Beiträge von Zank


    Das mit der Brandwunde hatte ich nicht so verstanden, dass er es jedes Mal macht. Ich dachte er hätte ihr nur einmal erklärt, wie heiß die Hölle ist. Hatte mich schon gewundert, dass er es wieder macht als sie ihn mit 16 trifft.


    Irgendetwas wurde im Buch erwähnt, was mich darauf schließen lies, dass er es jedes Mal gemacht hat, um die Drohung zu verstärken. Aber jetzt finde ich die Stelle nicht mehr, also hatte ich evtl. einfach was falsch verstanden :gruebel:


    Für Angie entwickelt sich nun scheinbar alles zu einem positiven Abschluss. Was ich noch nicht wirklich verstanden habe ist, ob Junkle jetzt der Tat überführt wurde oder nicht. Dr. Grant wollte seine Tat wohl zur Anzeige bringen. Ist das auch geschehen? Und wie haben die anderen Familienmitglieder das aufgenommen? Zunächst einmal glaubt ja niemand Angie. Das kann ich auch verstehen. Diese ganze Sache kann eine Familie ja total durcheinander wirbeln.


    Ich glaube, das kommt noch. Oder die Psychologin hat die Anzeige schon "heimlich" in die Wege geleitet und wir erfahren erst im nächsten Teil davon.



    Aber wieso wurde die Schwangerschaft dann wenn, nicht bei der Untesuchung festgestellt. Denn man sieht schon, ob eine Frau schon einmal entbunden hat, oder nicht.


    Vielleicht wurde es nicht festgestellt, weil es nie so weit gekommen ist. Wenn sie das Kind relativ früh verloren hat, dürfte es schwieriger werden, so etwas festzustellen.



    Ansonsten hat sich mir der Verdacht aufgedrängt, dass Angelas Mutter vielleicht gar nicht von ihrem Mann schwanger ist. Die Vertrautheit mit dem Polizisten und die mangelnde Zuneigung der Eltern lässt da einigen Spielraum zu.


    Könnte zwar sein, glaube ich aber nicht. Das würde das Buch zu sehr verkomplizieren und hier geht es ja in erster Linie um Angie. Um noch ein Familiendrama aufzulösen, reichen die Seiten eher nicht :zwinker:



    Greg geht nun doch auf Angie ein und betrügt somit Livvie. Zu Angie stehen will er natürlich nicht :rollen:
    Und dieses Kompliment "Du siehst vielleicht wie ein Hausfrauengolf aus,...". Wow...wenn man sich da nicht geschmeichelt fühlt :/


    Urks, da muss man sich wirklich fast übergeben, wenn man solche Sätze liest. :wand:



    Das Pfadfinderin und Petze so schnell "integriert" werden konnten, fand ich beinahe etwas unglaubwürdig. Wenn das so schnell geht, hätte die OP ja nicht sein müssen. War nicht von jahrelanger Therapie die Rede? Für Angie freut es mich natürlich. Sie konnte somit einen weiteren Schritt in ein normales Leben gehen.


    Mir ging das auch alles viel zu schnell. Das war einfach zu unrealistisch.

    Ich wäre eigentlich lieber für die allmähliche Aussöhnung der Persönlichkeiten und aus allen wieder ein Ganzes zu machen, aber nicht zuletzt scheitert diese Therapie ja auch am Geld. Das ist wirklich schlimm. Geld sollte bei einer notwendigen Behandlung niemals eine Rolle spielen.


    Das ist wohl leider auch in der Realität viel zu häufig so.


    Keine physische Gewalt? Wie definierst du eine Vergewaltigung?


    Zusätzlich hat er ihr jedes Mal eine Brandwunde mit dem Streichholz zugefügt. Auch die könnte/sollte man bemerken und dann ließe sich, auch ohne dass das Kind etwas erzählt, ein Zusammenhang zu den Besuches des Onkels herstellen.



    Das kleine Mädchen hat es nicht als etwas schlechtes empfunden, hatte vermutlich Angst, weil es weh tut, hat aber nicht verstanden, dass der Onkel was Böses tut. Somit hat sie ihn bestimmt immer begeistert begrüßt, wie ja auch das 16jährige Mädchen, dass sich nur an die schöne Zeit mit ihrem Onkel erinnert.


    Ähm, nein. Ich glaube, fast jedes Kind spürt instinktiv, dass das etwas Böses ist. Das Problem bei Angie ist jedoch noch ein anderes: Das Mädchen, das den Onkel begrüßte, war Angie. Das Mädchen, das vergewaltigt wurde, war Petze. Deshalb hat sie ihn immer so fröhlich begrüßt - weil Angie "sich nur an die schöne Zeit mit ihrem Onkel erinnert", denn alles Böse hat nicht sie erlebt.

    Direkt am Anfang dieses Abschnittes war ich etwas schockiert darüber dass der Arzt Kleine Frau als "Schlampe" bezeichnet. So nennt Pfadfinderin sie zwar, aber die hat doch noch gar nicht mit ihm gesprochen und selbst wenn, finde ich das aus dem Mund eines Arztes doch etwas krass, vor allem da sie ja auch einen anderen Namen (Kleine Frau) hat...


    Kate geht sehr gelassen mit der Neuigkeit um, dass ihre Freundin ein multiple Persönlichkeit hat. Für meinen Geschmack etwas zu gelassen. Sie ist nicht einmal wirklich verwirrt. Aber ich fand es einen guten Vorschlag von ihr, den Persönlichkeiten eigene Anziehtage zuzuweisen. Ein erster Schritt in Richtung Zusammenarbeit.


    Greg ist einfach ein Arsch (das muss ich leider so deutlich sagen). Ein Quikie auf dem Rücksitz und dann zurück zu seiner Freundin... und dann dieses ganze hin und her... Gut, dass Angie dann doch mit ihm Schluss gemacht hat! Abraim ist da ganz anders, der scheint ein wirklich netter Kerl zu sein und er tut ihr sehr gut. Da er Medizin studieren will, könnte ich mir vorstellen, dass er auch mehr Verständnis für Angies multiple Persönlichkeit haben könnte als andere Leute.


    Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Engel sich endlich gegen Junkel zur Wehr gesetzt hat. Zum Glück glaubt wenigstens die Psychologin Angie, dass er sie vergewaltigt hat.


    Ich habe mich gefragt, ob Angie in der Gefangenschaft evtl. schwanger geworden sein könnte. Sie wurde "fett" und danach weinte Pfadfinderin wegen "jemandem" (S. 189) - wegen des verlorenen/abgetriebenen Babys?


    Die Polizei hat die Hütte gefunden, es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis sie auch den Entführer finden bzw. das, was von ihm übrig ist.


    Kleine Frau und Engel wurden gelöscht, Petze und Pfadfinderin integriert und Torwächter verschwindet. Aber was ist in der Hütte hinter der Veranda? Ich tippe auf noch eine Persönlichkeit, evtl. sogar die "Original-Angie", die seit der ersten Vergewaltigung dort eingesperrt und versteckt wurde. Damit wäre die Angie, die wir kennen, auch nur eine Art Schutzschild. Wobei, das könnte für ein Jugendbuch etwas zu komplex sein ;) Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Auflösung.


    Ich finde am faszinierendsten das mit den mehreren Persönlichkeiten und wie sie Kontakt zu Angie suchen. Ich kann es gar nicht richtig fassen und stelle mir das derzeit wie kleine Menschen in ihr vor, die ihr auf die Nerven gehen bzw. sie beeinflussen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob jeder Mensch so etwas entwickeln kann?


    Im Buch wird ja diese Veranda mit den Schaukelstühlen beschrieben. Da halten sich immer die inaktiven Persönlichkeiten auf, soweit ich das verstanden habe. Und von dort aus gibt es ein Tor, durch dass man quasi Angies Körper übernehmen kann. Da es ja durchaus Persönlichkeiten unterschiedlichen Alters und Geschlechts gibt, ist die Vorstellung von kleinen Menschen gar nicht so weit hergeholt.



    Interessant finde ich es allerdings, dass Angela der Psychologin nun so vieles verheimlicht. Warum nur?


    Ich vermute, dass sie sich entweder schämt oder in gewisser Weise die Persönlichkeiten (v.a. Petze) schützen möchte. Petze scheint noch nicht so weit zu sein, dass sie mit anderen Leuten über ihre Erlebnisse sprechen kann.



    THEORETISCH kann so etwas jeder entwicklen. Allerdings ist so was sehr, sehr selten. Ich habe meinen Mitbewohner (Psychologie-Student, Ende Masterstudium) gefragt und er sagte, dass die Bücher uns einen anderen Eindruck vermitteln, aber schon eine weitere Persönlichkeit ist extrem selten. Mehr als eine ist also ein Härtefall und somit sehr unwahrscheinlich.


    Danke an deinen Mitbewohner für das Hintergrundwissen :winken:


    Ich gestehe, dass ich auch etwas anderes erwartet habe. Direkt vorm Schlafengehen werde ich das Buch auf jeden Fall auch nicht lesen können.


    Ich muss gestehen, ich habe ziemlich genau das erwartet :zwinker: Vor dem Schlafengehen lese ich das Buch zwar auch nicht, aber da es nur eine fiktive Geschichte ist, nimmt es mich jetzt auch nicht so sehr mit. :redface:


    Unser Gehirn ist schon wirklich ein Wunderwerk, unfassbar und zugleich auch echt gruselig, dass da tatsächlich völlig verschiedene Charaktere repräsentiert werden und dass die Informationen total abgeschirmt abgespeichert werden, so dass sie nicht ohne weiteres von einer anderen Persönlichkeit abgerufen werden können.


    Das hast du schön gesagt. Es ist wirklich gleichzeitig spannend und unheimlich.



    Ich denke mal, dass dann im Laufe der Zeit noch Engel hinzugekommen ist, der ihr überhaupt den Mut zum Widerstand und Mord? gegeben hat.


    Oder Engel gab es schon früher. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er der Beschützer von Petze ist. Er hat ja doch sehr wütend reagiert, als sie ihr Geheimnis offenbart hat.


    Bei der Sache mit den Briefen hatte ich fast eine Gänsehaut. Wie gruselig muss es sein, Briefe von sich selbst zu erhalten, die man eigentlich nicht kennt und geschrieben hat und die doch von einem selbst sind.


    Das war in dem Buch "Aufschrei" ähnlich. Das Buch wurde von den verschiedenen Persönlichkeiten geschrieben und die Hauptpersönlichkeit (die bei Trudi Chase nicht die Originalpersönlichkeit sondern eine künstliche Person war, die von den anderen zur Deckung geschaffen wurde) hat morgens immer die vollgeschriebenen Seiten gefunden.



    Was mich wundert ist, daß sie nicht permanent müde ist. Denn scheinbar schläft sie kaum, bei dem was sie nebenbei noch so Alles tut.


    Wie das körperlich funktioniert ist mir auch nicht klar. :gruebel: Aber auch das scheint bei multiplen Persönlichkeiten nicht unüblich zu sein.



    Ja, das habe ich auch so verstanden. Dieses einmalige Ereignis führt im Normalfall nicht zur Entwicklung solch einer multiplen Persönlichkeit. Aber wir wissen ja mittlerweile auch, dass es nicht nur ein einmaliges Erlebnis war.
    Nur Dr. Grant weiß das nicht.


    Jep, die multiple Persönlichkeit ist durch den Missbrauch in der Kindheit entstanden und hat sich durch die Entführung verstärkt (Kleine Frau kam noch dazu).
    Die Psychologin und der Arzt wissen noch nichts davon und sind deshalb entsprechend verwirrt, dass Angies Persönlichkeit sich gespalten hat.



    Also ich hatte das so verstanden, dass es der ursprüngliche Ansatz von Dr. Grant war, aus allen Persönlichkeiten eine Einheit zu machen, aber diese Therapie würde möglicherweise viele Jahre dauern. Da Angie eine schneller Lösung möchte, ist nun doch eine andere Möglichkeit in Erwägung gezogen worden. Hierbei sollen zunächst noch einmal alle Persönlichkeiten zu Wort kommen und ihre Erlebnisse separiert werden. Angie soll die Aussagen der Persönlichkeiten auch kennenlernen und für sich verarbeiten, dann aber sollen die anderen Persönlichkeiten in ihrem Gehirn gelöscht werden. Dabei kann aber sicher viel passieren und in meinen Augen auch viel verlorengehen oder daneben gehen. Es ist ja dann nicht unbedingt alles klar und aufgearbeitet.


    Genau so wurde es im Buch erklärt. Der Arzt möchte die Verbindungen im Gehirn aufspüren, die nur von den anderen Persönlichkeiten genutzt werden und dann eliminieren.

    Ich fand das normal. Ich glaube dieser Polizist hat mehr getan als er müßte, er hat sich emotional in den Fall eingelassen und ist vermutlich die einzige Stütze der Mutter gewesen, denn der Vater scheint für sich die Lösung in Verdrängung zu finden. Die Nähe, die dabei entsteht, dass beide nicht aufgeben und immer weiter suchen, finde ich ziemlich natürlich.
    Auf alle Fälle viel natürlicher als der Gedanke, dass das neue Baby ein Ersatz für die verschwunden Tochter sein könnte. Diesen Gedanken konnte ich gar nicht nachvollziehen. Eine schwere Zeit schweißt meist mehr zusammen als der Alltag. Dass dann Trost auch in der sexuellen Nähe gesucht wird, finde ich auch normal. sie fragt ja gar nicht, ob das Kind ein Wunschkind war oder einfach passiert ist. Und selbst wenn, es hätte genauso ein Wunschkind sein können, wenn die große Tochter noch da war oder sind wir schon bei der Einkindfamilie?


    Der Polizist hat vermutlich wirklich einfach seinen Job "zu gut" gemacht und sich emotional auf die Geschichte eingelassen. Ich glaube aber nicht, dass er eine Affäre mit der Mutter hat, sie sind einfach sehr gute Freunde geworden, weil, wie Rhea schreibt, der Vater lieber verdrängen wollte.


    Allerdings wundere ich mich schon irgendwie, dass die Eltern noch zusammen sind. Es wäre wahrscheinlich realistischer (obwohl jeder damit anders umgeht), wenn sie sich getrennt; die Mutter mit dem Polizisten etwas angefangen und der Vater sich eine neue Familie gesucht hätte. Warum? Weil die zwei so unterschiedlich mit der Situation umgehen, dass der Vater irgendwann vermutlich nichts mehr über seine Tochter hören möchte und die Mutter jedoch das Bedürfnis hat, darüber zu sprechen... und dann lebt man sich auseinander.
    Es kann natülich auch zusammenschweißen, aber bei den beiden habe ich da nicht den Eindruck.



    Ich persönlich fände es unglaublich erschreckend zum einen diese Black Out zu erleben und zu wissen, bei mir drinnen "wohnt" noch jemand. Ich hoffe dieses Thema wird im weiteren Verlauf der Geschichte nicht irgendwie platt abgehandelt.


    Da mache ich mir gar keine Gedanken. Der Einstieg war schon so gut geschrieben und überzeugend, dass ich nicht glaube, dass die Autorin in Oberflächlichkeiten abdriften wird. Es ist eben noch etwas lockerer geschrieben, weil es trotz des Themas ein Jugendbuch sein soll.



    Was mich i.ü. ein wenig stört, ist die Reaktion der Eltern. Ich hätte mir mehr erwartet, wenn mein Kind nach drei Jahren auf einmal wieder auftaucht und ich gedacht habe sie wäre tod. Ich würde sie glaube ich immer wieder anfassen und ansehen wollen um zu sehen, ob es wirklich ist. Oder ob ich es nur träume.


    Da hast du Recht, die sind für einen solch besonderen Fall schon fast zu kühl - selbst die Mutter.



    Wieso kommst Du darauf, daß er sie frei gelassen hat?


    Ich habe auch irgendwie die Vermutung, dass er sie freigelassen haben könnte. Warum? Vielleicht, weil sie zu alt geworden ist und ihre Pflicht getan hat? Vielleicht weil er sie auf seine Art liebt und sie ihn irgendwann überzeugen konnte, sie gehen zu lassen? Bei einem Psychopaten kann man nichts ausschließen :zwinker:


    Angies Krankheit scheint für ihr Alter völlig untypisch zu sein.
    Die Form dieser Erkrankung kommt normalerweise nur bei Säuglingen und bei Kleinkindern vor.
    Allerdings wissen wir mittlerweile, dass Angie bereits im frühen Kindesalter von ihrem "Junkel" missbraucht wurde. Die Persönlichkeitsstörung begann also lange vor der Entführung und hat sich später nur weiterentwickelt.


    Du meinst es wahrscheinlich anders, es klingt für mich allerdings etwas verwirrend, deshalb muss ich da noch meinen Senf dazugeben:
    Es ist zum einen keine Krankheit, so wie auch eine Behinderung keine Krankheit ist. Deshalb spricht die Psychologin (nicht: Ärztin) auch von DIS - dissoziativer Identitätsstörung.
    Zum anderen kommt sie keineswegs nur bei Kleinkindern vor, sondern in diesem Alter entsteht diese Störung. Sie bleibt ohne Therapie ein Leben lang bestehen.
    Das was Angies Psychologin verwirrt hat, ist, dass sie zunächst davon ausging, dass Angie früher noch nichts Schlimmes passiert sei und dass sich die Persönlichkeit erst bei der Entführung gespalten haben könnte - das wäre in der Tat unüblich.



    Junkel und ihre Großmutter kommen zu Besuch. Später erfährt Angie von ihrer Mutter, dass sie mit Junkel spatzieren war. Ihr wird klar, dass er sie wieder missbraucht hat. Nun stellt sich mir die Frage, ob er auch der Entführer ist?



    Scheinbar war aber der Entführer ein anderer, denn nicht Petze hat sich um ihn und seine "Reitergeschichten" gekümmert sondern die kleine Frau. Sie ist also neu.


    Das sehe ich auch so wie schlumeline. Petze hat ja kurz im Schlafzimmer des Entführers übernommen, aber dann schnell an Kleine Frau abgegeben, weil sie nur für Junkel zuständig ist.



    Ich vermute ja schon, dass Angie ihren Entführer getötet hat, oder nicht? Sie hat sich da gegenüber dem Ermittler doch so sonderbar geäußert und es war offensichtlich, dass es eine andere Persönlichkeit war, die gesprochen hat. War es der männliche Part in ihr?


    Eine gute Idee, Engel würde ich das zutrauen.

    Angie geht wieder in die alte Schule zurück, was bestimmt unheimlich schwer für sie sein muss. Aber immerhin nehmen ihre alten Freunde sie erst einmal sofort wieder bei sich auf, was nach so langer Zeit auch nicht unbedingt selbstverständlich ist. Dass nun Livvie und Greg ein Paar sind, konnte Angie ja nicht ahnen. Er scheint aber immer noch etwas für sie zu empfinden. Und die inzwischen geächtete Kate hat einfach nur verantwortungsbewusst gehandelt - ich denke, sie könnte Angie gut bei der Therapie unterstützen.


    Wie Dani schon im Thread zum ersten Abschnitt zu der "Putzpersönlichkeit" sagte: "Sorry, es ist wirklich nicht komisch, aber so eine Persönlichkeit hätte ich doch gerne" - der Gedanke kam mir jetzt wieder bei der Persönlichkeit, die für Angie die Mathehausaufgaben gemacht hat. Leider falsch, naja, vielleicht kann man sie in die Nachhilfe schicken ;)


    Dass Angies Mutter ein Album zum Verschwinden ihrer Tochter angelegt hat, finde ich nachvollziehbar. Auch, dass sie dem Rat der Trauertherapeutin mit dem Grab gefolgt ist. Aber für Angie ist das natürlich ein Schock. Ich glaube der Mutter jedoch 100%ig, dass sie Angie nie aufgegeben hat und immer hoffte, dass doch noch ein Wunder geschieht.


    Da Erlebnisse in frühester Kindheit der Auslöser für die Persönlichkeitsspaltung sein mussten, hatte ich erst doch den Vater in Verdacht. Dass es nun Junkel Bill war, ist fast genauso schlimm. Ihr Lieblingsonkel, der ach so uneigenützig gebabysittet hat. Was für ein kranker Mensch. Er hat sich offenbar überhaupt keine Gedanken gemacht, was er damit anrichtet (denn so etwas macht jedes Kind kaputt, auch ohne Persönlichkeitsspaltung). Und dann ist sie nach 3 Jahren wieder da und er macht es gleich wieder?? Auch das Erwachsenwerden scheint bei ihm keinen Schalter umgelegt zu haben und er scheint sich sehr sicher zu sein, dass er sie auch weiterhin mit Streichhölzern und der Hölle einschüchtern kann (das ist wohl auch der Grund, warum alle Angst vor Feuer haben).


    Auch das Phänomen der multiplen Persönlichkeiten wird nun näher und sehr anschaulich erklärt. Wenn ich richtig mitgezählt hat, müsste Angie über mindestens 6 davon verfügen - Angie/Mädchen 13, Torwächterin/Großes Mädchen, Pfadfinderin, Kleine Frau, Petze und Engel (der männliche Beschützer).


    Dass die Persönlichkeiten nach und nach über das Tagebuch mit Angie Kontakt aufnehmen, wird durch die verschiedenen Schriftarten sehr gut hervorgehoben. Die Situation in den 3 Jahren in der Hütte wird etwa so dargestellt, wie ich es schon vorher vermutet hatte. Dass jemand sich einfach ein Mädchen im Wald sucht, um es als seine Frau zu halten, ist für mich unvorstellbar. Leider gibt es solche Leute wirklich...


    Nachdem ich mich erst etwas gewundert hatte, dass ausgerechnet Angies Psychologin sich so gut mit multiplen Persönlichkeiten auskennt (so alltäglich ist das Thema ja doch nicht), wird jetzt doch ein Experte hinzugezogen. Seine Art der "Therapie" halte ich aber für fragwürdig. Eine Integration der Persönlichkeiten in Angies Persönlichkeit oder einfach eine Aussöhnung zwischen ihnen wäre meiner laienhaften Meinung nach der bessere Ansatz. Man weiß nie, was zerstört wird, wenn man so im Gehirn herumexperimentiert.


    Ein kleiner skurriler Fakt am Rand: Petze verlangt nach einem Kassettenrekorder. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob die Zielgruppe des Buches (heutige Jugendliche) mit dem Gerät überhaupt noch etwas anfangen kann. Vor etwa 4 Jahren hat nämlich eine Bekannte erzählt, dass ihre (damals 11-jährige) Tochter sie gefragt hat, was das denn sei, weil sie davon in einem Buch gelesen hatte, aber gar keine Kassetten mehr kannte. Diese "Generation" müsste also jetzt um die 15 sein - genau im Zielgruppenalter. :breitgrins:


    Der Ring :entsetzt:. Wenn ich an ihn denke läuft mir wirklich ein Schauer über den Rücken. Allerdings ist der Ring der Mutter sofort aufgefallen. Vielleicht wirft sie in einem unbeobachteten Moment einen Blick hinein. Falls Angie ihn überhaupt noch einmal auszieht.


    Der Mutter ist der Ring zwar aufgefallen, aber sie scheint Angie direkt geglaubt zu haben, dass diese den Ring schon lange besitzt. Sonst hätte die Mutter bestimmt nicht so schnell eingelenkt.


    Es macht scheinbar doch etwas aus (ich weiß nicht, ob bei einer Frau weniger), denn sie "verschwindet" ja wieder. Abgesehen davon, dass es für viele Mädchen doch schwer ist zu einem Frauenarzt zu gehen ist hier noch der Verdacht einer Vergewaltigung vorhanden, da ist es meiner Meinung nach schon schlimm, wenn wieder ein Mann vor ihr steht. Wie weit sie sich erinnert ist ja den Beamten nicht klar und die Schwester setzt sich in den Hintergrund, statt ihr beizustehen, das fand ich schon ziemlich blöd. Ich hatte erwartet, dass sie neben ihr steht und mit ihr spricht oder ihr zumindest eine Form von Zuwendung gibt.


    Jein, sie verschwindet ja nicht aktiv, sondern eine der anderen Persönlichkeiten übernimmt. Denn den anderen macht es etwas aus. Angie/Mädchen 13 jedoch nicht mehr als jedem anderen 13-jährigen Mädchen beim ersten Frauenarztbesuch :zwinker:
    Aber wie oben schon gesagt, stimme ich dir zu: "grundsätzlich sollte so etwas eher von einer Frau gemacht werden".


    Ihr Vater hat Berührungsängste, kann Angie nicht ansehen und spricht kaum mit ihr. Er geht ihr aus dem Weg, nennt sie beim Vornamen, was er vor dem Verschwinden nicht tat. Ich vermute, dass bei ihm der Schmerz sehr tief sitzt. Vielleicht kann er sich deshalb nicht auf seine Tochter einlassen? Männer sind was das Zeigen von Gefühlen angeht, häufig unbeholfen und überfordert. Das wird wahrscheinlich der Grund sein, warum er so komisch reagiert.


    Ich vermute, dass er sich vielleicht tatsächlich irgendwie damit abgefunden hat, dass seine Tochter nicht mehr zurück kommt. Und dadurch hat er im Laufe der Zeit eine Mauer in sich aufgebaut, um die Gefühle zurückzudrängen. Dadurch, dass Angie jetzt wieder da ist, wird das alles wieder aufgewirbelt. Und vielleicht fühlt er sich auch irgendwie schuldig, dass er sie aufgegeben hat.



    Die Inschrift "Meiner liebsten Angela. Meiner kleinen Frau" lässt verschiedene Vermutungen in mir aufkommen. Hat der Entführer Angie als eine Art Ehefrau gehalten, die er zu ihren "Aufgaben" gezwungen hat?


    So habe ich das auch interpretiert.



    Für mich hörte es sich so an, als habe er sie gehen lassen. "Geh jetzt zurück", sagte eine Stimme. Angie spürte einen Stoß (...)" (S. 13)
    Allerdings kann es auch gut sein, dass hier eine der anderen Persönlichkeiten zu ihr sprach.


    Für mich war das ganz klar eine andere Persönlichkeit, die da sprach. Erst zerrten sie Angie in das Versteck und als sie dann 3 Jahre später freikam, schicken sie sie wieder zurück an die Oberfläche.



    Sie hat ja versucht in abzulegen, aber es fühlte sich fremd an. Sie hat den zwanghaften Wunsch, den Ring zu tragen und seine Bedeutung vor der Mutter geheim zu halten. Spricht da im Hintergrund die Ehefrau als eine der Persönlichkeiten?


    So wie coco schreibt, kam es bei mir auch nicht an. Ich hatte eher den Eindruck, dass eine der anderen Persönlichkeiten an diesem Ring hängt und ihn nicht ablegen möchte. Die Theorie mit der "Ehefrau"-Persönlichkeit klingt plausibel.



    Übrigens, was ich nicht verstehe. Wieso wird ein so junges Mädchen nicht von einer Frauenärztin untersucht. Wäre das nicht besser?


    Da Angie sich ja an nichts mehr erinnern kann, macht das für sie (das gilt nicht für die anderen Persönlichkeiten!) vermutlich keinen großen Unterschied. Aber grundsätzlich sollte so etwas eher von einer Frau gemacht werden, das würde ich auch sagen.

    Da ich das Thema des Buches so interessant fand und da es sich wirklich schnell und flüssig lesen lässt, kommen hier schon meine Gedanken zum ersten Teil.


    Vorneweg möchte ich sagen, dass ich bereits ein Buch über multiple Persönlichkeiten gelesen habe. Dieses Buch war "Aufschrei" von Truddi Chase, eine Biografie. Neben ihrer schockierenden Geschichte hat man dort auch viel Hintergrundwissen vermittelt bekommen. Wer also nach dieser Lektüre näher in das Thema einsteigen möchte, dem kann ich das eben genannte Buch nachdrücklich empfehlen. Es ist allerdings nichts für schwache Nerven.


    So, genug abgeschweift. Der erste Teil von "Scherbenmädchen" hat mir sehr gut gefallen. Schon den Titel finde ich sehr passend und sprechend gewählt.


    Angie scheint zu Beginn des Buches ein ganz normales, 13-jähriges Mädchen zu sein, dass mit seinen Freundinnen eine schöne Zeit im Pfadfinderlager erlebt. Als dann jedoch der Mann im Wald auftaucht und sie mitnimmt, taucht die Formulierung "[Er hatte] Augen, die dich mit einem fast vertrauten Hunger ansahen" (S.10) auf. Kann es sein, dass ihr schon einmal etwas Schlimmes passiert ist und dass es schon zu diesem Zeitpunkt mehrere Persönlichkeiten in ihr gab, die eine vage Erinnerung durchließen? Oder kannte Angie den Mann vielleicht?


    Was auch immer dann geschah, es muss so schrecklich gewesen sein, dass sich ihre Persönlichkeit in (laut Klappentext) 4 Teile gespalten hat. Das ist schon eine recht hohe Zahl (wenn ich mich richtig an "Aufschrei" erinnere, sind wohl 2-3 üblicher), was für mich den Schluss zulässt, dass es wohl wirklich besonders schlimm war. Das passt auch zu den Aussagen des Arztes über wiederholte Vergewaltigungen und innere Risse/Narben sowie zu den äußeren Narben.


    Um die Hauptpersönlichkeit Angie, die von den anderen Mädchen 13 genannt wird, zu schützen, haben diese sie 3 Jahre versteckt gehalten. Jetzt frage ich mich besonders: Wie konnte sie dem Mann entkommen, der sie so lange missbraucht hat? Hat sie ihn wirklich umgebracht oder hat er sie vielleicht absichtlich gehen lassen und verfolgt noch einen weiteren Plan? Weiß er, dass sie eine multiple Persönlichkeit ist? Wo war sie in der ganzen Zeit? Und wo ist der Mann jetzt (egal ob tot oder lebendig)?


    Ich vermute, die Erinnerungen werden nach und nach wiederkommen, so wie schon in den Gedankenblitzen, die Angie ab und zu hat. Momentan kommen die Erinnerungen dann, wenn die anderen Persönlichkeiten eine starke Emotion verspüren, würde ich sagen (z.B. die Erinnerung an die dunkle Augen des Mannes im Wald). Mit einer guten Therapie könnten sie diese auch nach und nach bewusst an Angie weitergeben. Das klappt aber nur, wenn sie das Gefühl haben, dass Angie davon nicht überfordert wird, denn sie wollen sie ja beschützen.


    Grundsätzlich finde ich es auch sehr hart, als mental 13-Jährige im Körper einer 16-Jährigen zu sein. Das ganze Leben drum herum hat sich weiterentwickelt, ihre Mutter ist wieder schwanger, die Freunde werden neue Freunde gefunden haben... gerade zwischen 13 und 16 passiert ja so vieles. Das wird schwer für Angie, sich da einzufinden.


    Sehr gruselig finde ich auch den Ring mit der Gravur. Den hat sie doch bestimmt von dem Mann bekommen. Als Zeichen dafür, dass sie (immer noch) sein Besitz ist? Wieso legt sie ihn dann aber nicht ab?


    Fragen über Fragen und ich bin gespannt, wie es im "Wir"-Teil weitergehen wird. Der Schreibstil gefällt mir auf jeden Fall sehr gut und ich finde es toll, dass so ein besonderes Thema in einem Jugendbuch aufgegriffen wurde.

    kaluma: Du darfst es definitiv innerhalb deiner Leihfrist mehrfach runterladen. Das einfache Recht ergibt sich daraus, dass es nur auf einer Adobe ID genutzt werden kann. Das liegt aber schon an der technischen Beschränkung, da kannst du also gar nichts falsch machen :smile:
    Wenn du z.B. das eBook einmal herunterlädst und dann versehentlich löschst, darfst du es innerhalb der Frist natürlich noch einmal herunterladen. Durch das erste Öffnen ist es auf deine Adobe ID festgelegt.
    Du hast quasi ein einfaches Recht, dass aber den mehrfachen Download nicht ausschließt.


    Jetzt hatte ich heute im Auto nur den ersten Reinfall - die Dateien lassen sich per Stick gar nicht abspielen.
    Das war ein langweiliger Arbeitstag, musste den ganzen Tag Musik hören.


    Nope, Onleihe-Hörbücher gehen nicht übers Autoradio.
    Deshalb schrieb ich "wenn du Hörbücher sowieso am Computer hörst" :zwinker:
    Onleihe-Hörbücher sind kopiergeschützt und damit nur auf DRM-10-Fähigen Geräten abspielbar. Eine Liste findest du hier.
    Ich habe z.B. einen solchen MP3-Player und schließe den dann an mein Autoradio an, dann kann ich auch unterwegs hören (oder natürlich über den Player direkt).


    Ein zweites Mal heruntergeladen habe ich das Buch jetzt nicht und will es auch nicht, denn eigentlich darf ich es ja nur einmal nutzen.


    Du darfst es so oft nutzen, wie du willst. Innerhalb der Leihfrist auf bis zu 6 Geräten. Und du darfst es so oft ausleihen, wie du willst. :winken:

    Wenn ihr solche Fehler bemerkt, meldet die am besten direkt bei eurer Onleihe (auf der Onleihe-Seite unter Kontakt das Formular nutzen).
    Dann können die Bibliotheksmitarbeiter solche Fehler direkt an die Firma divibib weitergeben!


    Das Userforum ist zwar auch nicht schlecht, aber eben doch eher für User :zwinker:
    Wenn also schnell etwas passieren soll, ist eure Onleihe der richtige Ansprechpartner.