Fred Vargas - Die Nacht des Zorns

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  • Fred Vargas: Die Nacht des Zorns


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    Inhalt:


    Ein jahrhundertealter Mythos führt Kommissar Adamsberg in die dunklen Wälder der Normandie. Ein Heer aus Schattengestalten soll dort wüten und ungesühnte Verbrechen strafen. Lina, eine junge Frau aus der Normandie, hat es jüngst in der Nacht über den Waldweg reiten sehen. Und nicht nur das: Die Reiter hatten vier Menschen in ihrer Gewalt, deren Tage – der Legende nach – gezählt sind. Und tatsächlich dauert es nicht lange, bis das erste Opfer des "Wütenden Heeres" stirbt. Adamsberg ist überzeugt, dass sich jemand der mittelalterlichen Sage bedient, um ungestört zu morden.


    Meine Meinung:


    Wer (so wie ich) die Krimis von Fred Vargas liebt, wird auch an diesem wieder seine Freude haben. Wie gewohnt ist er kunstvoll konstruiert. Wie immer ermittelt Komissar Adamsberg eigenwillig, unorthodox und intuitiv. Wieder begegnen uns Adamsbergs aus den früheren Romanen bekannte Kollegen, alle extravagant und liebenswert und jeder mit seiner speziellen, ungewöhnlichen Eigenart. Wie gewohnt spielt die Handlung sich in typisch Vargas´scher Atmosphäre ab: von Adamsbergs neuentdecktem Sohn Armel (genannt Zerk) über seinen einarmigen spanischen Nachbarn bis hin zu einer verletzten Taube, die ein Opfer von Tierquälerei wurde und liebevoll von Adamsberg und Zerk aufgepäppelt wird. Wie gewohnt spielen die skurrilsten Einzelheiten bei der Ermittlung eine Rolle und alles greift wunderbar ineinander.


    Der Aufmerksamkeit von Adamsberg entgehen die winzigsten Details nicht, und solche sind es dann auch, die zur Lösung der beiden Kriminalfälle führen, in denen Adamsberg parallel ermittelt (einer in der Normandie und einer in Paris). Das liest sich spannend, fesselnd und humorvoll.


    Vielleicht wäre es von Vorteil, die vorangegangenen Romane um Kommissar Adamsberg zu kennen, wenn man dieses Buch lesen will, denn es wird Bezug auf einige Fakten aus diesen genommen. Zum Verständnis der Handlung ist es allerdings nicht nötig.


    Meine Kritikpunkte sind, daß es ein paar Längen gab (vor allem im Mittelteil) und daß die Auflösung der Kriminalfälle aufgrund der erwähnten Mini-Details ein ganz klein wenig allzu weit hergeholt, zu abgedreht wirkt (was mir auch schon im Vorgängerbuch "Der verbotene Ort" negativ auffiel). So entsteht am Ende kein Aha-Effekt. Allerdings ist diese starke Betonung von Details ein Stilmittel, das chrakteristisch für Adamsbergs unorthodoxe Recherchemethoden ist. Das ist wohl eine Gratwanderung, die meiner Meinung nach hier nicht hundertprozentig perfekt gelungen ist.


    Und nebenbei fragt man sich noch, wo eigentlich Adamsbergs jüngerer Sohn Tom und seine Mutter Camille abgeblieben sind.


    Aber das Lesevergnügen habe ich mir von diesen Kritikpunkten nicht stören lassen.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Fred Vargas - L'Armée furieuse (Die Nacht des Zorns)


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    Eine scheinbar zufällige Begegnung auf der Straße führt Commissaire Adamsberg zu seinen neuesten Fällen. Eine alte Frau berichtet ihm geradezu abenteuerliches: Lina hat die Mesnie Hellequin gesehen - kein gutes Zeichen, vor allem, da Herbier dabei war. Und der wird nun vermisst. Dass er tot sein muss, steht für sie außer Frage. Adamsberg kann mit dem normannischen Mythos der armée furieuse, die der Originalversion auch den Titel gab, zunächst wenig anfangen. Er muss jedoch erkennen, dass jemand die Sage wahr werden lassen möchte. Und dann ist da noch der Tod eines Großindustriellen, für den es allzu voreilig einen Schuldigen gibt, dem Adamsberg direkt zur Flucht verhilft. Und außerdem muss ein bösartiger Taubenquäler gefunden werden. Viel zu tun für die Bridgade um Commissaire Adamsberg.


    Für mich war es der zweite Vargas Roman aus der Adamsberg-Reihe und er ist einmal mehr sehr gut gelungen. Spannende Mordfälle, interessant erzählt und bisweilen schrullige Charaktere ergeben eine höchstunterhaltsame Mischung.


    4ratten

  • Ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Höchstes Lesevergnügen. Ich spüre der Magie Vargas gerade zum x-ten Male nach und verfalle ihr gerade wieder. Sie hat einen einzigartigen Erzählstil, überaus schrullige Charaktere, verwickelte Fälle und einen unterschwelligen Humor. Alles zusammen eine seltene Mischung, die begeistert. Wenn man einen Sinn für diese Magie hat.
    khw

  • :klatschen: Hurra, ein neuer Vargas! Allerdings ist mir der als gebundenes Buch doch ein bisschen zu teuer, also gilt es, auf's Taschenbuch (und meinen nächsten Deutschlandurlaub) zu warten.

    Wir sind irre, also lesen wir!