine der Figuren hat Visionen, die letztlich eine der Hauptfiguren retten), wirkt sehr bemüht und unglaubwürdig – wie überhaupt die eine oder andere Handlungsweise der Charaktere. Und obwohl eigentlich alles vorkommt, was in der Inhaltsangabe erwähnt wird – Inzest (aus Unwissenheit), Affären, Mord (der sogar mehrfach), Habgier, Sadismus, Hass, Doppelleben, Schuld (eher künstlich stilisierte Schuldgefühle einzelner Figuren) – dümpelt die Geschichte vor sich hin. Die ebenfalls erwähnte Liebe zeigt sich nur sehr zart angedeutet. Das Ende spitzt sich nicht dramatisch zu, obwohl der Tod einer Figur eingebaut wird – deren Part dann aber jemand anderes, fix, wie ein Kastenteufelchen, zu übernehmen scheint. Vielmehr flacht es ab und verpufft dann völlig unspektakulär.


    Erschwerend kommt hinzu, dass obwohl so viele Personen vorkommen, keine lebendige Unterhaltung zustande kommt. Einzelne Sätze, die unbeantwortet bleiben. Gedanken. Selbstgespräche. Nichts davon reißt einen aus dem …. Ich habe gerade unweigerlich einen träge dahinfließenden Strom vor Augen. Und das, obwohl eigentlich Wirbel in Form der Handlungs- und Zeitsprünge da sein müssten. Was vielleicht daran liegt, dass ich angedeutete Wiederholungen in der Geschichte fand, die das Ganze unnötig hinzogen? Ich weiß es ehrlich gesagt wirklich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass die Geschichte ohne Weiteres auch mit 100 Seiten weniger ausgekommen wäre. Der gleichförmige Schreibstil – unaufgeregt passt hier nicht – tötete leider in meinen Augen ansatzweise aufkommende Spannung fast augenblicklich wieder ab.


    Fazit


    Es gibt sicher Leser, die diesen Stil mögen. Für mich war das Buch leider gar nichts. Auf einer Skala von 1 – 5 würde ich 1,5 Punkte vergeben. Aber nur, weil ich weiß, wie viel Arbeit und Herzblut in einen Roman einfließt und weil die Aufmachung des Buches qualitativ sehr gut ist.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens (AJ)


    1ratten und allenfalls eine halbe dazu

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    Die Chroniken der Reisenden – Staubkristall
    Von Carsten Zehm


    ACABUS Verlag Hamburg
    ISBN 978-3941404045
    Fantasyroman
    Originalausgabe 2010
    Umschlaggestaltung grafikdesign-silvia.de
    Taschenbuch 232 Seiten


    Zum Autor


    Der 1962 in Erfurt geborene Berufsschullehrer und Autor stellt mit „Die Chroniken der Reisenden – Staubkristall“ seinen ersten Roman vor. Die Idee zu der in diesem Buch erwähnten „Schwelle“ kam ihm bereits in seiner Jugend. Doch obwohl er sich schon immer gerne dem Fantasygenre (mit Ausflügen zu Märchen, Krimis und Horror) widmete, schrieb er lange Zeit nur Kurzgeschichten. Viele davon wurden ab 2004 in diversen Anthologien oder der Tagespresse veröffentlicht. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch. (Autorenhomepage www.carsten-zehm.de)



    Zum Buch/Meine Meinung


    Zitat

    Was, wenn unsere Erde nur eine Erscheinungsform von vielen ist, nur eine Ebene von scheinbar unendlich vielen Parallelwelten? Was, wenn diese Welten durch ein System miteinander verbunden sind?
    Es ist die ‚Schwelle’, welche Reisende auswählt und diese auf andere Ebenen der Erde schickt, weil sie dort eine Aufgabe zu erfüllen haben.
    Ihre Abenteuer sind festgehalten in den 'Chroniken der Reisenden'.


    (siehe auch www.chroniken-der-reisenden.de)


    Nach diesen vielversprechend klingenden Worten habe ich mich neugierig an den 232 Seiten starken Roman gemacht – und ihn in einem Rutsch durchgelesen. Und ich bin sicher, dass es vielen Lesern ebenso gehen wird.


    Warum? Eigentlich ist die Idee nichts grundsätzlich Neues. Es geht um die bekannte Erzählung von Zerstörung und Vertreibung aus dem Paradies, und dem Versuch es wieder zurückzugewinnen. Es gibt eine uralte Prophezeiung, die Möglichkeit zwischen Welten zu wandeln, die zur nah und doch unerreichbar scheinenden Lösung des Problems führt. Menschen gelangen in eine andere Welt und müssen eine nahezu unlösbare Aufgabe erfüllen, um diese Welt zu retten, bevor sie wieder in ihre eigene zurückdürfen. Etwas Altbekanntes also, das aber so wie von Zehm beschrieben zu einem kurzweiligen und packenden Lesegenuss wird.


    Wer in diese Fantasywelt – wie auf der Buchrückseite beschrieben, eine parallele Ebene der Erde, in der die Uhren etwas anders gehen und fremdartige Pflanzen und Wesen existieren, aber durch die gleich aussehenden Gestirne eben doch ein Bezug zu unserer Welt da ist – eintaucht, bekommt sehr klar gezeichnete Figuren zu sehen. Der Leser der Chroniken wird in ein wunderschön gewobenes Geflecht aus Abenteuer, Liebe, Hoffnung und Verzweiflung geführt. Läuft durch die herrlichen Beschreibungen von Figuren und Landschaften quasi neben dem Protagonistenpärchen her und lacht oder leidet mit ihnen.


    Auf ihrer Hochzeitsreise, zu der sich Karen nur widerstrebend überreden lässt, weil es sich nicht um einen von ihr favorisierten Pauschalurlaub, sondern um eine Trekkingtour in Deutschland handelt, geraten die beiden in unvorhergesehene Schwierigkeiten. Einer inneren Stimme folgend, macht sich Mihai auf, einen alten Stollen zu erkunden und als Karen ihm zunächst besorgt, dann eher leicht wütend folgt, muss sie mit Entsetzen feststellen, dass ihr Mann gerade durch einen Felsen vor ihren Augen verschwindet. Ohne groß nachzudenken, greift auch sie in diesen Stein, wagt einen Schritt nach vorne, dann noch einen und landet plötzlich, genau wie Mihai vor ihr, in der anderen Ebene. Ein Zurück gibt es nicht.


    Das junge Paar – ganz Mensch – denkt sich zuerst irgendwo sicher Hilfe finden zu können. Wer geht schon bei genauerem Nachdenken einfach so durch Felswände, nachdem eine Stimme ihn gerufen hat? Es darf einfach nicht sein, was nicht sein kann. Sie marschieren los, in der Hoffnung eine Straße, Ansiedlung, Menschen zu finden. Doch bei einer Rast beginnt Mihai, genauer hinzusehen. Ihm fallen Merkwürdigkeiten an den Insekten auf. Es gibt keine größeren Tiere. Der Wald ist eigentümlich rötlich gefärbt, worauf der Verdacht in ihm erwacht, dass sie durch einen dummen Zufall auf einem atomaren Testgelände gelandet sind. Als sie kurz darauf Geräusche hören, die auf Funkgeräte schließen lassen und Gestalten sehen, die den Wald durchstreifen, versuchen sie so unsichtbar wie möglich zu bleiben, denn die Gestalten scheinen bewaffnet. Und bevor sie noch richtig begreifen, dass sie riesige aufrecht gehende Echsen vor sich haben, werden sie schon von diesen gefangen genommen und nicht sehr sanft, aber überaus neugierig betrachtet. Die Geräusche kamen nicht aus Funkgeräten, sondern direkt von den sich unterhaltenden Echsen. Es scheint keine Möglichkeit der Verständigung zu geben. Bis sie nach einigen Problemen in die Siedlung der Echsen kommen und durch einen sogenannten Hüter und dessen Nachfolgerin, die ihre Sprache sprechen, die eine oder andere Unklarheit ausgeräumt werden kann bzw. erst neu entsteht. Denn obwohl die Echsen schon mit Reisenden der Ebenen in Kontakt gekommen sind, ist ihnen noch nie jemand begegnet, der völlig unvorbereitet, zu zweit und vor allem ohne ihr Wissen in der Echsenebene gelandet ist. Die Echsen bemerkten, dass jemand eintraf, haben aber genau wie die Menschen keinen Plan, was diese genau machen sollen.


    Doch sehr schnell kristallisiert sich heraus, dass sie den Staubkristall – eine uralte Waffe – zurückholen müssen, der kurz zuvor aus dem Dorf gestohlen wurde. Eine ebenso alte Prophezeiung sagt voraus, dass nach der Zerstörung der Echsenebene auch andere Ebenen der Erde vom Schattenherrn (dem Dieb des Kristalls) und dem von ihm geschaffenen Wesen erobert werden. Bereits jetzt scheint die Sonne nur noch durch einen grauen Schleier hindurch, raubt den Echsen zunehmend Kraft und zerstört sukzessive die Ebene der Echsen samt ihren Bewohnern.


    Die beiden machen sich also auf, ihre Mission zu erfüllen. Begleitet von Echsen, die ihnen alle nicht feindlich, sondern freundschaftlich gesonnen sind. Echsen, die geistig hoch entwickelt sind, obwohl sie andererseits wie in der Steinzeit leben. Die, obwohl man es nicht einfach so sieht, tief empfinden und Moralvorstellungen haben. Echsen, die ihr eigenes Leben opfern, um das ihre zu retten. Denn Karen zieht wieder und wieder Kreaturen an, die ansonsten nie auf den Gedanken kämen, die Echsen anzugreifen. Auch die Pflanzen scheinen sich letztlich gegen sie verschworen zu haben.


    Die Reise und Aufgabe der Menschen und ihrer Echsenfreunde ist lang und beschwerlich und wird immer schwieriger, weil die Kraft der Echsen mit dem immer weniger werdenden Sonnenlicht zusehends schwindet. Weil Verletzte und Tote zu beklagen sind. Zuletzt müssen Karen und Mihai alleine weiterziehen und gegen den Schattenherrn kämpfen. Ein Kampf, der einen hohen Preis fordert. Ein Kampf, der von vornherein eher für Karen als für den „gerufenen“ Mihai gedacht war? Zumal der Schattenherr ein besonderes Interesse an Mihai hat.


    Besonders gefallen hat mir, dass Zehm seine „Menschen“ menschlich kämpfen ließ. Genau wie die Echsen. Diese Geschichte kommt ohne Zaubersprüche aus. Es werden keine Feuerbälle wie so oft geschleudert. Es gibt keine wirbelnden Lichtschwerter. Mit Pfeil und Bogen, Messern und vor allem Köpfchen müssen sich Karen und Mihai und ihre Freunde verteidigen und angreifen. Ihre tierischen oder pflanzlichen Widersacher, die unter dem Einfluss des Schattenherrn stehen, werden nicht einfach als böse klassifiziert. Die Unterhaltungen zwischen Hüter und Menschen weisen die Eigenheiten auf, die eben auftauchen, wenn unterschiedliche Menschen bzw. Sprachen aufeinandertreffen und nur einer davon beide Sprachen kann. Es gibt kleinere Probleme, obwohl man im Großen und Ganzen miteinander reden kann. Karen und Mihai werden nicht zu übernatürlichen Helden stilisiert. Zehm lockert ihre Unterhaltungen mit kleinen Wortgefechten und Spitzfindigkeiten auf, die ich in kaum einem anderen Roman jemals auch nur angedeutet so gelesen habe und die die beiden einfach nur menschlich machen. Zu jemandem, der direkt neben uns leben könnte. Lässt sie lebendige Unterhaltungen führen, die teilweise vielleicht sogar an eigene Gespräche erinnern. Sie Erzieherin, er Lehrer. Sie Tochter einer Alkoholikerin, er ehemals selbst am Abgrund des Drogensumpfs. Genau das ist es übrigens, was die beiden zusammenschweißt und Kraft für das zu absolvierende Abenteuer gibt.


    Fazit:


    Der Schreibstil Zehms, seine spannende Umsetzung einer an sich nicht unbekannten Idee. Es herrscht eine gesunde Ausgewogenheit zwischen Kampfszenen, dem Herantasten der unterschiedlichen Figuren untereinander, das Entstehen von Freundschaften, der Beziehung zwischen Mihai und Karen. Nichts wird irgendwo kopflastig oder zäh. Eine lebendige Geschichte, die sowohl für Jugendliche wie auch Erwachsene lesenswert ist.


    Der letzte Satz im Buch macht Hoffnung auf eine Fortsetzung dieser, in meinen Augen empfehlenswerten, Fantasiegeschichte.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens


    5ratten



    EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella

    Stimmt, eigentlich ist es mühselig darüber zu schreiben. Du hast deine Meinung und ich meine. Allerdings denke ich, dass wir irgendwie aneinander vorbei schreiben.


    Nur so viel: Ich wollte mit meinem Kommentar weder jemanden für dumm verkaufen, noch bin ich davon ausgegangen, dass hier Leute rumschwirren, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Genausowenig vergleiche ich mich mit namhaften Autoren. Von ihren Fähigkeiten bin ich weit entfernt und an die komme ich auch nie heran. Abgesehen davon fehlt mir der Biss für dieses Business.


    Insoweit finde ich deinen Vergleich etwas ... unpassend. Meine Bemerkung vorher rührte von einem Weltbild-Katalog der gerade vor mir lag. Darin wird erwähnt, dass Iny Lorenz von Heike Rehns Buch begeistert ist. Auch namhafte Autoren (wobei ich bei meiner Bemerkung an andere dachte) lassen dann und wann ihre Meinung zu anderen Autoren vom Stapel. Und ohne so vermessen zu sein, mich gleich mit ihnen vergleichen zu wollen, musste ich dann einfach schreiben, dass ich noch nie einen Kommentar dazu gelesen habe. Vielleicht habe ich ihn ja nur überlesen, überhört oder übersehen - möglich. Aber vielleicht wird ihre Aussage einfach auch weniger bezweifelt, weil sie sie nicht selbst irgendwo einstellen? Nur das habe ich mit meiner Bemerkung vorher gemeint.


    Das von dir angesprochene Phänomen mit dem Verschwinden rührt eventuell übrigens auch daher, dass die Einsteller entsprechende Kommentare bekommen. Nur weil man selbst schreibt, kann man durchaus eine eigene Meinung vertreten. Wie objektiv das Ganze ist, ist natürlich immer eine berechtigte Frage. Vielleicht bin ich naiv. Aber entweder gefällt mir etwas oder es gefällt mir nicht. Beides kann an meiner Tagesform liegen und an den Umständen, unter denen ich gelesen habe. Ich selbst bin so eingestellt, dass ich lieber gar nichts schreibe, wenn mir etwas nicht zusagt. Das es gibt, was du angesprochen hast, weil andere das anders handhaben, ist mir bewusst, denn ich bin auch nicht direkt auf der Brotsuppe hier reingeschwommen. Doch eigentlich dachte ich ja Bücherforen sind auch dazu da, Bücher vorzustellen, Diskussionen anzuregen, etc. Ich bin allerdings immer wieder überrascht, wie man man stellenweise angegangen wird, wenn man unbekannte(re) Autoren nimmt und sich auch noch erlaubt, sie gut zu finden.


    Und - um nochmal auf das aktuelle Buch etwa bei Amazon (du hast von Sternen gesprochen) zurückzukommen - bei vier Bewertungen spreche ich noch nicht von reihenweise besten Kritiken, selbst wenn diese tatsächlich die volle Sternezahl haben. Wie gesagt, nenn mich naiv, nenn mich was weiß ich was, aber unterstell mir bitte nicht, dass ich mit der Bemerkung jemanden für dumm verkaufen möchte. Jeder hat mal klein angefangen. Hätte Rocktäschels Stimmgabel so wie beispielsweise Stephanie Meyers 2008 erschienenes Buch "Seelen" bei Amazon 327 Bewertungen, wären mit Sicherheit auch weniger gute dabei. Denn wenn seine Geschichte dem einen oder anderen Leser nicht gefällt, dann hat dieser durchaus die Möglichkeit seine Meinung dazu nach der Lektüre kundzutun. Etwa bei Amazon, mit einem oder zwei Sternen, genau wie bei den von dir angesprochenen Top-Autoren. Oder in einem Bücherforum wie hier.


    In diesem Sinne
    viele Grüße aus Dithmarschen

    Das mit dem Erkennen bleibt dir unbenommen Vallenton. Allerdings finde ich persönlich den Schwenk darauf jetzt auch irgendwie bezeichnend. Wäre Janke auf einer Bestsellerliste zu finden, würde sich diese Frage vermutlich so gar nicht stellen, habe ich recht? Möglich, dass ich voreingenommen bin, weil ich selbst als unbekannte Autorin über JEDE Rezi froh bin, die ich bekomme - egal ob gut oder schlecht. Ich finde es immer nur schade, dass Mutmaßungen und Behauptungen dieser Art in den Raum gestellt werden. Wenn ich das richtig verstanden habe, würdest du das Buch von Rocktäschel deshalb schon mal nicht lesen und hast es auch noch nicht vor Augen gehabt. Das ist deine ureigene Sache und völlig okay. Demzufolge kannst du tatsächlich aber nur vermuten, dass du mit einer Gefälligkeitsrezension richtig liegst. Genausogut kann es sich jedoch um die ehrliche Meinung des Verfassers zu dem Buch handeln, der (ich weiß ich wiederhole mich, wenn ich erneut erwähne, dass ich das nicht beurteilen kann und möchte) möglicherweise mal einen Schnellschuß in Sachen Eigenwerbung losgelassen hat. Das der Verfasser sich nicht gemeldet hat, könnte übrigens an vielem liegen - Urlaub, zu viel Arbeit, etc., der Möglichkeiten gibt es ja bekanntlich viele. Allerdings gehe ich davon aus, dass es sinnlos ist, auf so etwas zu verweisen.


    Nichtsdestotrotz stelle ich jetzt meinen eigenen Text dazu ein und hoffe, dass er als das gewertet wird, was er ist: Meine Meinung zu dem Buch.


    Die Stimmgabel: Berichte aus dem Wimpernschlag
    Von Lutz Rocktäschel
    ISBN-10: 386805202X - ISBN-13: 978-3868052022
    Genre: Fantasy, Scifi
    Erschienen im Verlag Pro Business 09/2008)
    Taschenbuch, 378 Seiten
    € 14,99 [D]

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    Zum Autor


    Der 1961 in Cottbus geborene Autor und studierte Philosoph arbeitet als selbstständiger Trainer für Rhetorik und Konfliktmanagement sowie Handelsvertreter für Industrieprodukte. Die Menschen und technischen Errungenschaften oder Erfahrungen, die er dabei kennenlernt bzw. macht, fließen in seine Geschichten mit ein. Rocktäschel ist Mitbegründer des Autorenvereins „Kristallfeder“.


    „Die Stimmgabel: Berichte aus dem Wimpernschlag“ ist sein erster Roman. Eine Figur daraus, der Wissenschaftsagent Kohlpeter, findet sich auch in seinem zweiten Roman „Vuvuzela oder Die Stimmen der Götter“ wieder, der ab September 2010 erhältlich ist. (Autorenseite: http://www.energiemeer.de)


    Zum Buch


    Zitat aus der Homepage des Autors:


    Zitat

    In diesem Science-Fiction-Roman nehme ich dich auf eine einzigartige und ungewöhnliche Reise mit. Stell dir vor, du bist ein reines Energiewesen, das aus dem Jenseits des Universums stammt und auf der Erde in eine andere Person einschlägt. Über diese Person entdeckst du unsere stoffliche Welt, die all deinen bisherigen Erfahrungen widerspricht. Gleichzeitig verstrickst du dich in Berlin in die Ereignisse um die Erfindung eines neuartigen autonomen Generators, mit dem die Energieprobleme der Erde gelöst werden könnten. Eine europäische Behörde und ein Agent eines Energiekonzerns jagen den Konstruktionsunterlagen des verstorbenen Erfinders hinterher. Sie ahnen nicht, dass ihnen ein Außerirdischer oder gar Außergalaktischer einen Strich durch die Rechnung macht.




    Meine Meinung


    Worum geht es denn da genau? Um unsere Erde – so wie wir sie kennen. Mit allen Höhen und Tiefen, Ängsten und Wünschen, Träumen und Visionen. Da gibt es aber auch noch eine feinstoffliche Parallelwelt. Gut durchorganisiert, hoch entwickelt, friedlich. Die Bewohner dort wissen bereits von der Erde. Sie fürchten eine Disharmonie zwischen den parallel existierenden Welten. Um dem vorzubeugen oder gar gegenzusteuern, wird ein Beobachter zu uns gesandt: Styx. Das ist für ihn mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Denn die Erde, so vertraut sie in manchen Dingen auch scheinen mag, ist eben doch eine stoffliche Welt. Und so muss Styx um seine Existenz ebenso kämpfen wie um seine Rückkehr in seine Heimat, dem Energiemeer. Wie gut, dass es da Wirte gibt, in die er hineinschlüpfen kann – und Computer, die ihm auf den ersten Blick doch viel ähnlicher als die Menschen scheinen.


    Doch was passiert, wenn reine Energie in einen Menschen fährt? Es entstehen Probleme für die nichts ahnenden Wirte und natürlich auch für Styx. Gelingt ihm die Verständigung mit dem stofflichen Wesen ‚Mensch‘? Was passiert mit dessen Körper, wenn er plötzlich mit Styx‘ Energie konfrontiert wird.


    Was passiert, wenn Styx in einen Computer fährt, der deshalb plötzlich keine Energie aus der normalen, üblichen Stromversorgung benötigt? Das ruft fatalerweise Energiekonzerne und Regierungen auf den Plan, denn die können über eben diese Stromversorgung so gut wie alles auskundschaften, was sie wissen wollen. Der vermeintlich ‚sichere‘ PC in den eigenen vier Wänden? Eine Illusion – liefert er doch Energiekonzernen und Regierungen wertvolle Informationen. Privatsphäre? Pustekuchen. Einfach alles wird überwacht. Für diejenigen, die diese machtvolle Art der Informationsbeschaffung in Händen halten, muss es ein Horrorszenario sein, dass jemand eine autonome Möglichkeit der Energiegewinnung erfindet. So erschreckend, dass sie alles tun, um den- oder diejenigen aufzuhalten. Was dafür sorgt, dass ein paar eigentlich harmlose, computerspielende Jugendliche mit in die Sache hineingezogen werden.


    Ich bin, offen gestanden, mit etwas gespaltenen Gefühlen an dieses Buch herangegangen. Einfach weil ich mit Scifi normalerweise nicht viel am Hut habe. Da ich andererseits jedoch mehrere gute Kommentare gehört bzw. gelesen habe und immer wieder gerne etwas Neues ausprobiere, konnte ich letztlich doch nicht widerstehen, zumal mich das schlicht gehaltene Cover angesprochen hat. Glücklicherweise, denn trotz anfänglicher Probleme, drei Mal weglegen und vier Mal wieder in die Hand nehmen, weil ich mich in den feinstofflichen Protagonisten Styx zunächst nicht hineinfinden konnte, hat es mich dann doch überraschend schnell gepackt. Was der Autor auf seiner Homepage verspricht, hält er auf jeden Fall.


    Rocktäschel bedient sich einer philosophischen, anspruchsvolleren Sprache und bringt Technik- und Physikwissen ein, was sich für den einen oder anderen anfangs etwas schwierig darstellen könnte. Aber durchhalten lohnt sich absolut, denn abgesehen davon, dass die Materie sich beim Weiterlesen fast von selbst öffnet, bietet er gleichzeitig Denkanstöße, die den Leser innehalten lassen. Er zeichnet auch das Bild einer totalen Überwachung. Regeln scheinen ein Ausbrechen unmöglich zu machen. Das hat jedoch absolut nichts mit den feinstofflichen Wesen zu tun. Der Autor spielt nicht nur mit den Perspektiven (die Geschichte wird größtenteils von Styx selbst erzählt, er lässt jedoch auch ‚Menschen‘ zu Wort kommen) sondern auch mit der Sprache. Und dieser Schreibstil ermöglicht dann das Eintauchen in diese ungewöhnliche, voll interessanter Wendungen steckende, stellenweise sehr bedrohlich anmutende Geschichte. Bedrohlich, weil Rocktäschels Roman tatsächlich keine reine Fiktion ist? Das eine oder andere ist durchaus schon überaus real in unserem Alltag, ohne dass wir allzu viel davon mitbekommen.


    Fazit:


    Mit „Die Stimmgabel: Berichte aus dem Wimpernschlag“ hat man kein Buch in der Hand, das mal eben so nebenbei gelesen werden kann oder gelesen werden sollte. Es lohnt sich auf alle Fälle, sich in die Materie zu vertiefen und ich bin schon auf die neue Geschichte des Autors gespannt.


    © 08/2010 Antje Jürgens

    Hallo Nimue,


    das kann ich wie gesagt nicht beurteilen und möchte es auch gar nicht. Und ich weiß, es wurde nur von vallenton angedeutet, dass es sich um ein und dieselbe Person handeln könnte.


    Mir ging es eigentlich eher darum, dass wegen der Kommentare zu irgendwelchen Amazon-Nicks das Buch von Rocktäschel völlig untergeht und der Eindruck entsteht, dass der Autor sich selbst bewertet (was in speziell diesem Fall eben nicht so ist). Ich habe "Die Stimmgabel" wie gesagt auch gelesen und fand das Buch gut. :winken:

    Also, vermutlich stelle ich mich jetzt selbst ins Abseits, aber wenn ich eure Kommentare so lese, kann ich meine Finger nicht stillhalten. Ich muss euch enttäuschen. Der Autor der Stimmgabel und der Verfasser der Rezi sind zwei verschiedene Personen. Die man z. B. auf der letzten Leipziger Buchmesse treffen konnte. Ob er bei Amazon unter einem anderen Namen angemeldet ist, weiß ich nicht, aber Stefan Jahnke hat seine Rezi hier unter seinem Namen veröffentlicht, was man von vielen Rezesenten nicht behaupten kann.


    Und - da ich das Buch von Lutz Rocktäschel zufälligerweise gelesen habe, kann ich mich der guten Bewertung nur anschließen. Es ist etwas Neues, das ich in der Form noch nicht in Händen hatte und mir hat es sehr gut gefallen.


    Viele Grüße
    Ati

    Titel: Wenn ich bleibe
    AutorIn: Gayle Forman
    Originaltitel: If I stay (Dutton Books)
    Übersetzung: Alexandra Ernst
    Verlag: Blanvalet
    ISBN-13: 9783764503512
    Genre: Jugendbuch, All-Age-Buch, Hardcover 212 Seiten
    Erschienen: 01/2010


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    Die Journalistin Gayle Forman musste erst eine Weltreise antreten, um ein Buch in Angriff zu nehmen. Davor arbeitete sie für Zeitschriften wie „Elle“ oder „Cosmopolitan“, „Jane“ oder Glamour“. Sie lebt in New York und liebt es nach eigenen Aussagen, Jugendbücher zu schreiben. Ihrem ersten Buch, in dem es um die Weltreise ging, folgten weitere, preisgekrönte Bücher. Und „Wenn ich bleibe“.


    Ein schlicht gehaltener Umschlag schützt das 272 Seiten starke Hardcoverbuch. Er zeigt einen kahlen, bleichen Ast vor einem hellblauen Hintergrund, mitten drin eine einzelne rosafarbene Blüte. Das Wort Roman wirkt auf den ersten, flüchtigen Blick fast wie eine kleine Raupe. Eins der Cover, das nichts auszudrücken scheint und doch schon unendlich viel verspricht. Eins von denen, die ich persönlich eigentlich vorziehe, weil sie nicht reißerisch aufgemacht sind. Dennoch habe ich mich gespaltenen Gefühlen an die Lektüre von Gayle Formans „Wenn ich bleibe“ gemacht. Verschiedene Rezensenten und Leser haben von wunderschön und ergreifend bis hin zu schnulzig, oberflächlich und seicht gewertet. Bei der Lektüre des Buchrückens drängt sich zunächst der Verdacht auf, dass Letzteres durchaus möglich sein könnte:


    Zitat


    „Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben – oder ihrer großen Liebe zur Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert?
    Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen?“


    Dieser Unfall wird bereits im zweiten Kapitel sehr eindrucksvoll aber nicht reißerisch beschrieben, was nach dem tatsächlich spielerisch leichten Auftakt im ersten Kapitel – dem relativ normalen Morgen einer glücklichen Familie, die direkt neben uns leben könnte – umso dramatischer wirkt. Damit verliert der Verdacht der Seichtheit aber sofort an Gewicht. Das Buch ist nicht seicht gehalten, obwohl Forman Mia ihre Geschichte in einfachen Worten selbst erzählen lässt. Heraus kommt dabei ein leises, unpathetisches Buch, das gerade dadurch zum Weiterlesen animiert.


    Eine an Engel glaubende, erschütterte Großmutter, die irgendwie funktioniert. Ein Großvater, der als einziger erkennt, wie wichtig für Mia das Wissen sein muss, gehen zu dürfen, und der ihr das auch sagt, während andere in ihrer Gegenwart das Thema Tod, das auf so dramatische Weise in das Leben des Mädchens kam, meiden. Eine burschikose Freundin, die Mias Freund über den Unfall informiert. Eine andere, die es ihm ermöglicht, Mia zu sehen, weil er als „Freund“ eigentlich keinen Zutritt zur Intensivstation hat und dabei doch eine so wichtige Rolle in Mias Leben spielt. Alles Menschen, die Mias inneren Zwiespalt aufzugeben oder zu kämpfen vergrößern und gleichzeitig erleichtern. Die Geschäftigkeit einer Intensivstation, die Versorgung eines komatösen Körpers, der Mia gehört und doch auch wieder nicht. Denn sie schwebt quasi als Geist über allem, ohne wirklich Einfluss darauf nehmen zu können. Nicht wissend, wie sie diesen Zustand überwinden kann, in dem sie zwar alles beobachten, aber keinen Kontakt zu anderen aufnehmen kann. Rückblicke auf ihr Leben - wie das Kennenlernen ihrer besten Freundin oder ihres Freundes Adam, auf ihre Liebe zur Musik, auf ihre Familie und Freunde erlauben dem Leser, Mia besser kennenzulernen.


    Forman bietet uns mit der Geschichte, der gerade erst erwachsen werdenden Mia eigentlich ein Jugendbuch. Doch auch Erwachsene können sich in Mia wiederfinden, weil sie sehr reif herüberkommt. Obwohl es in diesem Buch um das Ende, Tod und Trauer geht, kommen die Aspekte Anfang, Leben und Hoffnung, Familie, Liebe und Freundschaft nicht zu kurz. Werte, die heute oftmals flüchtig verkommen oder verkitscht dargestellt werden. Formans emphatischer Erzählstil, völlig frei von tränenreicher Melodramatik, sorgt für einen ständig wechselnden und fließenden Übergang von Mias jetziger Situation zu ihrem bisherigen nahezu sorglosen und unbeschwerten Leben und zurück. Zeigt uns ihre Erinnerungen an glückliche Zeiten, an Träume und Zweifel, aber auch ihre jetzigen Ängste, ihre Hilflosigkeit, ihren Zwiespalt. Dadurch wird erschreckend klar, dass jeder von uns sich morgen in einer vergleichbaren Situation befinden könnte. Dass das Leben kurz und vergänglich ist und wir nur begrenzt Einfluss auf das nehmen können, was mit uns geschieht. Doch genau dadurch wird auch deutlich, dass in schmerzlichen, scheinbar ausweglosen Situationen, Hoffnung da ist, Hoffnung wachsen kann. Was der Schutzumschlag des Buches perfekt ausdrückt. Die aufblühende rosa Blüte. Ein Symbol für die Hauptthemen dieses wunderschönen, unaufdringlichen und einprägsamen Buches – Liebe und Leben und den Wert von Freundschaft und Familie.


    An dieser Stelle möchte ich mich noch beim Blanvalet Verlag bedanken, der mir dieses Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
    08/2010 - © Antje Jürgens

    Zum Autor:
    Der studierte Elektrotechniker Rajinder Singh wurde 1946 in Indien geboren und gilt als indischer Mystiker. Er ist Leiter internationaler Konferenzen über den Weltfrieden, zum interreligiösen Dialog, anerkannter Meditationslehrer In diesem Zusammenhang hat er mehrere Bücher und Artikel zu spirituellen Themen geschrieben. Singh macht als Grundlage für den Frieden keinen Unterschied zwischen den einzelnen Religionen geltend. Ebenso grundlegend erachtet er die Wirkung von Gebeten und Meditation. Seit 1989 sind unter seiner Führung weltweit mehrere Meditationszentren entstanden. Obwohl er für seine Friedensarbeit zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Friedenspreis der NGO-Organisationen der Vereinten Nationen, erhielt und es sein Anliegen ist, die Einheit der Menschen zu fördern und suchenden Seelen den Weg zur Selbstverwirklichung und Gotterkenntnis zu zeigen, wurde er als Leiter der Organisation Wissenschaft der Spiritualität – ohne wirklich auffällig geworden zu sein - stellenweise recht argwöhnisch betrachtet. Vermutlich, weil die Organisation religiös gesehen die gleichen Wurzeln, die gleiche Idee und auch allgemeine Praxis wie die holosophische Gesellschaft vertritt. Gleichwohl rührt die Begeisterung für Rajinder Singh und seine Organisation vom Charisma des Leiters und entsteht m. E. nicht durch soziale oder psychische Manipulationen.


    Zum Buch:


    Zitat

    Mit diesem Buch möchte Rajinder Singh den Menschen eine praktische Anleitung geben, wie sie die Seele wieder zu ihrer ganzen Stärke erwecken können. Wenn der Mensch die Kraft der Seele wiedergewinnt, werden ihre Weisheit, Unsterblichkeit, Liebe, Furchtlosigkeit, Verbundenheit und Glückseligkeit dem Leben eine ganz neue Dimension erschließen.



    Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Es gibt einen theoretischen Teil, der sich mit religionsübergreifenden Aussagen zum Thema Seele befasst. Und einem praktischen Teil, der neben der Beschreibung von Stolpersteinen im täglichen Leben auch die Auflösung dieser Stolpersteine mittels Übungsanleitungen am Ende jedes Kapitels umfasst.


    Fazit:
    Wer den Text des Buchrückens liest, weiß, was er vor sich hat. Ein Buch zur Selbstfindung. Zum Erkennen des Ichs. Ein Buch über die Seele, die Liebe und den tieferen Sinn des Lebens. Muss man ein Anhänger indischer Religionen sein, um zu verstehen, worauf der Autor hinaus will? Mitnichten. Singh zieht in seinem Buch Vergleiche zu anderen Religionen, was sehr deutlich macht, dass es eigentlich keine essenziellen Unterschiede zwischen den einzelnen Glaubensrichtungen gibt. Doch Singh macht nicht nur auf tägliche Stolpersteine des Lebens auf der Suche nach innerer Kraft und Stärke aufmerksam. Er gibt dem Leser auch Anstöße, um verkrustete Denkansätze und enttäuschte Erwartungen zu überwinden. Übungsanleitungen am Ende jedes Kapitels, die dem Suchenden das Erschließen neuer Horizonte vereinfachen, runden dieses Buch gekonnt ab. Mit „Die Weisheit der erwachten Seele“ hält der Leser ein Arbeitsbuch in Händen, das in einfachen, klar verständlichen Worten Fortgeschrittenen wie Anfängern auf der Suche nach dauerhaftem Wohlbefinden und innerer Ausgeglichenheit Hilfestellung bietet und es wert ist, mehrmals aufmerksam gelesen zu werden.


    © 07/2010
    Antje Jürgens


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    Autor: Rajinder Singh
    Titel: Die Weisheit der erwachten Seele
    Verlag/Edition: Königsfurt Urania Verlag GmbH
    ISBN-13: 978-3908653035
    ISBN-10: 3908653037
    Genre: Esoterik, Glauben, Selbstfindung
    Erschienen: 3. Auflage 2010.
    Umfang: Hardcover, 212 Seiten


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Zum Autor:
    Hier kann man eigentlich nicht direkt von einem Autor sprechen. Hinter dem Namen Lo Scarabeo verbirgt sich ein 1987 gegründeter und in Turin ansässiger Verlag, der Karten und Comicbücher herausgibt. Bei den Karten handelt es sich zum einen um künstlerisch gestaltete Spielkartendecks, zum anderen um – ebenfalls künstlerisch gestaltete - esoterische Tarot- und andere Wahrsage-Kartendecks.
    Lo Scarabeo wandelt nicht nur die Werke diverser Künstler (wie beispielsweise Klimt) für ihre Karten um, die Firma beschäftigt Künstler, die auch eigene Kartendecks entwerfen, und ist Esoterikern wohl weltweit ein Begriff. Alle Kartendecks von Lo Scarabeo werden in fünf Sprachen angeboten (italienisch, englisch, französisch, deutsch und spanisch).


    Zum Buch:
    Das Buch – als Nachschlagewerk und Galerie bezeichnet - ist sehr aufwendig gestaltet und genau genommen auch ein Katalog ohne direkte Bestellmöglichkeit. Der Begriff Nachschlagewerk bezieht sich eindeutig auf die Abbildungen, nicht auf Texte. Man findet nur wenige Zeilen zu den fünf Bereichen, in die das Buch gegliedert ist. Auf die darin abgebildeten Tarot-Kartendecks wird nicht gesondert eingegangen. Die fünf Bereiche sind durch unterschiedlich farbige Registerblätter, je einer Illustration von verschiedenen Künstlern und einer Seite mit einer sechssprachigen Erklärung (zu den oben erwähnten Sprachen kommt in diesem Buch noch russisch dazu) klar voneinander abgetrennt.
    Auf jeweils zwei Seiten werden immer 11 Karten (Vorderansicht) und die entsprechende Rückseite aus 95 Kartendecks unterschiedlicher Tarot-Familien (Geschichte 8x, Esoterik 13x, Kultur 22x, Kunst 30x, Metaphysik 22x) gezeigt. Klassische Motive finden sich ebenso wie moderne. Die Kartendecks sind im Originalformat (11,5 x 6,5 cm) abgebildet. Sieben dieser Decks werden mit Golddruck aufgelegt. Jeweils eine Karte davon findet sich im Original im Buch eingeklebt wieder, damit man ein erfühlbares Erlebnis der Karten bekommt. Ferner bekommt man Hinweise, welche der Kartendecks auch in kleineren Formaten (4,4 x 8,0 cm) erhältlich oder welche Decks nur für Erwachsene geeignet sind. Dabei handelt es sich etwa um das Kamasutra-Tarot oder das Decamerone-Tarot.


    Fazit:
    Wer die Ausgabe von € 38,00 nicht scheut, erhält einen Augenschmaus der besonderen Art. Sammler, die ihre Kartensammlungen ergänzen wollen und darin entsprechende Anregungen finden, werden sich genauso davon angesprochen fühlen, wie Kartenleger, die Decks suchen, die für ihre Bedürfnisse geeignet sind.
    Wie bereits erwähnt ist ‚Tarot – Galerie der Tarot-Kunst‘ sehr aufwendig gestaltet. Es ist durchgängig auf Glanzpapier gedruckt, was die Farbbrillanz der künstlerisch gestalteten Decks sehr gut unterstützt. Die sieben eingeklebten Karten weisen ebenfalls eine hohe Farbbrillanz auf, sind formstabil und liegen (wie alle Karten von Lo Scarabeo) gut in der Hand. Wer schon mal Karten von Lo Scarabeo vor Augen hatte, kann in etwa ahnen, wie detailgetreu und kreativ die einzelnen Abbildungen sind. Da ich selbst bereits das eine oder andere Kartendeck von Lo Scarabeo besitze, war ich von der sehr guten, künstlerischen Ausführung der ausgewählten Kartendecks jedenfalls nicht im geringsten überrascht.
    Trotzdem gibt es einen kleinen Abzug, weil – für meine Begriffe – zu wenig oder vielmehr keine Erklärungen bei den einzelnen Kartendecks stehen. Wie bereits erwähnt ist der farbenprächtig gestaltete Band eher für Sammler und Kartenleger, die auf der Suche nach ‚dem‘ Deck sind, gedacht und deshalb sind nähere Erläuterungen zu den einzelnen Kartenspielen nicht zwingend relevant. Dennoch wären ein paar Worte mehr schön gewesen.


    06/2010
    © Antje Jürgens


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    Autor: Lo Scarabeo
    Titel: Tarot - Galerie der Tarot-Kunst
    Verlag: Königsfurt-Urania Verlag GmbH
    Jahr: 2010
    ISBN-10: 3868265325
    ISBN-13: 978-3868265323
    Genre: Esoterik, Kartenlegen
    Umfang: 204 Seiten
    Ausführung: Hardcover, 29,8 x 29 x 2,2 cm
    Preis: € 38,00

    Autor: Pierre Franckh
    Titel: Erfolgreich wünschen - 7 Regeln wie Träume wahr werden
    Verlag: Königsfurt-Urania Verlag GmbH (http://www.koenigsfurt-urania.com)
    Genre: Esoterik
    Erschienen: 2010, 2. Auflage
    Umfang: Geschenk-Set mit Karten und Anleitung - Buch 64 Seiten, Softcover, & 49 KartenPreis: € 14,90

    Zum Autor:
    Der 1953 in Heilbronn geborene Pierre Franckh stand bereits mit sechs Jahren auf der Bühne, mit elf spielte er seine erste Filmrolle. Er spielte in verschiedenen Filmen, Serienepisoden und an diversen Theatern. Darüber hinaus ist er Autor und Regiesseur.
    Seit 1996 widmet er sich verstärkt dem Schreiben. Sein erstes Buch ‚Glücksregeln für die Liebe‘ (2004, Koha-Verlag) landete auf Anhieb auf der Stern-Bestsellerliste. (weitere Infos unter http://www.pierre-franckh.de)


    Zum Buch:
    Wer sich das Geschenkset bestellt, erhält einen stabilen Umkarton, in welchem sich ein Buch mit Anleitungen und Affirmationen zu den ebenfalls enthaltenen 49 Karten befindet.
    Buch und Karten sind in sieben Themen (Liebe, Loslassen, Erschaffen, Gegenwart, Vertrauen, erfolgreich Wünschen und Glück) gegliedert. Zu allen Themen gibt es jeweils sieben Karten und entsprechende Affirmationen. Dazu noch zu jedem Thema eine Anleitungsseite. Nach einer allgemeinen Einleitung, wie Karten und Affirmationen genutzt werden können, geht es mit dem Thema Liebe los. Den Abschluss bilden die sieben Regeln, wie Träume wahr werden.
    Das Buch (21,4 cm x 14 cm) ist durchgehend farbig auf Glanzpapier gedruckt. Jeder der 49 Karten ist eine Seite gewidmet. Es finden sich jeweils drei Affirmationen dazu, der Spruch der Karte wird ebenfalls wiederholt.
    Auch das Bildmotiv der jeweiligen Karte wiederholt sich und geht quasi vergrößert in eine Art Seitenrahmen über. Das Grundmotiv der eigentlichen Seiten entspricht dem hellblau-weißen Grundmotiv des Umkartons (ohne Schrift und Bilder).
    Die Karten selbst zeigen dieses Grundmotiv ebenfalls auf ihrer Rückseite. Auf den Vorderseiten finden sich Motive und kleine Sprüche, am ehesten mit Motivationskalendern vergleichbar.
    Alles in allem ist das Geschenkset aufwendig, ansprechend und liebevoll gestaltet.


    Fazit:
    Über den Sinn von Wunschbüchern lässt sich streiten und so hat Pierre Franckh, wie andere Autoren, mit seinem Buch darüber bisher nicht nur positive Kritiken geerntet.
    Natürlich wurde mit Veröffentlichung des Buches und der Karten das Rad nicht neu erfunden (das ist aber vermutlich sowieso nicht mehr möglich). Ist es deshalb schlecht? Sicher nicht. Es ist, im Gegenteil, sogar empfehlenswert. Warum?
    Mit dem Geschenkset wird der Blick zwar vordergründig erst einmal auf die Wunscherfüllung gelenkt. Doch auf subtile Weise sorgt es bei Lesern (in diesem Fall müsste man fast ‚Nutzern‘ sagen), die sich ernsthaft damit beschäftigen, mit dafür, dass sich etwas ändert. Die eigene Sicht auf bestimmte Dinge und/oder das Empfinden von Dankbarkeit und Zufriedenheit.
    Und damit erfüllt sich im Umkehrschluss das, was vordergründig vermittelt werden soll. Wer dankbar und zufrieden ist, wird wenig bis keine Wünsche haben. Und wer keine Wünsche hat, der muss zumindest den einen oder anderen doch erfüllt bekommen haben, oder?


    05/2010
    ©Antje Jürgens


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    Umfang: 340 Seiten
    Preis: 28,50 €
    Autoren: Hans H. Rhyner & Kerstin Rosenberg
    Titel: Das große Ayurveda Ernährungsbuch
    Verlag/Edition: AGM AGMüller Urania
    ISBN: 978-3908652168
    Genre: Fach-/Sachbuch Gesundheit/Ernährung
    Erschienen: 3. Auflage 2007

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    Zu den Autoren:
    Hans Heinrich Rhyner - Der gebürtige Schweizer hat bereits verschiedene Bücher zum Thema Ayurveda veröffentlicht. (U. a. Ayurveda für Einsteiger, Heilpflanzen in der Ayurveda, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch.) Er gilt als führender, international anerkannter Ayurveda-Experte; leistete Pionierarbeit, in dem er sein Wissen mithilfe seiner indischen Lehrmeister im europäischen Raum erfahr- und erlernbar machte. Rhyner führt in Niederösterreich ein Ayurveda-Zentrum, wo er seine Erfahrung in indischer Philosophie und ayurvedischer Lebens- und Gesundheitslehren auf unsere westliche Lebensgewohnheiten und Gedanken überträgt.
    Kerstin Rosenberg - Auch Rosenberg hat bereits mehrere Bücher über Ayurveda veröffentlicht. (U. a. Ayurveda – Heilkunde und Küche, Ayurveda für Kinder oder Das große Ayurveda-Buch.) Die Autorin ist ebenfalls eine anerkannte Ayurveda-Spezialistin, bildet Ayurveda-Ernährungsberater sowie Ayurveda-Therapeuten aus, ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin eines der größten Ausbildungs- und Kurzentren im Bereich Ayurveda im europäischen Raum. Ihr indisch-westlicher Küchenstil bedenkt nicht nur traditionelle ayurvedische Werte, sondern berücksichtigt auch unsere westlichen Lebensgewohnheiten.


    Zum Buch:
    Zitatanfag Buchrücken >>Dieses Buch bietet Ihnen eine Entdeckungsreise in eine west-östliche Ernährungs- und Gesundheitslehre. Wenn Sie sich gesundheitsbewusster und typgerechter ernähren wollen, abnehmen oder entschlacken möchten, erhalten Sie Hilfe, Schritt für Schritt ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, ohne auf Lebens- und Sinnesfreuden zu verzichten.<< Zitatende
    Damit wird kurz und prägnant umschrieben, worum es in dem Buch geht. Das Buch ist in zwei Bereiche gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem therapeutischen Hintergrund. Das Buch geht los mit dem Hinweis, dass der Esser wichtiger als das Essen ist. Mit der Erklärung der Konstitutionstypen, der Nahrung, Empfehlungen für die Nahrung in Verbindung mit den Konstitutinonstypen, dem Hinweis auf die Individualität, den richtigen Zeitpunkt und ayurvedische Rituale, Sanskrit-Gebeten und Matras geht es weiter.
    Doch damit nicht genug. Der zweite Teil widmet sich der praktischen Umsetzung und der Integration in den familiären Alltag. 100 Rezepte runden das mit ansprechenden Fotos gestaltete Buch ab. Es gibt Rezepte für Kinder, fürs Frühstück, Mittag- und Abendessen, für Desserts. Anleitungen fürs Abnehmen und aphrodisierende Rezepte. Kurz: von allem und für jeden etwas.


    Fazit:
    Der Preis von 28,50 € ist nicht nur durch die aufwendig-liebevolle und ansprechend illustrierte Gestaltung des Buches begründet. Die Lust, sofort etwas daraus nachzukochen, lohnt sich auf alle Fälle. Die Rezepte sind gut und einfach umzusetzen, das Ergebnis entsprechend.
    Es gibt einige Kochbücher, die sich mit der ayurvedischen Ernährung bzw. Rezepten beschäftigen und über deren Sinn oder Unsinn man getrost streiten kann. Meist scheitert man schon an der Beschaffung diverser Zutaten oder gibt auf, weil sie entweder so ursprünglich sind, dass sie sich nicht in unseren westlichen Lebensalltag integrieren lassen oder so verfälscht, dass sie mit dem Prinzip Ayurveda kaum noch etwas zu tun haben. Oder, was auch passieren kann, das beste Rezept nutzt nichts, wenn es aus Unkenntnis über die Wirkung, falsch angewendet wird.
    Das grosse Ayurveda Ernährungsbuch gehört mit Sicherheit nicht dazu. Vielmehr dürfte es zu den Besten zählen, die auf dem Buchmarkt verfügbar sind. Vor allem, weil im ersten Teil fundiertes Wissen über die Zusammenhänge, leicht verständlich und gut nachvollziehbar, vermittelt wird. Und weil darüber hinaus eine einfache Integrationsmöglichkeit in den persönlichen und/oder familiären Alltag geboten wird.
    Insoweit gibt es ein uneingeschränktes EMPFEHLENSWERT für dieses überaus ansprechende Buch von Rhyner & Rosenberg. Man merkt, dass die Autoren über einen großen Erfahrungsschatz und die Fähigkeit verfügen, diesen Lesern auch gekonnt zu vermitteln. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass hier einfach alles stimmt: Aufmachung, Thematik, Umsetzbarkeit.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens

    Autor: Hans Heinrich Rhyner
    Titel: Das neue Ayurveda Praxis Handbuch / 5. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage
    Verlag/Edition: AGM AGMüller Urania
    Genre: Fach-/Sachbuch, Gesundheit
    Umfang: 607 Seiten

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    Autorenporträt:


    Hans Heinrich Rhyner
    Der gebürtige Schweizer gilt als führender und international anerkannter Ayurveda-Experte. Nachdem er 1988 mit seinen indischen Lehrmeistern eine Stiftung gründete, deren Zweck die Erhaltung, die Publikation und der Unterricht alten, klinischen Ayurveda-Wissens ist, leistete er Pionierarbeit und war 1991 nach seiner Zulassung als Naturarzt Mitbegründer der ersten europäischen Ayurveda-Klinik. Rhyner geht es um Anpassung und Integration des klassischen Ayurveda mit dem spirituellen und ganzheitlichen Verständnis im Westen. Das Wissen dazu erwarb er sich in seiner Zeit in Indien, wo er unter anderem von 1996 – 2000 eine Ayurveda-Anlage in der Nähe von Bangalore führte. 2004 eröffnete er mit seiner Frau in Niederösterreich das „allvedya“. Dabei handelt es sich um ein Ayurveda Gesundheits- und Ausbildungszentrum. In diesem Zusammenhang werden zwischenzeitlich auch eigene Ayurveda Produkte aus europäischen Pflanzen hergestellt.
    Rhyner veröffentlichte weitere Bücher (Heilpflanzen in der Ayurveda und Ayurveda für Einsteiger).


    Edith Ch. Kiel
    Die das Buch lektorierende Edith Ch. Kiel ist Fachdozentin, Buchautorin und Lektorin im Fachbereich Ayurveda und beschäftigt sich u. a. mit der Thematik ayurvedischer Massagen. Sie arbeitete auch an dem Praxishandbuch Klassische Ayurveda Massage mit.



    Zum Buch:


    Zitat Buchrücken >>Ayurveda ‚Das Wissen vom Leben‘, sowohl Gesundheitslehre als auch Heilkunde und Lebenskunst, hat in Indien eine jahrtausendealte Tradition, die sich mit Techniken zur Aufrechterhaltung des gesundheitlichen Wohlbefindens befasst und zur Heilung von Krankheiten dient.
    Dieses umfassende Grundlagenwerk richtet sich an Mediziner, Heilpraktiker, Therapeuten sowie all jene, die bewusster und gesünder leben wollen und sich intensiver mit Ayurveda befassen möchten.<< Zitatende


    Damit ist schon einmal glasklar umrissen, worum es hier geht. Man hält ein anspruchsvolles Fachbuch in Händen. Keine leichte Lektüre zum einfach so drüber schauen, sondern genau das, was der Titel verspricht: Ein Praxis-Handbuch.
    Vielseitig werden sowohl die ayurvedischen Anfänge, die traditionelle Ausbildung in Indien als auch die heutigen Diagnoseverfahren und Praktiken angesprochen. Die in der ayurvedischen Lehre wichtigen Heilkräuter und Gewürze kommen genauso wenig zu kurz, wie ayurvedische Massagen, Öl- und/oder Reinigungsbehandlungen oder Grundlagen aus Anatomie und Physiologie. Test-Fragebögen runden das Buch ab.
    Zahlreiche Fotos, Tabellen und Zeichnungen zeigen sofort, dass hier Leser angesprochen werden sollen, die mehr in die Tiefe gehen wollen. Dass es dennoch für ernsthaft interessierte Laien geeignet ist, liegt an der klar verständlichen und ausführlichen Schreibweise. Der Anhang umfasst neben einem Glossar mit Erklärungen zur medizinischen Fachterminologie auch ein ausführliches Register.


    Fazit:


    Empfehlenswert! Die Meinungen zum Autor mögen gespalten sein. Die einen verurteilen ihn mehr oder weniger dafür, dass er altes, indisches Wissen zu sehr europäisiert. Die anderen sehen ihn als das, was er ist. Einen Pionier, der mit dafür sorgte, dass Ayurveda bei uns unterrichtet und praktiziert wird. Rhyner hat über 20 Jahre in Indien gelebt, dieses Wissen vor Ort gelernt und es geschafft, es auf Europa zu übertragen beziehungsweise dafür zu modifizieren. Dieses gesammelte Wissen wird in der neu bearbeiteten und erweiterten 5. Auflage von Das neue Ayurveda Praxis Handbuch kompetent an jene weitervermittelt, die sich ernsthaft für dieses Thema interessieren und verstehen wollen, und an jene, die ein solides Nachschlagewerk für den täglichen Einsatz bereits erworbener Ayurveda-Kenntnisse haben möchten.


    Copyright © 2010 Antje Jürgens

    Autor/in: Lucy & Stephen Hawking
    Titel: Der geheime Schlüssel zum Universum
    Verlag: cbj
    ISBN-13: 978-3570138366
    Genre: Sachbuch (Astrophysik) & Fantasy ab 10 Jahren
    Erschienen: 2009
    Übersetzer: Irene Rumler
    Preis: 19,95 €
    Seiten: 288
    Maße: 25,4 cm x 20,4 cm
    Originaltitel: George's Secret Key to the Universe (2007)


    Zu den Autoren


    Lucy Hawking:
    Die 1970 geborene Tochter von Stephen Hawking studierte in Oxford zunächst französische und russische Literatur, bevor sie als freiberufliche Journalistin für diverse bekannte englische Tageszeitungen tätig wurde. Nach der Veröffentlichung von zwei (Erwachsenen-)Romanen begann sie, zusammen mit ihrem Vater an einem Kinderbuch zu arbeiten.

    Stephen Hawking:

    Der 1942 in Oxford geborene, englische Astrophysiker erkrankte bereits im Alter von 21 Jahren an ALS, einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems, die sein Nervensystem zerstört. 1968 zwang ihn diese Krankheit in den Rollstuhl, 1985 kostete sie ihn, nach einem Luftröhrenschnitt, die Fähigkeit zu sprechen. Hawking war fortan auf die Benutzung eines Sprachcomputers angewiesen, den er zwischenzeitlich mit seinem rechten Wangenmuskel steuert. Trotz seiner Erkrankung war er von 1979 bis ins Jahr 2009 Inhaber des Lucasischen Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge, forschte im Bereich Physik (Schwarze Löcher) und lieferte neben bedeutenden Arbeiten zur Kosmologie auch populärwissenschaftliche Werke und Bücher über moderne Physik ab. Dadurch wurde er einem breiten Publikum außerhalb der Fachwelt bekannt und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.


    Zum Buch:


    Die Suche nach seinem Schwein Freddy führt den 12jährigen George in das Wohnzimmer seiner Nachbarn. Die haben einen futuristischen Sprachcomputer, der Cosmos heißt, und mit dessen Hilfe Eric, ein Wissenschaftler, und dessen Tochter Annie den Jungen zu einer virtuellen Reise ins Weltall einladen. George lernt dabei völlig neue Welten kennen. Er sieht nicht nur leuchtende Gaswolken, sondern wird auch Zeuge von Sternengeburten. Klar, dass er begeistert ist. Seine Begeisterung geht jedoch nicht so weit, dass er Annie unbesehen glaubt, dass Cosmos sie und ihre Familie auch richtig ins Weltall bringen kann. Um ihm zu beweisen, dass sie recht hat, packt Annie George kurzerhand in einen Raumanzug und nutzt Cosmos als Portal. Die beiden reisen auf einem rasenden Kometen, was nicht ganz ungefährlich wird.


    Diese Begleitgeschichte ist liebenswert kindlich aufgebaut und auch ideal zum Vorlesen geeignet. Neben Annie und George bestimmen eine dümmliche Schülergang, das Schwein Freddy, ein Umweltschützer, ein Ausbeuter sowie ein verkannter Wissenschaftler sowie der „beste Computer der Welt“ größtenteils das Geschehen.
    Ganz nebenbei erfahren nicht nur Kinder, sondern auch eventuelle (erwachsene) Vorleser, was Gravitationslinsen, Schwarze Löcher oder Supernovae sind oder wie Sternengeburten ablaufen. Stephen Hawkings Wissen ist leicht verständlich in Lucy Hawkings spannende Begleitgeschichte verpackt und wird durch zahlreiche, in die Geschichte eingepackte Informationsblöcke über Grundlagen der Weltraumforschung ergänzt. Diese Informationsblöcke heben sich deutlich von der Geschichte ab, ohne sie zu unterbrechen oder zu stören. Auch kleine Zeichnungen sind dort eingearbeitet. Weltraum-Fotos runden die illustrierte Ausgabe gekonnt ab.



    Fazit:
    Empfehlenswert. Astrophysik im Abenteuerformat. „Der geheime Schlüssel zum Universum“ ist ein Beweis, dass naturwissenschaftliche Themen spannend und unterhaltsam vermittelt werden können.


    Copyright © Mai 2010 Antje Jürgens


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