"Amerika liegt im Osten" von Heike Eva Schmidt
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Inhalt (Buchumschlag):
Motte ist blind vor Liebe: Obwohl Lukas ihren tschechischen Klassenkameraden Pavel gedemütigt und verprügelt hat, will sie die Osterferien unbedingt mit ihm in den USA verbringen denn zum ersten Mal interessiert sich ihr Schwarm für sie.
Allerdings ist die 17-Jährige pleite und der Einzige, der ihr das Geld für die Reise leihen kann, ist ihr griesgrämiger Urgroßvater. Der stellt nur eine Bedingung: Motte soll ihn und die Urgroßmutter nach Tschechien fahren. Der alte Mann hofft, dass seine demente Frau in der Heimat ihr Gedächtnis wiederfindet.
Gemeinsam brechen die drei gen Osten auf. Doch mit den Erinnerungen an glückliche Kindertage kehren auch schreckliche Bilder des Krieges zur Urgroßmutter zurück. Und dort, wo Motte eigentlich nie hinwollte, entdeckt sie schließlich, was sie nicht erwartet hatte: die Wahrheit über die Vergangenheit, die Liebe zu ihren Urgroßeltern und den Mut, das Richtige zu tun ...
Meine Meinung:
Eines vorweg: Ich sehe dieses Buch als etwas Besonderes an, da es ein Thema behandelt, über das in unserer Gesellschaft sehr wenige sprechen oder zu sprechen wagen und auch sonst kaum im Belletristik-Bereich in dieser Form zu finden ist: Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem 2. Weltkrieg. Meine Familie ist selbst davon betroffen. Das und meine gute Leseerfahrung mit der Autorin haben mich dazu bewegt, mir dieses Buch zu kaufen und zu lesen.
Wie erwartet ist der Schreibstil der Autorin unkompliziert, bildhaft und dementsprechend flüssig zu lesen. Sie erschafft die unterschiedlichsten Charaktere zum Leben, das man meinen könnte, sie wirklich einmal getroffen zu haben. Die Geschichte, gerade wenn es um den Schauplatz in Tschechien geht, ist sehr berührend. Heike Eva Schmidt führt ihre Leser durch die gesamte Gefühlswelt: Von Freude über Liebe, Angst und Wut. Es ist eine Geschichte, ein Schicksal, das viele unserer Eltern und Großeltern teilen. Der Roman bringt den Leser zum Nachdenken und ich schätze, genau das wollte die Autorin auch erreichen. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass dieses Buch nur 212 Seiten hat und dem Thema dementsprechend nicht wirklich gerecht wird, zumal ich gerne weitergelesen hätte. Es gibt dem Leser aber einen guten Einblick in die Thematik.
Sehr empfehlenswert, da es einfach mal etwas anderes ist!
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