Beiträge von KHW

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    Arto Paasilinna, Für eine schlechte Überraschung gut


    Hallo, das soll ein finnischer Vielschreiber sein. Aber mich hat das Büchlein nicht umgehauen. Es geht um eine militärische Abenteuergeschichte russischer Soldaten im finnischen Feindesland. Ganz nett geschrieben, sehr detailliert oftmals und deshalb langatmig. Für Pfadfinder-Romantiker geeignet.

    Die vollmundige Bewerbung des Verlages Lübbe finde ich daneben. Die graphische Aufmachung mit Erdmännchen versteht kein Mensch. Der Preis von 20 € ist überhöht. Ich würde es nicht nochmal kaufen und rate ab.

    VG

    KH


    Kauflink ergänzt. LG, Saltanah

    Hallo Vorredner, ja schwierig. Einesteils war ich begeistert, dann verlor ich den Faden, dann legte ich es weg, jetzt habe ich es fertig gelesen. Uff.
    Donna Tartt hat eine herrliche Sprache, elaboriert, poetisch, manchmal zauberhaft, aber auch weitschweifig. Sie driftet mir zu weit ab. Irgendwann denke ich: ist ja gut, wie geht's denn weiter?
    Die Story ist irre interessant, die Figuren gut gezeichnet. Aber 1000 Seiten wären nicht notwendig gewesen.
    Empfehlenswert auf jeden Fall. Musste an Reich-Ranicky denken: " so habe ich das auch noch nicht gelesen".
    Grüsse
    KHW

    Hallo im Forum, hallo Vorredner!
    Gut und treffend rezensiert. Kann ich alles bestätigen. Ich war begeistert und habe dies in meinem Buchladen weitergegeben. Eine irre stimmige Mischung von Ganghofer und Sergio Leone, wie gesagt.
    Jetzt bin ich gespannt auf die Verfilmung, sie kommt demnächst in die Kinos.
    Ich weiß, das ist immer zwiespältig, aber muss ihn sehen.
    mfg
    kHW

    Hallo im Forum! und hallo Vorredner.
    Mir ging es genauso bis auf den Kamin-Impuls. Ich hab aufgegeben. Bis zur Hälfte war ich sehr angetan und wollte es reihum schon empfehlen. Aber irgendwann nervt's wirklich, zieht sich, es wird ein wenig zu irre, etc. Leider ist mir so das Ende entgangen, normalerweise beisse ich mich durch. Sympathisch sind die Figuren wirklich, aber der Handlungsstrang entgleitet dem guten Autor für meinen Geschmack.
    Bin trotzdem an dem 100-jährigen interessiert....
    Man wird sehen.
    Grüsse
    KHW

    Ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Höchstes Lesevergnügen. Ich spüre der Magie Vargas gerade zum x-ten Male nach und verfalle ihr gerade wieder. Sie hat einen einzigartigen Erzählstil, überaus schrullige Charaktere, verwickelte Fälle und einen unterschwelligen Humor. Alles zusammen eine seltene Mischung, die begeistert. Wenn man einen Sinn für diese Magie hat.
    khw

    Hallo und vielen Dank an Alfa Romea.
    Ohne diese lesenswerte Zusammenfassung hätte ich das Projekt aufgegeben. Irgendwie hatte ich Probleme mit dem „Schinken“. Ich bin ein Vielleser und mag auch dicke Bücher. Das Problem liegt für mich hier im Stil und Aufbau dieses Thrillers. Dass Schätzing es versteht, eine irre Spannung aufzubauen, ist klar und bewundernswert. Der Spannungsbogen ist durchstrukturiert bis zum Schluss, man muss nur die 3-4 Haupt-Erzählstränge bewältigen und auseinanderhalten. Manchmal kam es mir aber auch übertrieben und gekünstelt vor, wenn bei einem sowieso schon atemberaubenden Katastrophenszenario in letzter Sekunde noch irgendeine Kleinigkeit schiefgeht oder eine unvermutete Wendung eintritt, da denke ich, na, ist das jetzt noch genial oder eher ein Tick zuviel?
    Dann diese Detailvielfalt. Die kennt man ja schon von ihm. Mit dem „Recherche-Abfall“ vom „Schwarm“ hat er ein eigenes Buch gefüllt: die „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“. Für Otto Normalverbraucher eine irre Recherche-Arbeit. Wie viele Mitarbeiter da wohl beteiligt waren? Sosehr ich das bewundere, irgendwann musste ich einfach weiterblättern und suchte den roten Faden für mich.
    Die Story selbst ist schon faszinierend, eine rasante Mörder-Jagd auf dem Öko-Hintergrund der Öl-Industrie, die ihre Felle davon schwimmen sieht und zu allen Mitteln greift, den Profit zu sichern. Vor allem die Science Fiction Komponente ist überzeugend und gekonnt dargelegt. Interessant auch, dass professionelle Raumfahrt im Jahre 2025 von einem Unternehmer mit Millionen und Weitblick und erst in zweiter Linie von Staaten betrieben wird.
    Gekonnt bemüht er zwischendurch die menschliche Dimension. Charaktere, Beziehungen und Schicksale werden ausführlich geschildert, analysiert und weiterentwickelt. Was ihn nicht daran hindert, sie auch kurzerhand zahlreich sterben zu lassen, wie die Kollegin so treffend schreibt, er hat keine Trennungsängste bezüglich seines Personals.
    Also, für meinen Geschmack zu viel Action, zu viele Details, eigentlich auch eine verwirrende, wenn auch sehr originelle, auch in die Zeit passende Story. Am Schluss war ich froh, es gepackt zu haben. Durchstehen wollte ich es aber doch, man will ja doch wissen, wer der Bösewicht ist, obwohl es sich irgendwann abzeichnete und ob es ein irgendwie geartetes Happyend gibt. Die Kollegin hat schon recht, man traut dem Autor jede Wendung zu, egal wie sympathisch die Helden der Geschichte gestrickt sind.
    grüsse
    KHW

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    Hallo!
    "Eines Nachts, so erzählen sich die Bewohner des schottischen Küstenortes Coldhaven, entstieg der Teufel dem Meer und wanderte durch ihr verschlafenes Städtchen. Seither nistet das Böse in ihrer Mitte."
    So könnte auch ein Steven King beginnen und man hätte schlaflose Nächte. Nicht so hier. Was so beginnt, entwickelt sich ganz anders. Wider die geweckten Erwartungen entwickelt sich eine liebenswerte, verschrobene, melancholische Lebensgeschichte, die der Protagonist in der Rückschau berichtet, manchmal etwas langweilig, weil sehr ruhig und ausführlich, man fühlt sich wie in einem Film von Wim Wenders. Obwohl manchmal auch Spannung entsteht, es geht um Mobbing in der kleinen schottischen Stadt, es passieren sogar einige Morde, oder sind es nur Todesfälle?....
    Sprache und Stil von Burnside sind eindringlich, plastisch, persönlich, man ist direkt dabei, involviert, am Ende hatte ich das Gefühl: ein schönes Buch. Aber warum muss man so falsche Erwartungen wecken? Horrorfans legen es zur Seite.
    Aber dass es irgendwie schottisch ist, kann man sich vorstellen.
    mfg
    KHW


    [size=7pt]Titel leicht angepasst. LG, Valentine
    Und Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah
    [/size]
    Emoticon aus Threadtitel entfernt. LG, Valentine

    Hallo Vargas-Fanclub!
    Jetzt habe ich sie bald alle gelesen.
    Das letzte war "Bei Einbruch der Nacht". Ich kann nur schwärmen. Ich mache das ja nicht, aber ich könnte es gerade nochmal lesen. Madame Vargas entwickelt wieder eine Story, die fasziniert. Die Figuren sowieso: Adamsberg, der schrullige, liebenswerte Kommissar, seine unglückliche Dauer-Geliebte Cécilie, die jetzt den sympathischen Wolfsforscher in der Hoch-Provence liebt, der Seher, ein altersweiser Schafhirte, usw. Und die Story, um was geht es eigentlich? Ach ja, eine unheimliche Mordserie, die sich am Ende als Rachefeldzug herausstellt und eine Verfolgungsjagd sondersgleichen in einem skurrilen zum Wohnmobil umgebauten Viehtransporter. Wieder eine irre Mischung von Spannung und Emotionen (wie Adamsberg sich seine Cécilie peu á peu zurückerobert!). Ja und Landschaft, wer die Provence kennt, hat doppelten Genuss.
    Dicke Empfehlung.
    :smile:
    mfg
    KHW

    Hallo!
    Habs gerade gelesen und bin noch ganz erschüttert. Ich musste es zwischendurch immer mal weglegen, weil es mich so deprimiert hat. Da man aber den Fortgang der Dinge doch wissen will, kämpfte ich mich durch. Seltene Mischung zwischen Spannung und absehbarem Ende. Denn das steht ja schon im Titel. Das Buch könnte auch den Titel tragen "du hast keine Chance, also nutze sie"...Es ist genial konstruiert, dass es da noch lose Enden gibt, finde ich nicht so bedeutend. Manchmal dachte ich, dass die Autorin eine irre Lust am Destruktiven und an Katastrophen antreibt, dann ist es wieder so realistisch und nachvollziehbar, dass einem die Luft wegbleibt. Vorallem weil die Personen so dicht und beeindruckend geschildert sind. Kendra, Joel, Toby, am Schluss nimmt man soviel Anteil, dass man schon wissen will, wie es ihnen geht. Ja, es ist kein echter Krimi, eher eine kriminalistische Sozialstudie. Aber das ist der Roman "Wo kein Zeuge ist", auf den er sich bezieht, auch schon.
    mfg
    KHW

    Habe selten ein anrührenderes Sachbuch gelesen, als dieses.
    Sachbuch, weil Terzani zeitlebens ein veritabler Korrespondent des SPIEGEL in China, Vietnam, Japan und sonstwo war und die Fakten aus diesem Erleben hautnah erlebbar macht. Anrührend, weil das ganze eine menschliche Zeitreise durch sein Leben mit seiner Familie ist und in seinen letzten 3 Monaten im Gespräch mit seinem Sohn nachvollzogen wird.
    Wie jemand auf diese Weise nochmal auf sein Leben gucken kann und sich dann verabschiedet mit dem Gefühl alles erledigt zuhaben - ist ergreifend.
    In Italien stand das Buch monatelang auf der Bestseller-Liste und bei Uns? Ich habs nur zufällig gefunden.
    Sehr empfehlenswert. :smile:
    KHW

    Hallo, ich kann nur beipflichten. So ein amüsantes Buch habe ich lange nicht gelesen. Eigentlich ist es ja ein oller Schinken, ist mir aus dem eigenen Bücherregal in die Finger gefallen und als ungelesen aufgefallen. Amüsant und hintergründig. Sehr zu empfehlen für kommende Herbst- und Winterabende.
    Gruß KHW

    Hallo, ich kann mich dem allgemeinen Lob für dieses Buch nur anschließen. Sehr unterhaltsam und gar nicht mal flach.
    Der Witz, der sich dann selbst in dem Zusammenhang in der Hitliste (ich glaube im Spiegel) ereignet hat, war :
    1. Platz "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling
    2. Platz "Ich nicht" von Joachim Fest


    :smile:Scherze, die das Leben schreibt?....


    Gruß KHW

    Ja Hallo, dann darf ich mir den Querverweis gestatten auf meinen Beitrag verfasst am: 25.September 2005 - Titel: Schiller, Friedrich, Der Geisterseher in der klassischen Abteilung. Über den gleichnamigen Roman bin ich erst auf Kai Meyer gekommen. Der Vergleich von beiden Stories ist interessant.
    Gruß KHW

    Illuminati – Dan Brown


    Ich pflichte dem San Francisco Chronicle schon bei:
    „Wenn sich bei der Lektüre dieses Romans ihr Pulsschlag nicht beschleunigt, sollten sie zum Arzt gehen.“
    Er meint zwar Sakrileg damit, aber bei Illuminati oder dem Schreibstil von Dan Brown generell gilt das für mich auch.
    Die Meinungen gehen ja auseinander, speziell bei den Viel- und anspruchvollen Lesern.


    Ich meine, wenn man will, kann man schon einiges bekritteln, es ging mir ja auch so, dass man manchmal das Buch weglegen muss und denkt, jetzt zieht er aber alle Register. Aber es ist meisterhaft, so eine Story zu stricken und sie so umzusetzen, fesselnd und durchaus mit gedanklichem Tiefgang, die Ansprache des Camerlengo zum Verhältnis Wissenschaft und Kirche am Schluß ist doch genial. Gut, der Abgang desselben ist wieder etwas übertrieben, schon die unwahrscheinliche Rettung des Professors und des Camerlengo aus dem Helicopter, alles reichlich inszeniert, da muss man drüber wegsehen.
    Faszinierend sind die kunsthistorischen Hintergrundfakten, wenn man sie und Rom nur in Ansätzen kennt, ist das schon die halbe Miete. Die Örtlichkeiten der Handlung zu kennen und im Geiste nachzuvollziehen, hat mir großen Spaß gemacht.


    Wie wohl dann Sakrileg wird....
    Jemand hat geschrieben: Schnitzeljagd für Intellektuelle, warum nicht.
    Gruß KHW


    :elch:

    Also die anderen Romane von Dan Brown wurden ja schon irgendwo beschrieben und irgendwann werde ich mit den anderen auch vergleichen können.
    Manches Angeführte kommt mir auch so vor: Brown kann eine irre Spannung aufbauen und lange aufrecht halten, man kann kaum aufhören zu lesen oder muß mal aussetzen, je nach dem. Dies auch auf Kosten einer glaubwürdigen Handlung, da nimmt er es nicht so genau. Hauptsache Action.
    Insofern ist es keine vertane Zeit son Buch zu lesen. Es kommt hier der IT-Hintergrund hinzu, es spielt in der Welt der Programmierer und des Geheimdienstes, die größte Datenbank der USA ist gefährdet und im Verlauf gibt es einige Abenteuer, Tote und wie gesagt Action. Romeo und Julia in moderner Fassung sind auch vorhanden und müssen einges erleiden.


    Durchaus empfehlenswert für lange Winternächte
    Vergleich mit den anderen von Brown wäre interessant.


    Gruß KHW :elch:

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    Regio-Krimi Frankfurt


    Kenne mich zwar nicht aus in Frankfurt, aber bei genauen Örtlichkeiten und passenden Schilderungen bedaure ich das immer. In Paris würde ich mir den Stadtplan dazu nehmen.
    Aber zum Krimi. Hochspannung in Frankfurt nach Mankell-Art. Das klingt zwar abgekupfert, ist aber wirklich so. Ein einzelgängerischer, melancholischer Kommissar, Liebeskummer inklusive, abartige Morde, Ermittlung und Teamarbeit mit personality-charme, unerwartete Wendungen in der Handlung, ingesamt vom Feinsten in dem Genre.
    Wie gesagt, mit Lokal-Kolorit für die Insider.


    Gruß KHW :elch:

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    Keiner liest Vargas ??Wo ist der Vargas-Fanclub??
    War wieder im Vargas-Fieber. Schon nach 3 Seiten, wo Adamsberg, der Kriminal-Kommissar in Paris mit dem deutschen Namen, dem streikenden Heizkessel der brigade criminelle seine Aufwartung macht, nicht so sehr um ihn durch Handauflegen wieder zur Funktion zu überreden – das wäre ihm auch zuzutrauen, wenn man ihn kennt – nein, er will Dunkelheit und Stille finden wie so oft, sonst an den Ufern der Seine oder später in den Wäldern Kanadas. Er ist nämlich ein Wolkenschaufler, wie ihn seine kanadischen Kollegen nennen, womit seine intuitive Art gemeint ist, wie er umherstreifend, nachdenkend, grüblerisch aber erfolgreich seine Fälle löst.
    Hier in einem äußerst skurrilen Fall, wo ein rätselhafter Richter über 40 Jahre hin 13 Morde mit einem Dreizack begeht, nach jedem Mord sein Betätigungsfeld verlegt und verschwindet. Inzwischen ist er tot, aber es geschehen immer noch die Morde auf die gleiche Weise. Adamsberg jagt ihn schon ein Leben lang. Immer ist irgendein Unschuldiger der vermeintliche Täter, der überführt wird, weil die Fakten gegen ihn sprechen. Das erste solche Opfer war der Bruder des Kommissars.
    Vargas streut meisterhaft Verwirrung, spinnt Rätsel und baut Spannung auf, auch durch die Einbeziehung des persönlichen Loses des Kommissars, in Kanada wird er im Suff nämlich selbst zum Täter und traut sich selbst nicht mehr, obwohl alles auf den Dreizack hindeutet.
    Sehr unterhaltsam ist die eingelagerte Geschichte um die kanadischen Kollegen, die für die Pariser Bullen einen Lehrgang in Spurensicherung (von Spucke bis Sperma) ausrichten – dann aber Adamsberg wegen des Mordes an einem jungen Mädchen jagen.
    Sprachliche Spielereien, eine ganz eigene Poesie, die eine gewisse Magie entwickeln – so schreibt die Vargas. Wenn Adamsberg z.B. sprichwörtlich ein Unwohlsein befällt wie die Krallen einer Katze, die ihn von hinten anfällt. Oder er beruhigt seinen Stellvertreter Danglard, der eine große Flugangst nährt mit der Vorstellung, er halte das Flugzeug an einem Faden, so dass es nicht abstürzen könne, wenn Stare ins linke Triebwerk geraten. Seltsam, aber man glaubt es ihm fast.
    So geht’s dem Leser ständig, er liest ein fesselndes, poetisches, ein bisschen verrücktes, unglaubliches Buch.
    Gruß KHW :elch:

    Frank Schätzing, „Lautlos“
    Die Story: Auf dem Hintergrund des Kosovo-Konfliktes soll auf dem G8-Gipfel in Köln ein Attentat auf einen hochrangigen Politiker inszeniert werden. Nach und nach stellt sich heraus, dass es Bill Clinton ist, der von dunklen, aber potenten Mächten, die man in Serbien vermutet, zeit- und punktgenau exekutiert werden soll.
    Dass am Ende einiges anders kommt als vermutet, macht den Clou und die Spannung des Buches aus.
    Es kommt anders, weil der irische Physiker und Whisky-Liebhaber O’Connor, ein liebenswert-genialer enfant-terrible-Typ zufällig auch in Köln ist und zufällig einen Studienfreund aus Dublin trifft. Die Zufälle häufen sich und die Story gewinnt an Fahrt – manchmal musste ich es weglegen vor Atemlosigkeit – und kulminiert in einem überraschenden Ende. Dieses ist nicht der allgemeine Untergang, wie ihn der Schätzing-Leser aus „Der Schwarm“ kennt, wo fast alle Protagonisten am Ende sterben, hier darf ein bisschen Happyend sein.
    Faszinierend und fantastisch ist der Themenkomplex um die Laser-Waffe, die bei dem Attentat zum Einsatz kommen soll, der YAG, ein LKW-großes Gerät, was einen überstarken Laser erzeugt, der von einer Kamera ausgelöst und über Spiegel gelenkt sein Opfer findet. Er gibt dem Buch den Titel „lautlos“.
    Liebe und Genuss kommen auch nicht zu kurz, es entspinnt sich eine Liebelei zwischen dem Physiker und seiner Aufpasserin vom Buch-Verlag. Und der Leser wird ausgiebig in die Welt der edlen und alten Whiskeys eingeführt; ein Beispiel: die gutgemeinte Begrüßungsflasche Glenfiddich leert O’Connor von Grauen geschüttelt in den Ausguß. (Wie hieß das Pendant dieser Figur noch im „Scharm“ ? – egal).
    Eine andere Hauptfigur ist Jana, die ausführende Terroristin, eiskalt und erfolgreich als Geschäftsfrau, die aber nach und ach menschliche Züge gewinnt und im überraschenden Ende eine unerwartete Rolle spielt.
    So sind die Themen umrissen, die der Autor kunstvoll und tiefgreifend ausschöpft und verknüpft. Terrorismus, Technik, große Politik (hier reicht die Spanne vom Balkan über die russische Mafia bis zu den Ungereimtheiten im Inneren der USA) und ....Whisky.
    Wem diese Basis-Themen zu ausführlich behandelt werden – sollte weiterblättern, dem Gesamtgenuss tut das keinen Abbruch. Tiefschürfende Recherchen in einem Thriller sind eben selten.
    Gruß KHW

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    Ein verstörendes Buch mit einem depressiven Zug, den man vielleicht als Mankell-Leser kennt. Trotzdem kommt auch Spannung auf, eine Spannung, wo man davor bangt, zu was der Protagonist noch fähig ist in seinem kranken Hirn. Ist das Schizophrenie?
    Mankell entwickelt eine schier unglaubliche Geschichte von jener männlichen Hauptfigur zwischen 2 Frauen, zwischen denen er hin und her pendelt und darum herum irre Lügengeschichten erfindet, in denen er sich verstricken muss und was tragisch enden muss. Die eine ist Teil seiner bürgerlichen Existenz, die ihn quält, die andere ist das totale Gegenteil, eine allein auf einer Schäre lebende Fischersfrau. Letztere ist eigentlich das Symbol der Freiheit schlechthin für einen, der das Meer liebt. Dennoch ergeben sich tragische Zwänge aus dem heimlichen Dreiecksverhältnis, die dann eskalieren, als beide ein Kind von ihm bekommen.
    Mankell baut eine beeindruckende Parallele zwischen der beruflichen Leidenschaft des Mannes, er ist Marineoffizier und kann sich darin verlieren Meerestiefen vor der Küste Schwedens zu vermessen, zu kartieren und zu speichern, auch bei sich – und seinen seelischen Tiefen und Verirrungen, die zunächst rein menschlich wirken und immer groteskere Züge annehmen bis hin zu Mord und Totschlag.
    Das Buch entwickelt eine beängstigende Spannung, der Genuss am langen Winterabend ist speziell und stellt sich erst ein, wenn man am Ende anlangt.
    Gruß KHW :elch: