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Ich finde es einfach wichtig, dass aus einer Rezension hervorgeht, ob das Buch dem Leser einfach nur nicht gefallen hat, oder ob er es tatsächlich schlecht fand.
In letzterem Fall hätte ich vielleicht schon ein größeres Problem, denn das würde bedeuten, ich müsste von meinem hohen Ross heruntersteigen und die Rezi mal möglichst objektiv analysieren. Und wenn ich dahinterkäme, dass die Kritikpunkte Hand und Fuß haben, müsste ich mir womöglich eingestehen, dass ich mit dem Buch tatsächlich Sch... fabriziert hätte. Das wäre natürlich bitter, aber ich vermute, es wäre mir eher unheimlich peinlich, als dass ich sauer auf den Rezensenten wäre.
Und dann gibt es natürlich noch die dritte Art von negativen Meinungen - nämlich die völlig unbegründeten, einfach in den Raum geworfenen. Sowas würde mich wohl ärgern und vielleicht auch etwas beschäftigen, aber im Prinzip kann man das als Autor getrost an sich abperlen lassen, denke ich.
Einen auf beleidigt machen finde ich aber immer blöd, auch im richtigen Leben.
Na ja, "objektiv schlechte" Kritiken, die man also mit Zitaten oder anderen Hinweisen (schlecht lesbare Type oder so) "beweist", können auch subjektiv verstanden werden.
Der Autor kann immer sagen "das hast du falsch verstanden!" und andere können es natürlich genau gegenteilig empfinden (vielleicht mag jemand kleine Schrift etc.).
Ich habe mal ein Buch gelesen, das teilweise orange Seiten mit blauer Schrift hatte - ich hatte Augenschmerzen und echte Probleme, mich auf den Text zu konzentrieren.
Alle anderen Leser, die sich dazu geäußert haben, fanden die Farbgebung fantastisch.
Nun weiß ich ja nicht, ob sich nur die Fans der Farbgebung geäußert haben.
Ich finde es aber sehr schade, dass scheinbar immer mehr Autoren direkt oder indirekt durch Freunde oder Fangemeinde Einfluss auf die Rezis nehmen, so dass schlechte gelöscht, kommentiert oder gar per Anwalt "verfolgt" werden und dann unwissende Leser das Buch kaufen und enttäuscht werden (weil es nicht das war, was sie nach den ganzen guten Kritiken erwartet hätten).
Es gibt immer noch viele nebenberufliche Autoren.
Gerade die, sollte man meinen, könnten doch offen sein für objektive und subjektive Kritik und auch mal sachlich darüber nachdenken, ob sie vielleicht in der zweiten Auflage etwas verbessern könnten (missverständliche Formulierungen, Schrifttype oder wie oben Farbgebung).
Wenn nun aber Rezensionen von (der Angst vor dem (Anwalt der) den Autoren) beeinflusst werden, kann man ja gar keiner öffentlichen Rezension mehr trauen.
Das würde bei mir dazu führen, weniger Bücher zu kaufen, auf keinen Fall mehr solche, auf die ich durch Rezis aufmerksam wurde.
Auch muss man sich fragen, wie die Einflussnahme der Autoren auf Rezensionen die Autoren beim Lesen/ bei der Bücherwahl beeinflusst.
Die dürften dann ja auch keiner guten Rezension mehr trauen?!
LG von
Keshia