Beiträge von Cyliane

    Hallo ihr Lieben,
    ich äugle seit einiger Zeit mit einem ebook und da speziell mit dem Kindle. Ich bräuchte das Gerät vorallem für Fachbücher, da meine Unibibo nun die Fachbücher als ebooks kostenfrei anbieten.... spart eine ganze Menge Geld.... ich würde daher lange Artiekel und eben Sachbücher lesen, will deswegen auch auf die Bildschirmqualität achten, damit es für mich einfach wird auch uninteressantere Texte zu lesen.


    Ich komme nun aber nicht mit der Verlinkung auf amazon-ebooks klar... heißt das, ich kann generell nur Bücher von amazon darauf abspielen? (vorrausgesetzt ich spiele nicht am Betriebssystem rum, denn das kann ich eh nicht^^)
    Weil laut dem Vergleichsseiten kann der Kindle kein EPUB.... die meisten ebooks die ich bisher gesehen habe waren aber vom Gefühl her nur EPUB´s....

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    Kurzbeschreibung:


    Eine tödliche Spirale aus Lügen und Korruption, aus Identitätsschwindel und Finanzbetrug und ein punktgenaues Porträt Londons


    Es sieht nicht gut aus für Detective Nick Belsey: Er hat einen Haufen Schulden – verursacht durch zwei hartnäckige Exfrauen und einen ausschweifenden Lebenswandel –, kein Dach mehr über dem Kopf und ein Disziplinarverfahren am Hals. Fieberhaft überlegt er, wie er sich aus dem Staub machen könnte.
    Da landet ein Fall auf seinem Schreibtisch: Ein russischer Oligarch aus dem reichsten Stadtteil Londons, Hampstead Heath, ist spurlos verschwunden. Belsey fängt an, auf eigene Faust zu ermitteln, denn in ihm reift ein Plan – die Identität des Vermissten könnte ihm dabei helfen, sich heimlich abzusetzen und ein neues Leben anzufangen. Als er bemerkt, dass jemand vor ihm bereits dieselbe Idee gehabt hat, hält ein zielsicherer Auftragskiller bereits die ganze Stadt in Atem. Belsey steckt mittendrin in einem Strudel aus Korruption und Finanzbetrug und versucht abzutauchen, bevor er untergeht …
    Ein raffinierter, schneller und wendungsreicher Thriller mit einem erfrischend anderen Detective, der selbst ständig hart an der Grenze zur Illegalität ermittelt, in der Hoffnung, damit seine eigene Haut zu retten, und mit einem atemberaubenden Finale.


    Meinung


    Was mir zu diesem Buch als erstes in den Sinn kommt, ist das Eigenschaftswort <stark>.
    Der Protagonist Belsey ist ein starker und einprägsamer Charakter. Er ist gespickt von Schwächen aber auch trotzigen Stärken, die ihn trotz seiner Fehler sympathisch wirken lassen.
    Ein Detective in den schwersten Tagen... einsam.....ein großes Loch in der Tasche..... keine hoffnungsvolle Sicht in die Zukunft, so lernt der Leser den Mann kennen. Ein typisches Klischee das mal wieder in vorm eines Thrillers bedient wird, dachte ich.
    Doch nach jeder weiteren Seite wurde mir klar das es sich bei diesem Menschen um einen echten Überlebenskünstler handelt, einen frechen und nicht ganz legalen Künstler, aber einer der mit diversen Tricks ein Lächeln um meine Lippen gezaubert hat. Ein kleiner Schmarotzer, den es aber manchmal auch so leicht gemacht wurde, das es kein Wunder ist, die dargebotenen Krumen anzunehmen und die Gesellschaft einmal richtig an der Nase herum zu führen.


    Er hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, sein Leben in die ehemaligen, etwas bereicherten Bahnen zu lenken, da verschwindet plötzlich ein Milliardär und die Akte landet auf seinem Schreibtisch.
    Niemand scheint sich sonderlich um den Fall kümmern zu wollen und so fällt es dem Polizeibeamten nicht schwer, die Stelle des Verschwunden einzunehmen.
    Er zieht in der Villa ein, empfängt dort sogar Damenbesuch, benutzt die Kreditkarten des Toten und wird dabei nicht aufgehalten. Beinahe scheint es so, als wolle niemand sehen, das dort etwas unwahres, unschickliches passiert. Ein Mensch der mit der Identität eines wahrscheinlich toten Mannes spielt, ist gar undenkbar in der betuchten Nachbarschaft der Londoner Straßen.
    Während Belsey Schritt für Schritt weiter in das Leben des reichen Herrn eintaucht, desto weniger lässt ihn das Geheimnis um das Verschwinden los, schließlich macht er sich eine fremde Identität zu eigen, die ihn auch in enorme Schwierigkeiten bringen kann.
    Böse Feinde verfolgen einen bis in den Tod, so heißt es doch in vielen Gruselgeschichten.
    Und so stapft er, den Schrankinhalt des Phantomgebers in den Taschen, seiner Spürnase nach.


    Es ist von der Art her, ein interessant geschriebener Thriller/Krimi. Er ist raffiniert und klug geschrieben, an manchen Stellen nicht ganz so einfach und auch verdammt schnell.
    Die Schnelligkeit darf aber durch die Figurenkonstellation sein, da Belsey die Tatsachen und Fakten die er entdeckt, als <Verschwundener> selber am Leibe spürt und den Leser in die Fußstapfen der Tat begleitet. Es ist als Autor einfacher die Dinge zu kombinieren und zusammenzustellen, wenn die Darsteller selber in dem Wirrwarr gefangen sind, statt sie an den diversen Tatorten einfach vom Boden pflücken. Dennoch kann ich das Buch nur für geübte Leser dieses Genres empfehlen, da die sprachlichen Facetten sehr robust und verworren auftreten und es neben den geschichtlichen Netzwerken auch noch die gesamten politischen und gesellschaftlichen Verworrenheiten zu verstehen gilt.
    Es ist an manchen Stellen ein anstrengendes aber auch amüsantes Buch, was nach Höhen und Tiefen zusammenfassend 4 von 5 Ratten erhält


    4ratten


    Ich habe das Buch vor 3 Wochen gekauft und habe letzte Woche angefangen es zu lesen. Leider schaffe ich momentan abends immer nur ein paar Seiten, weil ich dann meistens hundemüde einschlafe, aber bis jetzt bin ich sehr angetan :smile:


    Ich würde mich über eine abschließende Meinung von dir freuen, wenn du das Buch beendet hast! Und bis dahin, viel Vergnügen mit Christmas :winken:

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    Kurzbeschreibung:
    Eine einzigartige Innenansicht des Autismus und zugleich ein faszinierender Einblick in die Kraft des menschlichen Geistes


    Daniel Tammet ist ein Genie: Er rechnet schneller als jeder Computer dieser Welt und spricht zehn Sprachen. Zahlen nimmt er als Formen, Farben und Charaktere wahr. Für Hirnforscher ist er ein besonderer Fall: Seine erstaunlichen mentalen Fähigkeiten sind auf das Savant-Syndrom und eine gemäßigte Form des Autismus zurückzuführen. In seiner Autobiografie gibt der 29-Jährige Einblick in seine Wahrnehmung der äußeren Welt, seine Suche nach innerer Ruhe und die kurzen Momente des Glücks.


    Meinung:
    Die Gesellschaft wäre nicht das, was sie ist, wenn alle gleich wären


    Eine Frage die sich nun zu Anfang der Buchbesprechung stellt, ist wer Gleichheit und die in dieser Welt so oft angestrebte Maßeinheit der Normalität bestimmt. Daniel Tammet, ein Mann mit einer Störung des autistischen Spektrums ist zu aller erst ein Mensch.
    Dank der politischen und ethischen Richtlinien ist es seit kurzer Zeit in Deutschland verpönt, Individuen mit geistigen Besonderheiten entsprechend dieser zu bezeichnen.
    Als angehende Psychologin beschäftigte ich mich sehr lange mit dem Unterschied von psychischer Krankheit und psychischer Störung, denn vor nicht langer Zeit waren Betroffene einfach psychisch krank. Ihre Besonderheit galt als Mangel, als Krankheit die verschmäht wurde.
    Doch, zum Vorteil der gesellschaftlichen Strukturen und des menschenwürdigen Umgang heißt es nun nicht mehr: der Depressive oder der Autist, sondern politisch und vor allem auch psychologisch/psychiatrisch korrekt: ein Mensch der die Kriterien einer Depression/ einer Störung des autistischen Spektrums erfüllt.
    Es mag sein, das es einigen Lesern von Ihnen egal ist oder das Ihnen der Unterschied zwischen den Bezeichnung nicht auffällt, aber dennoch ist dieser, vor allem für Betroffenen oder behandelnden Fachleuten essentiell. Es wird das in den Vordergrund gerückt, was seit jeher das wichtigste sein sollte: Individualität und Menschlichkeit.


    Daniel Tammet ist ein Junge wie jeder andere auch. Er hat ganz spezifische Vorlieben, Eigenschaften und Interessen. In manchen Dingen ist er beinahe zu beneiden.
    Mit diesem Buch spricht er für alle Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen wie er!
    Autismus ist eine Störung der Informationsverarbeitung, die sich wie bei Daniel, bereits sehr früh im Kindesalter zeigen kann. Hierbei unterscheidet man bereits verschiedenste Formen Zum einen der frühklindliche Autismus mit Beginn vor dem 3. Lebensjahr und beispielsweise dem Asperger-Syndrom wobei Symptome erst im weiteren Entwicklungsverlauf auftreten.
    Einige gehen mit einer erhöhten kognitiven Leistungsfähigkeit einher, andere zeichnen sich durch starke sprachliche und auch allgemeine Behinderungen aus.


    Daniel leidet unter einem High-Funktion-Autismus mit ausgeprägten Savantfähigkeiten/Inselfähgikeiten. Übersetzt bedeutet dies, das seine Intelligenz den Durchschnitt übersteigt und er in ganz bestimmten, für ihn charakteristischen Bereichen die Höhe der menschlichen Fähigkeiten bei Weitem überschreitet. Doch lange bleibt diese Hochbegabung unentdeckt, weil sich Daniel durch seine fehlenden sozialen Fähigkeiten und Interaktionswünsche schon früh isoliert. Er hat Mühe einer Unterhaltung zu folgen, antwortet nur einsilbig und versteht den Zweck von alltäglichen, freundschaftlichen Gesprächen kaum.
    Wendet sich beispielsweise der Lehrer mit einer Aufforderung statt einer Frage an ihn, wie „Beschreibe mir das Bild!“ fühlt er sich nicht angesprochen und versteht nicht, das er nun etwas tun soll. Dies ist typisch für einen verschobenen Stand des autistischen Spektrums.
    Ebenso besitzt Daniel eine ausgeprägte Synästhesie, dies bedeutet das sich in seiner Wahrnehmung die unterschiedlichen Sinneseindrücke vermischen. Zahlen erlebt er als bunter Gebilde die Landschaften formen und erreicht dadurch eine übermenschliche Leistungsfähigkeit bei allem was mit Zahlen und Daten zu tun hat.


    Diese kindlichen Entwicklungsschritte und Gedanken zu erinnern und dem Leser nahezubringen, gelingt Daniel erstaunlich gut. Das Buch ist durchgängig sehr ruhig und einfühlsam geschrieben. Es drückt die Gefühle und das Unverständnis dieser Zeit auf eine ganz besondere Art und Weise aus.
    Es gelingt ihm, sein Unwissen sehr authentisch wiederzugeben. Sicherlich merkte Daniel früh, das die Kinder im Kindergarten oder in der Schule sich anders verhielten und ihn auch hänselten, dennoch berührte es ihn lange Zeit nicht. Er verstand es einfach nicht, wieso es im kindlichen Gedränge oder beim Fangen spielen, schöner sein sollte als in seinem Zimmer, bei seinen Büchern oder bei seinen Rundgängen durch die Wohnung.
    Schnell war es ihm zu laut. Unvorhergesehen Dinge brachten ihn aus seinem Gleichgewicht.
    Er liebt Zahlen, fremde logisch aufgebaute Sprachen, Ordnung und detailreiche Pläne.
    Irgendwann stellte er sich jedoch die Frage, die sich ein jeder Heranwachsende irgendwann stellt: Was will ich nun machen, mit mir?


    Doch diese Frage beantwortete er für sich alleine! Allein, wie die gesamten Jahre seines bisherigen Lebens. Hierbei meine ich „allein“ keineswegs kritisierend oder traurig. Es ist eine nicht leicht zu akzeptierende Tatsache die mit einer solchen Störung einhergeht. Vor allem zu dieser Zeit in der Daniel aufwuchs, war eine Störung des autistischen Spektrums noch nicht als eigenständiges Störungsbild anerkannt, und hätte man es frühzeitig gewusst, hätte doch keiner das sehen können was Daniel sah.
    Ich bin beinahe so stolz auf ihn, als hätte ich ihn gekannt. Ohne individuelle Förderung und Therapie ist es ihm gelungen, einen Lebensweg einzuschlagen, den auch heute nicht jeder für sich wählen würde.


    Ich bewundere Daniel Tammet, für sein Geschick und Feingefühl uns diese ganz besondere Welt, aus Zahlenlandschaften, ruhigen Räumen und alleiniger innerer Balance näher gebracht zu haben.
    Er beweist damit nicht nur ein ausgereiftes Verständnis für seine Welt sondern auch für die Unterschiede und Charakteristika unserer Umgebung. Er versetzt sich in eindrucksvoller Weise zurück in seine Kindheit, schreibt an vielen Stellen kindlich-naiv über seine kognitiven Denkfehler, ergänzt diese jedoch mit weiteren Erfahrungen und seinem Wissensschatz den nur Betroffene entwickeln können.


    :tipp:

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    Kurzbeschreibung
    New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie kommen aus dem tiefsten Süden Italiens - mit dem Traum von einem besseren Leben in Amerika. Doch in der von Armut, Elend und Kriminalität gezeichneten Lower East Side gelten die gnadenlosen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Robustheit und Durchsetzungskraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag



    Meinung
    <Es ist verboten, Zeit zu vergeuden, die von Gott bemessen und von Menschen bezahlt wird.>


    Dies ist eins der Zitate, dir mir noch lange nach der Lektüre im Kopf geblieben sind.
    Es gliedert sich nahtlos in die Atmosphäre und die Tragkraft des Buches ein.
    Ein Buch das mir in dieser Intensität seit Langem nicht mehr in die Hände gefallen ist.


    Wie die Kurzbeschreibung schon vermuten lässt, ist es keine einfache Geschichte.
    Zu Beginn des 20. Jahrhundert, kurz nach Beendigung des 1.Weltkriegs schlägt sich der kleine Christmas durch die amerikanische Nation. Geboren wurde er mit dem italienischen Namen Natale, welches wortwörtlich übersetzt, Christmas bedeutet.
    Stolz hatte damals die junge Mutter Cetta die Brust in die Höhe gestreckt, als die Beamten ihm diesen Namen bei der Flüchtlingssortierung gaben.
    Ein amerikanischer Name!
    Christmas soll ein schönes, ein eines Amerikaner würdiges Leben führen können.
    Schon als er noch ganz klein war, lernte der Junge den Satz: Ich bin Amerikaner!
    Doch letztendlich war er stark genug seine Identität selber zu bestimmen, selber festzulegen wer er war. Frei von der Nation in der er aufwuchs, die ihm Chancen aber auch Prügel verpasste.
    Ein geborener Italiener mit einem Niggernamen und der Sohn einer Hure, erzeugt durch eine Vergewaltigung die Mutter und Sohn ihrem Schicksal entgegen trug.
    Doch die kleine Familie hatte stets ihre Schutzengel bei sich.
    Sie liebten sich und waren bereit fremden Menschen Liebe und Vertrauen zu schenken, die es nicht verdienten. Und solche unerwarteten, ungerechtfertigten Geschenke vermögen es, Menschen aufzutauen und losgelöst von Geld, Status, Macht und Anzahl der Pistolen ihren Weg mit denen zu Pflastern die sie bei sich haben wollen. In jeder Generation, in jeder Stadt und jeder dreckigen Gasse, gibt es solche Rohdiamanten wie Christmas Luminita.
    Jedem den er begegnete verpasste er ungewollt und später bedacht eingesetzt eine Wunder der Hoffnung und des menschengerechten Denkens. Ein einfacher Straßenjunge der hoffte mit guten Gaben und Köpfchen etwas Geld zu machen. So etwas war neu, undenkbar in den Straßen der Gewalt und der Gruppenkonflikte.
    Ohne je eine Waffe in der Hand gehalten zu haben, ohne jemanden verletzt zu haben, erreichte der Junge das ganz New York ihn kannte. Und er selber, hatte dabei nur zwei große Ziele!
    Seine Mutter sollte ihr Leben in Glück beenden und er strebte stets seiner großen Liebe Ruth entgegen. Eine Jüdin aus reichem Hause die er in der größten Not traf und die ihn mit ihrer mädchenhaften Offenheit in ihre Arme und ihr Herz schloss.....nach vielen Jahren der inneren Flucht, der Rassentrennung und der herrschenden Gefälle dieser Zeit.


    Ein sagenhaftes Buch!


    :tipp:

    Ich konnte dann heute doch noch mal mit dem Sonntagsbuch anfangen:
    Wenn die Seele leidet - Borwin Bandelow

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    Für eine Psycholgiestudentin im 3 Studienjahr war in den Anfangskapiteln nicht viel Neues dabei, wobei aber immer wieder die Nicht-Lehrbuch-Atmospäre angenehm auffällt. Es ging bisher um die klassifikationsschwerpunkte und die jeweiligen Herangehensweisen an psychisches Leiden. Sehr angenehm und kurzweilig geschrieben.

    Meine Mutter hat vor ein paar Tagen ganz spontan einen Reader geschenkt bekommen. Den klassischen Trekstor.
    Sie ist ziemlich begeistert und meint, das diese Entwicklung auch etwas für mich wäre...
    Ich selber bin noch etwas unschlüssig, ich lese nicht allzu gerne am Computer, vor allem keine längeren Texte oder PDF´s was ich wegen Uni allerdings sehr häufig machen muss...
    Ich hab deswegen die Texte bisher ausgedruckt, was rein vom Geld her, auch nicht ideal ist...


    Aber mine Mama ist hin und weg... einfach ins Bett kuscheln, Brille aus, egal welche Position und los geht das Vergnügen :)

    Ich habe dieses Buch vor einiger Zeit ausgelesen und bin glücklich damit.
    Das Buch gefällt mir persönlich nicht so gut wie "das Labyrinth der Wörter", ist aber dennoch ein Buch das mir sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat.
    Das Thema ist schwierig und auch deswegen nicht mit dem ersten Buch der Autorin zu vergleichen.
    Es geht in dem Fall nicht um die Leidenschaft des Lesens oder um die Magie der Bücher.
    Es geht viel mehr um die Leidenschaft der Seele, die Interessen und Gedanken die ohne Sprache nicht zustande kommen würden.
    Bücher bestehen aus Wörtern, aus Grammatik und sollten ein Mindestmaß an Inhalt und Sinn enthalten.
    Doch wie ist das mit Menschen denen das Verständnis für Sprache aberkannt wird?
    Nur weil "Normallos" glauben, geistig Behinderte würden das Leben und dessen Aussagen nicht verstehen, muss das noch lange nicht so sein.
    Schon als kleines Kind war ich davon überzeugt das ein Großteil der behinderten Menschen in ihrem Leben glücklicher sind als die "verständig" erscheinenden Menschen. Und heute, als angehende Psychologin bin ich mir dessen sogar sicher.


    Geistige Behinderung hat 2 Seiten. Eine Seite der Dunkelheit und der Abgeschiedenheit, aber auch eine Seite des Glücks und der Auserwähltheit.
    Sie verstehen vieles nicht, aber muss man das?
    Es reicht zu erkennen und zu spüren was Leben ist, was Freundschaft ist und in diesem Sinne, was "Gut" ist.
    In diesem Buch geht es um einen behinderten Jungen. Er wird von seiner Schwägerin gehasst, als Trottel und Dummerchen bezeichnet und bei jeder Gelegenheit angeschrieben - er merkts doch eh nicht.


    Im Gegenteil.
    Bewusstsein zeichnet sich nicht dadurch aus, das man schlaue Wörter von sich gibt. Bewusstsein lebt im Inneren, Beusstsein ist der kleine Funken Lebensglück und Gefühl der in jedem Lebenden wohnt. Doch er braucht die Chance beachtet und herausgelassen zu werden.
    Der junge Mann in diesem Buch bekommt diese Chance. Er findet eine Freundin, jemanden der ihm zuhört und dem er seine Gedichte erzählen kann.
    Gedichte die Sinn ergeben, wenn man sich traut ihn zu suchen und ihn geistig behinderten Menschen zugesteht.


    4ratten

    Einfach was zu essen.... oder darf´s etwas mehr sein?


    Ein Kochbuch der anderen Art. Kein Buch über das Kochen sondern viel mehr über die Sehsucht des Kochens und deren Gründe.
    Überall auf der Welt kochen Menschen. Sie Kochen für Oberhäupter, fürs Überleben, zum Geldverdienen oder einfach um anderen Menschen eine Freude zu bereiten.
    Man braucht nicht viel um zu kochen. Reis und das was man dazu noch finden kann. 2 Zutaten reichen durchaus aus, um auf einer Mülldeponie berühmt zu werden.
    Man kann sich allerdings auch ein Imperium aufbauen in dem die Tische nicht reserviert sondern auf Lebenszeit verliehen werden.


    Klingt das unwahrscheinlich oder komisch?
    Irgendwie ja, denn dazu braucht es spezielle Persönlichkeiten, die man, in kurzen aber ausführlichen Portraits in diesem Buch kennen lernt.
    Interesse? Dann lesen Sie dieses Buch, denn es ist scheinbar das einzige seiner Art.

    Danke für eure Antworten :winken:


    Cuddles,
    das stimmt, es ist sehr teuer und ich glaube nicht das ich es mir selber gekauft hätte. Dazu muss ich allerdings sagen, das es seinen Pries wert ist. Es ist ein sehr dickes, schweres und breites Hardcover. Es ist, wie das Bild schon zeigt, perfekt quadratisch und daher auch ein"Backstein".
    Ich hab es als Leseexemplar angeboten bekommen und konnte einfach nicht widerstehen... :zwinker:

    Wie das Amazon-Bild geht, hab ich noch nciht verstanden, sorry :(


    Kurzbeschreibung


    Jack Whalen hat seinen Job als Polizist in Seattle hingeschmissen und versucht einen Neuanfang. Als ihn ein alter Freund um Hilfe bei einem mysteriösen Mordfall bittet und gleichzeitig seine Frau Amy mehrere Tage unauffindbar ist, beginnt sein Leben aus dem Ruder zu laufen. Jack ist verunsichert. Manchmal überkommt ihn das unerklärliche Gefühl, nicht immer er selbst zu sein. Und warum benimmt sich Amy nach ihrer Rückkehr so eigenartig? Als Jack beginnt, Nachforschungen anzustellen, stößt er auf ein Geheimnis, das schwärzer ist als jeder Alptraum …


    Meinung:


    Ich habe dieses Buch, trotz Prüfungszeit, in wenigen Tagen durchgelesen.
    Es ist in einem sehr angenehmen Stil geschrieben, hochkarätig, dennoch einfach zu verstehen und menschlich schnell nachvollziehbar.
    Marshall verleiht seinen Protagonisten von Anfang an eine eigene Aura, einen eigenen Emotions- und Handlungskreis der mit keinem andern in diesem Buch zu verwechseln ist.
    Sie sind lebendig, authentisch und egal ob böse oder gut, sehr sympathisch. Allein diese Konstellation zu schaffen, finde ich in einer Geschichte mir stets wechselnden Handlungssträngen sehr schwierig, vor allem wenn es sich um ein Genre handelt bei dem ein abgrundtief böser Charakter unumgänglich ist. Doch es ist ihm hervorragend gelungen.


    Die Handlungsstränge und Lebensgeschichten laufen beinahe bis zum Ende getrennt. Eine Tatsache die mich stark gestört hätte, wenn nicht jeder einzelne von ihnen seinen eigenen Spannungsbogen gehabt hätte. So merkte man während der Lektüre das es am Ende nicht einfach auf die erste Person, als Hauptperson hinauslaufen würde, sondern das jeder seinen eigenen, festen Platz in der Geschichte einnimmt.
    Das fand ich für einen Thriller überraschend und erfreulich.
    Kein: 1. Hautperson 2. Bösewicht 3. Unwichtige Person ' Untergang von 1. durch 2.


    Ich konnte mir bis zum Schluss nicht vorstellen worauf der Autor abzielen will, was es am Ende mit den Eindringlingen, dem Verhalten seiner Frau und den vielen seltsamen Gestalten in Seattle auf sich haben soll.
    Nicht nur als Psychologiestudentin hat mich das wahrhafte Ende gefesselt.
    Eine Uminterpretation der kindlichen Entdeckung des Selbstschemas.
    Keiner kann in gegenständlicher Art und Weise behaupten, die Funktionsweise und Urform der Psyche zu kennen. Seit Aristoteles streiten sich die Wissenschaftler um den Grundbaustein des Bewusstseins und sind eifrig damit beschäftigt Theorien aufzustellen und erneut zu widerlegen.


    Wie die Psyche funktioniert, welchen Gesetzen sei folgt, lässt sich in der heutigen Zeit jedoch eingrenzen. Denkfehler sind gefunden und können behoben werden. Doch... wo kommt sie her? Woher weißt sie wohin sie gehört und welchen körperlichen Wert sie annimmt?
    Schon Descartes wurde in der Hinsicht kritisiert. Er war der Meinung das Seele (res cogitans) und Körper (res extensa) getrennt existieren und interagieren. Angebrachte Kritik: Woher weiß der ausdehnungslose und substanzlose Geist zu welchem Gehirn er gehört?


    Diese Fragen bündeln sich am Ende dieses Buches und finden eine interessante und einem Thriller gerecht werdende Antwort.
    Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
    Selbstständig lesen und nachdenken wird hier wohl das beste sein :)


    5ratten

    Sarkastisch, echt und einmalig


    Es handelt sich hierbei um einen durchweg spannenden und zugegebenermaßen auch eigenartigen psychologischen Krimi.
    Die Hauptgeschichte ist recht bekannt und basiert auf einer im Prinzip normalen Mordgeschichte. Doch schon hierbei stößt das Buch fast unmerklich an gesellschaftliche Grenzen.
    Ein Junge ist verschwunden. Ein Schüler aus dem besten und intellektuell gehobenem Schulinternat. Die Schulleitung hält sich mit Informationen die dem gestochen scharfen Schulprofil widersprechen könnten auffallend zurück, doch auch in der Nachbarschaft sind Spuren verbreitet. Dort tauchen sie einmal erkannt, plötzlich nicht mehr auf oder finden sich einen Tag später an bereits untersuchter Stelle.


    Das kriminologische Geflecht weitet sich stetig weiter aus, Spuren werden verworfen und lange Zeit tappt die Reichskriminalpolizei erneut im Dunkeln bis sich erneut Pfade auftun die systematisch abgeklopft werden.
    Gleichzeit ist dieses Buch nicht einfach nur ein Krimi, der gelöst werden muss, sondern ein Abriss gesellschaftlicher Schichten und das Zusammenstoßen von Charakteren, die schon lange nicht mehr oder noch nie zusammengepasst haben. Teilweise entstehen fast groteske Spiegelbilder sozialer Netzwerke.


    Als Fan der Kriminalpsychologie finde ich vor allem das hohe Maß an Variabilität hinsichtlich des Zusammenhangs von handelnden Charakteren und ihrem Umgang mit Spuren und Zeugen sehr faszinierend.
    Das Buch lebt. Es lebt mit Hilfe der Fülle an Persönlichkeiten die in wechselseitigem Zusammenhang ihre Umwelt formen, gegen sich aufbringen oder sich von dieser großen Plattform des Lebens herunter stoßen lassen.


    Am Anfang des Buches erschien mir eine andere Person als handlungstragend als als die sich tatsächlich zur Hautperson heraus kristallisierende Charakterpersönlichkeit des Sebastian Bergmann. Dieser ist ein sehr eigenartiger Mann.
    Als Kriminalpsychologe erwartet man einen charakterstarken und verträglichen sowie empathiefähigen Menschen. Charakterstark ist er, dem ist definitiv nicht zu widersprechen. Jedoch ist Sebastian ein gebrochener Mann der diesen inneren Zustand beinahe perfekt leugnet und auf seine Umwelt attribuiert. Eine wahre Glanzleistung eines renommierten Psychologen, in diesem Berufsspektrum aber als normal anzusehen. Der beste Psychologe versagt bekanntlich bei sich selbst. Hierbei zeigt sich perfekt diese Kluft der seelischen Abwege.
    Dennoch ist er meines Erachtens ein relativ sympathischer Mensch, da es einen klar definierten Grund für seinen Zustand gibt. Der Verlust seiner kleinen Tochter und daraufhin die Trennung von seiner Frau, reißt ihn aus seinem sicheren Verhaltenscluster. Nach diesem Verlust plant er die Rückkehr ins Berufsleben, in dem Fall jedoch mehr in Richtung Anerkennung, Macht und Frauen. Er scheut vor ernstzunehmender Nähe und reizt daher seine One-Night-Stand-Beziehungen bis zur Obergrenze aus. Glücklich, nein, glücklich wird er dadurch nicht, deshalb der vor allem für seine Kollegen mehr als unpassende und ungeeignete Neustart und die Einmischung in den laufenden Fall.
    Sobald er sich in die Kriminalarbeit herein gedrängt hat, lebt das Buch auf. Es ist ab dem Moment nicht mehr 'nur' spannend sondern erheiternd, abstoßend und fesselnd zugleich.
    Kaltschnäuzig wie der Hauptprotagonist sein mag, kann sich der Leser immer auf Überraschungen und in einem gewissen Grad doch nett gemeinte Schnitzer gegenüber seinen Kollegen und Verdächtigen freuen. Und auch die Herausarbeitung der Mitarbeiter von Sebastian sind in ihrer charakteristischen Schlagfertigkeit kaum zu übertreffen. Schon zu Beginn des Buches und damit vor der genötigten Anteilnahme von Sebastian erstrahlt die Geschichte an den verbalen Geselligkeit des Stamm-Kerns der Kriminalisten.


    Ein aufwendig gestaltetes, spannendes und eigenartig-einzigartiges Buch.
    Vor allem hinsichtlich der Debüt-Tatsache eine beachtliche Lektüre.


    5ratten

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    Kurzbeschreibung


    Der Nachfolgeband zum Nachschlagewerk DIE KOCHSCHULE, ausschließlich zum Thema Schokolade, von einfachen Grundrezepten bis zu kunstvollen Kreationen. Alle Arbeitsabläufe und Techniken werden Schritt für Schritt erklärt und sind reich bebildert - das Buch ist sowohl für Profis, als auch für ambitionierte Hobbyköche, die eine Vorliebe für Schokolade haben, bestens geeignet. Die 1-stündige DVD zeigt viele Techniken, die im Buch beschrieben werden.


    Meinung --> Kreationen von denen man nie dachte, das sie existieren


    Ein Kochbuch was ich so nicht erwartet habe!
    Im Allgemeinen habe ich bei einem Schokoladen-Kochbuch an Anleitungen zur Herstellung von verschiedensten Schokoladensorten gedacht.
    Ein Buch das eine Einführung bietet, Schokolade selber zu machen. Das Ideen freien Lauf lässt was Form, Zutaten, und Geschmacksrichtungen angeht.
    Doch dieses Buch, sprengt meine Vorstellungskraft zum Thema 'süße Verführung'.
    Es ist ein extravagantes Buch bei dem einem bereits beim Durchblättern das Wasser im Munde zusammen läuft.
    Wer ein einfaches Buch erwartet hat und sich als höchstes Maß die Herstellung von Pralinen vorstellen kann, der ist mit diesem Buch überfordert. Ein Einstiegsbuch ist das definitiv nicht.
    Es vereint die kreativsten Ideen die dunkle Sünde zu verarbeiten.
    Der Beginn erscheint normal. Handanweisungen, Erklärungen, Tipps und Hinweise zum Umgang mit der warmen bis eiskalten Schokolade.
    Wichtige Hinweise wie ich feststellen durfte.
    Die Kreation muss geplant, gut durchdacht und vor allem zeitlich in den Rahmen passen.
    Sind alle entsprechenden Gegebenheiten vorhanden, kann man mit diesem Buch wahre Wunder vollbringen.


    Die inhaltliche Gestaltung und die Gliederung fallen mir sehr wohlwollend auf.
    Einfach, kleinere Zaubereien laden zum Ausprobieren ein.
    Kleine Törtchen, Pralinen oder einfach Schokokekse sind mit Hilfe des Buchs schnell und lecker zubereitet. Auch bei den, einer Hausfrau altbekannten Rezepten mit Schokolade lassen sich die Tipps sehr gut verwenden. So zum Beispiel bei einer zart schmelzenden aber nicht klebenden Kuvertüre bei Kuchensorten der eigenen Wahl.


    Des weiteren findet man im Buch richtige Bauwerke aus Schokolade. Formen, von denen man meint, das sie bereits beim Anschauen in sich zusammenbrechen. Fantastische Anblicke.
    Die Bilder dazu sind originell und qualitativ hochwertig abgedruckt.
    Das Buch deckt alles und noch viel mehr ab, was ich mir hätte vorstellen können aus Schokolade zu machen.


    Es ist vor allem auch für wählerische oder allergische Personen gut geeignet.
    Ich selber vertrage keine Laktose. Durch dieses Kochbuch kann ich mir Dinge herstellen, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr essen konnte, da es sie im Laden nur mit Vollmilchschokolade oder mit den Zusatzstoffen Vollmilchpulver, Magermilchpulver und dergleichen gibt.
    Dazu kann mein einfach dunkle Schokolade nehmen, laktosefreie Milch oder andere Produkte von denen man weiß, das man sie gut verträgt!


    Einfach herrlich diese Zusammenstellung.
    Viele der Dinge werde ich zwar höchstwahrscheinlich gar nicht, oder erst in einer langen Zeit ausprobieren. Wie gesagt, man braucht gewisses organisatorisches Talent, Platz, Zeit und Material.
    Aber der Aufwand ist es definitiv wert, wenn man sich etwas besonderes gönnen möchte.


    4ratten


    (irgendwie komme ich mit dem Amazonbild nicht klar... tut mir leid, Grafikadresse in den Amazonlink-Kode einfügen, oder?)


    EDIT: Amazonlink repariert. Man muss die ISBN einfügen. LG, Saltanah
    Emoticon aus Threadtitel entfernt. LG, Valentine

    Es fällt mir sehr schwer dieses Buch würdigend zu rezensieren. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass das Buch sich selbst am besten rezensiert, denn meines Erachtens kann keine Rezension die Macht des Buches ausdrücken, die in ihm wohnt.


    Das Buch handelt von der 15jährigen Lina und ihrem jüngeren Bruder die zusammen mit ihrer Mutter in der beginnenden Phase des 2. Weltkriegs aus Litauen deportiert werden.
    Schon der Anfang, die Erstürmung der Wohnung durch die NKWD wirkt fesselnd und greifbar.
    Die beiden Geschwister verstehen nicht was mit ihnen geschieht. Sie kommen mit dem Anblick ihrer Mutter, die in der Küche das gute Erbgeschirr zerschmeißt, und den ungehobelten Kerlen im Flur, nicht klar.
    Die Welt scheint vor ihren Augen auseinander zu reißen. Sie werden auf einen Viehtransporter geladen und ihrer Heimat und den Blicken ihres Vaters entrissen. Die Kraft und Gewalt des Krieges schlägt auf unschuldige Schulkinder ein, die Politik kaum begreifen können.


    Es ist purer Schmerz den der Leser vermittelt bekommt. Schmerz und unendliche Abgründe dessen was Menschen zu Schaffen vermögen.
    Doch auch dieser unmenschliche Umgang kann durch Kinder und deren aufopfernde Liebe zu den Familienangehörigen durchbrochen werden.


    Lina, Jonas und ihre Mutter werden in eine Kolchose im Altai verschleppt auf der sie, um Überleben zu dürfen, bis über ihre Grenzen hinweg arbeiten müssen. Nichts hasst Lina mehr als Rüben.
    Sie will zurück, nichts wünscht sie sich sehnlicher. Doch wie? Wie soll man, gefoltert und erniedrigt, weit weg von der Heimat und anderen Familienangehörigen die Hoffnung nicht verlieren? Wie soll man sich selber sagen können, das es einen Sinn hat, zu überleben? Das es je wieder erträglich werden kann, nach all dem Leid das beigefügt wurde?


    Lina klammert sich an die Vorstellung ihren Vater wiederzusehen. Irgendwo, irgendwie muss sie Kontakt zu ihm aufnehmen können, damit er sie und ihre Mutter sowie Jonas holt und nach Hause bringt. Linas großer Traum war es einst eine große Künstlerin zu werden. In einem Jahr wäre sie auf eine der besten Kunstakademien gegangen, die in Europa zu finden ist.
    So besinnt sie sich auf die Bilder, die persönlichen Monumente ihrer Seele und dessen was sie sehen musste. Sie malt, gibt Taschentücher und bemalte Holzsplitter weiter. Von Hand zu Hand sollen sie ihren Vater erreichen. Und so, hält die Hoffnung Einzug in Linas Herz und in die zentrale Aussage des Buches.


    'Ich klammerte mich an meine Träume. Mit der Mündung der Waffe vor der Nase schwelgte ich in Hoffnungen und gab mich meinen tiefsten Sehnsüchten hin'


    Ein für mich sehr bedeutender Satz, der hier sinnbildlich für die zarte Pflanze stehen soll, die sich aus diesem Funken entwickeln sollte.
    Menschen sind nicht zu brechen, nicht zu stürzen und zu demütigen, solange sie sich ihrer eigenen Würde bewusst sind. Ein Keim dessen was Individualität und Menschlichkeit ausmacht, genügt.
    Stark wie keimende Hoffnung ist auch dieses Buch.
    Es ist nicht theatralisch, nicht kitschig oder weinerlich. In klaren aber dennoch gefühlvollen Sätzen ohne Schnickschnack, wird alles erwähnt was Menschen in diesen Situationen beschäftigt. Es ist bei weitem nicht viel, aber bedeutend. Die Anzahl der Gedanken verkleinert sich aber umso mehr steigt deren Bedeutungsgehalt.
    Es beschreibt Menschen in ihren schlimmsten Momenten, skizziert ihren Weg zum Tod aber auch ihren harten Kampf der Existenz wegen.
    Wie weit kann sich eine Mutter für ihre Kinder aufopfern?
    Wie eng können wildfremde Menschen zusammenrücken?
    In wie viele Teile kann man die Tagesportion von 200gr Brot im tiefen Winter teilen um andere zu ernähren?
    Antworten findet man in diesem Buch. Man findet Antworten zu Fragen, die man sich noch nicht getraut hat zu stellen, Fragen die erst entstehen wenn man Schreckliches erlebt hat. Fragen und Antworten die die Menschheit umschreiben.


    Es ist ein Buch für Verständige, Menschen die Schicksale Anderer mit Fassung und geheimer innerer Regung begreifen und spüren können. Deswegen bin ich überrascht das es als Jugendbuch empfohlen wird.
    Wer wissen möchte was die Menschlichkeit ausmacht, was Menschen schaffen können solange sie einen Sinn sehen, vor Trauer und Schmerz nicht zurück schreckt, der muss dieses Buch lesen.


    5ratten