Beiträge von Violetta

    "Ein Ort für die Ewigkeit" ist nicht aus der Tony Hill-Carol Jordan-Reihe, sondern ein eigenständiges Buch, wie ja auch das "Echo einer Winternacht".


    Hier die Inhaltsangabe von Amazon:
    Winter 1963 im tiefsten Nordengland. Inspektor George Bennett hätte längst zu Hause sein sollen. Doch da er neu im Amt ist, nimmt er auch die letzte Vermisstenanzeige mit Eifer auf. Die 13-jährige Alison ist verschwunden. Bald deutet alles darauf hin, dass das Mädchen vergewaltigt und ermordet wurde. Und zwar von ihrem Stiefvater, dem Gutsherrn des Dörfchens Scardale. Die Leiche bleibt unauffindbar. Dennoch gelingt es dem ehrgeizigen Inspektor, den Gutsherren zu überführen. Er wird, obwohl er bis zuletzt seine Unschuld beteuert, zum Tode verurteilt. 35 Jahre später: Die Journalistin Catherine Heathcote möchte ein Buch über den mysteriösen Mord von Scardale schreiben. Kaum ist das Werk fertig, verbietet Bennett die Veröffentlichung. Etwas, scheint es, hat ihn restlos ver- und zerstört. Catherine macht sich erneut auf Spurensuche -- und entdeckt die Geschichte hinter der Story.


    Meiner Ansicht nach ist "Das Lied der Sirenen", also der erste Band, der spannenste der Hill-Jordan-Reihe. Ich war froh, dass ich ihn zufällig als ersten gelesen hatte, weil einige der Probleme, die in den späteren Bänden zwischen Tony und Carol auftauchen, unmittelbar auf den ersten Fall zurückgeführt werden können.


    Violetta

    @ Valentine, ich habe das Buch gelesen und den Film gesehen und kann dies nur bestätigen.


    Aus dem Klappentxt:
    Im Mittelpunkt dieses magischen regreifenden Romans steht Pelagia, die schöne eigenwillige Tochter des Arztes auf der kleinen Insel Kephallonia im Ionischen Meer, die sich zwischen zwei Männern entscheiden muss: Madras, dem Fischer, der die Delphine aus der Tiefe des Meeres hervorzulocken vermag, und Antonio Corelli, Offizier der italienischen Besatzungstruppen, der die Frauen und die Musik mehr liebt als den militärischen Drill.


    Leider macht der Klappentext genau dasselbe, das ich auch dem Film vorwerfe: Er verkleinert das Buch auf eine Romeo-und-Julia-Geschichte, die auf der Leinwand - vor allem mit zwei beliebten Schauspielern wie Cage und Cruz in den Hauptrollen - sehr romantisch und herzbewegend daherkommt. Aber das Buch ist mE in erster Linie ein Roman über die Sinnlosigkeit des Krieges und der Feindschaft zwischen Völkern. (Insofern greift de Bernières das Thema des "Don Emmanuel" wieder auf.) Die Liebesgeschichte ist Teil des geschichtlichen Hintergrundes, der beim zweiten Weltkrieg beginnt und weitere ca. 30 Jahre umfasst.
    Was ich schon bei dem ersten Buch sagte, ist auch hier wieder spürbar: Die leichte Hand, mit der der Autor erzählt, und die wunderbar ironisch-detaillierten Charakterzeichnungen.


    Ich habe "Corellis Mandoline" zuerst gelesen, und später "Don Emmanuel", den Erstling des Autors. Wer nicht unbedingt Wert darauf legt, Bücher in der Reihenfolge ihres Entstehens zu lesen, empfehle ich "Corellis Mandoline" auch zuerst. Die Personenzahl ist überschaubarer, ebenso wie die Handlung, und auch der geschichtliche Hintergrund dürfte uns präsenter sein.


    Ein absolut großartiges Buch!


    Violetta

    "Der zufällige Krieg des Don Emmanuel" habe ich gelesen.


    "Der zufällige Krieg des Don Emmanuel" bricht aus, als die hochmütige Dona Constanza anordnet, dass der Fluss, der den ganzen Ort mit Trinkwasser versorgt, von den Dorfbewohnern umzuleiten sei, um ihren Swimmingpool vor dem Austrocknen zu bewahren. Bernieres' brillanter Erstling handelt vom Leben, der Liebe und der Politik in Lateinamerika.
    (laut Amazon)


    Aber das Buch ist wesentlich vielschichtiger und erzählt wesentlich mehr Geschichten als diese relativ willkürlich herausgegriffene Episode.
    De Berniéres schildert ein fiktives südamerikanisches Land, in dem er all das zusammenfasst, was man aus verschiedenen Ländern des Kontinents kennt: Revolutionen und Gegenrevolutionen, wirtschaftliche Ausbeutung, Bauern, die um ihr Land und ihre Ernte kämpfen, Militärs, die Folterungen anordnen und Menschen verschwinden lassen, usw.


    Der Autor verwebt die Einzelschicksale praktisch zu einem großen Bild, in dem alle Möglichkeiten menschlichen Fühlens und Handelns geschildert sind, angefangen von der großen Liebe bis zu unvorstellbar brutalem Hass. Was das Buch vor allem groß macht: Dass der Autor mit leichter Hand erzählt, auch die furchtbarsten Folterungen, ohne ins Seichte abzugleiten, und ohne dass er das Tun seiner Figuren bewertet.


    Keine leichte Lesekost, aber eine gute und bewegende. "Der rote Hund" kenne ich nicht.


    Violetta

    Neben anderen (z.B. Corellis Mandoline) ist es m.E. auch bei diesem Buch so, dass sich Hollywoods Filmindustrie einen Teil (und nicht den wichtigsten) herausgegriffen hat, um eine tränenreiche Love-Story daraus zu machen.


    Mir hat, wie auch im Beispiel Corellis Mandoline, das Buch sehr gut gefallen, und vom Film war ich enttäuscht.


    Ich habe das Glück, diese Ausgabe zu besitzen.


    Violetta

    Mich hat Die Macht des Zweifels von Jodi Picoult geschockt.


    Darum geht es: Nina Frost ist als Staatsanwältin auf Kindesmissbrauch und sexuelle Gewalt spezialisiert. Als ihr eigener Sohn missbraucht wird, weiss sie, was in dem Gerichtsverfahren auf ihn zukommt und nimmt das Recht in die eigene Hand. Sie tötet den mutmaßlichen Täter. Allerdings stellt sich heraus, dass er unschuldig war, und auf Nina wartet ein Prozess wegen Mordes.


    Hätte Nina im Affekt gehandelt, so hätte ich die Geschichte vielleicht nachvollziehen können. Aber sie hat die Tat geplant.
    Am schlimmsten: Nicht die Selbstjustiz an sich wird in dem Buch in Frage gestellt, sondern nur das Problem, dass Nina den Falschen erwischt hat. Es wird so dargestellt, als habe sie durchaus das Recht, den Missbraucher ihres Sohnes zu töten, und als sei ihr dabei eine Art "Missgeschick" passiert.


    Der Schluss allerdings setzt dem Ganzen erst richtig die Krone auf.


    Zitat

    Der tatsächliche Kinderschänder wird von Ninas Ehemann ermordet. Er hat es aber so schlau angestellt, dass ihm niemand auf die Schliche kommen wird, und er hat damit seine kriselnde Ehe gerettet

    .


    Über das eher merkwürdige amerikanische Rechtssystem kann man sich dann nur noch am Rande aufregen. :grmpf:


    Violetta

    Eine Ergänzung zu "Jane Eyre" ist Jean Rhys' Buch "Sargassomeer". Es ist eigentlich die Vorgeschichte zu Brontes Roman.


    Die Inhaltsangabe (von Amazon kopiert) ist nur für diejenigen, die Brontes Roman noch nicht gelesen haben, ein Spoiler.


    Zitat

    Der Roman "Sargassomeer" hat einen historischen Hintergrund. Es ist die in drei Kapiteln erzählte Geschichte der ersten Mrs. Rochester, der wahnsinnigen, aus Westindien stammenden Ehefrau aus Charlotte Brontës Roman "Jane Eyre". Die Handlung spielt um 1830 nach Abschaffung der Sklaverei in den britischen Kolonien und jenseits des Meeres in England und erzählt vom Verlust und der Leidenschaft


    Violetta

    DAS TUT GUT!


    Ich danke allen Coelho-Antifans. :bussi:
    Jetzt weiss ich, dass es nicht an mir liegt, seine Weisheiten und tief ergreifenden Gefühle nicht verstanden zu haben. So argumentieren die Fans nämlich gern.


    Aber: "Der Alchimist" ist nicht das schlimmste seiner Bücher. "Elf Sekunden" ist der absolute Tiefpunkt, dicht gefolgt von "Der Zahir".


    Violetta

    "Bruder Cadfael und das Geheimnis der schönen Toten" (im Doppelband mit "BC und die schwarze Keltin") war einer der wenigen Bände, die ich noch nicht kannte.


    Inhaltsangabe:
    Beim Pflügen eines neuerworbenen Ackers finden die Mönche der Abtei Shrewsbury die Leiche einer Frau, die schon mehrere Jahre in der Erde gelegen hat und deshalb auf Anhieb nicht zu identifizieren ist. Aber bis vor wenigen Jahren lebte auf diesem Land ein Töpfer mit seiner Frau. Der Töpfer ist inzwischen Mönchskollege von Cadfael.


    Dass man nicht behaupten kann, Cadfael-Romane würde vor Spannung bersten, wusste ich ja. Aber dass sie entsetzlich langweilig sein können, war mir neu. Jedenfalls: Die Handlung reichte nicht ganz für ein Buch, und so hat sie Autorin sehr viel unnötige Passagen und Geschichtchen drumherum gebaut. Cadfael und seine Stärken kommen praktisch nicht zum Zug, und die Lösung finde ich sehr unbefriedigend.


    Wenn jemand diesen Roman als ersten der Cadfael-Bände liest und danach keine Lust auf weitere hat, könnte ich es als Fan der Reihe sogar verstehen.


    Violetta

    @ finsbury, leider nicht.


    Inhaltsangabe von Amazon:
    Nur wenige Wochen nachdem Diane Thiberg einen kleinen Jungen adoptiert hat, geht ihre Welt in Flammen auf: Der fünfjährige Lucien wird bei einem Autounfall schwer verletzt, ein geheimnisvoller Arzt wird nach einem rettenden Eingriff kaltblütig ermordet und schließlich stellt sich heraus, dass der Unfall ein Attentat war. Die Polizei ist ratlos.
    Bald schon hat Diane es satt, fremden Mächten hilflos ausgeliefert zu sein und beschließt, den Vorfällen selbst auf den Grund zu gehen. Sie kommt einer großangelegten Verschwörung auf die Spur, die mit parapsychologischen Experimenten in Russland und dem größten Kernfusionsreaktor der Welt in Zusammenhang steht. Damit ihr Sohn eine Zukunft hat, muss sie ihren allgegenwärtigen und unsichtbaren Feinden zuvorkommen. Aber sie hat nicht damit gerechnet, dass sie gegen übernatürliche Mächte antreten muss.


    Das Buch beginnt sehr gut wie ein "normaler" spannender Thriller, aber der zweite Teil und die Hintergründe des Geschehens um Lucien driften zu sehr ins Paranormale ab. Das Ganze wird dann noch mit Atomforschung verknüpft.
    Wer Thriller mit übernatürlichen Lösungen mag, dem wird das Buch gefallen. Ich mag sie nicht.


    Violetta

    Ich besitze einige Bücher über und mit expressionistischer Lyrik. Leider sind die meisten nur noch gebraucht oder antiquarisch zu bekommen, so z.B. dieses :
    http://www.amazon.de/exec/obid…1_0_2/028-5906841-2180562
    "Lyrik des expressionistischen Jahrzehnts. Von den Wegbereitern bis zum Dada. Mit einer Einleitung von Gottfried Benn". Erschienen im März 1963 bei dtv. Es ist nach verschiedenen Autoren sortiert.


    Oder:
    "Museum der modernen Poesie eingerichtet von Hans Magnus Enzensberger". (96 Autoren aus 20 Ländern mit Biographien im Anhang) Ich kann nur von der alten Ausgabe von 1964 sprechen, aber sie ist wohl inzwischen überarbeitet und mit einem neuen Nachwort versehen wieder verlegt worden. Hier sind die Gedichte nach Themen sortiert (Augenblicke. Ortschaften. Gräber. Meere. Zeitläufe. u.a.).


    Violetta

    Zitat von "Valentine"


    Am Ende des Films fehlte für mich eine logische Erklärung komplett, was ich superschade fand, weil der Film an sich sehr spannend gemacht und toll besetzt war.


    Irgendwann im letzten Drittel nimmt der Film eine völlig andere Wendung als das Buch. Vom Ende des Buches war ich, wie gesagt, nicht begeistert, aber es war um einiges passender als das des Films.


    Wer also den Film schon gesehen hat, kann ruhig das Buch lesen. Zwar weiss man ein paar Dinge dann schon - vor allem, was es mit dem zweiten Fall des Kindergrabes auf sich hat - aber dennoch bietet es noch genug Spannung.


    Violetta

    Granges bekanntestes Buch ist wohl "Die purpurnen Flüsse", das auch verfilmt wurde. Zwar nicht werkgerecht, dafür aber mit Jean Reno :herz:


    Hier eine kurze Inhaltsangabe von Amazon:
    In der kleinen Universitätsstadt Guernon nahe Grenoble wird die grausam zugerichtete Leiche des Bibliothekars Rémy Callois entdeckt. Der ermittelnde Kommissar glaubt zunächst an einen Ritualmord, bis ganz in der Nähe ein weiterer Toter gefunden wird: der Krankenpfleger Philippe Sertys. Gezielt gelegte Spuren haben die Polizei zu ihm geführt. Zur gleichen Zeit versucht ein Inspektor in einem französischen Provinznest, das rätselhafte Verschwinden eines zehnjährigen Schülers aufzuklären. Als sich herausstellt, daß beide Kriminalfälle in Zusammenhang stehen, beginnt eine fieberhafte Spurensuche. Bald ist klar, daß die zwei Toten keineswegs unschuldige Opfer waren, und die ”purpurnen Flüsse” erweisen sich als Chiffre für ein furchtbares Verbrechen ...


    Ich fand das Buch ungeheuer spannend und gut aufgebaut; der Autor wechselt ständig zwischen den beiden Fällen, was die Spannung vorantreibt, bis der Zusammenhang offenbar wird. Allerdings: Den Schluss fand ich furchtbar. An den Haaren herbeigezogen und völlig unglaubwürdig.


    Violetta

    @ dubh, dass "Der Duft des Bösen" (warum hat man nicht den englischen Titel "Der Rottweiler" gelassen?) leider die Erwartungen an die Autorin enttäuscht, habe ich schon von verschiedenen Seiten gehört.


    Ich warte auf das Taschenbuch - oder meine Bücherei - denn 19,90 Euro ist viel Geld, wenn das Buch eine Enttäuschung ist.


    Schade, denn die Inhaltsangabe hört sich sehr gut an:
    Eine schreckliche Mordserie erschüttert die Londoner Öffentlichkeit. Soeben ist bekannt geworden, dass bereits eine dritte junge Frau erdrosselt aufgefunden wurde. Der Täter behält von seinen Opfern immer einen persönlichen Gegenstand – offenbar als Souvenir. Als sich bei einer der Ermordeten eine Bisswunde im Nackenbereich findet, hat die Boulevardpresse ihre Schlagzeile: Ab sofort heißt der unheimliche Mörder nur noch »der Rottweiler« … Eigentlich wollte Inez Ferry lediglich das Schaufenster ihres kleinen Londoner Antiquitätenladens neu dekorieren. Da entdeckt sie inmitten ihrer Auslagen ein silbernes Kreuz, das tags zuvor noch nicht da gelegen hat. Aber Inez hat den Anhänger schon einmal gesehen – auf einem Fahndungsfoto der Polizei: Ein solches Kreuz soll der mysteriöse Frauenmörder seinem letzten Opfer abgenommen haben. Inez wird von Entsetzen gepackt: »Der Rottweiler« muss in ihrem Laden gewesen sein! Ist er etwa einer ihrer Kunden – oder gar einer der Mieter aus den Wohnungen über ihrem Geschäft? Doch »der Rottweiler« befindet sich längst auf seinem Weg in den Abgrund. Denn jemand hat seine Identität aufgedeckt und beginnt, die grausame Bestie zu erpressen … (Von Amazon)


    Violetta

    Heute morgen habe ich das Buch fertig gelesen. Mein Eindruck ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite war die Idee "Schafskrimi" originell, auch die Art, Menschen quasi aus Schafsaugen zu betrachten. Die einzelnen Schafe, ihre Eigenarten und ihre Namen gefielen mir auch gut.


    Aber so richtig fesseln konnte mich das Buch nicht; es enthielt einige langweilige Passagen. Die Sprache wirkte stellenweise konstruiert und geschraubt und liess eine Art Selbstverliebtheit der Autorin in ihren vermeintlich originellen Stil erkennen.


    Meine Meinung: Ein netter Lesespaß, nicht mehr und nicht weniger.


    Violetta