Beiträge von Derwo

    Hallo miteinander,


    ich bin tatsächlich auch noch da. Eigentlich wollte ich ja nur bis Samstag stillhalten, aber da ich im Buch doch ein wenig vorgeprescht war, hielt ich mich vorerst zurück. Aber jetzt, wo Tina so eine unglaubliche Aufholjagd hinlegt, kann ich mich wohl mal wieder zu Wort melden. :zwinker:


    Vorhin habe ich Kapitel 43 beendet. Das heißt, mir fehlen noch etwa 125 Seiten, und es geht allmählich dem Höhepunkt der Geschichte entgegen. Wie der dann allerdings ausfallen mag, kann ich mir noch nicht ausmalen. Collins Absichten scheinen zwar klar zu sein, doch die Droods und seines Gefolges liegen für mich weiterhin im Verborgenen. Da scheint mir jedenfalls noch etwas anderes dahinterzustecken, als nur die Aufzeichnung seiner religiösen Riten durch einen der berühmten Autoren.


    Das größte Fragezeichen in der Geschichte ist für mich momentan Dickens. Zwar scheint es, dass er ähnliche Pläne schmiedet wie Wilkie, um sich dem Einfluss Droods zu entziehen, doch das passt für mich nicht ins Bild, das ich von ihm habe. Collins würde es zwar nicht gerne hören, aber mir erscheint Dickens einfach zu clever und gerissen, als dass er sich zu einer solchen Tat treiben ließe - im Gegensatz zum, zusätzlich noch vom Neid zerfressenen Wilkie Collins. (Sorry, Wilkie.)


    Herzlich Willkommen im Club Yanni.


    Ich hoffe, ihr habt ein geräumiges Vereinsheim für euren Club zur Verfügung. Ihr werdet noch ordentlich Zulauf bekommen. :zwinker: :breitgrins:


    In mir brennt die Frage, ob Wilkie Collins tatsächlich von dem Schlag war, wie er von Dan Simmons präsentiert wird. Sollte das alles nur dichterische Freiheit sein, würde es mich nicht wundern, wenn der echte Wilkie bald aus dem Grab steigt und Dan Simmons verklagt, bis ihm nur noch Flusen aus dem Geldbeutel fallen.



    @ Derwo
    Geht's nach London? :breitgrins: Schöne Tage für dich!


    :breitgrins: Nee, London hatte ich dieses Jahr schon geschäftlich. War folglich noch schlimmer als in der Unterstadt... :breitgrins:



    Viele Grüße
    Derwo


    Das ist also nicht wirklich absichtliches Herabwürdigen. Er ist ja nicht gezwungen, sich über die berufliche Zusammenarbeit hinaus mit Dickens abzugeben, trotzdem sucht er immer wieder den Kontakt.


    Das sehe ich mittlerweile genau so. Zwischen den beiden mag eine gewisse Konkurrenz herrschen, wie sie bei zwei Künstlern im selben Metier wohl unvermeidlich ist, aber ich habe keinen Zweifel an Collins Freundschaft und Loyalität zu Dickens. Dieser hat ihn in den Kapiteln 4 - 6 in so manche Extremsituation geführt, die Collins auf sich nahm, obwohl er sich hätte anders entscheiden können (besonders sein Verbleiben am unterirdischen Fluss am Ende von Kapitel 6).


    Die Kapitel 4 - 6 waren in meinen Augen wirklich großartig. Die Beschreibung der zwielichtigen Viertel Londons, und wie die Stadt unter ihrem Dreck und ihren Toten zu versinken droht, hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Spannung schnellte natürlich steil nach oben, als sich abzeichnete, dass Drood wohl tatsächlich existiert und ihm das Duo bereits dicht auf den Fersen ist. Umso größer war natürlich die Enttäuschung, als man mit Collins alleine am Fluss zurück gelassen wurde und sich Dickens alleine auf zu Drood machte. :grmpf:


    Aber ich gebe es zu: An der Stelle konnte ich unmöglich aufhören. Mittlerweile bin ich am Ende von Kapitel 10 angekommen, halte mich aber mit weiteren Äußerungen zurück. :zwinker:


    Ach ja: Morgen verabschiede ich mich in einen kleinen Kurzurlaub. Deswegen werde ich mich erst frühestens am Samstag wieder melden. Aber ich bleib auf jeden Fall dran. Bis dahin wünsche ich euch noch viel Spaß!


    Viele Grüße
    Derwo

    Hallo miteinander,


    gestern habe ich die ersten drei Kapitel von Drood zu Ende gelesen. Leider komme ich erst heute dazu, meine ersten Eindrücke zu schildern. Auf jeden Fall kann ich Mina schon mal zustimmen: Dieses Buch bei 30 Grad im strahlenden Sonnenschein zu lesen, erschien schon ein wenig seltsam. Trotzdem taten die äußeren Einflüsse der Atmosphäre keinen Abbruch. (Außerdem wurde das Wetter mit ordentlichen Schauern ganz schnell "englischer". :breitgrins:)


    Kapitel 1
    Bei den etwa 950 Seiten hatte ich mich schon darauf gefasst gemacht, eine ganze Weile auf das Zugunglück und den Auftritt Droods warten zu müssen. Aber Simmons lässt ihn dann schon nach noch nicht mal zwanzig Seiten auf den Leser los, wofür ich ihm echt dankbar bin. Nicht dass mich die kurze Einführung über Dickens Liebesleben gelangweilt hätte- ganz im Gegenteil -, doch das Erscheinen Droods fand ich einfach großartig unheimlich. ("Nach Limehoussse. Whitechapel.[...]Mint und andere Rookeryssss.") Ich würde sagen, dass mich das Buch von da an hatte.
    Ob Drood eine reale Person ist? So wie Drood sich über die Unglücksstelle bewegte und offenbar nur von Dickens bemerkt wurde, tippe ich eher auf nein. Und dann scheinen die beiden Hauptfiguren ja auch sehr dem Opium zugeneigt... Wilkies Eröffnungsrede nach, befürchte ich aber, dass wir auch 900 Seiten später auch keine Gewissheit haben werden.


    Kapitel 2
    Mina hat schon Recht. Sonderlich sympathisch wirkte der Erzähler Wilkie Collins bisher nicht und Charles Dickens kommt noch schlechter weg. Aber in Kapitel 2, in dem sich die beiden nach dem Zugunglück zum ersten Mal wiedersehen, können sie beide bei mir schon Sympathiepunkte machen.
    Dickens fährt offensichtlich voll auf Hypnose ab. Ich würde ja fast wetten, dass sich mesmerisieren und der Konsum von Laudanum nicht sonderlich gut vertragen und den ein oder anderen (mehr oder weniger) lustigen Effekt hervorrufen könnten.


    Kapitel 3
    Hier hatte sich für mich eine kleine Länge eingeschlichen. Wilkies Ausführungen zu seinem und Dickens gemeinsamen Theaterstück "The Frozen Deep" ließen mich (Achtung, Wortspiel!) kalt. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, Simmons wollte hier ein wenig Werbung für seinen Vorgängerroman "Terror" machen, der ja auch die verschollene Franklin-Expedition thematisiert. Aber wir haben es ja noch verdammt früh im Buch. Sollte das später noch einen größeren Sinn ergeben, so sei es ihm verziehen. (Und wenn sich das Buch einfach weiter auf dem bisherigen Niveau hält, dann auch.) :zwinker:
    Kapitel 3 endet dann mit einem riesigen Fragezeichen. Wer wohnt denn da auf Wilkies Treppe? Hat er Gespenster zu Hause oder hat ihm da jemand was ins Laudanum getan? :zwinker:




    Viele Grüße
    Derwo

    Wenn in der Runde noch Platz für einen Frischling ist, würde ich auch gerne noch einsteigen. :zwinker:


    Ich hatte mir schon vor einiger Zeit vorgenommen, "Drood" anzupacken, aber da ich bisher noch nichts von Simmons gelesen habe, bin ich doch immer wieder vor den knapp 1000 Seiten zurückgeschreckt. Eine Leserunde sollte da doch helfen, am Ball zu bleiben, und wäre für mich auch direkt 'ne interessante Erfahrung hier im Forum.


    Gruß
    Derwo