Beiträge von Dostoevskij

    Moin, Moin!


    Eine Stelle möchte ich bringen, die mir besonders gefallen hat, weil sie so drastisch illusionslos ist:


    Freddy fing an: "Andauernd kommen Leute zu mir, deren Zähne nicht mehr zu retten sind, mit Vereiterungen, die sie nicht mehr wahrhaben wollen und sich als Neuralgie erklärt haben. Die Schmerzen müssen grauenhaft gewesen sein. Monatelang sind sie damit herumgelaufen, außerstande, zu kauen oder nur die Kiefer zusammenzubeißen, weil sie sich unterbewußt dagegen sträubten, einen Zahn zu verlieren. Einen Zahn zu verlieren bedeutet Tod für die Leute; es ist ein klassisches Kastrationssymbol. Lieber einen Schwanz, der weh tut, als überhaupt keinen. Sie haben tödliche Angst vor mir, denn von mir könnten sie ja die Wahrheit erfahren. Wenn sie ihre Zahnprothesen eingesetzt kriegen, sage ich ihnen, daß sie besser aussehen als je zuvor, und sie fallen mir nahezu um den Hals, so sehr glauben sie es. Aber alles ist Bockmist. Nie wieder kriegt man sein altes Lächeln hin, wenn man die Zähne verloren hat. Ihr könnt euch ausrechnen, wieviel Süßholz da erst ein Krebsdoktor raspeln muß! Lieber Gott, in dem einen Jahr, als ich Medizin studierte, sind mir Skelette begegnet, die davon redeten, daß es immer mehr bergauf mit ihnen gehe. Ich habe Frauen gesehen, die keine Gesichter mehr hatten, aber sich die Haare aufdrehten. Die groteske Wahrheit ist, es gibt kein Bergauf, und niemand schert sich einen feuchten Dreck darum. Man wird geboren, um sich auf der Matratze vernaschen zu lassen, und dann zu sterben, und je früher, desto besser. Carol, du hast recht, wenn du sagst, was für eine ausgeklügelte Maschinerie wir sind, wenn wir geboren werden; das Dumme ist bloß, daß wir uns nur in einer Richtung bewegen: bergab." (John Updike: Ehepaar, S. 252)

    Moin!, Moin!


    Für die Suchfunktion: Das Stichwort heisst Man Booker-Preis ... ;)


    Isch weiß. <a href="http://www.themanbookerprize.com/news/stories/1004">Hier</a> sieht sich fast aus wie <a href="http://www.players.de/73/bild1k.jpg">Frau Bleibtreu</a>.

    Moin, Moin!


    And the winner is ... <a href="http://www.perlentaucher.de/autoren/14955.html">Anne Enright</a>. <a href="http://www.boersenblatt.net/169902/">Sagt</a> jedenfalls das Börsenblatt. Ich kenne <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Anne_Enright">die Dame</a> noch nicht. <a href="http://www.johnhewitt.org/images/Anne_Enright_web_pic.jpg">So</a> sieht sie jedenfalls aus.

    Moin, Moin!


    Ein exemplarischer Mensch, dieser Stevens. Ein Mensch, der Ergebenheit, Unterwürfigkeit vevollkommnet hat, der glaubt, einem Ideal folgen zu müssen, so daß wir Leser nur nach und nach dahinter kommen, wie sehr er dadurch eigentlich verbogen wurde, obwohl er äußerlich, gentlemenlike, gar nicht kerzengerader stehen könnte. Mich erinnerte der Butler an Heinrich Manns "Der Untertan". Ein Typus Mensch, der die eigenen Urteilskraft zugunsten eines diffusen Lebens- oder Berufsideal vollständig aufgibt und sich einem Dienstherrn verpflichtet, auch wenn dieser eindeutig die falschen Wege geht. Ein letztendlich verfuschtes Leben, eine ungelebte Liebe (mit grandios Subtilität geschildert) - aber alle mit besten Haltungsnoten. Bei Stevens Bemühen, den Smalltalk zu lernen, kam mir stets <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Data_(Star_Trek)#Lieutenant_Commander_Data">Data</a> in den Sinn, welcher wohl ebenso erfolglos ureigenste menschliche Regungen erlernen wollte.


    Dies war mein erstes Buch von Ishiguro. Die Lust auf ein nächstes von ihm ist mit jeder Seite bei "The Remains of the Days" größer geworden.

    Moin, Moin!


    Meir Shalev ist mir mit nur zwei Romanen bereits so ans Herz gewachsen, daß ich nicht umhin konnte, ihn auf dem Blauen Sofa zuzuhören, wo er <a href="http://linpop.zdf.de/ZDFxt/module/buchmesse/2007ffm/fd,1068,14.html">gestern</a> über dieses sein jüngstes Buch sprach.

    Moin, Moin!


    habe, ehrlich gesagt, bei mir die Lessing als kommerzielle Autorin eingestuft.


    Zumindest bewirkt die Preisvergabe bei mir, daß ich ein weiteres Buch der Lessing auf meine Legenda setze: Das fünfte Kind. Ich habe es immer mal wieder In Erwägung gezogen, dann verschoben. Nun rückt es viele Plätze weit nach oben.

    Moin, Moin!


    Hätte man es MRR denn - außer in den zwei genannten Fällen - überhaupt recht machen können? :breitgrins:


    Ich denke ja und ahne, was er meint und was andere nur durch die Blume auszusprechen wagen. Meckert einer beim Man Booker, beim Pulitzer derartig? Alljährlich beim Literaturnobelpreis ist vielen eine gewisse Enttäuschung anzumerken. Wenn es REIN nach dem literarischen Gewicht gehen würde, dann bieten sich eben so viele andere Autoren an. Seit 1993 ist es kein Amerikaner mehr geworden. Und die stehen Schlange. Stattdessen ist es wieder jemand aus der Asbach-Fraktion. Das ist, als würde man Mike Tyson JETZT zum Weltmeister machen. Absolut undenkbar. In der Literatur die Lessing zu nobilitieren und Updike, Murakami, Vargas Llosa oder Lobo Antunes NICHT, weckt diese Befremdlichkeit.

    Moin, Moin!


    Interessanterweise ist der Nobelpreis schon im wikipedia-Artikel eingearbeitet, obwohl die Meldung ja noch ganz frisch ist.


    Das ist normal. Viele Wikipedianer zeigen einen sportlichen Ehrgeiz, was Schnelligkeit bei Neuigkeiten betrifft.


    Denis Scheck klärte darüber auf, daß Doris Lessing eine Tante von Gregor Gysi sei. Außerdem meinte er, es sei nun eben so, daß sehr alte Männer in Stockholm sehr alte Preisträger auswählten. Im Falle Doris Lessing komme der Preis nach seinem Geschmack auch wieder 20 Jahre zu spät.

    Moin, Moin!


    <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Doris_Lessing">Herzlichen Glückwunsch</a>. Damit habe ich insgesamt schon 37 Preisträger gelesen. :zwinker:


    Hoffentlich erlebt sie bei dem nun anstehenden Trubel ihren 88. Geburtstag am 22. Oktober.

    Moin, Moin!


    Weitere Clips und Berichte zur Messe:


    --<a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video217816.html">ARD-nachtmagazin vom 9. Oktober 2007</a>
    --<a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video217754.html">ARD-Tagesthemen vom 9. Oktober 2007</a>
    --<a href="http://www.n-tv.de/863767.html">n-tv: Katalanische Kultur und Konflikte</a>
    --<a href="http://www.n-tv.de/863473.html">Fachliteratur auf der Buchmesse: Wirtschaftsthemen beliebt</a>
    --<a href="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/335564?inPopup=true">aspekte: Katalanische Kultur & die Buchmesse</a>
    --<a href="http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/10/09/drk_20071009_2307_23c59049.mp3">DLR: Frankfurter Buchmesse Eröffnungsbeitrag</a>
    --<a href="http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/10/10/drk_20071010_0710_a35500b6.mp3">DLR: Korrespondentengespräch mit Sigried Wesener</a>
    --<a href="http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/10/10/drk_20071010_0909_02de9223.mp3">DLR: Erfolg deutscher Bücher auf dem internationalen Markt?</a>
    --<a href="http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/10/09/dlf_20071009_0742_e06f78ce.mp3">DLF: Gespräch mit Dennis Scheck</a>
    --<a href="http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/10/08/dlf_20071008_0823_7eecf95f.mp3">DLF: Interview mit Tilbert Stegmann</a>
    --<a href="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/332118?inPopup=true">ZDF-Dokukanal: LeseLust-Buchtipps</a>

    ...to be continued

    Moin, Moin!


    Das <a href="http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,1020848,00.html">Blaue Sofa</a> (mit <a href="http://linpop.zdf.de/ZDFxt/module/buchmesse/2007ffm/">Live-Streaming</a>) nicht vergessen: Heutiges Programm:

    09.30:Steffen Lüddemann
    10.00:Burkhard Spinnen
    10:30:Julia Franck
    11.00:Sibylle Berg
    11.30:Daniel Hope
    12.00:Frank Plasberg
    12.30:Roger Schawinski
    13.00:Umberto Eco
    13.30:Fay Weldon
    14.00:Farin Urlaub
    14.30:Georges-Arthur Goldschmidt
    15.00:Richard Ford
    15.30:Klaus Harpprecht
    16.00:Meir Shalev
    16.30:Susanne Koelbl / Olaf Ihlau
    17.00:Brigitte Kronauer
    17.30:Jan Philipp Reemtsma
    18:00:Reiner Kunze


    Auch vom 3Sat-Stand gibt es die ganze Tage <a href="http://www.3sat.de/webtv/?kuz.rm">Live-Streams</a> dank der mediathek.

    Moin, Moin!


    Von den Preisträgern habe ich immerhin ein gutes Drittel gelesen: 2004 - Elfriede Jelinek, 2003 - J. M. Coetzee, 2002 - Imre Kertész, 1999 - Günter Grass, 1998 - José Saramago, 1994 - Kenzaburo Oe, 1991 - Nadine Gordimer, 1990 - Octavio Paz, 1989 - Camilo José Cela, 1988 - Naguib Mahfouz, 1987 - Joseph Brodsky, 1983 - William Golding, 1982 - Gabriel García Márquez, 1981 - Elias Canetti, 1980 - Czeslaw Milosz, 1978 - Isaac Bashevis Singer, 1976 - Saul Bellow, 1972 - Heinrich Böll, 1971 - Pablo Neruda, 1970 - Alexandr Solzhenitsyn, 1969 - Samuel Beckett, 1964 - Jean-Paul Sartre, 1962 - John Steinbeck, 1958 - Boris Pasternak, 1957 - Albert Camus, 1955 - Halldór Laxness, 1952 - François Mauriac, 1947 - André Gide, 1946 - Hermann Hesse, 1933 - Ivan Bunin, 1929 - Thomas Mann, 1921 - Anatole France, 1920 - Knut Hamsun, 1915 - Romain Rolland, 1913 - Rabindranath Tagore, 1907 - Rudyard Kipling


    Darunter einige Autoren, die zu der all-buy-and-read-Fraktion gehören: Anatole France, Knut Hamsun, I.B.Singer, Thomas Mann, Hesse und Mauriac!

    Moin, Moin!


    wird konstatiert, dass das gesamte Bücherwesen immer stärker von Frauen dominiert wird. Sei es als Leserinnen (traditionell eine weibliche Domäne), als Autorin oder als Verlegerin - die Männer werden immer weiter verdrängt.


    Als Einsiedler beobachte ich Lesen im öffentlichen Raum meist in den öffentlichen Verkehrsmitteln und stelle fest, daß lesende Frauen in Bus und Bahn deutlich überwiegen. Allerdings kommt es mir so vor, als gebe es insgesamt mehr als früher, die Fahrten nutzen, um Bücher (!) zu lesen.

    Moin, Moin!


    Die Tagesthemen widmeten anläßlich des Erscheines des dritten Bandes der Tintentod-Trilogie Cormelia Funke einen <a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video212340.html">kleinen Beitrag</a>.

    Moin, Moin!


    Ein ganz berühmter katalanischer Autor ist <a href="http://www.perlentaucher.de/autoren/3964.html">Enrique Vila-Matas</a>: "Enrique Vila-Matas, 1948 in Barcelona geboren, ist in Spanien und Lateinamerika einer der bekanntesten und wichtigsten Gegenwartsautoren. Er hat seit 1973 zehn Romane und zahlreiche Erzählungen geschrieben, die in 15 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet wurden. Er gilt als einer der wichtigsten Erzähler der jüngeren spanischen Autorengeneration, geschätzt für seinen diskreten Humor. Vila-Matas ist ein schlitzohriger Romancier, dessen Prosa mit humorvollem Raffinement literarische Themen verarbeitet." (<a href="http://www.spanien-abc.com/Vila-Matas_Enrique.1204.0.html">Quelle</a>)

    Moin, Klassikfreund!


    Hab Dank für diese Rezension! Denn dieser Band war mir unbekannt. Ich bin einer ausgesprochener Eça-de-Queiroz-Fan, habe vor einigen Wochen sein Epos "Die Maias" gelesen und war der Meinung, nun alles auf Deutsch Erschienene (leider, leider) zu kennen. Ein wohltuender Irrtum!

    Moin, Moin!


    Ich persönlich würde es Thomas Glavinic gönnen: "Die Arbeit der Nacht" ist ein grandioses Buch, die Idee zu seinem neuen ziemlich originell und sprachlich stellen sich mir da auch keine Probleme...


    Nicht zu vergessen das Buch, mit dem er reüssierte: <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423134259/leipzigerbuch-21">Carl Haffners Liebe zum Unentschieden</a>, für mich der Einstieg bei Glavinic und für Schachfreunde sowieso ein must read.

    Moin, Moin!


    CAVE: Die Links beinhalten Spoiler!


    Kaum war <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Potter_and_the_Deathly_Hallows">Harry Potter and the Deathly Hallows</a> zu haben, lasen die des Englischen Kundigen. Und wes Herz voll ist, des Mund läuft über. In ihren Blog von der Lektüre zu berichten haben viele gemacht. Aber die Lektüre bloggend nachzuerzählen und somit nach und nach eine prosaische Inhaltsangabe zu bewerkstelligen, <a href="http://litart.twoday.net/stories/4098811/">gelang vor allem</a> Oliver Gassner im Literaturwelt-Blog (siehe meine <a href="http://www.bibliomaniac.de/abc/lz/potter.htm#ogassner">Übersicht</a>). Von den vielen, die in der Blogosphäre den Potter-Schlußband inhaltlich nacherzählen (als Live-Blogging bezeichnet) möchte ich lediglich "Wer ist eigentlich Paul?" nennen [<a href="http://caipi.wordpress.com/2007/07/21/live-bloggen-vom-potter-lesen-kurze-inhaltsangabe-zu-jedem-kapitel/">derzeit Kapitel 1 bis 13</a>] und <a href="http://www.welt.de/kultur/article1048326/.html">Welt.de</a>, für deren Versuch Side Effects eine <a href="http://litart.twoday.net/stories/4098908/">hilfreiche Übersicht</a> erstellt hat.

    Moin, Moin!


    "Schon die Zusammenfassung der bisherigen Handlung auf Wikipedia liest sich wie der Loriot-Sketch mit Evelyn Hamann, bei dem sie den komplizierten Verlauf einer englischen Fernsehserie repetiert." (<a href="http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/Doc~ECB619BD777034FA88900D23943D1B582~ATpl~Ecommon~Scontent.html">Jochen Schmidt</a>)


    Derselbe: "Noch nie hat die Welt so sehnsüchtig auf den abschließenden Band einer Serie gewartet, davon hätte Uwe Johnson bei seinen 'Jahrestagen' nur träumen können."