Beiträge von knödelchen

    So, ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich nun dank freiem Osterwochenende auch (endlich :redface:) fertig geworden bin.
    Die gesamte Beschreibung des Urlaubs in Balbec, aber besonders die letzten Szenen mit den jungen Mädchen fand ich sehr amüsant und kurzweilig zu lesen. Albertine, die ja wohl noch eine sehr bdeutende Rolle in der "Recherche" spielen wird, ist ohne Verabschiedung und ganz kurzfristig abgereist. Ich bin gespannt, wann und unter welchen Umständen die beiden sich wiedersehen.

    Hallo Doris,


    da ich ja mit dem 2. (bei meiner Ausgabe 3.) Band noch nicht fertig bin und ich zwischen dem 2. und 3. Band vielleicht doch gerne auch mal wieder etwas anderes lesen würde, wäre mir eine Pause bis zur nächsten Leserunde schon ganz recht.


    So, jetzt mach ich aber gleich den Laptop aus und widme mich der "Mädchenblüte", damit da mal wieder etwas vorangeht :zwinker::leserin:


    Viele liebe Grüße
    knödelchen

    Das ist natürlich schade, dass hier anscheinend der Übersetzter das Buch so verhunzt hat :grmpf:.
    Aber interessant zu erfahren, dass der Roman im Original eine ganz andere Stimmung aufbaut und auch die Personen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Reneé als sympathisch zu bezeichen wäre mir nämlich niemals in den Sinn gekommen...

    Hallo ihr Lieben :winken:,


    leider bin ich in der letzten Woche gar nicht zum Lesen gekommen, ich habe aber jetzt Urlaub und bin sehr zuversichtlich, dass ich "Im Schatten junger Mädchenblüte" dann auch beenden werde.
    Im Moment bin ich an der Stelle, an der Marcel sich mit Saint-Loup anfreundet und Bloch in Balbec auftaucht.


    Ich hoffe ih darf trotz meiner Leselangsamkeit bei der nächsten Leserunde wieder mitmachen :redface:?


    Viele Grüße
    knödelchen


    Das Alter interessiert mich schon, weil ich mir dann ein besseres Bild der einzelnen Figuren machen kann. Aber hier ist es schwer einzuschätzen


    Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie alt Marcel ist. Ich hatte ihn viel jünger und gänzlich unerfahren eingeschätzt und gedacht, sein Gerangel mit Gilberte sei sein erstes erotisches Erlebnis - und dann lese ich von seinen Bordellbesuchen und seinen Erfahrungen mit seinen Cousinen. Und wie Doris schon erwähnt hat, lässt er sich von seinen Eltern Theaterbesuche und Urlaubsreisen verbieten, bewegt sich aber relativ selbstverständlich auf Odettes Empfängen.
    Er muss also schon mindestens 17 oder 18 Jahre alt sein.



    Außerdem hat er sich mit Gilberte überworfen, er besucht sie nicht mehr, er besucht nur noch Odette, um den Abschied sozusagen "in Maßen" vonstatten gehen zu lassen. Es war nämlichs Marcels eigene Entscheidung, die Beziehung zu Gilberte abkühlen zu lassen. Es muss irgendetwas vorgefallen sein


    Ich hätte seinen Entschluß, Gilberte nicht mehr zu sehen und so zu tun, als läge ihm nichts mehr an ihr, als Versuch interpretiert, durch eben seine Abwesenheit ihr Interesse an ihm wieder zu wecken. Man kann ja auch heutzutage in allen möglichen Ratgebern und (Frauen)zeitschriften :zwinker: lesen, dass es einer eingeschlafenen Liebe neues Feuer geben sollte, wenn man sich auch mal rar macht und nicht immer zur Verfügung steht. In Marcels Fall scheint dies nur leider nicht den gewünschten Erfolg zu haben...

    Einige Seiten bevor Swanns neue Liebe zum ersten Mal erwähnt wird, erfährt man auch, dass Swann keinerlei Eifersucht mehr gegenüber Odette verspürt und gar nicht mehr interessiert ist zu erfahren, ob sie ihn nun mit Forcheville betrogen hat oder nicht. Es sind also alle Gefühle, nicht nur die Liebe, zu Odette erloschen und alles, was bleibt, ist Gleichgültikeit.
    Dass Odette Swann liebt, habe ich nie geglaubt. In meinen Augen wollte sie, wie einige ihrer Freundinnen, von einem Mann aus der besseren Gesellschaft geheiratet werden und hat in Swann das perfekte "Opfer" für dieses Vorhaben gefunden.



    Noch ein Wort zu der Beziehung zwischen dem Erzähler und Gilberte. Weiter vorne war die Rede von einem Gerangel zwischen den beiden. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr stelle ich in Frage, ob man das noch mit "platonisch" bezeichnen kann


    Diese Frage habe ich mir auch gestellt und glaube aber mittlerweilen, dass es für den Erzähler tatsächlich ein erstes reales erotisches Erlebnis war. Er schämt sich aber dafür und möchte auf gar keinen Fall, dass Gilberte etwas davon mitbekommt.



    GHeute habe ich ein kleines bisschen Zeit gefunden zum lesen und bin mittlerweile auf Seite 200 angelangt.


    Ich habe auch schon damit gerechnet, dass du das Buch bereits zu Ende glesen hast :zwinker:. Ich sitze heute einige Stunden im Zug, ich hoffe mal dass ich ruhige Mitreisende habe und so auch wieder ein Stück weiterkomme

    Hallo an die anderen Proust-Leser bzw. Hörer,


    endlich finde ich mal wieder die Zeit (die hier im Forum sicher nicht verloren ist :zwinker:) mich an dieser Leserunde zu beteiligen. Beim Lesen war ich nicht ganz so faul und bin mittlerweilen auf Seite 692 (bei meiner Ausgabe werden die Seiten durchgezählt, rein ab "Im Schatten junger Mädchenblüte" wären das dann 120 Seiten). Im Moment wird das gesellschaftliche Leben der Swanns und ihr Versuch, bedeutende Persönlichkeiten als ihre Freunde oder Bekannten zu gewinnen, beschrieben. Außerdem wird das Verhältnis der Eheleute zueinander etwas beleuchtet und es wird offensichlich, dass Swanns Liebe zu Odette erloschen ist. Die Ehe scheint also nicht gerade glücklich zu sein oder war das zu der damaligen Zeit Standart?


    Ebenso interessant wie die Beziehung von Odette und Swann finde ich aber die von Gilberte und dem Erzähler (oder Marcel. Habe ich den Namen eigentlich überlesen? Oder, Thomas, kennst du ihn nur schon weil den ganzen Roman-Zyklus schon kennst?), der sich nach Gilbertes Einladung im Paradies wähnt. Ich fürchte aber, dass sein Glück nicht recht lange währt...


    Die Figur des Norpois gefällt mir auch nicht, aber wie Doris schon erwähnt hat scheint seine Meinung bei den Eltern des Erzählers und auch bei ihm selbst unheimlich viel zu gelten. Ich hoffe dass wir ihm im weiteren Verlauf des Romans nicht so bald wieder begegnen :rollen:.

    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Anfang und Mittelteil sind klasse und man hat ständig den Geruch von Curry und Kokosnussöl in der Nase :breitgrins:. Dann geht es etwas durcheinander mit dem Catering-Service, dubiosen Waffengeschäften und dem Bürgerkrieg in Sri Lanka bevor sich die Fäden wieder zusammenfügen.
    Das Ende fand ich gar nicht mal so schlecht, auch wenn es tatsächlich etwas abrupt war. Wenigstens bezahlt einer der "Bösen" für seine üblen Machenschaften...


    Deshalb vergebe ich:
    4ratten

    Auch ich liebe Michael Ende und "Die unendliche Geschichte" und hab mich deshalb auch entschlossen, das Buch zum wahrscheinlich 5. oder 6. Mal (zum 4. Mal seit ich Lesetagebuch führe, aber ich bin sicher ich habe es vorher auch ein- oder zweimal gelesen) zu lesen, obwohl ich soviele andere Bücher im Regal stehen habe, die noch gar keine Beachtung bekommen haben :redface:


    Wie hier bereits schon erwähnt wurde. liest man das Buch als Kind anders als Erwachsener, aber es fasziniert deswegen nicht weniger. Als Kind fand ich es toll, dass ein Junge, der in der Schule verspottet wird weil er sich Geschichten ausdenkt, Phantasien rettet, heute bleibe ich an Sätzen hängen wie "Er (Bastian) hatte sich nie damit zufrieden geben wollen, dass das Leben so grau und gleichgültig sein sollte, so ohne Geheimnisse und Wunder, wie all die Leute behaupteten, die immer sagten: So ist das Leben!"und habe dabei das Gefühl, mir wird direkt aus der Seele gesprochen :schmetterling:


    Auf diese Luxusausgabe bin ich ja auch fast ein bisschen neidisch, aber ich habe immerhin die gebundene, zweifarbige (mit den richtigen Farben :zwinker:) Ausgabe mit Schutzumschlag...

    Ich habe "In Swanns Welt" nun gestern zu Ende gelesen :daumen:.


    Die ja doch ziemlich einseitige Liebesgeschichte zwischen Swann und Odette endet mit der Erkenntnis Swanns

    Zitat

    Wenn ich denke, dass ich mir Jahre meines Lebens verdorben habe, dass ich sterben wollte, dass ich meine größte Leidenschaft erlebt habe, alles wegen einer Frau, die mir nicht gefiel, die nicht mein Genre war

    und macht mich sehr sehr neugierig darauf, wie es mit den beiden weitergeht, genauso, wie ich auch gerne wüsste, was aus Gilberte und dem Ich-Erzähler wird.



    Das Mädchen scheint einige Charakterzüge ihrer Mutter geerbt zu haben. Hoffentlich ergeht es dem jungen Mann nicht so wie Swann.


    Das habe ich mir auch gedacht! Es scheint so, als wären bei Proust stets die Männer den Frauen verfallen, während diese nur mit ihnen spielen.


    Doris und Ophelia, lest ihr nun etwas anderes oder doch gleich weiter die "Recherche"? Ich bin etwas unschlüssig :confused:. Im Moment wäre ich gerade schön "drin" in der Geschichte, ich möchte aber auch im Rhythmus dieser Leserunde bleiben


    Ja, besonders romantisch ist es nicht, aber das bedeutet nicht, dass es deshalb schlecht ist.


    Das stimmt, ich bin zwar leider in den letzten Tagen nicht sonderlich viel weitergekommen, aber die Geschichte zwischen Swann und Odette ist auf ihre Art schon fesselnd, auch wenn sie im klassischen Sinne nicht romantisch ist. Swann ist ja auch sicher nicht der erste Mann (weder in der Literatur noch in der Realität) der einer Frau wie Odette mit Haut und Haaren verfällt...


    Meine Ausgabe hat keine Fußnoten, aber ich habe mir aus der Bibliothek eine Einführung mit Kommentar ausgeliehen (UTB Verlag). Ich werde aber erst reinschauen, wenn ich den ersten Band beendet habe und die Geschichte und den Schreibstil unvoreingenommen auf mich wirken lassen konnte. Ganz grob bin ich ja bereits durch die rororo-Monographie über die Hintergründe informiert.

    Also bisher konnte ich in "In Swanns Welt" noch nicht sonderlich viel Romantik entdecken. Außer man findet es romantisch, wenn eine Frau mit zweifelhaftem Ruf einen Mann zum Narren hält :rollen:
    Am ehesten romantisch war vielleicht noch die erste "Begegnung" zwischen dem Ich-Erzähler und Gilberte.

    Ich bin in der Zwischenzeit bei Seite 387 angekommen und habe also den Anfang der "Liebesgeschichte" zwischen Swann und Odette bis zum Ausflug der Verdurins mit Gefolge nach Chatou, zu dem Swann nicht eingeladen wird, verfolgt.


    Swann scheint sich tatsächlich hauptsächlich in Odette zu verlieben, weil sie einer Figur eines Gemäldes von Botticelli ähnelt und weil sie seine Eifersucht anstachelt. Auch als er sie fast in flagranti mit einem anderen Mann erwischt (oder habe ich die Szene, in der er sie nachmittags besuchen will, falsch interpretiert?), lässt er nicht von ihr ab. Mir geht es so, dass ich Swann die ganze Zeit zurufen möchte, er solle doch die Finger von Odette lassen, weil es schon sehr bald den Anschein hat, als würde diese Liaison auf ein unschönes Ende hinsteuern. Aus "Combray" weiß man aber bereits, dass die beiden ja doch noch endgültig zueinander finden, ich bin schon gespannt, wann und wie hier die Wendung eintritt.


    Die Verdurins waren mir von Anfang an unsympathisch. Madame Verdurin lässt nur ihre eigene Meinung zu und ihr Mann ist ein Jammerlappen, der zu allem Ja und Amen sagt. Ich bin fast froh, dass Swann nun endlich erkennt, dass dies kein Umgang für ihn ist.

    Oh je, ich bin erst auf Seite 179 angelangt :redface:


    Die Haushälterin Francoise wird tatsächlich in keinem guten Licht dargestellt, wenn sie das eine Küchenmädchen mit der Allergie Spargel schälen lässt und für das andere, das gerade erst ein Kind bekommen hat, nur den Spruch "das Vergnügen wollte sie ja auch haben" übrig hat.


    Etwas schockierend fand ich auch, dass die Tante von der Geburt des Kindes nur soweit Kenntnis genommen hat, als sie in ihr "Ruhephase" gefallen ist und diese gestört hat. Ich bin mir nur nicht sicher, ob in dieser Zeit der Umgang mit Bediensteten einfach so war oder ob die Tante nur eben eine überzeichnet egozentrische Person ist.
    Schmunzeln musste ich dagegen bei der Szene, als der Erzähler die Tante unbeobachtet beim Aufwachen sieht und mitanhört, dass ihr größter Alptraum daraus bestünde, jeden Tag zum Spazierengehen gezwungen zu werden...


    So, um aber noch ein bisschen "aufzuholen", verschwinde ich mal gleich wieder und lese noch ein Weilchen :leserin:

    @Isidora
    Es kommt doch nicht darauf an, wieviele Seiten man in welcher Zeit schafft. Lesen soll immer ein Vergnügen sein und jeder hat nunmal sein eigenes Tempo :smile:!


    Ich habe es bisher auch erst zum Anfang des zweiten Kapitels geschafft und mich sehr über die schrullige Tante amüsiert, die ihre Wehwechen pflegt und das Leben im Ort von ihrem Fenster aus beobachtet und kommentiert (das kenne ich von lebenden Personen auch :zwinker:).


    Wunderschön fand ich am Ende des ersten Kapitels aber noch den Vergleich der Madeleine-Erinnerung mit dem japanischen Wasserspiel. Tatsächlich hört, riecht, schmeckt oder sieht man oft Dinge, die man im ersten Moment nicht zuordnen kann, die aber einen Platz im Gedächnis haben. Und dann fällt einem doch wieder ein, wann man z.B. das Lied zum ersten Mal gehört oder diesen Geruch zum ersten Mal in der Nase hatte.


    Über das Alter des Jungen habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich schätze ihn so zwischen 8 und 11 Jahre, aber im Buch selbst wird das Alter - glaube ich zumindest - nicht erwähnt. Am Anfang fand ich diese extreme Fixierung auf die Mutter etwas befremdlich, aber hier hat Proust wohl auf seine eigenen Erlebnisse zurückgegriffen. Ein Freund von Proust soll gesagt haben, Proust habe nur zwei Menschen geliebt, seine Mutter und seine Haushälterin Celeste...

    Hallo in die Runde :winken:,


    ich konnte erst heute mit "In Swanns Welt" anfangen und habe nun die ersten 45 Seiten gelesen.
    Ich bin auch ziemlich zaghaft an das Buch rangegangen, vor allem, weil ich es vor über 10 Jahren schon einmal lesen wollte und aber nach 200 Seiten aufgegeben habe. In meinem Lesetagebuch sind zu dem damaligen Eintrag Begriffe wie "zäh" und "langatmig" vermerkt, was ich aber bisher so gar nicht bestätigen kann. Man braucht sicher Ruhe für dieses Buch, aber bisher ist trotz der langen, verschachtelten Sätze ein relativ flüssiges Lesen möglich.


    Sehr schön beschrieben fand ich die Großtante:

    Zitat

    Jedesmal wenn andere einen noch so kleinen Vorteil vor ihr voraushatten, redete sie sich ein, daß es kein Vorteil, sondern ein Mangel sei, und bedauerte sie, um sie nicht beneiden zu müssen.


    Diese Figur ist bisher tatsächlich die unsympathischste, während mir die Großmutter, die mit "zerzausten grauen Haaren" auch bei Regen im Garten herumläuft, ganz gut gefällt.


    Bis jetzt habe ich auf jeden Fall noch gar nicht das Gefühl, wieder mit dem Buch aufhören zu wollen, ganz im Gegenteil :daumen:...


    Zitat

    Die Entscheidung ist auf "Mort" gefallen.


    Ich habe "Mort" inzwischen zu Ende gelesen und fand das Buch klasse :klatschen:


    Es war auch kein Fehler, es im Original zu lesen. Ich habe zumindest soviel verstanden, dass ich an manchen Stellen vor Lachen fast von der Couch gefallen wäre.
    Am meisten Spaß hatte ich allerdings nicht bei der Geschichte um Mort, sondern bei den Beschreibungen, wie Tod versucht, die Freuden der Menschen nachzuvollziehen :breitgrins:.


    "Mort" oder "Gevatter Tod" ist auf jeden Fall als Einsteiger-Lektüre in die Scheibenwelt geeignet. Und der von den Kennern schon so oft zitierte Rincewind spielt am Ende auch noch eine kleine Rolle (taucht er hier zum ersten Mal auf?)

    Ich glaube ich lege meinem Freund (der von der Scheibenwelt gar keine Ahnung hat) eure drei Vorschläge vor und lasse ihn und damit den Zufall aussuchen... :zwinker:


    Die Entscheidung ist auf "Mort" gefallen. Ich muss schleunigst ins Bett und noch ein paar Seiten lesen :abinsbett::leserin:
    Nimue, kathchen und Holden, danke nochmal für eure Einsteigertipps!