Scott Westerfeld: Leviathan - Die Geheime Mission
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Inhalt
Die Welt am Vorabend des 1. Weltkriegs zwischen Maschinisten und Darwinisten.
Nach der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajevo, muss sein illegitimer Sohn Aleksandar mitten in der Nacht die Flucht ergreifen. Nur von einer Handvoll loyaler Militärs begleitet, in einem mechanischen Läufer, gejagt von den eigenen Leuten, ist er auf dem Weg in die neutrale Schweiz.
Deryn, die von ihrem Vater eine unglaubliche Leidenschaft für das Fliegen mitbekommen hat, muss sich als Junge verkleiden, um in den Dienst aufgenommen zu werden. Es gelingt ihr, auf die Leviathan zu gelangen, einem gewaltigen fliegenden Kriegsschiff, teils Maschine, teils genetischen Kreuzung der verschiedensten Tierarten.
Obwohl sie auf eigentlich verschiedenen Seiten dieses drohenden Krieges stehen, müssen sie zusammenarbeiten, um gegen ihre Feinde bestehen zu können.
Meine Meinung
Aleksandar ist der Sohn eines Herzogs und das kommt auch in seinem Verhalten durch. Eine gewisse Arroganz ist durchaus vorhanden, was ihn jedoch sehr sympathisch macht, ist die Tatsache, dass er bereit ist, zu lernen und recht schnell die Unzulänglichkeiten seiner Erfahrungen begreift. Durch sein unbedachtes Verhalten bereitet er manchmal mehr Probleme als dass er hilft, aber seine Handlungen sind immer nachvollziehbar und seine Schwächen angenehm menschlich.
Deryn ist von Anfang an sympathisch und glücklicherweise nimmt das Thema ihrer Verkleidung nur einen relativ geringen Teil der Aufmerksamkeit in Anspruch. Der weit größere Teil wird dazu genutzt, dem Leser das Wesen der Darwinisten näher zu bringen, die für alle Bedürfnisse entsprechende Tiere schaffen, so zum Beispiel Kampffledermäuse, das Nutzen von Glühwürmchen als Licht usw.
Die Handlung ist spannend geschrieben und hält den Leser bis zum Ende in ihrem Bann. Trotz des Prädikats "Jugendbuch" handelt es sich um die Geschichte eines Krieges, so dass auch Verletzungen und Tod nicht unterschlagen werden. Die Reaktionen der Hauptpersonen und ihr Verhalten in Gefahrensituationen ist nachvollziehbar und entspricht dem Charakter, als der sie präsentiert werden.
Sprachlich ist das Buch angenehm und flüssig zu lesen. Lediglich die Kapiteleinteilung fand ich etwas störend. Immer zwei Kapitel am Stück pro Hauptperson? Da hätte es ein längeres auch getan.
Obwohl es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, kann dieser erste Teil durchaus auch für sich allein als abgeschlossen gelten. Das erste Abenteuer ist überstanden, die Personen und die Welt sind vorgestellt, nun auf zu den nächsten Geheimnissen und Gefahren.
Rein optisch ist der Roman ein Traum. Sowohl das Cover und die innen angebrachten, farbigen Weltkarten, als auch die zahlreichen Zeichnungen im Buch selbst können auf ganzer Linie überzeugen. Gerade bei den faszinierenden Geschöpfen der Darwinisten und den technischen Geräten der Maschinisten lassen die Zeichnungen noch mehr in die Geschichte eintauchen.
Interessant fand ich persönlich auch den kurzen Anhang, in dem beschrieben wird, welcher Teil der Geschichte der historischen Realität entspricht und wo Abweichungen stattfanden.
Insgesamt gebe ich dem Buch für unterhaltsame Lesestunden.
Update Juni 2012:
In Hinblick darauf, wie ich mittlerweile meine Benotungen versuche zu vergeben, ist 3,5 eindeutig zu hoch angesetzt. Deswegen habe ich auf 3 runterkorrigiert.