Beiträge von Lara1985

    Hauptdarsteller ist der Sean Penn, er spielt absolut genial, aber auch die anderen Schauspieler sind ein Wahnsinn. Es geht darum, daß ein Mann (und Familienvater) einen Vater mit seinen beiden Töchtern überfährt, weil er zu schnell fährt. Es geht um Schuld und Verzeihen, um Schmerz und auch Verzweiflung. Ich weiß nicht, ich kann Dir nicht zuviel verraten, falls Du den Film selber noch sehen willst. Die Geschichte spielt nicht von Anfang bis Ende, sondern es werden immer nur Fragmente gezeigt, erst nach einiger Zeit erkennt man die Geschichte als Ganzes. Echt ein supertoller Film, aber sehr heavy und depremierend. Ich habe nicht gut geschlafen danach. Trotzdem finde ich, daß solche Filme nötig sind, genauso wie ich ein Buch wie "No llores, mi querida" wichtig finde, auch wenn es weh tut.

    Ich habe ehrlich gesagt, das Ende schon früher gelesen, und weil es eben ein schönes Ende hatte, habe ich nie daran gedacht, aufhören zu lesen, dafür war es viel zu spannend.
    Mir ist es gestern so gegangen, als ich "21 Gramm" gesehen habe (Drama mit Sean Penn) - Oh Gott, da wollte ich oft den Film abbrechen, das ging mir so zu Herzen ...

    Im ORF kam Freitagabend ein Interview und eine Diskussionsrunde mit André Pilz, das war wirklich sehr interessant!!! Da kam auch zur Sprache, dass das Buch etwa in Österreich von den Zeitungen bisher nicht besprochen, also quasi boykottiert wird.


    Das finde ich wirklich lächerlich, denn man kann einen Autor doch nicht mit dem Ich-Erzähler gleichsetzen!!! Das ist nicht nur lächerlich, sondern sogar gefährlich, da es ja im Grunde Zensur ist. Außerdem loben dieselben Leute einen Houellebecq, der doch auch seine Figuren Sachen sagen läßt, die sehr schlimm sind. Pilz meinte, der Roman sei eine Milieuschilderung, in der der Ich-Erzähler eine Entwicklung durchmacht und auch am Ende bitter erkennen muss, dass man sich nciht mit Kanibalen an einen tisch setzen kann in dem Glauben, nicht gefressen zu werden.


    Eine Kritik fand ich im Internet unter:


    http://www.triggerfish.de/maga…34267926&CFTOKEN=99000927

    Habe mir schon überlegt, die Bio von dem Red-Hot-Chili-Peppers-Sänger zu kaufen. Habe Mötley Crue im TV beim Live-Aid-Konzert gesehen und so fertig, wie die aussahen, scheinen sie das wirklich gelebt zu haben, was sie schreiben. Ist das Buch denn auch sprachlich gut geschrieben? Oder auf BILD-Niveau?

    Naja, ich würde mal so sagen: Das Buch hat Stärken und Schwächen, wobei die Stärken meiner Meinung nach überwiegen: Die Sprache finde ich Klasse, da ist einfach ein Rhythmus, der einen mitreißt. Ich mußte mich jedenfalls immer aufraffen, das Buch wegzulesen, um es nicht in einem Schwung zu lesen. Wenns um Liebe und Haß geht oder wenn Wut und Freude zum Ausdruck kommen sollen, ist das Buch wirklich extrem stark. Da habe ich auch nichts Vergleichendes von einem jungen deutschen Autoren in letzter Zeit gelesen. Ich würde sogar sagen, das Buch ist überhaupt das beste, das ich seit langem gelesen habe.


    Die Schwächen: Ich finde, André Pilz hätte Rico ein wenig positiver zeichnen können - vor allem die beiden angesprochenen Szenen waren einfach zu heavy!!! Ich habe immer mit ihm mitgefühlt, bei all den Schwächen und Fehlern, die er hat. Das finde ich schade.


    Ich finde den Spiegelartikel leider nicht mehr. :sauer: Das stand so vor 2 Wochen auf http://www.spiegel.de. Ich frage aber noch eine Freundin!

    Also, mir hat das Buch super gefallen, bis auf die Tatsache, dass die beiden Szenen da nicht wirklich zu Rico passen. Er hat sich doch auch vorher gegen Ramon gestellt ... ich weiß nicht, paßt nicht wirklich, finde ich. Im Spiegel wurde übrigens kürzlich ein Buch über rechtsextreme Gewalttaten besprochen, da wurde beinahe diese Geschichte mit dem türkischen Mädchen beschrieben, mit dem Unterschied, dass das Mädchen selber vorher in der rechtsradikalen Clique war. Da hat also die Wirklichkeit die Darstellungen des Autors eingeholt. Da hat es geheißen, manche dieser Täter seien am Rande zum Schwachsinn und völlig unfähig, Mitleid mit ihren Opfern zu haben.


    Ich würde gerne mit dem Autor sprechen und fragen, wieviel von der Geschichte wahr ist, aber vieles kann gar nicht wahr sein, sonst würde er ja im Gefängnis sitzen (ich hoffe jedenfalls, dass man für solche Sachen ins Gefängnis kommt). Wahrscheinlich wollte er einfach dokumentieren, wie es so abläuft.


    Hier habe ich übrigens eine Online-Rezension gefunden:


    http://www.fritz.de/_/koennteh…rubrik=170/key=53637.html

    Okay, dann kommt "Fight Club" und "Trainspotting" mal auf meine Wunschliste. Muss nur noch das Geld zusammenkratzen oder die Bücherei durchforsten. :smile:


    Meine Freundinnen haben "No llores" ja bereits gelesen, und mit einer habe ich gestern gesprochen, sie meinte, sie fand das Buch die meiste Zeit so schräg und durchgeknallt, sie hätte sehr oft gelacht. Hm. Ich weiß nicht, manche Szenen sind schon so überzogen, dass sie wieder lustig sind (Hakenkreuz auf die Stirn tätowieren oder diese Stelle mit dem Vibrator ...) - allerdings ein lustiges Buch ist es doch auch nicht gerade, behaupte ich mal.

    Ich glaube auch nicht, dass es wert wäre, wegen Stuckrads Sendungen aufzubleiben. :smile:


    "Trainspotting" habe ich noch nicht gelesen, werde ich mir aber ausleihen. Steiermark ist ein Bundesland in Österreich, ja. :smile: Allerdings ist mein Vater aus Tirol, also rede ich Misch-Masch.


    Ach ja, weil das Buch in "No llores" erwähnt wird: Hast du "Fight Club" gelesen? Ich kenne nur den Film, ich wußte gar nicht, daß es ein Buch dazu gibt.

    Ja, Du hast Recht, verlängern ist möglich, allerdings NUR, wenn man nicht überzogen hat, und ich überziehe aus Prinzip ein, zwei Tage, erst dann bemerke ich, dass ich es zurückgeben muß. Man kann bei uns nämlich Online verlängern.


    Ist okay, Du mußt Dich nicht beeilen, um Gottes Willen. Wir können ja auch danach noch diskutieren, wenn wir beide durch sind!


    UMWAMMSEN = UMWERFEN, steirischer Spezialausdruck


    Und apropos Stuckrad-Barre: heute kommt von 2 bis 5 Uhr morgens auf 3 SAT nur er. Ich glaube, das sind die Folgen, die für das Schweizer Fernsehen produziert wurden.


    Zum eigentlichen Thema "No llores" - hast Du eigentlich jemals etwas Ähnliches gelesen? Mir fallen nämlich kaum Bücher ein, die in dieser Art geschrieben wurden.

    Ja, Du hast recht, das sind wirklich harmlose Stellen. Aber immerhin scheint der, der daraus zitiert, das Buch ja auch gelesen haben, denke ich mal. Also meiner Mama würde ich das Buch niemals geben - ich glaube, die würde es gewaltig umwammsen!!!!! :smile:


    Auf jeden Fall fällt mir auf, dass die Geschichte in einem bestimmten Rhythmus geschrieben wurde, ich kann da jedenfalls kaum aufhören zu lesen.


    Ich habe auch immer 2, 3 Bücher in meinem Rucksack, ich lese die auch meist nebeneinander. Allerdings muss ich zugeben, dass ich viele Bücher nur anfange und dann nicht zu Ende lese. Naja hat auch damit zu tun, dass ich Bücher oft ausleihe und nach 3 Wochen ist die Frist halt um.


    Wie weit bist du denn? Ich trau mich nie was zum Inhalt zu schreiben, weil ich Angst habe, ich könnte dir was verraten.

    Naja, der Stuckrad-B. war eine Zeitlang sowas wie ein Popstar. Der hatte doch auch was mit der Anke Engelke. Jedenfalls hat er jetzt eine Sendung im Schweizer Fernsehen. Ich habe ein Buch von ihm "Soloalbum", fand ich aber wie gesagt nicht so toll. Ich war 'damals' (vor 8 Jahren??) ja auch noch zu jung, aber ich habe das über meine Cousine mitbekommen. Die war ein totaler Fan von ihm.


    Zu unserer kleinen Leserunde: Schau mal, aus dem Buch wurde sogar im Radio zitiert und zwar unter:


    http://www.kirche-im-swr.de/Worte/worte06-12.htm


    ... das finde ich schon erstaunlich, gerade da ja von der Kirche schnell mal etwas mit solchem Inhalt verdammt wird. Auch meine Schwester, die einen Blick in das Buch geworfen hat, war entsetzt. Naja, vielleicht bin ich auch abgehärtet - wenn man sich so in der Straßenbahn anhört, was die Teenies so reden ...

    Also ich nehme mal an, dass schon einige Sachen in dem Buch überzeichnet sind ... ich weiß nicht, ob es wirklich so schlimme Typen wie diesen Ramon gibt. Wahrscheinlich schon, aber hier kommen ihre Schattenseiten schon sehr geballt. Auf jeden Fall gefällt mir der Stil sehr, sehr gut, ich finde es schade, dass es nicht mehr junge Autoren gibt, die so schreiben. Ist irgendwie Popliteratur, aber doch irgendwie anders (jedenfalls kaum mit Stuckrad-Barre oder so vergleichbar). Mich erinnern manche Passagen an Sibylle Berg, besonders die düster-traurigen.


    Oi! The warning habe ich im Fernsehen gesehen. Ist ein guter Film, allerdings auch leicht übertrieben( will Dir ja nicht zuviel verraten, schau ihn Dir erst an!).

    Irgendwie ist Rico ein Gerechtigkeitsfanatiker. Er ist ja auch kein Rassist (trotzdem kommen hin- und wieder rechte Sprüche von ihm, ist schon ein bißchen ein Widerspruch, aber Rico ist ja in vielen Sachen sehr widersprüchlich ... romantische/brutale Seite) und will ja eigentlich nicht, dass Unschuldige zu Schaden kommen. Ich weiß nicht, aber beim Lesen des Buches denke ich mir oft, einige dieser Gedanken, die Rico hat, könnten auch Leute wie die Attentäter von London haben (überhaupt schon der Anfang: Ein Leben lang der letzte Dreck. Ein Leben lang haben sie mich geschlagen ... usw.). Rico ist ja auch voller Wut, allerdings will er es nur denen zurückzahlen, die ihn gedemütigt haben (oder demütigen wollen). Also, mich nimmt das Buch ziemlich mit, was ja aber eigentlich für den Roman spricht ... letzte Nacht jedenfalls habe ich sogar davon geträumt.

    :smile: als Beispiel für romantische Stellen:


    "Sie packte mich am Kragen und küsste mich. Sie wurde ganz weich. Wir stolperten hoch in ihr Zimmer. Sie legte sich auf’ s Bett und ich legte mich auf sie. Wenn Mädchen erregt sind, können sie richtig glühen. Als hätten sie Fieber. Als würden all ihre Knochen vergehen, alles in ihnen schmelzen. Mädchen sind etwas Heiliges. Verletzliche Engel, mit gebrochenen oder ramponierten Flügeln. Man muss sie aufheben, ihren Schmerz lindern, sie zurück in die Luft befördern, damit sie dem Himmel wieder näher sind."