Beiträge von Aletheia

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    Die Autorin: Kirsten Wulf
    Der Titel: "Aller Anfang ist Apulien"


    === Die Einleitung:===
    „Aller Anfang ist Apulien“ ist eines dieser Bücher, das mich sofort angesprochen hat.
    Es spielt tausende von Kilometern entfernt im süditalienischen Apulien, mitten auf dem „Absatz“ des italienischen Stiefels.
    Da meine Familie väterlicherseits von dort stammt, war ich natürlich umso neugieriger auf das Buch, doch als ich dann auch noch las, dass das Buch in Lecce spielt und einer der Protagonisten Gigi heißt, war es um mich geschehen und ich musste das Buch unbedingt lesen.
    Schließlich ist mein Vater in Copertino, einer kleinen Stadt bei Lecce geboren und aufgewachsen und trägt den Spitznamen Gigi, was eine Kurzform für Luigi ist.
    In „Aller Anfang ist Apulien“ ist Gigi allerdings eine Kurzform für Giuseppe.


    ===Die Autorin:===
    Kirsten Wulf, 1963 in Hamburg geboren, arbeitete als Journalistin in Mittel- und Südamerika, Portugal und Israel.
    Seit 2003 lebt und schreibt sie in Italien.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das Taschenbuch erschien im Februar 2013 beim Kiepenheuer & Witsch-Verlag (kiwi-Verlag).
    Das Buch umfasst 320 Seiten und ist im Buchhandel für 8,99 Euro zu haben.
    Es ist auch als Hörbuch erhältlich.
    Diesen Monat erschien mit „Tanz der Tarantel“ ein weiterer Apulien-Krimi rund um die sympathische Journalistin Elena Eschenburg aus der Feder von Kirsten Wulf.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    „Als Elena herausfindet, dass ihr Mann sie betrügt, flüchtet sie mit ihrem kleinen Sohn in den tiefen Süden Italiens.
    Ihr geliebter Onkel Gigi, ein extravaganter Antiquitätenhändler und begeisterter Koch, nimmt die beiden in seinem barocken Palazzo auf – der Anfang einer turbulenten Wohngemeinschaft, zu der noch Michele stößt.
    Der junge Maler aus Rom sucht nach dem Absender einer alten Postkarte, die sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat.
    Elena und Michele entdecken ein Geheimnis, das die kleine apulische Stadt erschüttert und mehr mit ihnen zu tun hat, als sie ahnen."


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Cover des Buches weckt bei mir Fernweh und Erinnerungen an unzählige Sommerferien meines Lebens, die ich in Copertino bei meinen Großeltern verbracht habe.
    Im Zentrum des Covers sieht man einen Teil von einem typischen apulischen Palazzo aus hellgelbem Sandstein.
    Unter dem Balkon des Palazzos blühen unter anderem lila Glockenblumen und verstärken dadurch den mediterranen Charakter des Bildes.
    Der Himmel ist in einem zarten Blauton gehalten und auf dem Dach des Palazzos wachsen kleine Sträucher, die mich an jene erinnern, die ich beim Strandspaziergang entdeckt habe.
    Des Weiteren finden auf dem Cover der Name der Autorin und der des Verlages einen Platz.
    Darunter steht in verspielter Schreibschrift der Buchtitel, welcher farblich gut mit den lila Glockenblumen harmoniert.
    Mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut.
    Sie versetzt mich sofort gedanklich nach Apulien und lässt Urlaubsstimmung aufkommen.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Das Buch beginnt damit, dass der Maler Michele in Rom beim Ausräumen der Wohnung seiner verstorbenen Mutter Lucia eine geheimnisvolle Postkarte findet.
    Seine Mutter hatte ihn zur Ehrlichkeit erzogen, daher trifft es ihn umso mehr, dass sie offensichtlich Geheimnisse vor ihm hatte.
    Die Postkarte wurde vor 28 Jahren in Lecce / Apulien abgeschickt.
    Die rätselhafte, mit M. unterschriebene Nachricht darauf bringt ihn auch nicht weiter und so tappt Michele im Dunkeln, was seine Mutter mit Lecce zu tun hatte.
    Irgendwann ist er des Rätselns müde und macht sich kurzerhand selbst auf dem Weg in die italienische Provinz, um dem Geheimnis seiner Mutter auf die Spur zu kommen.
    Ehe ich erfahre, wie es mit Michele weitergeht, wechselt die Szenerie zu Elena von Eschenburg.
    Diese ist gerade 40 Jahre alt geworden und fragt sich in stiller Verzweiflung, was aus der abenteuerlustigen Fotoreporterin geworden ist, die mit ihrem Mann einfach so in den Tag hinein lebte.
    Inzwischen versauert sie in der Bildredaktion einer Reisezeitschrift und ist seit Jahren vor allem Mama.
    Ihr Leben läuft wie eine Waschmaschine, immer der gleiche Ablauf.
    Das Leben, das Abenteuer, das hat ihr Mann.
    Er verreist, macht Karriere und betrügt Elena, wovon diese bis zu ihrem Geburtstag nichts ahnte.
    Während es in ihr noch brodelt, weil sie von ihrem Gatten ein geschmackloses Geschenk im immer gleichen Geschenkpapier bekommen hat, erfährt sie von seiner Untreue.
    Kurz entschlossen greift sie zum Telefonhörer und ruft ihren Onkel Gigi an.
    Nun sucht sie mit ihrem kleinen Sohn Ben Asyl bei Gigi, welcher die Beiden mit Freuden in seinem barocken Palazzo in Lecce aufnimmt.
    Ihr neues Heim befindet sich in der Nähe eines Nonnenklosters, in dessen Schatten Huren wohnen.
    Was für ein starker Kontrast zum ihrem bisherigen Leben in einer Hamburger Doppelhaushälfte am Stadtrand!
    Elena möchte einfach ein Jahr Abstand zu Aron und ihr Leben neu sortieren.
    Trotz der unerschütterlich guten Laune des Onkels fühlt sie sich erstmal von den Problemen die auf sie zukommen überrollt.
    Sie kommt kaum dazu ihrer unglücklichen Ehe mit dem lieblosen Ehemann nachzutrauern, denn die Ereignisse überschlagen sich.
    Zuerst sind es nur kleinere Übel wie die Tücken des baufälligen Palazzos und das Treiben gelangweilter Jugendlicher.
    Doch dann steckt die neugierige Elena mitten drin im dubiosen Treiben der Mafia.
    Verbissen versucht sie herauszufinden, was mit der aus Afrika angereisten Grace, der Schwester von Elisabettas afrikanischer Hausangestellten Blessing passiert ist.
    Wurde sie abgeschoben?
    Ist sie jemals in Lecce angekommen und wo steckt sie überhaupt?
    Der für meinen Geschmack zu nette Don Francesco Quarta könnte helfen, doch ob er wirklich der richtige Ansprechpartner ist?
    Im Gegensatz zu Commissario Pantaleo Cozzoli, der sich seine neue Stelle in Lecce eigentlich ruhig und ungefährlich vorgestellt hat, ahnt Elena nicht, in welche Gefahr sie sich bei ihren Recherchen begibt.
    Reiche und bekannte Lecceser Familien bewahren dunkle, kriminelle Geheimnisse, die sie mit aller Macht zu verbergen versuchen.
    Illegale Immigranten kämpfen ums Überleben während Frauenhandel und Prostitution im Verborgenen geschehen und weite Kreise ziehen.
    Der Maler Michele ist indes in Lecce auf der Suche nach seinem Onkel, mit dem Allerweltsnamen Rizzo und als er ihn findet, gerät er zunehmend in Erklärungsnot.
    Soll er sich ihm zu erkennen geben?
    Was verschlägt einen Römer mitten im Winter in die italienische Provinz nach Lecce?
    Der Onkel erkennt schnell, wen er da vor sich hat und da er ihn schon als Kellner eingestellt hat, behält er ihn auch gleich.
    Als dieser dringend eine Unterkunft benötigt, bittet der Wirt Gigi um Rat und der Kreis schließt sich.
    Während Elena nach Grace sucht, versucht Michele herauszufinden, wer M., die geheimnisvolle Absenderin der Postkarte ist, um von ihr mehr über das Leben seiner Mutter zu erfahren.
    Diese hatte zu Lebzeiten Schlafstörungen und lebte in Angst.
    Nun möchte Michele endlich wissen, was sie so geängstigt hat.
    Nicht nur Michele hat Geheimnisse, sondern auch sein Onkel.
    Die Gestalt des habgierigen Avvocato hängt wie ein dunkler Schatten über der Onkel-Neffe-Idylle und auch Michele begibt sich in Gefahr.
    Eine spannende Geschichte voller überraschender Wendungen nimmt ihren Lauf.


    ===Mein Fazit:===
    Dem Cover und dem Klappentext nach hätte ich „Aller Anfang ist Apulien“ eher als Liebesgeschichte eingestuft, doch der erste Eindruck täuscht.
    Das Buch ist für mich zum Einen die abenteuerliche Reise einer betrogenen Frau zu sich selbst.
    Zum Anderen ist es die Geschichte von Michele, der auf der Suche nach der Wahrheit über das Leben seiner Mutter seiner eigenen Lebensgeschichte auf die Spur kommt und nebenbei einen großen Skandal aufdeckt.
    Das Buch steckt voller spannender und überraschender Wendungen und vereint viele Elemente in sich.
    Es ist Roman, Liebesgeschichte und Krimi in Einem.
    Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen.
    Der Schreibstil der Autorin ist locker und humorvoll.
    Sie beschreibt Land und Leute in Apulien so lebhaft, dass ich es vor meinem inneren Auge sehen kann und zieht tolle Vergleiche z.B. den, dass Elenas Leben wie eine Waschmaschine ist, die immer das gleiche Programm abspult.
    Die Charaktere im Buch sind vielseitig und voller Kontraste, wodurch sie immer wieder Abwechslung in das bunte Geschehen bringen.
    Elena ist eine impulsive Frau mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, die mit 40 plötzlich ihr Leben überdenken muss.
    Im Gegensatz zu ihrem Sohn Ben, der im Nu Italienisch lernt und sich schnell an die neue Situation gewöhnt, fällt es ihr sichtlich schwer sich mit den Widrigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen zu arrangieren.
    Für Andere ist sie Feuer und Flamme und sofort bereit sich in Gefahr zu begeben, aber für sich selbst hat sich noch nicht den richtigen Weg gefunden.
    Ich muss zugeben, ein wenig war ich sogar erfreut darüber, dass ihr Mann sie betrogen hat, denn wer weiß, ob sie sonst dieses spannende Abenteuer zusammen mit Michele, Zio Gigi und vielen anderen erlebt hätte.
    Einen starken Kontrast, der zeigt, wie unterschiedlich Freundinnen sein können, bilden Elisabetta und Elena.
    Die Beiden stammen aus sehr unterschiedlichen sozialen Schichten.
    Die moderne, angepasste Elisabetta entstammt einer sehr reichen, sehr alten Lecceser Familie.
    An ihrem Beispiel wird gut deutlich, wie schwer es für eine Italienerin ist, gegen die Regeln und Gebräuche der Familie zu handeln.
    Zio Gigi fällt im katholischen Lecce ein wenig aus der Reihe.
    Er ist ein homosexuelles Ex-Model mit einem exzentrischen Kleidungsstil, ein begnadeter Hobbykoch, der die italienische Küche liebt, ein Weinkenner und Antiquitätenhändler.
    Sein Optimismus, seine Großzügigkeit, sein Humor und seine ständige gute Laune bilden einen guten Gegenpol zu Elena, die schier verzweifelt, als sich die Wohnung im barocken Palazzo als Baustelle entpuppt.
    Sein Partner, der Opernsänger Ettore, wohnt in Genua und hält es keine zehn Tage in Lecce aus, dabei sollte er eigentlich in Elenas Wohnung einziehen.
    Gigi hingegen liebt Lecce und hatte vor Jahren den damals verfallenen Palazzo im Herzen der Altstadt gekauft und ihn restauriert.
    Mir war der rücksichtsvolle, gut gelaunte Hobbykoch sofort sympathisch und ich wäre gerne ein Mal bei ihm zum Essen eingeladen, alleine schon um endlich mal wieder richtige „polpette“ (ital. Fleischbällchen) zu essen.
    Der homosexuelle Gigi und seine Schwester, die Nonne Suora Benedetta mit den strengen Moralvorstellungen könnten unterschiedlicher nicht sein.
    Suora Benedetta erinnert mich an wenig an Zia Gina, die Tante meines Vaters, die für den Pfarrer im Ort arbeitet.
    Die offenherzige alte Hure Cosima fand ich ganz besonders toll, da ihre unverblümte, trinkfreudige Art so manche trostlos erscheinende Situation auflockerte.
    Michele war außer Elena einer der Charaktere, mit dem ich besonders mitfieberte.
    Die Spannung, die Nervosität als er plötzlich leibhaftig seinem Onkel gegenüberstand, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass es ihn gab.
    Der Zorn, als er erfuhr, was seiner Mutter widerfahren wer und wer dabei eine wichtige Rolle spielte.
    Die Autorin legt den verschiedenen Charakteren typische apulische Redewendungen in den Mund und verwendet Begriffe wie Nonno (ital. für Opa).
    Dadurch wirkt die Geschichte auf mich umso authentischer und erinnert mich an meine Verwandten in Apulien.
    Für Kenner von Apulien, Rom und Lecce ist das Buch ein besonderer Leckerbissen, da die Autorin im Buch Orte verwendet, die es tatsächlich dort gibt, z.B. die Piazza Navona in Rom, in welcher Micheles Mutter die „Osteria Fichi D`India“ besessen hatte oder die Piazza Sant`Oronzo in Lecce, die ich vor Jahren einmal mit eigenen Augen gesehen habe.
    Auch das Verhalten der Apulier gibt sie sehr glaubhaft wieder.
    Die überschwängliche Begrüßung mit vielen Küssen und Umarmungen kenne ich so auch von meinen italienischen Verwandten.
    Auch die verwinkelte Gassen, die teilweise so eng sind, dass sich Männer an die Hauswände drücken müssen, damit ein Auto weiter fahren kann, kommen mir sehr bekannt vor.
    Ich saß immer staunend im Auto, wenn wir zu einem der Obst- und Gemüseläden in der Nähe des Castellos (der Burg) von Copertino fuhren und dabei die engen Gassen passierten.
    Die italienische Mentalität scheint die Autorin gut zu kennen.
    Die für Außenstehende oft unklaren Verkehrsregeln und das pünktliche Einnehmen eines gemeinsamen Mittagessens kommen ebenso zur Sprache, wie die Tatsache, dass Männer in Italien den Frauen helfen und sie keine schweren Sachen tragen lassen.
    Auch die Tatsache, dass kurz vor Weihnachten keiner kommt, um eine Heizung zu installieren, kann ich mir dort sehr gut vorstellen.
    Als ich von dem in Lecce aufgebauten Krippenspiel las, wurde ich fast ein wenig wehmütig.
    Ich war noch nie an Weihnachten in Apulien, aber ich habe mir sagen lassen, dass es zwar sehr kalt, aber auch sehr schön sein soll.
    Die Feste in Copertino und Umgebung haben viel mit Heiligen zu tun und ich fand sie immer sehr schön, weil sie ein Stück der Kultur Apuliens lebendig erhalten und so an die nächsten Generationen vermitteln.
    Beim Lesen des Buches fühlte ich mich mehr als einmal zurück in die unzähligen Sommer in Copertino bei Lecce versetzt, obwohl die Geschichte im Winter spielt.
    Ich wünsche mir, dass es das Buch auch in italienischer Übersetzung geben wird, denn ich bin mir sicher, dass meinen beiden Tanten auch gut gefallen würde.
    Elena machte sich als übereifrige Deutsch-Italienische Amateurdetektivin ganz gut, hatte aber Glück, dass es da noch den scheinbar untätigen Kommissar gab, der ihr unter die Arme griff.
    Die Szenen wechseln zwischen Elena und Michele, bis die beiden schließlich zusammen arbeiten.
    Der Schluß bringt die spannende Geschichte zu einem gelungenen Ende und macht gleichzeitig Hoffnung auf eine Fortsetzung, die es in „Tanz der Tarantel“ sicherlich geben wird.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

    ===Einleitung:===
    Neulich war ich mal wieder in der örtlichen Bücherei, um ein paar Bücher abzugeben.
    Dabei schaute ich mir die Aufsteller mit den Neuerscheinungen genauer an.
    Oft finde ich dort Bücher, auf die ich schon im Buchhandel aufmerksam geworden bin.
    Dieses Mal sprach mit das Cover des Thrillers „Obsession“ von Simon Becket an, weil es einen hohen Wiedererkennungswert hat.
    Unter dem Namen des Autors steht in blutroten Buchstaben „Obsession“.
    Nach einer kurzen Lektüre des Infotextes auf der Rückseite des Buches lieh ich mir das Buch aus und machte es mir daheim damit in der Badewanne gemütlich.


    ===Der Autor:===
    Simon Beckett arbeitete als Hausmeister, Lehrer und Schlagzeuger, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.
    Als Journalist hatte er Einblick in die Polizeiarbeit,dieses Wissen verarbeitet er in seinen Romanen.
    Seine Thriller "Die Chemie des Todes" (rororo 24197) und "Kalte Asche" (rororo 24195) standen monatelang auf Platz 1 der Taschenbuch-Bestsellerliste.
    Für diese Bücher hat er auf der „Body Farm“ in Tenessee recherchiert.
    Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.
    Bei so einer Biografie war ich natürlich sehr gespannt auf das Buch von Simon Beckett.
    Es ist bisher das erste Buch, welches ich von ihm lese.
    Es wird aber sicherlich nicht das Letzte sein.
    Warum erfahrt ihr in meinem Bericht.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das englischsprachige Original mit dem Titel „Owning Jacob“ erschien bereits im Jahre 1998.
    Das vorliegende Taschenbuch erschien im April 2009 in der Zweitauflage beim Rowohlt Taschenbuch Verlag.
    Andree Hesse hat es ins Deutsche übersetzt
    Es umfasst 416 Seiten und ist im Buchhandel für 9,95 Euro zu haben.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Ein Kind, das schweigt.
    Ein Geheimnis, das tötet.
    Als seine Frau unvermutet stirbt, ist Ben am Boden zerstört.
    Allein Jacob, Sarahs autistischer Sohn, spendet ihm Trost.
    Doch während Ben die gemeinsame Wohnung aufräumt, macht er eine ungeheuerliche Entdeckung:
    Jacob war gar nicht Sarahs leibliches Kind.
    Offenbar hatte sie den Jungen entführt, als der noch ein Baby war.
    Fassungslos engagiert Ben einen Privatdetektiv, der Jacobs leiblichen Vater schnell ermittelt.
    Keiner ahnt, dass damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird.


    ===Die Story und meine Meinung dazu:===
    Das Buch trägt den Titel "Obsession" zu Recht, da sich das zwanghafte Beschäftigen mit jemandem oder etwas bei vielen Charakteren des Buches wie ein roter Faden hindurchzieht.
    Der Modefotograf Ben erlebt den schlimmsten Tag seines Lebens:
    Sein gemütliches Familienleben mit seiner Frau Sarah und deren autistischen Sohn Jacob findet ein jähes Ende, als Sarah unerwartet an einem Aneurysma stirbt.
    Während der Witwer außer sich vor Trauer und Wut Trost bei der Weinflasche sucht und gleichzeitig krampfhaft darum bemüht ist, den Alltag so gewöhnlich wie möglich für Jacob zu gestalten, macht er eine folgenschwere Entdeckung.
    Als er sich doch recht abrupt von den Kleidungsstücken seiner Frau trennt, findet er eine Metallkassette mit alten Zeitungsartikeln.
    Alle betreffen die Entführung eines Babys und Ben will sie schon wegwerfen, als er sich das Geburtsdatum des Kindes genauer ansieht.
    Alles deutet darauf hin, dass Sarah Jacob vor Jahren entführt hat.
    Eigentlich sollte Ben das melden, doch er beschließt, erstmal auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
    Bevor das passiert lernen wir Ben und sein Umfeld besser kennen und erfahren, wie er und Sarah sich kennen und lieben gelernt haben.
    Nun kommen nach und nach neue Charaktere ins Blickfeld, zum Beispiel Keith, Bens bester Freund.
    Keith ist Anwalt und Agent in der Musikbranche und empfiehlt Ben einen Privatdetektiv.
    Dieser entspricht genau dem Klischee des schmierigen kleinen Privatdetektivs und ich als Leserin frage mich, warum Ben ausgerechnet diesen engagiert.
    Es kommt wie es kommen muss, Ben fliegt auf, der leibliche Vater und er begegnen sich nicht gerade zufällig und die Sache eskaliert immer mehr.
    Es folgt ein Ziehen und Zerren um das Kind, welches durch seine Krankheit leider nicht in der Lage ist, sich verbal mit zu teilen.
    Obwohl Ben nicht der leibliche Vater Jacobs ist, setzt er alles daran, diesen bei sich zu haben und scheitert zuerst.
    Er wird fahrig, vernachlässigt seine Arbeit und seine Freunde und wird immer unzuverlässiger.
    In seiner Not beginnt er das Haus von John Cole und dessen Frau Sandra auszuspionieren, um Beweise dafür zu sammeln, dass Jacob nicht bei ihnen leben sollte.
    Aus der anfänglichen Beobachtung wird eine Obsession und Ben wird zum perversen Spanner, der Coles Frau bei ihren außerehelichen Aktivitäten ebenso wie beim Schlafen, Umziehen etc. beobachtet.
    Eines Tage wird er entdeckt und bringt so eine unglückliche Lawine nach der anderen ins Rollen.
    Menschen sterben, andere werden verletzt und immer ist Ben der Auslöser.
    Jeder Charakter im Buch hat seine eigenen Obsessionen.
    Keiths Frau Tessa ist besessen davon, die Fassade der glücklichen Familie aufrecht zu erhalten.
    Keith verfällt seiner neuen Liebe, was ihn fast das Leben kostet.
    Die Gier des Privatdetektivs Mr.Quilley nach Geld erweist sich als ebenso verhängnisvoll und ganz besonders Ben und Cole verhalten sich derart zwanghaft, dass ein Psychiater seine Freude an den beiden hätte.
    Die Spannung steigt und in einem finalen Auftakt entscheidet sich, bei wem Jacob in Zukunft bleiben wird.
    Der Weg zu dieser Entscheidung ist wirr, blutig und Ben bleiben als einzige Stütze Jacobs Großeltern, die Jacob noch nie zu Gesicht bekamen, da Cole es einfach nicht zuließ.


    ===Mein Fazit:===
    Dem Autor ist mit diesem Buch ein atmosphärisch dichtes Portrait einer ungewöhnlichen Situation und facettenreicher Charaktere gelungen.
    Ich war sofort mitten in der Handlung und verfolgte jede Wendung mit Interesse.
    Simon Becketts Schreibstil und die genaue Beschreibung von Bens Handlungen, Gedanken und Gefühlen, führen unweigerlich dazu, dass ich mich in diesen hineinversetze und die Geschehnisse im Buch aus dessen Perspektive wahrnehme.
    So kam es, dass ich mit Mr. Quilley wenig Mitleid hatte und gegenüber Sarahs offensichtlich in diese verliebte Freundin wenige Sympathien hegte.
    Am Interessantesten fand ich die Charaktere von Ben und von John Cole.
    Bei Ben faszinierte mich seine Art, mit seiner Trauer und seiner Hilflosigkeit umzugehen und gerade noch davon zu kommen.
    John Cole hatte auf mich eher eine abstoßende Wirkung.
    Ein gebrochener, verwirrter Mann, der seine Mitmenschen wie Gegenstände behandelt, die ihm gehören.
    Am Schlimmsten fand ich die Stelle, als er seinen eigenen Hund kaltblütig erschoss.
    Insgesamt fesselte mich das Buch vom Anfang bis zum Ende und ich muss sagen, ich war sehr zufrieden, als ich es aus der Hand legte.
    Der einzige Minuspunkt den ich finden kann ist, dass die Story durchaus noch ausbaufähig gewesen wäre.
    Der Autor hätte noch mehr auf den Autismus von Jacob/Steven eingehen können und auch auf John Coles seltsame Weltsicht eines unsichtbaren, undurchschaubaren Systems, welches er sich zum Lebensinhalt gemacht hatte.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia!

    ===Einleitung:===
    Das Buch stand bei den Neurescheinungen in der Bücherei und zog mich magisch an.
    Die giftgrüne, blutige Apfelhälfte auf schwarzen Hintergrund auf dem Cover weckte sofort mein Interesse und als ich die Inhaltsangabe las, musste ich das Buch einfach mitnehmen.
    Bei Amazon gibt es sogar ein kurzes Video zum Buch.


    ===Die Autorin:===
    Manche von euch kennen die Autorin besser als „Anne Hertz“.
    Unter diesem Pseudonym schreibt sie mit ihrer Schwester Frauke Scheunemann.
    Wenn sie nicht gerade an einem Buch schreibt, arbeitet sie für Zeitschriften wie „Cosmopolitan“ oder schreibt Drehbücher für TV- Filme.
    Sie wurde 1972 in Düsseldorf geboren und lebt heute in Hamburg.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Taschenbuch umfasst 240 Seiten und erschien am 15.März 2010 beim Karl Blessing Verlag.
    Im Buchhandel ist es für 16,95 Euro zu haben und diesen Preis allemal wert.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Was ist passiert in jener Nacht, in der Evas Zwillingsschwester starb?
    Eva weiß es nicht. Sie weiß nur, dass sie nicht ans Telefon ging, als Marlene versuchte, sie zu erreichen.
    Als ihre Schwester ihr vielleicht sagen wollte, weshalb das Leben für sie auf einmalsinnlos geworden war.
    Seitdem wird Eva von Schulgefühlen geplagt, so sehr, dass sie sogar Tobias heiratet,
    den Mann, der verstorbenen Marlene.


    Sie versucht es aufrecht zu erhalten, dieses fragile, bröckelnde Leben, flüchtet an der Seite von Tobias in die scheinbare Normalität.
    Bis zu dem Tag, an dem Eva ihr gemeinsames Kind verliert- da bricht es zusammen, das mühsam errichtete Kartenhaus einer heilen Welt.
    So öffnen sich die Abgründe zu Evas Vergangenheit, die sie so lange und verzweifelt zu ignorieren versuchte.
    Und in deren Mittelpunkt ein schreckliches Geheimnis steht.


    Ein Psychodrama mit hohem Niveau.


    ===Die Story und meine Meinung dazu:===
    Drei Jahre ist es her, dass Eva ihre Zwillingsschwester Marlene verlor.
    Drei Jahre und die quälende Frage nach dem Warum.
    Warum hat sich Marlene an einem Maitag vor einen Zug geworfen?
    Was wollte sie ihrer Schwester kurz zuvor am Telefon sagen?
    Eva geht einen ungewöhnlichen Weg der Trauer:
    Sie nimmt Marlenes Stelle in einer kleinen Buchhandlung an, heiratet deren Mann Tobias und gibt ihre große Leidenschaft Musik dafür auf, das Leben der toten Schwester weiter zu leben.
    Zuerst war ich befremdet von diesem Schritt und fragte mich eins ums andere warum sie so etwas Ungewöhnliches tat.
    Doch nach und nach entblätterte sich vor mir eine Geschichte zweier Schwestern, die zwar Zwillinge waren und doch unterschiedlicher nicht sein konnten.
    Die brave, kluge Marlene gab ihr Studium als Ärztin zugunsten einer Ehe mit Tobias auf.
    Die Ehe stand jedoch unter keinem guten Stern, da Marlene einfach nicht schwanger werden konnte.
    Eva hingegen floh schon früh aus dem gewalttätigen Elternhaus und suchte ihr Glück in den Armen von den verschiedensten Männern.
    Ihre große Passionen waren das Pianospiel und der Gesang und ihr Erfolg führte die Schwestern wenn auch nur kurz wieder zusammen.
    Nun ist Marlene also tot und Eva mehr und mehr ein Schatten ihrer selbst.
    Sie liebt Tobias nicht, Schuldgefühle binden sie an ihn und irgendwann erfährt man Stück für Stück, warum Eva sich selbst so sehr bestraft.
    Man lernt Evas Umgebung kennen, ihre Chefin, den geheimnisvollen vertrauten Fremden aus der Buchhandlung, Evas Eltern und ihre Schwiegereltern.
    Besonders den Schwiegervater empfand ich als sehr voreilig und eher unangenehm.
    Evas Eltern hätte ich nach der Beschreibung in dem Buch auch nicht kennen lernen wollen, da Eva keine schöne Kindheit hatte und sehr unter den Schikanen ihrer anspruchsvollen Eltern litt.
    Tobias erschien mir zuerst als der trauernde Witwer und liebende Ehemann.
    Umso geschockter war ich, als ich neue, unangenehme Seiten an ihm entdeckte, wie den ständigen Drang ein Kind zu zeugen und seine Frau zu unterdrücken und sie in ein von ihm ausgesuchtes Leben zu zwingen.
    Die Geschichte im Buch pendelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart umher, sodass man nach unc nach immer mehr Einblicke in das Leben der Zwillinge bekommt.
    In der Gegenwart wird diee kurze Freude um Evas plötzliches Mutterglück getrübt, als das Kind sich als Totgeburt erweist.
    Eva fängt an zu halluzinieren. Sie spricht mit der toten Marlene und gerät für ihre Umstehenden mehr und mehr aus dem Gleichgewicht.
    Aus meiner Sicht findet sie jedoch stärker zu sich, als sie es vorher je konnte.
    Sie geht einen unbequemen Weg, wird als krank eingestuft und ruhig gestellt.
    Zum Schluss jedoch bricht sie aus einem Leben aus, das eine Lüge ist, findet für einen Moment eine neue Liebe, neues Leben und verwirklicht sich selbst.


    ===Mein Fazit:===
    Zuerst war ich irritiert über die Seitenzahl des Buches und erwartete eine kurze, aber oberflächliche Geschichte.
    Umso erfreuter war ich, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte
    Ich brauchte eine Weile, um das Gelesene zu verdauen.
    Es mag zwar wenig Text sein, aber der Inhalt des Buches ist sehr tiefgründig und ergreifend.
    So sehr, dass er noch lange nach wirkt und die Frage an einen selbst aufwirft, ob man sein Leben so leben will, wie man es gerade tut.
    Das Buch ist eine eindrückliche Momentaufnahme einer Tragödie.
    Zwei Schwestern, die sich auseinander gelebt haben und durch den Tod getrennt werden.
    Evas Charakter und ihr Weg zu sich selbst ist sehr emotional und mutig.
    Ich war sofort mitten drin und las begierig weiter bis zum Schluss des Buches, in dem Marlene in einem Nachtrag über den tatsächlichen Hergang ihres Todes berichtet.
    Atemlos stehe ich da und denke über dieses Familienporträt nach, in dem die vermeintlich Kranke wesentlich gesünder als der Rest der Familie ist.
    Ich bin froh darüber das Eva den Absprung ins Alleinsein schafft und ein neues, selbst bestimmtes Leben beginnt.
    Dem Buch merkt man an, dass die Autorin Germanistik studiert hat.
    Von Anfang an vermag sie den Leser und zieht die Spannung scheinbar ins Endlose.
    Sehr schön finde ich die Geschichte hinter dem Buchtitel „Allerliebste Schwester“.
    Die Autorin nimmt in ihrem Buch oft Bezug auf das Buch „Allerliebste Schwester“ von Astrid Lindgren.
    Diese Geschichte handelt von dem jungen Mädchen Barbro, sie sich von den Eltern ungeliebt fühlt und sich einen Hund als Haustier wünscht.
    Neben dem Rosenbusch im Garten der Familie befindet sich ein Loch und dort findet Barbro in einer Traumwelt ihre Zwillingsschwester Yvla-Li.
    Mit ihr verbringt sie eine schöne Zeit, bis Ylva-Li ihr sagt, dass sie sterben wird, wenn der Rosenbusch blüht.
    Yvla-Li ist fort, doch nun wird sie nie mehr alleine sein, denn ihr Wunsch wurde erfüllt.
    Als Eva noch ein junges Mädchen war, hatte Marlene ihr immer diese Geschichte vorgelesen und seitdem glaubte Eva an die Unzertrennlichkeit der Schwestern.
    Alles in allem bin ich schwer beeindruckt von dem Buch von Wiebke Lorenz und kann es nur weiterempfehlen!


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

    ===Einleitung:===
    Vor drei Jahren hatte ich meinen ersten Asthmaanfall.
    Ich hatte mitten im Winter eine neue Stelle angetreten und in den letzten Monaten einiges an Gewicht zugelegt.
    Ich war gerade dabei einer Gruppe von Kindern ein Buch vorzulesen, als ich plötzlich keine Luft mehr bekam und das Gefühl hatte, durch einen Strohhalm zu atmen.
    Meine entsetzten Kolleginnen schickten mich zur Apotheke statt zum Arzt,
    da ich einige Städte weiter wohnte und mir auf die Schnelle nicht anders zu helfen wusste.
    Am nächsten Tag machte ich bei meinem Hausarzt einen Lungenfunktionstest und bekam die Diagnose Asthma.
    Jahre später war ich bei meiner Hautärztin, di sich meinen juckenden quaddelartigen Hautausschlag besah und sofort einen Allergietest machte.
    Dieser ergab eine starke Allergie gegen Birke und Katze, sowie diverse andere Allergien, die sich jedoch nie bemerkbar machten, weshalb ich die Ergebnisse anzweifelte.
    Meine Atemnot trat ab und zu noch in den kalten Monaten und in anderen Situationen auf, verschlechterte sich und verschwand schließlich ganz.
    Als ich einen Spezialisten aufsuchte, da mein Zustand sich verschlimmert hatte, machte dieser einige Tests, warf mir verminderte Teilnahme vor und meinte lapidar, ich solle mich doch von Katzen fernhalten.
    Als ich sagte, dass mein Freund eine Katze hat und ich mich von dieser nicht fernhalten würde, meinte er nur müde, ich müsse selber wissen, was ich tue und gab mir ein Notfallspray mit.
    Das vorliegende Buch lieh ich mir aus, um zu lesen, wie jemand seine Tierhaarallergie besiegte.
    Die Katze meines Freundes wurde leider vor einigen Wochen eingeschläfert und sie fehlt uns unendlich.
    Ich denke, dass mein Zusammensein mit ihr mir dabei geholfen hat, meine Katzenhaarallergie zu bekämpfen.


    ===Der Autor:===
    Ake Beckerus wurde 1936 in Schweden geboren.
    Er studierte Verhaltensforschung, Psychologie und Ökonomie.
    In Diensten der UNO lebte er mehr als zehn Jahre im Mittleren Osten und in Afrika und verfasste viele wissenschaftliche Arbeiten.
    Beckerus ist in Schweden auch als erfolgreicher Thriller-Autor bekannt geworden.
    Heute ist er Leiter eines Management-Instituts und lebt in der Nähe von Stockholm.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Taschenbuch erschien im Jahr 2000 in der Zweitauflage beim Oesch Verlag und umfasst 180 Seiten.
    Dagmar Lendt hat es aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt.
    Das schwedische Original stammt aus der Feder von Ake Beckerus.
    Im Buchhandel ist das Buch nicht mehr zu haben.
    Wer Interesse an dem Buch hat, wird in Büchereien, auf Ebay, Amazon und im Antiquariat fündig.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Seine Luftröhre wird von unsichtbaren Klammern in den Würgegriff genommen, die gequälten Lungen versagen beinahe den Dienst.
    Die Diagnose des Arztes ist klar und eindeutig:
    Töten Sie Ihre Katze, sonst sterben Sie selbst.
    Falls Beckerus seine Katze Busan und Hündin Nina behielt, würden sie ihn umbringen.
    Früher oder später.
    Oder doch nicht? Gegen alle medizinische Logik behält Beckerus Katze und Hund.
    Zum eigenen und zum Erstaunen der Ärzte findet Beckerus eines Ausweg.
    Seine Tierhaarallergie und sein Asthma verschwindet vollkommen, obwohl er sich weigert,Hund und Katze wegzugeben.


    Ein Buch der Hoffnung für alle potenziell gefährdeten Katzen- und Hundefreunde.
    Für Tierhaarallergiker und für deren Ärzte.


    ===Der Inhalt des Buches und meine Meinung dazu:===
    Zuerst möchte ich erwähnen, dass das Buch kein Anleitungs- oder Gesundheitsbuch ist, sondern eine Roman über die Lebensgeschichte eines wunderbaren Mannes und seiner Liebe zum Leben und zu Katzen.
    In einem Vorworterklärt der Autor, warum er das Buch geschrieben hat.
    Darin warnt er auch ausdrücklich davor, seinem Beispiel zu folgen und das finde ich gut so.
    Asthma ist eine lebensbedrohliche Krankheit und nicht jeder Körper reagiert so wie der von Herrn Beckerus.
    Er traf die Entscheidung seiner eigenen Asthmatherapie als Resultat existenzieller und philosophischer Überlegungen in seinem bewegten Leben.
    Im ersten Kapitel erläutert der Autor den Titel seines Buches und führt in die Thematik ein.
    Er hat das Buch so genannt, weil er von einem Oberarzt nach einem starken Asthmaanfall vor die Wahl gestellt wurde, entweder selbst irgendwann den Erstickungstod zu sterben oder seine Katze einschläfern zu lassen.
    Eine verzwickte Situation, doch der Autor entschied sich für das Leben für beide und behielt seine Haustiere allen Warnungen zum Trotz.
    Die Vorgeschichte:
    An einem Abend im August 1991 saß er gerade vorm Fernseher und verfolgte eine Wahlkampfrede in Schweden mit, als er einen Asthmaanfall erlitt.
    Zwei Wochen zuvor hatte er auf Anraten seines Arztes mit dem Rauchen aufgehört und wähnte sich in Sicherheit.
    Bei Herrn Beckerus kam alles zusammen:
    Der Hund, die Katze, Milben, Krustentiere und Staub.
    Am Stärksten war jedoch die Allergie gegen Felltiere ausgeprägt und während seine Haustiere vor sich hin dösten, erlitt er einen starken Asthmaanfall.
    Die Geschichte seines starken Anfalls untermalt er mit allerlei interessanten Fakten aus Geschichte und Medizin.
    Was ich zum Beispiel nicht wusste, ist das mein laut dem Autor bei einem Asthmaanfall nicht Luft holen, sondern ausatmen soll, weil man sich sonst durch die gestaute Luft die nicht ausströmen kann selbst vergiftet.
    Außerdem erfuhr ich, dass bei einem Asthmaanfall Adrenalin gespritzt wird.
    Man sollte also am Besten sehr wütend sein, wenn man einen Anfall hat oder Sportler, weil diese generell einen hohen Adrenalinwert haben.
    Zu lesen, dass und warum Katzen im Laufe der Geschichte verbrannt wurden, machte mich wütend und froh darüber, dass dies heute nicht mehr der Fall ist.
    Die Leidengeschichte des Autors kann ich sehr gut nachempfinden.
    Auch er war irritiert von der Schulmedizin, ihren vagen Aussagen und trotzdem so klaren Ratschlägen wie „Töten Sie die Katze“.
    Gut finde ich, dass er in dieser Situation den Weg des mündigen Patienten ging und sich stattdessen über die Funktion der Atemwege informierte.
    Aus meiner Sicht als Katzenliebhaberin finde ich seine Meinung zu Katzen sehr schön, besonders da ich diese teile.
    Er sieht Katzen als gleichwertige Familienmitglieder mit einem Recht auf Leben.
    Ihm ist sehr bewusst, dass Menschen ihr Leben besser vor menschlicher Willkür schützen können als Katzen und in diesem Zusammenhang finde ich seine Entscheidung klasse.
    Kapitel 2: Den ersten Asthmaanfall hinter sich, philosophiert der Autor erneut über die Widrigkeiten seiner Krankheit und Katzen im Allgemeinen.
    Relativ schnell kommt er zu der Auffassung, dass sein Körper sich an seine Katze anpassen kann und möchte dies ausprobieren.
    Bei manchen Menschen klappt das sicher, kann aber auch mit dem Tod enden.
    Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
    Zu der Zeit als der Autor das Buch schrieb, kam in Schweden eine Impfung oder Hyposensibilisierung nur bei Tierärzten in Frage, was ich sehr schade finde, weil es offensichtlich viele Katzenhalter zu der Entscheidung getrieben hat, ihre Tiere einschläfern zu lassen.
    Der Autor wollte seine Katze Busan weder weggeben noch töten.
    Seiner Meinung sind Katzen nicht für eine Adoption geeignet und er nahm sich selbst in die Verantwortung, da er sich trotz Allergie eine Katze hielt.
    Dafür konnte ja die Katze wirklich nichts, warum also sollte sie für seinen Fehler sterben?
    Was dem Autor an Katzen so gefällt, ist ihre Unabhängigkeit.
    Jeder der eine Katze hat, weiß, was ich damit meine.
    Interessant fand ich die Bemerkung, dass Menschen in den oberen Gesellschaftsschichten keine Katzen halten, eben weil diese sich nicht dressieren lassen…
    Ich spüre richtig die große Achtung des Autors vor dem Wesen der Katze und das freut mich ungemein.
    Wie so viele Asthmakranke hatte der Autor schon einige Ärzte kennen gelernt, welche ihm immer das Gleiche rieten.
    Nun lernte er seinen dritten und letzten Arzt kennen, einen alten Oberarzt, der die Dinge etwas anders oder zumindest offener sah.
    Das Besondere an diesem Mann war, dass er nicht sofort mit dem Üblichen „Töten Sie Ihre Katze“ kam, sondern erstmal nach dem Alter der Tiere fragte und die Krankenakte studierte.
    Sehr unterhaltsam sind die Geschichten darüber, wo der Autor schon überall Asthmaanfälle hatte.
    Nämlich keineswegs nur zuhause in Schweden, sondern überall auf der Welt-
    Sogar im Inneren einer der Gizeh-Pyramiden.
    Manche der Geschichten hören sich so unglaublich an, dass sie schon fast wieder erfunden sein könnten, aber ich bin mir sicher, dass der Autor sie tatsächlich erlebt hat.
    Von Anfang an fand der Autor es seltsam, dass er am Häufigsten dann schwere Anfälle hatte, wenn keines seiner Haustiere in der Nähe war.
    Dies festigte seine Annahme, dass eben die Existenz der Tiere in seiner Nähe ihm beim Kampf gegen seine Krankheit helfen würde.
    Der Oberarzt wollte davon natürlich erstmal nichts wissen und blieb bei seiner schulmedizinischen und zugegebenermaßen für den Patienten gefahrloseren Meinung.
    Als der Autor davon berichtete, dass viele seiner Familienmitglieder Asthma haben und seine Mutter sogar daran gestorben war, machte mich nachdenklich.
    Mein Bruder hat nämlich auch eine Tierhaarallergie und meine Mutter hatte starken Heuschnupfen.
    Der Autor hat sogar einen eineigen Zwillingsbruder, welcher an Asthma leidet.
    Von ihm und seinen Kindheitserlebnissen berichtet er in diesem Kapitel.
    Weiter geht er auf seine UNO Einsätze in Afrika ein und erzählt, wie es dazu kam, dass er Raucher wurde und das es schlussendlich das abrupte Absetzen des Nikotins war, welches ihn schließlich beinah erstickte.
    Kapitel 3 zeigt auf, dass zur damaligen Zeit in Schweden viele Menschen an Asthma sterben, weil sie die Notaufnahme offenbar aufgrund der Verkehrsdichte nicht rechtzeitig erreichten.
    Zum Glück war Akes Sohn Hasse ein guter und schneller Autofahrer und rettete seinem Vater damit das Leben.
    Der Autor berichtet ein bisschen von seiner Beziehung zu seinem Sohn.
    Weiter geht er darauf ein, wie Asthma eigentlich funktioniert und gesteht sich ein, vorher nur sehr wenig darüber gewusst zu haben.
    Katzen sieht er hingegen als instinktgetriebene Wesen, die bei sich selbst wissen was zu tun ist und doch der menschlichen Willkür leider allzu oft ausgesetzt sind.
    Anschaulich beschreibt der Autor in Kapitel 4 die Behandlung seines akuten Asthmaanfalls.
    Er war mit Atemstillstand in die Notaufnahme gebracht worden und sein Sohn, der Lebensretter, wartete draußen.
    Er erzählte von seinem Vater und seinen Verhältnis zu ihm.
    Seine Arbeit war ihm wichtiger gewesen als sein Vater und so kam er zu spät ins Krankenhaus, als dieser schon gestorben war.
    An solche Dinge dachte er, während er selbst knapp dem Tod entronnen war und seine Frau ihn besuchte.
    Seltsamerweise hatte er nach diesem schweren Anfall niemals mehr weitere Beschwerden.
    In Kapitel 5 war der Autor beim Kontrollversuch beim Oberarzt und erfuhr, dass sein abrupter Rauchstopp seinen Anfall verursacht hatte.
    Ich selbst rauche nicht mehr seit ich die Diagnose gestellt bekam und ich vermisse nichts.
    Wer ein Mal das Gefühl hatte, beinah zu ersticken, der weiß warum.
    Trotz des beinah tödlichen Anfalls fühlte sich Herr Beckerus bestätigt seine beiden Tiere zu behalten und flog nach Madrid.
    Sein Asthmaspray hatte er griffbereit, doch es tat sich Nichts.
    Er bekam keine Atembeschwerden, weder von Autoabgasen, noch vom Tabakrauch und wollte wissen warum.
    In diesem Kapitel erzählte weiter von seinen UNO Einsätzen und von seiner Reisekrankheit.
    In Kapitel 6 unterzog sich der Autor nochmals einem Allergietest und bemerkte, dass seine Katzenallergie schwerer geworden war und eine leichte Fischallergie hinzukam.
    Sein Zwillingsbruder ließ seine zwei Katzen einschläfern und litt danach an noch schlimmeren Anfällen als zuvor.
    Ake blieb jedoch seinem Vorsatz treu und kämpfte mit seinen Tieren gegen die Krankheit.
    Einen großen Teil des Kapitels berichtet der Autor von lustigen Verwechslungen und anderen Geschichten aus dem Alltag mit seinem eineiigen Zwillingsbruder Göran.
    Das Kapitel 7 zeigte auf, dass Ake sich immer besser fühlte.
    Stattdessen wurden seine Tiere krank.
    Ausgerechnet Busan erkrankte an Asthma und mir kamen fast die Tränen, als ich las, wie sie starb.
    Sehr schön fand ich Akes Haltung zu Nina, seiner Hündin mit Handicap.
    Statt einen anderen Hund zu wählen gab er die Chance auf ein schönes Leben und würdevolles Altern.
    Es macht mich wütend, wenn Menschen ihre Tiere einschläfern lassen, nur weil diese typische Alterserscheinungen wie Nachlassen der Sehkraft, des Gehörs etc. zeigen.
    „Haustiere haben ein recht darauf, alt zu werden und pflegebedürftig zu sein!“.
    Diesem Ausspruch des Autors kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen.
    Sein Hund durfte in Würde altern und starb an den Folgen eines Schocks, nachdem ein anderer Hund ihm in die Nase biss.
    Die behandele Tierärztin war mir von vorneherein sehr sympathisch.
    Solch einen Menschen hätte ich mir zur Behandlung der Katze meines Freundes auch gewünscht, dann wäre sie vielleicht noch am Leben.
    Dieses Kapitel war schwer für mich zu lesen, weil der Verlust für mich noch so frisch und schmerzhaft ist und der Autor sich gerade mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt.
    Der Verlust eines Tieres hinterlässt beim Besitzer oft eine klaffende Lücke, eine Leere, die nicht ausgefüllt werden kann.
    Nach dem Tod seiner Tiere hatte der Autor plötzlich einen nahenden Asthmaanfall als er den Hund eines Kollegen streichelte.
    Dies brachte ihn zu dem Entschluss, eine neue Katze ins Haus zu holen: Amanda.
    In Kapitel 8 musste ich oft lachen, weil der Autor versuchte, die neue Katze auf dem Grundstück zu halten.
    Weniger lustig waren die Kriegserfahrungen des Autors und sein Eingeständnis, dass der Krieg manchmal dem Spiel einer Katze mit einer Maus gleicht.
    Er lernte viel von der neuen Katze. Eines ganz besonders, nämlich Geduld und das man Katzen nicht dressieren kann.
    Kapitel 9 unterhielt mich köstlich mit weiteren Versuchen Amanda auf dem Grundstück zu halten.
    Die stoische Geduld der Katze und ihre Cleverness brachten mich zum Schmunzeln.
    Jeder der eine Katze hat kennt solche Situationen.
    Katzen dressieren ihre Herrchen und Frauchen und nicht umgekehrt.
    Diese Lektion lernte der Autor in diesem Kapitel auf unterhaltsame und brüllend komische Weise.
    In Kapitel 10 ging der Autor sogar mit Amanda zu einer Katzenausstellung und hatte keinen Anfall, nicht mal ein Kribbeln in der Nase.
    Der Autor sieht Mensch und Tier als gleichwertig und geht näher auf die Frage ein, welches Leben wertvoller sein könnte.
    Er erzählt auch davon, dass Menschen, die in frühester Kindheit Kontakt mit potenziellen Allergenen hatten, weniger oft eine Allergie bekamen.
    Gegen Ende des Buches kommt der Autor zu dem Schluss, dass ihm folgende Dinge geholfen haben gesund zu werden:
    Der Glaube daran, es zu schaffen.
    Der absolute Wille es zu schaffen, ohne das seine Tiere dabei zu Schaden kommen.
    Information, Mitspracherecht und Mut.
    Als mündiger Patient nahm er sein Schicksal in die eigene Hand und wurde gesund.


    ===Mein Fazit:===
    Nach der Lektüre des Buches war ich fasziniert von dessen Autor.
    Sein Leben und seiner Erfahrungen lesen sich flüssig und unterhaltsam.
    Das Reisen, die Forschung, Krieg, Politik und seine Kindheit.
    All dies macht er durch das Geschriebene präsent und nachvollziehbar.
    Die ganzen Anekdoten machen das Buch erst recht lesenwert und runden das Gesamtbild ab.
    Schön fand ich die Illustration mit schwarzen Katzen in verschiedenen arttypischen Positionen.
    Ansonsten verzichtet der Autor auf jeglichen Schnickschnack und konzentriert sich auf den Text des Buches.
    Seine Meinung und seine Einstellung zu Tieren finde ich lobenswert.
    Da könnte sich manch einer sicher eine Scheibe abschneiden.
    Das Buch ist kein Ratgeber, sondern eher die autobiographische Geschichte einer ungewöhnlichen Heilung.
    Gerade deshalb wird es vielen Menschen sicher nicht ausreichend sein, weil es kein Patentrezept liefert, sondern nur Anstöße in eine Richtung gibt.
    Ich finde den Weg des Autors und seinen unerschütterlichen Glauben an die Richtigkeit dessen bewundernswert.
    Sicher klappt die Methode auch bei manchen Menschen, aber nicht bei allen.
    Eben weil jeder Mensch einzigartig ist und man so viele verschiedene Faktoren beachten muss, kann jede Methode nicht bei jedem gleich anschlagen.
    Was Asthma angeht gibt es viele verschiedene schulmedizinische und naturheilkundliche Ansätze.
    Das vorliegende Buch sehe ich als wertvolle Ergänzung dazu.
    Ich bin froh es gelesen zu haben.
    Jede Seite war unterhaltsam und fesselnd.
    Egal ob der Autor aus dem Nähkästchen plauderte oder ob er medizinische Inhalte erläuterte, er konnte einfach mitreißen.
    Nichtsdestotrotz ist sein Schreibstil wohl nicht jedermanns Sache, da er oftmals Fremdwörter verwendet und sehr viel philosophiert.
    Ich empfehle das Buch Katzen- und Hundefreunden, Tierhaarallergikern und Ärzten aus vollstem Herzen, weil ich es als Bereicherung an Erfahrungen und Weltsichten sehe.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia!

    ===Einleitung:===
    Als ich in der Zeitschrift „Freundin“ von dem neuen Roman „Julia“ las, war ich fasziniert und wollte ihn unbedingt lesen.
    Wie der Zufall es wollte fand ich das Buch wenige Wochen später bei den Neuerscheinungen der örtlichen Bücherei, sonst hätte ich es mir vermutlich gekauft.
    Die tragische Liebesgeschichte von „Romeo und Julia“ hatte mich schon als Jugendliche fasziniert, daher war umso gespannter darauf, wie die Autorin die Thematik in ihrem Buch umsetzt.


    ===Die Autorin:===
    Anne Fortier wuchs in Dänemark auf und studierte unter anderem in Paris, Oxford und Norwegen.
    In Dänemark promovierte sie im Fach Ideengeschichte.
    Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit wanderte sie in die Vereinigten Staaten aus, wo sie ihren Mann Jonathan Fortier kennen lernte.
    Sie arbeitete in unterschiedlichen Bereichen:
    An verschiedenen Universitäten Europas und Nordamerikas übte sie eine Lehrtätigkeit im Bereich Philosophie und Europäische Geschichte aus, sie co-produzierte den preisgekrönten Dokumentarfilm „Fire and Ice: The Winter War Finnland und Russland“ und schrieb in Dänemark ihr erstes Buch mit dem Titel „Hyrder paa Bjerget“.
    Diese Informationen habe ich aus den dem Buch beiliegenden Informationen über die Autorin und aus http://www.annefortier.com entnommen.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Taschenbuch erschien am 16. April 2010 beim Krüger Verlag.
    Es umfasst 637 Seiten und ist im Buchhandel für 19,95 Euro zu haben.
    Das englische Original trägt den Titel „Juliet“ und wurde von Anne Fortier geschrieben.
    Die deutsche Ausgabe wurde von Birgit Moosmüller übersetzt.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das umfangreiche Buch ist sehr schön gestaltet worden.
    Auf dem Cover ist eine zeitlose Abbildung Sienas „Piazza del Campo“ zu sehen
    Sobald man das Buch aufschlägt, blickt man auf eine Kartengrafik von Thomas Vogelmann, welche sowohl Sienas Straßen, als auch die Wappen der jeweiligen Contraden darstellt.
    Jeder im Buch beschriebene Stadtteil gehörte einer sogenannten Contrade und wurde mit deren jeweiligen Wappen versehen.
    Durch diese Karte kann der Leser sehr gut nachvollziehen, in welchem Stadtviertel sich die Akteure des Buches in beiden Zeiten gerade befinden und was das dies für sie bedeutet.
    Gleichzeitig werden auch die Standorte der in dem Buch erwähnten Gebäude aufgezeigt und zwar der Palazzo Tolomei, der „Duomo“ und der Palazzo Salimbeni.
    Das Interessante daran ist, dass diese Gebäude auch in der Jetztzeit noch existieren.
    Die letzten zwei Seiten des Buches zeigen einen Ausschnitt aus Ambrogio Lorenzettis Fresko von der „Guten und schlechten Regierung“ im Palazzo Publico Siena abgebildet.
    Auf der Rückseite des Buches befindet sich eine kleine Inhaltsangabe auf dem Hintergrund eines historischen Pferderennens.
    Meiner Meinung passt es sehr gut zu den im Buch beschriebenen Geschehnissen und ganz besonders natürlich zum Palio.
    Der Palio ist ein Pferderennen, welches in Siena schon seit vielen Jahrhunderten Tradition hat und bis heute noch stattfindet.
    Was mir bei der Gestaltung des Buches gefehlt hat, wäre eine kleines Lesbändchen, da das Buch doch recht umfangreich ist.
    Ein Lesezeichen, falls vorhanden, tut es jedoch auch.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Das Geheimnis eines alten Buches lockt die junge Amerikanerin Julia nach Italien:
    es ist die längst vergessene erste Fassung der Romeo- und- Julia-Geschichte, und es handelt von den verfeindeten Familien Tolomei und Salimbeni in Siena.
    Völlig überrascht stößt Julia dabei auch auf die Warnung ihrer verstorbenen Mutter:
    Bis heue liegt ein Fluch auf den Familien – und damit auch auf ihr.
    Denn ihr wahrer Name ist Giulietta Tolomei.
    Julia macht sich auf die Suche nach ihrem Erbe und spürt dabei bald, dass sie beobachtet und verfolgt wird.
    Während Siena dem Palio entgegenfiebert, gerät sie in höchste Gefahr.
    Wird der Fluch der Vergangenheit auch sie einholen?
    Dieser große Roman hat alles: zwei unsterbliche Liebesgeschichten in Mittelalter und Gegenwart, ein gefährliches Geheimnis, Schatzsuche, Tempo und den ganzen Zauber Italiens.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Das Buch beginnt mit einem Zitat Shakespeares aus „Romeo und Julia“.
    Danach schreibt Julia in einem Prolog in Ich-Form über ihr kurzes Ableben und ihre Meinung dazu.
    Den Prolog habe ich zugegebenermaßen erst nach der Lektüre des Buches verstanden.
    Zu Beginn des Buches hat mich der Prolog natürlich sehr neugierig gemacht und das mit Recht.
    Die Kapitel des Buches beginnen jeweils mit einem Zitat Shakespeares und passen inhaltlich zu den Geschehnissen im Buch.
    „O wehe, weh mir! Was für Blut befleckt die Steine hinter dieses Grabmals Schwelle? heißt es zum Beispiel im ersten Kapitel.
    So beginnt die Nacherzählung von Julia Jacobs.
    In Ich-Form wird sie uns nun durch den Großteil des Buches begleiten und vor unseren Augen ihre unfassbare Geschichte offenbaren.
    Eine Geschichte, welche vor über sechshundert Jahren ihren Anfang nahm und bei ihr endete.
    Julia Jacobs entführt uns in ihre Welt:
    Sie leitet in Virginia ein Shakespeare-Sommercamp, in dem sie Kindern und Jugendlichen die Werke des großen Dichters näher bringen möchte.
    Schon seit frühester Kindheit war sie fasziniert von „Romeo und Julia“ und zitierte ständig Verse aus Shakespeares weltbekanntem Werk, daher lag es nahe, dass sie sich auch beruflich damit beschäftigen würde.
    Ihre enthusiastische Arbeit im Sommercamp wird jäh gestört, als sie von dem Hausdiener ihrer Großtante Rose erfährt, dass diese verstorben ist und ihr einen geheimnisvollen Brief hinterlassen hat.
    Im Strudel der nachfolgenden Ereignisse lernen wir Janice, Julias Zwillingsschwester kennen und vor unserem geistigen Auge formt sich ein Bild zweier unterschiedlicher Schwestern, die im ständigen Konkurrenzkampf zueinander stehen.
    Selbst nach dem Tode ihrer Großtante haben sie ihre Differenzen, so wundert es nicht, dass Julia allein nach Siena reist, wie ihr in dem Brief aufgetragen wird.
    Ihr einiger Vertrauter ist dabei der bescheidene Hausdiener Umberto, der ihr offenbart, dass sie in Wahrheit Giulietta Tolomei heißt und die direkte Nachfahrin von der berühmten Julia ist.
    Julia alias Giulietta macht sie auch die Reise und findet dabei sowohl neue Freunde, als auch Feinde.
    Bei der Zwischenlandung in Frankfurt findet Julia eine charmante Reisebegleiterin namens Eva Maria Salimbeni, die selbst auf dem Weg nach Siena ist.
    Dort ist gerade die Zeit des Palios, der an der Piazza del Campo stattfindet und statt wie früher von Edelleute nun von Jockeys bestritten wird.
    Der Palio gehört zu Julias Geschichte dazu, ebenso wie viele andere Dinge in Siena.
    Von Eva Maria erfährt Julia sowohl vieles über Siena, als auch über sich selbst und ihre Wurzeln.
    In Siena angekommen lernt Julia Allessandro, den Patensohn Eva Marias kennen und fragt sich unzählige Male, ob das alte Kriegsbeil zwischen den Familien Tolomei und Salimbeni nun endlich begraben ist oder ob sie auf der Hut sein muss.
    Das Hotel Chuisarelli ist nun vorübergehend Julia alias Giuliettas neues Heim und von dort aus beginnt sie, die Stadt zu erkunden und ihr ihre Geheimnisse zu entlocken.
    Nicht jeder nimmt sie mit offenen Armen auf und so gerät sie in einige brenzlige Situationen, in denen sie einmal mehr abwägen muss, wem sie wirklich vertrauen kann.
    Giulietta findet einige Gegenstände, die nicht nur für sie, sondern auch für andere Menschen von großem Wert sind und aus ihrer Suche nach dem Schatz wird eine Suche nach sich selbst.
    Während ihrem Aufenthalt liest sie die Erstfassung von „Romeo und Julia“ und versucht aus den Notizen ihrer Mutter schlau zu werden.
    Das Tagebuch eines Malers aus dem 13. Jahrhundert erzählt ihr die wahre Geschichte von „Romeo und Julia“ und mehr und mehr erkennt sie die Paralellen.
    Niemand ist wer er zu sein scheint und die Fronten verdichten sich.
    Ein geheimnisvoller Verfolger in Jogginganzug und Turnschuhen, ein seltsamer Beobachter auf einem schwarzen Motorrad, zwielichtige Verwandte, eine alte Gemeinschaft von Mönchen und ein verwirrter Maler sind nur einige Personen, die Giulietta in Siena Kopfzerbrechen bereiten.
    Auf der Suche nach den Artefakten ihrer Familie gerät sie ständig in Gefahr und bekommt überraschende Hilfe.
    In all dem Trubel verliebt die Schöne sich auch noch und weiß bald gar nicht mehr, wo ihr der Kopf steht.
    In einem grandiosen, filmreifen Finale gipfelt die Geschichte von Julia/Giulietta und ihrem neuzeitlichen Romeo.
    Es ist vom Allem etwas dabei:
    Witz, Charme, Erotik, Spannung und natürlich Romantik.
    Von Anfang an litt ich mit Julia mit und fieberte dem spannenden Ende des Romans und gleichzeitig der Auflösung der verworrenen Verhältnisse entgegen.
    Parallel zu Julia Jacobs Geschichte fließt immer wieder die Geschichte von Giulietta Tolomei und Romeo Marescotti ein.
    Sie beginnt in Siena, im Jahre 1340 und ist atemberaubend spannend, aber auch sehr traurig.
    In einem mittelalterlichen Siena ist ein Mönch mit einem Sarg auf dem Weg zu Messer Tolomei, Giuliettas Onkel.
    Giulietta ist die einzige Überlebende eines Massakers in einem Haus ihrer Familie und hält per Brief Kontakt zu ihrer Zwillingsschwester Giannozza.
    Außer sich vor Wut und Rachsucht wird sie unvorsichtig und verliebt sich unsterblich in Romeo.
    Ihre atemberaubende Schönheit wird Giulietta zum Verhängnis und so kommt es, dass das Schicksal andere Pläne mit den Liebenden hat.
    Die historische Fassung der Geschichte steht der neuzeitlichen Version in nichts nach.
    Intriganter Adel, komplizierte Verwandtschafts- und Herrschaftsverhältnisse, ein habgieriger, despotischer Mann und ein alter Fluch verdichten sich zu einem dramatischen und sehr temporeichen Ende, was über alle Zeiten hinaus in der Jetztzeit für Julia Jacobs und ihre Verwandten widerhallt.
    Nun ist es an ihr, den Fluch aufzuheben und ihr Glück zu finden.
    Kann sie den Fluch brechen und die vor langer Zeit begangenen Fehler sühnen?
    Wird es ein Happy End für Giulietta und ihren Romeo geben?
    Lest selbst und ihr werdet begeistert sein!


    ===Mein Fazit:===
    Das Buch ist so fesselnd und spannend geschrieben, dass ich es ungern aus der Hand legen wollte.
    Die Autorin schreibt sehr flüssig und detailliert, wodurch man sich gedanklich und gefühlsmäßig schnell im Siena der vergangenen Jahrhunderte befindet.
    Beide Geschichten haben einen immensen Reiz und ich war trotz der Zeitsprünge immer mittendrin.
    Die Stadtgeschichte Sienas, die Contraden, der Palio- all dies faszinierte mich und weckte in mir den Wunsch, nach Siena zu reisen, um alles mit eigenen Augen zu sehn.
    Dies haben sowohl die Autorin, als auch ihre Mutter Birgit Malling Eriksen getan, wie man im Nachwort erfährt.
    In dem Buch stecken sowohl sehr viel Recherche, als auch dichterische Freiheit.
    Die dargestellten Personen haben meistens einen äußerst facettenreichen Charakter und sehr oft war ich überrascht über ihre wahren Absichten und Motive.
    Durch die Erzählung in der Ich-Perspektive konnte ich das Denken und Handeln beider Julias gut nachvollziehen und fieberte dadurch umso mehr mit.
    Sehr reizvoll fand ich auch die sich wiederholenden Charaktere in beiden Geschichten z.B. den leicht verwirrten Maler, dem immer wieder eine Schlüsselrolle zukam.
    Toll finde ich auch die einzelnen Textzeilen aus Shakespeares „Romeo und Julia“.
    Wer dessen Fassung der Geschichte kennt, kann anhand der Zitate zumindest schon mal erahnen, um was es im jeweiligen Kapitel gehen könnte.
    Dies tut der Spannung und Lesefreude jedoch keinen Abbruch.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
    Ich habe dabei einige interessanten Dinge über Siena erfahren, konnte über einen möglichen anderen Hintergrund von „Romeo und Julia“ nachdenken, habe gelacht, teilweise (besonders beim Ende) sogar geweint und bin vollkommen zufrieden.
    Der Preis für das Buch ist vollkommen gerechtfertigt.
    Meinen Bericht schließe ich ausnahmsweise mit zwei Wünschen:
    Ich wünsche mir eine Verfilmung des Buches und mehr deutschsprachige Bücher der Autorin.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

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    Die Autorin: Joanne Harris
    Der Titel: "Denk an mich in der Nacht"


    ===Einleitung:===
    Da mich schon seit Jahren das Vampirfieber gepackt hat, war ich sehr erfreut in der Bücherei bei den Neuerscheinungen das Buch „Denk an mich in der Nacht“ zu entdecken.
    Auf den ersten Blick versprach es mir einen anspruchsvollen Vampirroman, weitab der gängigen Klischees und ich muss sagen, meine Erwartungen wurden in keinster Weise enttäuscht.


    ===Die Autorin:===
    Die Autorin Joanne Harris lieferte die Romanvorlage zum Kinofilm „Chocolat“.
    Vor ihrem Durchbruch als Autorin arbeitete sie fünfzehn Jahre lang als Lehrerin.
    Wer mehr über die Autorin wissen möchte, wird auf der Seite http://www.joanne-harris.co.uk fündig.
    Das vorliegende Buch ist das erste, welches ich von ihr gelesen habe.
    Auf http://www.ullsteinbuchverlage.de kann man sich über ihre weiteren Werke informieren.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Taschenbuch erschien 2010 beim List- Verlag (Ullstein Buchverlage).
    Es umfasst 432 Seiten und ist im Buchhandel für 19,95 Euro zu haben.
    Die deutsche Ausgabe wurde von Adelheid Zöfel übersetzt.
    Das englische Original trägt den Titel „The evil seed“, was übersetzt die böse Saat bedeutet.
    Dieser Titel passt meiner Meinung besser zu dem Buch, auch wenn sich mir der Sinn des deutschen Titels bei der Lektüre des Buches durchaus erschließt.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Cover des Buches ist in dunklen Farbtönen gehalten.
    Im Zentrum des Covers sieht man eine junge rothaarige Frau, welche mit geschlossenen Augen auf etwas zu liegen scheint und nur von einem dunkelroten Stoff verhüllt wird.
    Man erkennt ihre helle Haut, der Stoff zeigt einen Ansatz ihres Halses und des Oberkörpers und als Betrachterin habe ich das Gefühl, dass die Frau gleich die Augen aufschlagen wird.
    Die Gestalt der Frau wird mit aufgeprägten Blumenranken umgeben.
    Unterhalb des Bildes steht mit weißer Schrift der Name der Autorin und darunter mit verschnörkelter, kalligraphisch wirkender Schrift der Titel „Denk an mich in der Nacht“.
    In einem blasseren Weiß steht der Hinweis darauf, dass es sich bei dem Buch um einen Roman handelt.
    Auf der Unterseite des Titelbildes steht in roten Buchstaben „Das Debüt der Bestsellerautorin erstmal auf Deutsch“.
    Auf dem Buchrücken mischen sich ein dunkles Rot und ein mattes Schwarz mit leichten Lichtreflexen.
    Darauf stehen erneut der Name der Autorin und der Titel.
    Untermalt wird das Ganze von aufprägten Blumenmustern, einem Muster aus Kreisen und Herzen.
    Ein wenig wundere ich mich über die Zuordnung der Bibliothekare, die das Buch als Liebesroman einstufen.
    Bei dem Buch handelt es sich um einen dunkel-düsteren Fantasy - Horror- Roman, aber keinesfalls um einen Liebesroman.
    Wer also einen seichten Vampir-Liebesroman erwartet, sollte sich lieber nach einem anderen Buch umschauen!
    Die Rückseite des Buches ist in einem matten Schwarz mit leichten dunkelroten Einschlägen gehalten.
    In schnörkeliger weißer Schrift steht dort „Der große Vampirroman der Bestsellerautorin“.
    Darunter findet man eine kleine Inhaltsangabe sowie zwei kurze Buchkritiken der Zeitschriften „Style“ und „Freundin“.
    Etwas verwunderlich finde ich, dass sich die Buchkritik der „Freundin“ auf Joanne Harris Buch „Himmlische Wunder“ bezieht und nicht auf das vorliegende Buch.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Die Malerin Alice ist eifersüchtig, als sie die neue Freundin ihrer großen Liebe Joe kennenlernt.
    Ginny ist eine fast überirdische Schönheit, überlegen, kühl und manipulativ.
    Alice ist verunsichert und hat gleichzeitig Angst um Joe.
    In Ginnys Wohnung findet sie ein Tagebuch aus den vierziger Jahren.
    Es gehörte Daniel, der in den Aufzeichnungen von seinem Freund Robert berichtet und von einer geheimnisvollen Frau- Rosemary Virginia Ashley.
    Ihr Grab ist Alice bereits aufgefallen, denn es ist ungewöhnlich für den alten Friedhof von Grantchester.
    Ohne Geburtsdatum nennt es nur den Todesmonat August 1948.
    Daniel schildert die teuflischen Spiele einer Gruppe von Vampiren, die seit Jahrhunderten ihr Unwesen in der kleinen englischen Stadt treiben.
    Alice hat mit ihren Nachforschungen deren Aufmerksamkeit auf sich gezogen und sie ahnt, dass Ginny, eine von ihnen ist.
    Bald geht es um weit mehr, als allein um Joes Leben.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Die Geschichte beginnt mit einer Einleitung, in der zunächst unbekannte Daniel Holmes ein Bildnis von Proserpina beschreibt, wie sie mit schwer deutbarer Ausstrahlung auf den Betrachter wirkt.
    Manch einer von euch kennt vielleicht die düstere Geschichte aus der römischen Mythologie, in welcher die Göttin Proserpina von Pluto hinab in die Unterwelt entführt wurde.
    Anders als in der mir bekannten mythologischen Auslegung sieht die erfundene Gestalt Daniel Holmes in seiner Arbeit „Das Edelfräulein – The Blesses Damozel“ eine zweigesichtige, düstere Verführerin.
    Was es mit seinem Werk und seiner Sicht auf diese Frau auf sich hat, erfahren wir im Laufe der Geschichte.
    Weiter geht’s mit einem Prolog, welcher mit einem kurzen Zitat aus „Hamlet“ beginnt.
    In diesem Prolog schildert Daniel in Ich-Form die Beerdigung einer Frau namens Rosemary.
    Er beschreibt deren morbiden Charakter und ihre Wirkung auf andere Menschen so interessant, dass mein Interesse an ihrer Person stetig zunimmt.
    Nun folgt das erste Kapitel, welche die Überschrift „1“ trägt.
    Es wiederholt sich im Buch mehrmals, da es die jeweiligen Erzählungen Daniels kennzeichnet.
    Wir werden Zeugen von Rosemarys Beerdigung und ich frage mich, was an dieser geheimnisvollen Frau den Erzähler über die Maßen beunruhigen könnte.
    Wenig später schildert er den Verlauf der Ereignisse, welche im Frühjahr 1947 ins Rollen kamen, als er die vermeintlich ertrinkende Rosemary aus dem Fluss rettete und sie wenig später seinem Freund Robert vorstellte.
    Daniel war ein fünfundzwanzigjähriger Student, welcher in Cambridge gerade seine Doktorarbeit über die Präraffaeliten schrieb und in Grantchester eine kleine Wohnung hatte.
    Durch seine Erzählungen tauche ich ein in das England vergangener Jahre, verspüre den Charme von Teashops, kultivierten Gesprächen und richtigen Gentlemans.
    Daniels Leben verlief bis dato recht vorherbestimmt und so brachte es ihn völlig aus dem Konzept, als sich die junge Schönheit Rosemary mit ihrer schüchternen Art in sein Herz schlich und schließlich auch seinen besten Freund betörte.
    Das nächste Kapitel trägt die Überschrift „2“ und kennzeichnet die Erzählungen der jungen Alice, welche in der Moderne unserer Zeit in Cambridge als Malerin arbeitet und ihrer großen Liebe Joe nachtrauert.
    So ganz konnte sie ihn nach all den Jahren nicht vergessen und hing gemeinsamen Erinnerungen nach.
    Während eines kreativen Tiefpunktes ging sie in ein Cafe und nahm Reißaus, als sie dort Joe mit einer anderen Frau sah.
    Ihre ungestüme Flucht führte sie an den Friedhof von Grantchester, wo sie ein altes Grab mit folgender Inschrift magisch anzieht:
    Etwas in mir erinnert sich und wird nicht vergessen
    Rosemary Virginia Ashley
    August 1948
    Meine Neugier ist geweckt! Ist es Zufall oder Vorsehung, dass Alice ausgerechnet dieses Grab findet?
    Handelt es sich bei der Verstorbenen um die Frau aus Daniel Holmes Erzählungen?
    Ihr Fund inspiriert Alice zu einem wie im Wahn entstandenen Bild von einer rothaarigen Frau, gemalt im Stil von Daniel Holmes erforschter Malrichtung.
    Sie nennt das Bild „Erinnerung: Der Wahnsinn der Ophelia“.
    Wieder kehren wir zu Daniels Erzählungen in Ich-Form zurück, welche sich das ganze Buch über mit den Erzählungen über Alice abwechseln.
    Nach und nach erfahren wir die unglaubliche Geschichte von ihm, Rosemary und Robert und beginnen zu erahnen, um welch teuflische Persönlichkeit es sich bei Rosemary handelt.
    Indes geht Alice getrieben von einer inneren Unruhe ihrem Tagewerk nach.
    Das subtile Gefühl, dass bald etwas Schlimmes passieren wird, wird von einem spontanen Telefonanruf Joes unterbrochen, der nun plötzlich wieder in ihr Leben tritt und eine ungewöhnliche Bitte äußert: Seine neue Freundin Ginny soll vorübergehend bei ihr wohnen.
    Alice verhaltene Begeisterung kann ich gut nachvollziehen.
    Als sie Ginny kennenlernt ist sie verwirrt von deren unterwürfiger Art, ihrer umwerfenden Schönheit und beginnt zu verstehen, was Joe an dieser fasziniert.
    Die positiven Gefühle Ginny gegenüber halten nicht lange an, als Alice merkt, dass diese sich ihr gegenüber wie ausgewechselt benimmt, ja sogar gänzlich zu einem anderen Menschen wird.
    Aus anfänglichem Misstrauen wird großes Unbehagen und so folgt sie Ginny bei deren nächtlichen Abenteuern.
    Dabei lernt sie Ginnys vermeintlichen Freunde kennen und gleitet immer tiefer hinab in einen Strudel aus Gewalt, Blut, verworrenen Erinnerungen und tagtraumähnlichen Zuständen.
    Allmählich spürt sie, dass Ginny eine große Gefahr darstellt und beginnt Nachforschungen anzustellen, welche sie selbst in große Gefahr bringen.
    Sie findet das Tagebuch Daniel Holmes und langsam aber sicher erkennt sie die unglaubliche Wahrheit, die so grausam ist, dass sie fast daran zerbricht.
    Aus anfänglicher Neugier liest sie das Buch mit verzweifeltem Überlebenswillen und gerät immer mehr in Bedrängnis.
    Wer ist Freund und wer ist Feind und wie bekämpft man eine gefährliche unmenschliche Macht, die Menschen einem Puppenspieler gleich wie Marionetten behandelt?
    In einem finalen Showdown wechseln sich die Erzählperspektiven bzw. die Erzähler immer schneller ab, sodass es mir schwerfällt, dem Handlungsstrang zu folgen.
    Das Ende des Buches hat mich sehr überrascht, ist es doch so völlig anders als die gängigen Vampirklischees.


    ===Mein Fazit:===
    Eines vorweg:
    Das Buch ist düster, erotisch, blutig und stellenweise brutal und so sicherlich nichts für zarte Gemüter.
    Der Charme des nebligen Englands wird hier vermischt mit einer Vampirgeschichte, die gefährlich und zeitlos zugleich ist.
    Die im Buch vorkommenden Vampire sind grausam, unmenschlich und unberechenbar.
    Ihre äußere Schönheit täuscht den flüchtigen Betrachter über ihre dunkle Natur hinweg, doch wer genauer hinsieht, den packt das tiefe Grauen.
    So habe ich mir Vampire immer vorgestellt.
    Nicht als treudoofe Hollywood-Beaus, die durch die Liebe zu einem Sterblichen bekehrt werden, sondern als blutgierige, machthungrige Untote, die seit Jahrhunderten ihr Unwesen treiben und denen selbst die raffiniertesten Entwicklungen der Menschen nichts anhaben können.
    Joanne Harris Vampire sind zügellos, machthungrig und überaus manipulativ.
    Sie dringen in die Gedanken und Gefühle der Menschen ein und manchen sie zu willenlosen Hüllen, dahinwankend zwischen Erkennen, Ekstase und Wahnsinn.
    Die Autorin nutzt den Mythos der rothaarigen Schönheit und entwickelt daraus das Bild einer gefährlichen, nahezu unbesiegbaren Vampirin, welche bar jeder menschlichen Gefühlsregung durch die Zeit wandert und ihren Weg mit Leichen und gebrochenen Herzen pflastert.
    Geschickt wechselt sie die Erzählperspektive und gibt so Einblicke in das Leben zweier unterschiedlicher Menschen, welche einen gemeinsamen Feind haben.
    Der Erzählstil ist einfach und lässt sich flüssig lesen.
    Die Charaktere werden detailliert dargestellt und ergeben ein umfassendes Bild von den jeweiligen Personen zum Zeitpunkt, in welchem die Geschichte spielt.
    Sowohl Alice als auch Daniel waren mir auf Anhieb sympathisch und so kam ich nicht umhin mich für den Fortlauf der Geschichte zu begeistern.
    Anfangs noch etwas schleppend gewann die Geschichte zunehmend an Tempo und fesselte mich bis zum Schluss.
    Alle die auf der Suche nach einem Null acht fünfzehn Happy End sind, wird das Ende des Buches nicht zufrieden stellen.
    Nach der Lektüre des Buches blieb ich nachdenklich zurück und dachte noch einmal über die im Buch gesponnenen Schicksalsfäden nach.
    Viele Zusammenhänge im Buch werden mit Vorsehung und Bestimmung in Zusammenhang gebracht und so manche Inhalte bleiben rätselhaft.
    In einer Anmerkung gegen Ende des Buches beschreibt die Autorin das vorliegende Werk als hartnäckigen Verfolger.
    Sie hat es vor mehr als zwanzig Jahren geschrieben und es nun neu aufgelegt.
    Sicherlich ist der aktuelle Vampirhype mit ausschlaggebend dafür gewesen, ein für die Autorin doch recht ungewöhnliches Thema zu behandeln und herauszugeben.
    Interessant ist, dass das Buch an real existierenden Orten spielt.
    Die Autorin selbst hat an der Universität in Cambridge studiert und den geheimnisvollen Grabstein mit der Inschrift aus dem Buch in Grantchester entdeckt.
    Ihr Erstlingswerk wurde von einem interessierten Leser entdeckt, welcher für eine Literaturagentur arbeitete.
    Sie beschreibt ihr Buch als „Geschichte über Vampire, ohne je das Wort Vampire zu verwenden, eine Geistergeschichte ohne Geister, eine Horrorgeschichte, in der das Alltägliche gespenstischer ist als jeder Mythos“.
    Ich kann euch das Buch nur Wärmstens empfehlen, sein schleichender Horror passt gut zum nasskalten, düsteren Wetter der gegenwärtigen Jahreszeit.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

    ===Einleitung:===
    Die Neuzugängeabteilung der örtlichen Bücherei hat mir schon viele interessante, mir bis dato unbekannte Autor/innen und deren Werke beschert und so war es auch diesmal, als mich dort das Cover des Buches „Mercy“ von Lisa Jackson geradezu ansprang.
    Ich nahm das Buch mit nach Hause, las es fast in einem Rutsch durch und wusste eines:
    Ich will mehr von dieser Autorin!
    Also bin ich wieder in die Bücherei gegangen und hab nen Stapel Bücher der Autorin mitgenommen.
    Heute möchte ich euch ihr Werk „Shiver“ vorstellen.


    ===Die Autorin:===
    Lisa Jackson arbeitete nach ihrem Studium in der Oregon State University erstmal im Bankwesen, bis sie während einer Erziehungsauszeit die Lust am Schreiben entdeckte.
    Dass sie zunächst viele Absagen erhielt, kann ich nach der Lektüre ihrer Bücher kaum glauben.
    Mittlerweile gehört sie zu den amerikanischen Top-Autorinnen und ihre Thriller finden sich auf den Bestsellerlisten wieder.
    Von Lisa Jackson sind bisher viele Bücher erschienen.
    Das vorliegende Buch gehört zur New Orleans Reihe.
    Diese umfasst folgende Bände, wobei ich mir bei der Reihenfolge nicht sicher bin!


    Band 1 : Bitter sollst du büßen (Hot blooded)
    Band 2: Danger – Das Gebot der Rache ( Cool blooded)
    Band 3: The night before
    Band 4: Shiver – Meine Rache wird euch treffen
    Band 5: Cry – Meine Rache ist dein Tod
    Band 6: Angel (Lost souls)
    Band 7: Mercy – Die Stunde der Rache ist nah


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Taschenbuch erschien 2006 im Knaur Verlag.
    Es umfasst 592 Seiten und ist im Buchhandel für 8,99 Euro zu haben.
    Der amerikanische Originaltitel des Buches lautet ebenso Shiver und ist bei verschiedenen Verlagen erschienen.
    Die Preise variieren stark, vergleichen lohnt sich also!
    Mein Exemplar wurde von Elisabeth Hartmann ins Deutsche übersetzt.
    Den Thriller gibt es inzwischen auch als Hörbuch in der Vox Crime Edition.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Cover des Buches ist grau-weiß gehalten und erinnert mich etwas an eine Raufasertapete mit Gebrauchsspuren.
    Auf der Oberseite des Covers wurde der Name der Autorin in dunkelgrauen Großbuchstaben eingeprägt.
    Darunter steht in Schreibschrift in roter Farbe „Shiver“.
    Die Gestaltung des Covers erinnert mich an Szenen aus dem Buch, in welchen der Mörder Schriftzüge an den Tatorten hinterlässt.
    Etwas weiter unten steht der Untertitel des Buches, nämlich:
    Meine Rache wird euch treffen
    Zum Schluss man auf der Vorderseite des Buches noch den Verlagsnamen in dunkelgrauen Großbuchstaben.
    Der Buchrücken ist in dunkelgrau gehalten und darauf steht mit der gleichen roten Schrift wie auf dem Cover „Shiver“.
    Etwas weiter oben steht in roten Großbuchstaben der Name der Autorin.
    Die Rückseite des Buches ist komplett in grau gehalten
    Dem Buch liegen zwei graue Zettel auf Hochglanzpapier mit Informationen zum Inhalt des Buches und zur Autorin bei.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Die Angst geht um in New Orleans, denn ein psychopathischer Serienmörder hinterlässt blutige Spuren.
    Er entführt seine Opfer und verschleppt sie in die Sümpfe nahe der Stadt.
    Es sind jeweils Opferpaare, ein Mann und eine Frau, die er erschießt und deren Leichen er auf makabere Weise inszeniert.
    Offensichtlich versucht er, eine Botschaft zu übermitteln.
    Doch zunächst vermag der leitende Detective Reuben Montoya die kranken Spielchen des Täters nicht zu entschlüsseln.
    Zwischen den Opfern besteht keine offensichtliche Verbindung, ein Motiv ist nicht erkennbar.
    Oder ist vielleicht die schöne Fotografin Abby Chastain der Dreh- und Angelpunkt dergrausigen Taten?
    Abby war mit dem ersten männlichen Opfer, dem Radiomoderator Luke Giermann, verheiratet, zudem liegt auf ihrer Vergangenheit ein dunkler Schatten….
    Ihre Mutter Faith stürzte sich, getrieben von Wahnvorstellungen und Paranoia, aus dem Fenster ihres Zimmers in der Nervenheilanstalt Our Lady of the Virtues in den Tod.
    Bis heute wird Abby von der Erinnerung an diese schreckliche Szene gequält, die sich vor ihren Augen abgespielt hat – sie war damals fünfzehn Jahre alt.
    Noch jemand kann den zwanzig Jahre zurückliegenden Tod von Faith Chastain nicht vergessen - er will die Sünden der Vergangenheit rächen.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Zuerst einmal fiel es mir schwer herauszufinden, in welcher Reihenfolge die Bücher der New Orleans Reihe zu lesen sind.
    Ich habe bisher zwei Bände davon gelesen und ein dritter Band wartet auf mich.
    Das Buch „Danger“ zum Beispiel beschäftigt sich mit Olivia, welche im Buch „Mercy“ die Frau von Detective Rick Bentz ist.
    Die deutsche Ausgabe von „Danger“ ist jedoch laut Amazon noch gar nicht erschienen.
    Genug von den anderen Bänden, jetzt geht’s los mit „Shiver“.
    Das Buch beginnt mit einer Danksagung an Lisa Jacksons Eltern und einem Prolog.
    Dieser Prolog versetzt uns zwanzig Jahre zurück in das Krankenhaus Our lady of Virtues in der Nähe von New Orleans in Louisiana.
    In diesem Prolog wird beschrieben, wie Faith Chastain in ihrem dunklen Zimmer als Patientin des Krankenhauses, welches auch als Nervenheilanstalt genutzt wurde, wirklich ums Leben kam.
    Ich lese von der Verzweiflung dieser Frau, von ihrer Frage, ob sie wirklich sicher ist, ob sie sich wirklich alles nur einbildet, wie ihr die Schwestern, Wärter und Ärzte immer wieder versichern.
    Ein paar dunkle Augen aus dem Kleiderschrank in ihrem Zimmer verfolgen sie, Faith bekommt Todesangst und schwankt zwischen Wahn und Wirklichkeit.
    Sie schildert Vergewaltigungen und ist sich doch nicht sicher, ob sie sie wirklich erlebt hat.
    An ihrem Geburtstag nimmt ihr Leben ein jähes Ende und mit ihr stirbt auch die Wahrheit über ihren grausamen Tod.
    Nun beginnt die eigentliche Geschichte, sozusagen die Geschichte danach.
    Es ist zwanzig Jahre später. Wir befinden uns im Spätherbst in Cambrai, Louisiana.
    Faiths Tochter Abby, welche ihre Mutter damals gefunden hatte, hat nun ihren 35. Geburtstag vollendet und geht ihren Beruf als Fotografin nach.
    Nach und nach lernen wir Abby besser kennen und erfahren viel über ihre Umgebung, ihre Wünsche und Träume.
    Die Schilderung der Landschaft gefällt mir besonders gut, weil man sich diese dadurch lebhaft vorstellen kann.
    Abby wohnt nach der Scheidung von ihrem untreuen Ehemann, dem Radiomoderator Luke Giermann allein in einem großen Haus zusammen mit ihrem Kater Ansel.
    Soziale Kontakte pflegt sie wenige, da sie angespannte Verhältnisse zu ihren Verwandten hat und ihre einzige richtige Freundin weit entfernt wohnt.
    Also verbringt sie ihren Geburtstag allein mit einer Flasche Wein und dem Kater.
    Während sie am Abend draußen ein paar Fotos macht, hört sie ein Knacken aus dem nahen Unterholz.
    Ihr Atem geht schneller, der Kater faucht, doch nichts ist zu sehen. Nun bellt auch noch der Nachbarshund und meine Aufregung steigt rapide an.
    Sie schiebt ihre Nervosität auf den Todestag ihrer Mutter, denkt über ihre Schwester Zoey nach und geht im Geiste den vermeintlichen Selbstmord der Mutter durch.
    Sie beschließt mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abzuschließen und das Haus zu verkaufen.
    Ihre Angespanntheit überträgt sich auf mich, mit wachsender Ungeduld lese ich weiter, möchte wissen, wer durchs Unterholz schleicht.
    Ein Anruf ihres Ex-Mannes lenkt Abby etwas ab und macht sie gleichzeitig wütend.
    Nachdem wir nun einiges aus der Sicht von Abby gelesen haben, gibt es plötzlich einen Perspektivenwechsel.
    Wir lesen weiter aus der Sicht von „Er“.
    Er nistet sich in einem leer stehenden, zum Abriss bereiten Gebäude ein.
    Beim Weiterlesen erahne ich, dass es das alte Krankenhaus ist, in dem Faith lebte und starb.
    Ekel erfüllt mich, als ich lese, welch perversen Fantasien und Erinnerungen er nachhängt und ich frage mich, wer er ist.
    Rache für ihren Tod will er nehmen. An wem, warum?
    Wieder gibt es einen Perspektivenwechsel.
    Wir tauchen ein in den Alltag von Abby, welche zwischen Arbeit und Maklerbesuchen hin und her pendelt.
    Relativ schnell geht’s weiter mit Mary LaBelle, dem ersten Opfer des Mörders (Er).
    Aus ihrer Sicht bekommt der Leser mit, wie der Mörder sie entführt und sie zu einem Mord zwingt.
    Ich spüre ihre Verzweiflung, bange mit ihr, frage mich, ob der Mörder sie doch verschont und ekle mich erneut über seine Erregung, die er empfindet, weil sie leidet und Todesangst hat.
    Mittlerweile wird Abby von der Polizei darüber informiert, dass ihr Ex- Mann Opfer eines Mordes geworden ist und verliert im ersten Moment vor lauter Schreck beinahe den Boden unter den Füßen.
    Als betrogene Ehefrau gerät sie schnell in Mordverdacht und hat nicht nur mit der misstrauischen Polizei, sondern auch noch mit neugierigen Reportern, welche auch die Geschichte über den Tod ihrer Mutter wieder aufrollen.
    Die Polizei in Form des gut aussehenden Reuben Montoya kommt immer häufiger zu Verhören in Abbys Haus und ihr zuerst recht angespanntes Verhältnis zueinander wandelt sich so langsam in eine ungeahnte Richtung.
    Abby ist zu Hause nicht sicher, das steht fest und doch benimmt sie sich sehr leichtsinnig und geht auf heimliche Erkundungstouren in die alte, abrissbereite Anstalt.
    Immer wieder kommt sie dem kranken Täter gefährlich nahe, doch nur ich als Leserin weiß es, spüre den Nervenkitzel und erschauere angesichts der Tatsache, dass der Mörder Abby immer einen Schritt voraus ist.
    Während Detective Montoya weiteren Morden nachgeht und verzweifelt den Botschaften des Mörders und Hinweisen auf dessen Motive und Identität nachgeht, kommt der Mörder Abby gefährlich nahe und die Schlinge des Todes zieht sich immer fester um ihren Hals.
    Wieder und wieder werden Opferpaare entführt und ermordet und so langsam kristallisiert sich eine vage Verbindung zwischen den Opfern heraus.
    Bei jedem Mord werden die Gedanken und Gefühle, das ganze Geschehen aus Sicht des Opfers dargestellt und ich fiebere mit, hoffe, dass sie dem Täter ein Schnippchen schlagen und entkommen können.
    Die Spannung steigt, die Geschichte wird immer persönlicher und langsam gibt der Mörder zumindest mir als Leserin seine wirren Gedanken und seine Motive preis,
    Im Laufe der Geschichte bekomme ich immer ein paar kleine Informationsfetzen über ihn zugeworfen, doch erst gegen Ende erfahre ich die grausame Wahrheit und die Identität des Opfers.
    In einem rasanten Showdown, in dem ich fast alles verloren glaubte, ist es Abby, deren verschüttete und doch bruchstückhaft wiederkehrende Erinnerung an den vermeintlichen Selbstmord ihrer Mutter Licht ins Dunkel bringt.
    Und doch muss man den Prolog gegen Ende des Buches noch einmal lesen, um zu wissen, wie Faith Chastain wirklich starb und wie ihre Lebensumstände in der Anstalt waren.
    Die letzten Sätze des Buches machen mich nachdenklich und lassen mich frösteln.
    Sollte es mit den Morden nun noch nicht vorbei sein?


    ===Mein Fazit:===
    Dieses Buch hat mich gefesselt und zwar von Anfang bis Ende.
    Ich konnte es kaum aus den Händen legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
    Die Figur der Abby Chastain ist auf eine sympathische Weise naiv und ich als Leserin kann mich gut in ihr Denken und Handeln hineinversetzen.
    Sie handelt sehr impulsiv und aus der Emotion heraus, was es etwas unvorhersehbar macht, wie sie sich weiter entwickeln wird.
    Ihr Ex-Mann Luke Giermann kommt nur kurz vor, da er bald darauf ermordet wird.
    Seine Figur ist mir ebenso unsympathisch wie die seines sensationslüsternen Kollegen Maury und trotzdem runden die beiden Figuren das Geschehen ab und machen so Abbys Umgebung interessanter und ihre Handlungen nachvollziehbarer.
    Von ihrer Familie lernt man am intensivsten ihre Schwester Zoey kennen.
    Zu Anfang noch sehr oft aus der Sicht ihrer Schwester, erst gegen Ende dann aus ihrer eigenen Sicht.
    Ich finde das Verhältnis der Schwestern zueinander sehr interessant und finde, man hätte es noch etwas ausbauen können.
    Der Mörder bereitet mir von Anfang ein gewisses Frösteln.
    Seine Denkweise ist verzerrt und sein Handeln auf eine brutale Art und Weise planvoll.
    Immer wieder widert er mich an.
    Er empfindet Lust dabei, seine Opfer zu quälen und ist als Stalker in Abbys Haus und in ihrer unmittelbaren Nähe unterwegs.
    Die Autorin spielt mit diversen menschlichen Ängsten, wie der Angst vorm Alleinsein und der Angst vor Ohnmacht und Machtlosigkeit.
    Durch das Vorgehen des Mörders zeigt sie auf, wie wenig wir doch oft unsere Mitmenschen wirklich kennen und wie leichtfertig wir mit unserer Sicherheit umgehen.
    Gerade in den Szenen, in denen Abby alleine ist und nichts von der Nähe des Mörders und dessen Absichten ahnt, wird es mir eiskalt.
    Wie oft läuft man abends alleine heim, geht seinen alltäglichen Pflichten und Erledigungen nach.
    Was, wenn man dabei beobachtet und verfolgt wird? Eine gruselige Vorstellung, welche die Autorin durch die raschen Perspektivwechsel plastischer macht.
    Überhaupt helfen die Perspektivwechsel sehr gut dabei, sich in der Geschichte einzufinden.
    Mal lese ich das Geschehen aus Abbys Sicht, dann wieder aus Sicht der Opfer, später wieder aus der Sicht Reuben Montoyas und häufig auch aus der Sicht des Mörders.
    Dadurch bekomme ich alles mit, bin mittendrin in den Gedanken und Gefühlen der dargestellten Figuren, was mir sehr gut gefällt.
    Etwas schade finde ich, dass Reuben Montoyas Partner Rick Bentz, welchen ich aus „Mercy“ kenne, zumeist nur am Rande in dem Buch vorkommt.
    Vermutlich wechseln die beiden sich in den weiteren Bänden in der Ermittlung ab, damit sie näher kennen lernen kann.
    Das vorliegende Buch bietet mir als Leserin von allem etwas:
    Nervenkitzel, Hochspannung, Geheimnisse und anders als in „Mercy“ sogar eine große Portion Erotik.


    Ich kann das Buch allen Thriller- Fans nur wärmstens empfehlen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

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    Die Autorin: J.R. Ward
    Der Titel: "Vampirherz"


    ===Einleitung:===
    Seit dem ersten Band hat mich die Geschichte um die Bruderschaft der Black Dagger gefesselt.
    Mittlerweile gibt es meines Wissens sechzehn Bände und einige Zusatzbände.
    In der örtlichen Bücherei sind die Bücher der Reihe immer sehr lange im Voraus vorbestellt, daher hat es einige Zeit gebraucht, bis ich nun endlich den achten Band namens „Vampirherz“ lesen konnte.


    ===Die Autorin:===
    Jessica Rowley Pell Bird schreibt unter dem einprägsamen Pseudonym J.R. Ward.
    Laut dem Infotext im Buch begann die Autorin schon während ihres Studiums mit dem Schreiben und veröffentlichte nach ihrem Hochschulabschluss die Black Dagger Serie.
    Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Golden Retriever in Kentucky.
    Im Jahr 2010 erschien der erste Band ihrer neuen Buchserie namens „Fallen Angels“, welche von gefallenen Engeln und Dämonen handeln soll.
    Diese Reihe möchte ich unbedingt lesen, da der Schreibstil der Autorin einfach umwerfend ist.
    Zuvor werde ich jedoch erstmal alle Bände der „Black Dagger“-Reihe und die dazugehörigen Sonderbände lesen.


    ===Die Black-Dagger-Reihe im Überblick:===
    Erster Roman: Nachtjagd


    Zweiter Roman: Blutopfer


    Dritter Roman: Ewige Liebe


    Vierter Roman: Bruderkrieg


    Fünfter Roman: Mondspur


    Sechster Roman: Dunkles Erwachen


    Siebter Roman: Menschenkind


    Achter Roman: Vampirherz


    Neunter Roman: Seelenjäger


    Zehnter Roman: Todesfluch


    Elfter Roman: Blutlinien


    Zwölfter Roman: Vampirträume


    Sonderband: Die Bruderschaft der Black Dagger


    Dreizehnter Roman: Racheengel


    Vierzehnter Roman: Blinder König


    Fünfzehnter Roman: Vampirseele


    Sechzehnter Roman: Mondschwur


    ===Fakten zum Buch:===
    Das Taschenbuch erschien 2008 im Heyne Verlag.
    Es umfasst 304 Seiten und ist im Buchhandel für 7,95 Euro zu haben.
    Der amerikanische Originaltitel des Buches lautet „Lover Revealed Part 2“.
    Das Buch wurde von Astrid Finke ins Deutsche übersetzt.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Cover ist in dunkelblauen Schattierungen gehalten.
    Links oben steht in weißen Druckbuchstaben der Name des Verlags.
    Ein verdeckter Vollmond erleuchtet den Flug einer Schar schwarzer Fledermäuse, welche aus der dunklen Tiefe des schwarz gehaltenen Untergrunds in den Himmel empor steigen.
    Vom Mond erleuchtet breitet eine grausilberne Eule ihre Schwingen aus und fliegt durch die Nacht.
    Darunter steht in silbernen Großbuchstaben das Pseudonym der Autorin.
    Ein silberner Dolch durchbricht die Schriftzüge.
    Er steht für die Bruderschaft des schwarzen Dolches („Black Dagger“) und ist auf jedem Buch der Black Dagger- Reihe abgebildet.
    In dunkelblauen Buchstaben steht darunter der Titel des Buches „Vampirherz“.
    Rechts unten findet man in weißen Druckbuchstaben den Hinweis „Roman“.
    Auf dem Buchrücken ist auf der Unterseite ein Dolch abgebildet.
    In weißen Großbuchstaben steht hier erneut der Name der Autorin.
    Daneben stehen der Buchtitel in dunkelblau sowie der Name des Verlages.
    Die Rückseite des Taschenbuches ist fast gänzlich schwarz.
    Nur rechts oben sieht man auf dunkelblauem Hintergrund ein paar schwarze Fledermäuse.
    In Großbuchstaben stehen hier erneut der Name der Autorin, der Titel der Buchreihe und der obligatorische Dolch darf natürlich auch nicht fehlen.
    In dunkelblau und weiß informiert ein kurzer Infotext, welcher auf der Rückseite eines jeden Bandes der Reihe steht über den Inhalt des Buches.
    Er ist jedoch sehr allgemein gehalten und es ist immer der gleiche Text.
    Darunter stehen noch ein Hinweis auf die deutsche Erstausgabe, eine ISBN und der Preis des Buches.
    Die eigentliche Inhaltsangabe zum jeweiligen Band findet man in der Innenseite des Buches, was ich anfangs etwas verwirrend fand.
    Zuvor gibt es ein Foto der Autorin, welche auf dunkelblauem Hintergrund von Fledermäusen umringt wird.
    Darunter stehen ein paar Schlagworte, welche zum Schreibstil der Autorin passen.
    Mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut.
    Das Format ist handlich und passt in jede Handtasche.
    Die Titelbilder der Reihe sind alle sehr ansprechend und mystisch gestaltet.
    Die Fledermäuse und der Hintergrund passen sehr gut zusammen und die Eule finde ich sehr schön.
    Ein besonderes Highlight ist für mich, dass der Name der Autorin und der Name der Buchreihe eingeprägt sind und man beim darüber streichen die einzelnen Buchstaben spüren kann.
    Unsere Bücherei bringt zum Schutz der Umschlaggestaltung immer eine Folie darüber an.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Butch O`Neal, Ex-Cop aus Caldwell, New York und die Vampirin Marissa verbindet eineLiebe gegen jede Regel.
    Und Butch verliert allmählich den Glauben daran, dass sie es jemals schaffen werden, die Widerstände, die sie trennen, zu überwinden.
    Also lässt er sich auf ein gefährliches Spiel ein:
    Er folgt den Visionen des Vampirs Vishous, der in ihm den Zerstörer aus einer uralten Prophezeiung sieht und Butch eine Möglichkeit eröffnet, selbst zum Vampir zu werden.
    Doch der Weg in die Bruderschaft der Black Dagger bringt den menschlichen Krieger in tödliche Gefahr, denn die Gesellschaft der Lesser setzt alles daran, die Ankunft des Zerstörers zu verhindern.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Das Buch beginnt mit einem kurzen Infotext über die Handlung.
    Danach findet man eine Übersicht über die Reihenfolge der bisher erschienenen Bände der Reihe.
    Auf einer der ersten Seiten des Buches findet man ein Bild der Autorin mit ein paar Hinweisen zu ihrer Person und einem Link zu ihrer Homepage.
    Es folgen ein Deckblatt mit einer Widmung der Autorin sowie eine Danksagung.
    Begriffe wie Attendhente, Blutsklave, Glymera, Lesser und Nalla sagen euch nichts?
    Dann ist für euch das Glossar der Begriffe und Eigennamen am Anfang des Buches von Interesse.
    Es ist alphabetisch geordnet und hilft sowohl neuen Lesern als auch solchen, die die Bände längere Zeit in den Händen hatten, sich in der Welt der Brüder zurecht zu finden.
    Danach geht’s los mit der eigentlichen Geschichte.
    Obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich die anderen Bände gelesen habe, bin ich schnell wieder mittendrin.
    Für alle, die die Bücher nicht kennen oder denen es so geht wie mir, gebe ich eine kurze Einführung in die Welt der Black Dagger und ihrer Hauptfiguren.
    Die Brüder des schwarzen Dolches sind speziell ausgebildete Vampirkrieger, welche ihre Rasse vor der Gesellschaft der Lesser schützen.
    Die Brüder sind sowohl körperlich als auch geistig sehr stark und ihre Wunden heilen extrem schnell.
    Mitglied der Bruderschaft wird man meist nicht durch Blutsverwandtschaft, sondern dadurch, dass ein anderes Mitglied einen vorschlägt oder man durch besondere Verdienste für würdig erklärt wird.
    Unterstützt werden die Brüder von Fritz, welcher zu den so genannten Doggen, der Dienerklasse innerhalb der Vampirwelt gehört.
    Er verhält sich diskret, ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht und hat immer die passenden Sachen bereit.
    Die Feinde der Bruderschaft heißen Lesser.
    Sie sind ein Orden von Vampirjägern, der angeführt von Omega nur ein Ziel hat:
    Alle Vampire auslöschen!
    Ein Lesser ist ein ehemaliger Mensch ohne Seele.
    Er kann durch einen Stich in die Brust getötet werden.
    Anders als Menschen alter er nicht. Er ist nicht, trinkt nicht und ist impotent.
    Äußerlich unterscheidet er sich vom Menschen dadurch, dass er im Laufe seiner Verwandlung blond, bleich und weißäugig wird.
    Innerlich unterscheiden sie sich von den Menschen darin, dass sie zumeist keine Gefühle, keine Seele mehr haben und ihr Herz seinen Platz im Körper mit dem in einem Keramikgefäß getauscht hat.
    Die Vampire erkennen die Lesser an deren starken Talkumgeruch.
    Omega heißt die Wesenheit, welche aus Wut gegenüber der Jungfrau der Schrift die Lesser erschaffen hat.
    Ihr oberster Lesser ist Mr.X.
    Einst ein Mensch, ist dieser nun ein anonymisiertes Wesen, welches einzig und allein Omega und dessen Zielen dient.
    Die Jungfrau der Schrift hat die Vampire erschaffen.
    Sie dient dem Vampirkönig Wrath als Beraterin, hütet die Vampirarchive und einige andere Geheimnisse.
    Sie war es auch, die die Bruderschaft des schwarzen Dolches durch selektive Züchtung ins Leben rief.
    Die Bruderschaft der Black Dagger, das sind:
    Der blinde Vampirkönig Wrath, Vishous genannt „V“, Rhage, Phury und dessen Zwillingsbruder Zsadist.
    Einige der Brüder haben eine Frau oder Freundin, welche Shellan genannt wird.
    In diesem Band geht es um den Ex-Cop Butch O`Neal.
    Dieser ist ein Freund der Shellan des blinden Königs und lebt bei der Bruderschaft.
    Nachdem er im letzten Band von den Lessern gefoltert wurde, lebt er mit seinem besten Freund Vishous in der so genannten Höhle.
    Er ist unglücklich in die dreihundert Jahre alte Vampirin Marissa verliebt.
    In „Vampirherz“ erwidert Marissa seine Gefühle zwar, doch es stellen sich den beiden zahlreiche Hindernisse in den Weg.
    Butch ist nun mal ein Mensch und Marissa brauch Vampirblut, um sich zu nähren.
    Gegen Butchs Willen tut sie dies bei Rehvenge, dem Vampir, dem das Zero Sum gehört, ein Club, in welchem die Bruderschaft sich oft aufhält.
    Außer sich vor Eifersucht und Selbstzweifeln würde Butch seinem Leben am Liebsten ein Ende setzen oder sich von Marissa trennen.
    Diese weiß zunächst nichts von seinen Bedenken und ist verwirrt von seinem Verhalten.
    Marissa gehört der Glymera, der Aristokratie innerhalb der Vampire an und lebt nach einem Streit mit ihrem Bruder, dem Vampirarzt Havers, bei der Bruderschaft.
    In diesem Buch nimmt ihre Figur mehr und mehr Gestalt an.
    Ihre Persönlichkeit wandelt sich, Marissa wird stark, selbstbewusst und kämpft um ihre Liebe zu Butch.
    Butch hat währenddessen mit eigenen Problemen zu kämpfen.
    Er fühlt sich schwach, nicht ausreichend für Marissa, nicht männlich genug und leidet obendrein unter Zurückweisung seiner Familie.
    In diesem Band erfährt man einiges aus seinem Leben und seiner Vergangenheit.
    Ich bekam Mitglied mit Butch und wurde wütend auf seine Familie.
    Die Folter der Lesser hat Butch eine gefährliche Fähigkeit beschert, die ihn immer tiefer ins Dunkel herabziehen würde, wäre da nicht Vishous.
    Dieser wiederum leidet unter seinen Gefühlen zu Butch und fühlt sich gar nicht wohl, mit Butch und Marissa als Mitbewohnern.
    Marissa geht eigene Wege, löst sich von ihrem alten Ich und hat nach dreihundert Jahren ihren ersten Sex.
    Ich fand es amüsant zu lesen, wie die zierliche, selbstbewusste Vampirin mit den Tücken des ersten Mals kämpfte und nach und nach Gefallen daran fand.
    Butchs Gefühlschaos führte dazu, dass er sich auf ein lebensbedrohliches Experiment einließ.
    Er wollte ein Vampir werden, um aus seiner Sicht ganz und gar für Marissa würdig zu sein.
    Bis es zu dem Experiment kommt, gab es noch viele Dramen, Drinks und Schläge.
    Umso mehr freute mich das hart erkämpfte Happy End.
    „Vampirherz“ bot mir nahezu die ganze Gefühlspalette an Emotionen.
    Erstaunt las ich über Butchs wahre Herkunft, lachte über Marissas teenagerähnliches Verhalten, zitterte, wenn Butch litt und war irritiert über Van, den neuen Rekruten von Mr.X.
    Er zeigte ein Lesser untypisches Verhalten und stellte so auch Butch vor eine Herausforderung.
    Vishous indes tat mir Leid und gleichzeitig bewunderte ich ihn für seine Gefühle und seine Stärke Butch gegenüber.


    ===Mein Fazit:===
    Ich bin süchtig nach der „Black Dagger“-Reihe.
    Was neu erschienene Bände angeht, setzt mein Hirn zeitweise aus.
    Ich bestelle sie mir gegen Entgelt in der Bücherei vor und kaufe mir nicht vorhandene Bände selbst.
    Warum? Weil keine andere Buchreihe mich jemals derart gefesselt hat, wie diese.
    Die Autorin erweckt Sympathien für die einzelnen Charaktere, indem sie in jedem Band auf die Gedanken und Gefühle einzelner Charaktere eingeht.
    Manche Zeilen werden aus deren Sicht geschrieben und machen sie so nachvollziehbarer und interessanter.
    Dieser Band behandelt die facettenreiche Liebesgeschichte zwischen Butch und Marissa und warf bei mir natürlich die Frage auf, wie es mit Vishous und dessen Gefühlen zu Butch weitergehen wird.
    Butchs Familiengeheimnis überraschte und erfreute mich zugleich.
    Sehr erstaunt war ich auch über Butchs Zukunft als Zerstörer und was diese für die Lesser bedeutet.
    Marissa wurde mir von Mal zu Mal sympathischer und rückte in den Kreis der Shellans zu Mary, Beth und Bella.
    Auch John, bei dem Black Dagger Fans wissen, wer er wirklich ist, kam darin vor und ich las mit Interesse, wie er sich in kleinen Schritten seiner Transition näherte.
    Mitte zwanzig kommen Vampire in ihre Transition, während derer sie sich körperlich verändern.
    Danach vertragen sie kein Sonnenlicht mehr und müssen Blut trinken.
    Es gefällt mir, dass dieser Vorgang anhand Johns Beispiel dargestellt wird.
    Vishous wuchs mir sehr ans Herz.
    Die Schilderungen seiner Gefühle für Butch waren sehr schön.
    Überhaupt gefällt mir die Erotik in diesem Band sehr gut.
    Die Sexszenen sind sehr ausschmückend und schön beschrieben und rufen bei mir allein schon beim Lesen Lustgefühle hervor.
    Das liegt daran, dass die dabei gebrauchte Sprache nicht so obszön und vulgär wie in manch anderen Werken ist, sondern einfach nur auf das Geschehen und die Gefühle ausgerichtet.
    Das Buch bot mir ein Wechselbad der Gefühle, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und macht neugierig auf den Fortlauf der Geschichte in Band 9 „Seelenjäger", welchen ich euch in einem nächsten Bericht vorstellen werde.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

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    Die Autorin: J.R. Ward
    Der Titel: "Seelenjäger"


    ===Einleitung:===
    So, hier kommt nun mein Bericht über das Buch „Seelenjäger“ von J.R. Ward.
    Das Buch ist der neunte Band der Black Dagger Reihe, welche mich sehr fesselt und hohen Suchtfaktor hat.
    Auch diesen Band habe ich in der örtlichen Bücherei ausgeliehen.
    Weitere Bände habe ich schon vorbestellt, damit ich möglichst bald weiter lesen kann.
    Warum die Reihe mich so fesselt, verrate ich euch etwas später.
    Zuvor stelle ich euch erstmal die Autorin vor.


    ===Die Autorin:===
    Hinter dem Pseudonym J.R. Ward verbirgt sich die amerikanische Mystery- Autorin Jessica Rowley Pell Bird, welche nach ihrem Jurastudium die Black Dagger Reihe veröffentlichte.
    Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Golden Retriever in Kentucky.
    Außer der Black Dagger Reihe hat sie letztes Jahr nun auch eine weitere Buchreihe mit dem Titel „Fallen Angels“ angefangen.
    Wie der Name schon sagt, handelt diese Reihe von gefallenen Engeln und Dämonen.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das Taschenbuch erschien 2009 im Heyne Verlag.
    Es umfasst 352 Seiten und ist im Buchhandel für 7,95 Euro zu haben.
    Der amerikanische Originaltitel des Buches lautet „Lover Unbound Part 1“.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Cover des Taschenbuches ist vordergründig in einem dunklen Orangeton gehalten.
    Im Zentrum des Bildes sieht man das Gesicht einer Frau mit rötlichblonden Haaren.
    Ihr Gesicht ist sorgsam geschminkt, die Lippen blutrot, der Blick gesenkt.
    An ihrem rechten Augen rinnen drei Tränen herab und blutige Schnitte verunstalten das ansonsten so makellose Gesicht.
    Das Gesicht wird umgeben von schwarzen Fledermäusen, welche aus dem tiefschwarzen Untergrund auf dem der Buchttitel steht zu kommen scheinen.
    Links oben steht der Name des Verlages.
    Unterhalb des Gesichts der Frau sieht man den Black Dagger typischen silbernen Dolch und den Namen der Autorin sowie einen eingeprägten, großbuchstabigen Black Dagger Schriftzug.
    Darunter steht in dunklem Orange der Titel des Buches „Seelenjäger“.
    Klappt man das Buch auf, sieht man ein Bild der Autorin vor einem ähnlichen Hintergrund wie auf dem Cover.
    Darunter stehen ihr Name und der Black Dagger Schriftzug.
    Drei Worte stehen darunter, welche meiner Meinung recht gut beschreiben, warum ich so süchtig nach den Werken der Autorin bin: düster, erotisch, unwiderstehlich.
    Auf dem Buchrücken sind ein Dolch und der Name der Autorin abgebildet.
    Die Rückseite des Buches sieht fast genauso aus, wie die von Band 8 namens „Vampirherz“.
    Der einzige Unterschied ist, dass die Fledermäuse rechts oben auf einem dunklen Hintergrund fliegen und die Sätze, welche bei Band 8 in dunkelblau gehalten wurden nun orange sind.
    Der Infotext ist wie bei jedem Band der Selbe.
    Die eigentliche Inhaltsangabe findet der interessierte Leser auf den ersten Seiten des Buches.
    Die Gestaltung dieses Bandes gefällt mir auch sehr gut.
    Das handliche Format wurde beibehalten und die Gestaltung hat hohen Wiedererkennungswert.
    Das Titelbild wirkt sehr geheimnisvoll und nach der Lektüre nehme ich an, dass die Frau auf dem Cover wohl eine der Hauptakteurinnen des Buches namens Jane darstellen soll.
    Toll finde ich, dass auch bei diesem Band die Buchstaben auf dem Cover eingeprägt wurden und sich so ertasten lassen.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Als der Vampirkrieger Vishous in einem Kampf gegen die untoten Lesser schwer verletzt wird, liefert man ihn, noch bevor die Bruderschaft der Black Dagger ihn aufspüren kann, in ein von Menschen geführtes Krankenhaus ein.
    Im St.Francis Hospital rettet Doktor Jane Whitcomb dem Vampir mit einer Notoperation das Leben.
    Kaum schlägt er die Augen auf, weiß Vishous mit unumstößlicher Sicherheit, dass Jane die Eine ist, die Frau seines Lebens.
    Doch ihr seine Liebe zu gestehen, scheint unmöglich.
    Denn Jane ist ein Mensch, und Vishous` Vergangenheit holt ihn immer wieder ein.
    Als die Jungfrau der Schrift auch noch Entschluss fasst, Vishous zum Primal zu machen, dem Mann, der eine neue Generation von Vampiren zeugen soll,steht die Liebe des grausamsten Kriegers der Black Dagger zu seiner Lebensretterin endgültig auf dem Spiel...


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Das Buch beginnt wie alle anderen Bände der Reihe mit einer kurzen Beschreibung des Inhalts, einem Überblick über die Black Dagger Serie und deren Reihenfolge, ein paar Infos zur Autorin und einer Danksagung ihrerseits.
    Nun folgen das für die Serie typische Glossar der Begriffe und Eigennamen.
    Allen, die sich in der Welt der Black Dagger nicht auskennen, empfehle ich meinen Bericht über Band 8 namens „Vampirherz“.
    Dort bin ich etwas näher darauf eingegangen.
    Nun jedoch zurück zu Band neun.
    In einem kurzen Prolog wird mein Interesse für Dr. Jane Withcomb geweckt.
    Zwanzig Jahre bevor sie Vishous kennen lernt, verliert sie ihre Schwester und bekommt eine merkwürdige Prophezeiung und ich bin gespannt, was es damit auf sich hat.
    Die Schilderung ihrer Kindheit macht mich wütend und traurig zugleich, umso erfreuter bin ich, als ich im Laufe des Buches entdecke, dass sie etwas aus sich und ihrem Leben gemacht hat.
    Sie ist aufstrebende Ärztin in der Notfallstation einer Klinik und kurz davor,
    sich um eine verantwortungsvollere Position zu bewerben.
    Während sie mehr oder minder erfolgreich versucht, die Avancen ihres Noch-Chefs abzuwehren, wird sie mit einem Notfall konfrontiert:
    Einem Patienten, mit sage und schreibe sechs Herzkammern und umwerfenden Diamantaugen.
    Bei diesem Patienten handelt es sich um niemand Geringeren als Vishous, dem Sadist unter den Black Dagger Brüdern.
    Gequält von seiner dunklen Vergangenheit und gepeinigt von seinen Gefühlen zuM Ex-Cop Butch sucht dieser Zerstreuung in perversen SM-Spielen mit willigen Vampirinnen.
    Die Bombe platzt, als die Jungfrau der Schrift beschließt, Vishous zum Erschaffer neuer Vampirgenerationen zu ernennen.
    In seiner Rolle als so genannter Primal soll er mit einer Auserwählten aus dem Gefolge der Jungfrau der Schrift für würdigen Nachwuchs bei der Bruderschaft sorgen.
    Außer sich vor Wut über diesen Auftrag versucht er sein Glück in der Jagd nach Lessern, den Todfeinden der Vampirbruderschaft.
    Der Kampf endet in einem Hinterhalt, der Vishous beinahe das untote Leben kostete.
    Nun lag er also auf dem OP dieser forschen und doch umwerfend direkten Ärztin und ließ sich von ihr zusammenflicken.
    Natürlich sind seine Brüder schon auf der Suche nach ihm und entführen ihn und Dr. Withcomb kurzerhand.
    Unterdessen droht der zeitlebens enthaltsame Vampir Phury unter der Last seiner Gefühle zu Bella, der Shellan seines Zwillingsbruders Zsadist zusammen zu brechen und wird bei einem Zerstreuungsversuch seinerseits schwer verletzt.
    So hat die entführte Ärztin alle Hände voll zu tun und mit der Zeit ist es sowohl ihr als auch Vishous mehr als recht, da sich zwischen den beiden zärtliche Gefühle entwickeln.
    Zsadist und Bella haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und John wartet sehnsüchtig auf seine bevorstehende Transistion.
    Aus seiner Sicht erfahren wir einiges aus dem Alltag eines beinahe Vampirs, was sich für mich teilweise wie der Alltag eines normalen Heranwachsenden liest, wäre da nicht der klitzekleine, aber bedeutsame Umstand um Johns wahre Identität.
    Wir erfahren mehr über seine Kumpels Qhuinn und Blaylock, mit welchen er bei Zsadist und Wrath am Kampftraining teilnimmt und in seiner Freizeit um die Häuser zieht.
    Die drei wirken auf mich wie ganz normale Jugendliche, was ihre Motive nachvollziehbarer macht.
    Während Vishous in dunklen Erinnerungen an seinen Vater Bloodletter und seine qualvolle Zeit im Trainingslager denkt und mit seinen Gefühlen für Jane kämpft, hat seine Mutter andere Pläne mit ihm.
    Als ich erfuhr, wer seine Mutter wirklich ist, war ich sehr erstaunt und zugleich auch etwas angewidert, ob der Tatsache, dass sie ihm offenbar nie geholfen hat.
    Ein kurzer Schwenk gibt Einblicke in das Leben von Cormia, der Auserwählten, welche mit Vishous eine neue Vampirgeneration zeugen soll.


    ===Mein Fazit:===
    Diesen Band der Black Dagger Reihe habe ich geradezu verschlungen und konnte ihn kaum beiseite legen.
    Die Autorin schickte mich von einem Wechselbad der Gefühle ins nächste und das macht das Buch so unglaublich fesselnd.
    Endlich lernte ich Vishous, seine Vergangenheit und seinen Charakter besser kennen und erfuhr, wie es mit Marissa und Butch weiterging.
    Auch was Johns bevorstehende Transistion angeht, wurde meine Neugier angefacht.
    Er wird noch etwas schwach und unbeholfen dargestellt, daher bin ich gespannt, wie es sein wird, wenn er endlich ein richtiger Vampir ist.
    Die Autorin beherrscht die Kunst, die jeweiligen Charaktere gerade so zu beschreiben, dass man von allen etwas mitbekommt und gleichzeitig dadurch natürlich wissen will, wie es jeweils weiter geht.
    J.R. Ward verleiht jeder ihren Figuren Biss und so empfinde ich für alle Brüder eine gewisse Sympathie und verfolge ihren Werdegang mit Interesse und einer gewissen Faszination.
    Auch die jeweiligen Partnerinnen werden beschrieben, rücken jedoch im Laufe des Geschehens meist zugunsten der Hauptpersonen etwas in den Hintergrund und dass nur, um in den folgenden Bänden wieder in Aktion zu treten!
    „Seelenjäger“ ist spannend, voller Emotionen, düster und erotisch zugleich.
    Allein die Sexszenen und Janes „Träume“ fand ich absolut umwerfend.
    Sie sind so fesselnd und detailliert geschrieben worden, dass ich ins Träumen gerate.
    Die unglückliche Liebe von Jane und Vishous reißt mich mit und lässt mich hoffen auf ein Happy End für die beiden.
    Etwas schade finde ich, dass die Prophezeiung nicht weiter erwähnt wird, aber vielleicht passiert das ja in den nachfolgenden Bänden.
    Interessant finde ich, dass die Autorin die Personalabteilung einer Klinik geleitet hat.
    Vermutlich hat sie daher ihr Wissen über Medizin und betriebliche Abläufe in einer Klinik, welche im Buch erwähnt werden.
    Ich kann euch das Buch nur wärmstens empfehlen und bin schon dabei, Band 10 namens „Todesfluch“ zu lesen.


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    Die Autorin: J.R. Ward
    Der Titel: "Black Dagger-Todesfluch"


    ===Einleitung:===
    So, nun bin ich endlich bei „Todesfluch“, dem zehnten Band der Black Dagger Reihe von J.R. Ward angelangt.
    Ich bin süchtig nach der Reihe und verschlinge Buch für Buch.
    Jedes der Bücher hat seinen eigenen Charakter und übt eine gewisse Faszination auf mich aus.
    In Band neun namens „Seelenjäger“ fing ich für Liebesgeschichte der Menschenärztin Dr. Jane Whitcomb und dem Vampirkrieger Vishous Feuer.
    Nun bin ich äußerst gespannt, wie es in diesem Band mit den beiden weitergehen wird.
    „Todesfluch“ habe ich mir aus der örtlichen Bücherei entliehen.
    Im Buchhandel ist das Taschenbuch für günstige 7,95 Euro zu haben.


    ===Die Autorin:===
    J.R. Ward ist das Pseudonym der amerikanischen Mystery-Autorin Jessica Rowley Pell Wird, welche mit ihrem Mann und ihrem Golden Retriever in Kentucky lebt.
    Nach dem Jurastudium und der Arbeit in der Personalabteilung einer Klinik veröffentlichte sie die Black Dagger Reihe.
    Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Golden Retriever in Kentucky.
    Letztes Jahr erschienen die ersten Bände einer weiteren Buchreihe der Autorin.
    Die Reihe trägt den Titel „Fallen Angels“ und handelt von gefallenen Engeln und Dämonen.


    ===Die Black Dagger Reihe im Überblick:===


    Erster Roman: Nachtjagd


    Zweiter Roman: Blutopfer


    Dritter Roman: Ewige Liebe


    Vierter Roman: Bruderkrieg


    Fünfter Roman: Mondspur


    Sechster Roman: Dunkles Erwachen


    Siebter Roman: Menschenkind


    Achter Roman: Vampirherz


    Neunter Roman: Seelenjäger


    Zehnter Roman: Todesfluch


    Elfter Roman: Blutlinien


    Zwölfter Roman: Vampirträume


    Dreizehnter Roman: Racheengel


    Vierzehnter Roman: Blinder König


    Fünfzehnter Roman: Vampirseele


    Sechzehnter Roman: Mondschwur


    Sonderband: Die Bruderschaft der Black Dagger: Ein Führer durch die Welt von J.R. Ward's Black Dagger


    Sonderband: Vampirsohn - Novelle


    === Fakten zum Buch:===
    Das Taschenbuch erschien 2009 im Heyne Verlag.
    Es umfasst 352 Seiten und ist im Buchhandel für 7,95 Euro zu haben.
    Der amerikanische Originaltitel des Buches lautet „Lover Unbound Part 2“ und wurde von Astrid Finke ins Deutsche übersetzt.


    === Die Gestaltung des Buches:===
    Das Cover des Taschenbuches ist lila und pink gehalten.
    Im Zentrum des Bildes sieht man eine Frau, welche einen BH und eine schwarze Perlenkette trägt.
    Ihr Gesicht ist zur Seite gewandt, der Blick geht nach oben.
    Darunter kann mit Phantasie etwa Stoff, vielleicht Bettwäsche oder ein Satinnachthemd erahnen.
    Die Gestalt der Frau wird umgeben von schwarzen Fledermäusen, welche aus dem tiefschwarzen Untergrund auf dem der Buchttitel steht zu kommen scheinen.
    Links oben steht der Name des Verlages.
    Unterhalb der Frau sieht man den Black Dagger typischen silbernen Dolch und den Namen der Autorin sowie einen eingeprägten, großbuchstabigen Black Dagger Schriftzug.
    Darunter steht in lila Buchstaben der Titel des Buches „Todesfluch“.
    Klappt man das Buch auf, sieht man ein Bild der Autorin vor einem ähnlichen Hintergrund wie auf dem Cover.
    Darunter stehen ihr Name und der Black Dagger Schriftzug, sowie drei Schlagworte, welche den Schreibstil der Autorin gut beschreiben.
    Nicht umsonst wird sie als „Göttin der modernen Mystery“ bezeichnet.
    Auf dem Buchrücken sind ein Dolch, der Buchtitel und der Name der Autorin abgebildet.
    Die Rückseite des Buches sieht fast genauso aus, wie die aller anderen Black Dagger Bände.
    Der einzige Unterschied ist, dass die Fledermäuse rechts oben auf einem dunklen Hintergrund fliegen und ein paar Sätze in einem dunklen pink hervorgehoben wurden.
    Dazwischen steht der immer gleiche Infotext über die Bruderschaft der Black Dagger.
    Die Inhaltsangabe zum jeweiligen Band findet der interessierte Leser auf den ersten Seiten des Buches.
    Mir gefällt das Aussehen des Buches sehr gut.
    Das Taschenbuch passt in jede Handtasche und ist durch die kompakte Seitenanzahl von 352 Seiten relativ leicht.
    Das Titelbild erinnert mich irgendwie an Vishous und seine Gespielinnen.
    Wie auch bei den anderen Bänden, sind bei diesem hier die Buchstaben auf dem Cover eingeprägt.
    Dieses kleine Detail bereitet mir immer wieder Freude.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Seit sie sich zum ersten Mal begegnet sind, ist die Anziehung zwischen dem Vampirkrieger Vishous und der menschlichen Ärztin Jane Whitcomb so starkgeworden, dass V sich nicht mehr vorstellen kann, seine Geliebte gehen zulassen, die ihn auf dem Anwesen der Black Dagger gesund gepflegt hat.
    Um seine Pflicht für die Bruderschaft zu erfüllen, muss er jedoch JanesGedächtnis löschen und sich verpflichten, sie nie wieder zu sehen.
    Doch noch bevor Vishous als Primal seine Hochzeit mit der Auserwählten Cormia vollziehen kann, kommt es zu einer dramatischen Entwicklung, denn die Untoten Lesser haben Vs Geheimnis entdeckt und nehmen Jane ins Visier….


    === Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Los geht’s mit einer Übersicht über alle Bände der Reihe und einer kurzen Inhaltsangabe von „Todesfluch“.
    Danach folgen die üblichen Infos über die Autorin und eine Danksagung ihrerseits.
    Nun folgen das für die Serie typische Glossar der Begriffe und Eigennamen.
    Allen, die sich in der Welt der Black Dagger nicht auskennen, empfehle ich meinen Bericht über Band 8 namens „Vampirherz“.
    Dort bin ich etwas näher darauf eingegangen.
    Bei „Todesfluch“ hat mich schon der Titel neugierig gemacht.
    Ich fragte mich, wer verflucht ist und wen der Fluch wohl treffen wird.
    Was dann kam, hatte ich nicht im Geringsten erwartet.
    Die Geschichte knüpfte an Band neun an, in welchem Vishous und Jane sich näher kamen.
    Gemäß den Regeln der Bruderschaft sollte Vishous Janes Gedächtnis löschen und ich wartete auf diesen Moment.
    Als er dann kam, schien es mir so grausam für beide Liebenden.
    Während Jane dachte, an einer gefährlichen Grippe zu leiden und der Arbeit fernblieb, erstarrte der sonst so kühle Vishous noch mehr und wirkte letztlich nur noch wie eine leere Hülle.
    Natürlich konnte er nicht ganz von seiner Jane lassen und brachte diese dadurch in schreckliche Gefahr.
    In einem Taumel aus Erinnerungen, Ahnungen und Ängsten scheinbar dem Wahnsinn nah, vertraut sich diese mit ihren Beschwerden ihrem Freund und Kollegen Dr. Manello an.
    Da dieser Gefühle für sie hegt und Jane sich ja zuerst nicht an Vishous und ihre gemeinsame Zeit erinnern kann, war es interessant zu beobachten, ob die beiden sich näher kommen oder nicht.
    Vishous, der gebundene Vampir, rast vor Eifersucht und verstößt gegen alle Regeln, als er sich seiner Geliebten nun doch offenbart.
    Im Glückstaumel schmieden die beiden schon sehr schöne Zukunftspläne, die Erlaubnis dazu ist erteilt.
    In ihrer Freude bemerken sie nicht die Zeichen, ihnen entgeht die stille Gefahr, die sich mir als aufmerksamer Leserin der Reihe schon recht früh erschloss.
    Währenddessen bereitet sich auf der anderen Seite die Auserwählte Cormia darauf vor, mit dem Primal (Vishous) eine Nacht zu verbringen.
    Dazu kommt es jedoch nicht, denn Vishous wäre nicht er selbst, wenn er einfach tun würde, was man ihm befiehlt.
    Er hat einen großen Streit mit seiner Mutter und kommt ihr in diesem Band doch weitaus näher als je zuvor.
    In diesem Band geht es wieder richtig zur Sache.
    John ist endlich ein richtiger Vampir und kämpft mit seiner erwachenden sexuellen Lust.
    Wieder und wieder stellt sich nach dem Fiasko nach seiner Transistion die Frage, ob er nun potent ist oder nicht.
    Die Antwort auf diese Frage liest sich in meinen Augen sehr erotisch und bei der Vorstellung muss ich schmunzeln.
    Vishous hat Sex mit Jane, mal mit deren bewussten Wissen, mal ohne, was auch einen gewissen Reiz hat.
    Das krasse Gegenstück dazu sind Cormia und Phury.
    Der enthaltsame Phury hat es satt, dass seine Liebe zu Bella nie erwidert werden wird und trifft einen folgenschweren Entschluss.
    Cormia ist die naive Unschuld.
    Auf der anderen Seite aufgewachsen, hat sie noch nie einen Mann gesehen und als sie schließlich in der Welt der Black Dagger landet, ist sie erschlagen von der Vielfalt an Eindrücken, Reizen und neuen Gegenständen.
    Sowohl Vishous als auch die Jungfrau der Schrift geben in diesem Band viel von sich.
    Nach einer rasanten Abfolge von Geschehnissen und Gefühlen ist nichts mehr so, wie es vorher einmal war.


    ===Mein Fazit:===
    Diesen Band der Black Dagger Reihe konnte ich nicht aus den Händen legen und habe ihn nachts zu Ende gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
    Die Geschichte von Vishous und Jane fesselte mich und ich freute mich darüber, dass endlich die Prophezeiung zur Sprache kam.
    Johns Eintritt ins Erwachsenenleben verfolgte ich mit wachsender Neugier und Erstaunen.
    Der einst so blasse, kraftlose Charakter bekommt nun mehr und mehr Leben eingehaucht.
    Der Band bietet so manche Überraschung zum Beispiel um die Zukunft des Primals, Cormia, Phury und auch die Jungfrau der Schrift.
    Die Jungfrau der Schrift wird mir in diesem Band sympathischer und ihre Handlungen sind nun nachvollziehbarer.
    Omega hält sich dezent im Hintergrund und es wird klar, dass die Bruderschaft nicht nur die Lesser und deren Erschaffer als Feinde hat.
    In einem fulminanten Showdown verdichten sich die Ereignisse und es kommt zu einem überraschenden Ende.
    Ich muss zugeben, dass das Ende etwas ungewöhnlich ist, aber ich kann mich damit anfreunden.
    „Todesfluch“ ist das erste Buch der Reihe, bei welchem ich derart mitgerissen war und sogar weinen musste, was bei Büchern selten der Fall ist.
    Die Autorin versteht es gekonnt, den Lesern in einen Strudel von Emotionen und Ereignisse zu werfen.
    Kaum dünkt man sich in vermeintlicher Harmonie, wird man schon ins nächste Gefühlschaos katapultiert.
    Ich kann euch dieses grandiose Buch einfach nur wärmstens empfehlen!
    Die Leseprobe vom folgenden Band „Blutlinien“ hat mich neugierig gemacht und da die örtliche Bücherei diesen Band nicht hat, habe ich ihn mir gekauft.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia.

    ==Die Einleitung:==
    An einem Freitagnachmittag war ich nach der Arbeit in der örtlichen Bücherei und wollte dort eigentlich nur meine entliehenen Bücher abgeben, als es mich wie so oft magisch zur Neuzugängeabteilung zog.
    Mein Blick blieb an dem Buchtitel „Das andere Kind“ von Charlotte Link hängen und als ich die kurze Inhaltsangabe gelesen hatte, kam ich nicht umhin mir das Buch auszuleihen.
    Die Autorin kannte ich bis dato nur vom Hören und ich bin froh, dies durch meine Lektüre dieses Buches nun geändert zu haben.
    Das Buch begleitete mich in meinen Mittagspausen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
    Eine Kollegin sah das Buch auf meinem Platz liegen und fragte mich, ob ich Frau Links Buch mit den Engeln im Titel gelesen habe, welches sie so sehr begeistert hatte.
    Wenig später war ich mitten in einem Gespräch über die Werke der Autorin.


    ==Die Autorin:==
    Charlotte Link ist eine erfolgreiche deutsche Autorin.
    Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main.
    Ihre Romane spielen in England und Schottland und sind internationale Bestseller.
    Einige ihrer Bücher wurden sogar verfilmt, u.a. „Das Haus der Schwestern“, „Die Rosenzüchterin“.


    ==Fakten zum Buch:==
    Die gebundene Ausgabe erschien im August 2009 beim Blanvalet-Verlag.
    Das Buch umfasst 608 Seiten und ist im Buchhandel für 24,95 Euro zu haben.
    Das Buch gibt es außerdem noch als E-Book in der Kindle-Edition,
    als Taschenbuch und als Audiobook zu kaufen.


    ==Die Gestaltung des Buches:==
    Das Cover des Buches zeigt ein kleines Kind, welches barfuss an der Küste Englands am Strand spazieren geht.
    Das Kind trägt dunkle Kleidung, sein Gesicht ist abgewandt, sodass ich nur mutmaßen kann, dass es sich um einen Jungen handelt.
    Links neben dem Kind ist ein heller Lichtfleck, so als würde die gleißende Sonne das trüb anmutende Wetter erleuchten.
    Nach der Lektüre des Buches verbinde ich mit diesem Bild die Geschichte eines kleinen Jungen vor der Kulisse von Englands Küste.
    Der Himmel auf diesem Bild ist dunkel und weit, was mir den Eindruck von Freiheit und gleichzeitig von Düsternis aufkommen lässt.
    In großen roten Buchstaben steht in schwungvoller Schrift der Name der Autorin auf dem Hintergrundbild.
    Darunter steht in lila der Titel des Buches.
    Mein Büchereiexemplar beinhaltet auf der Innenseite des Covers eine kurze Inhaltsangabe.
    Ansonsten ist das Buch komplett in einem kräftigen Rotton gehalten.
    Das Buch gefällt mir als gebundene Ausgabe sehr gut, da ich bei Büchern mit so vielen Seiten die gebundene Ausgabe dem Taschenbuch vorziehe.
    Toll finde ich, dass das Buch ein kleines rotes Lesebändchen beinhaltet, mittels dem ich mir merken kann, auf welcher Buchseite ich zuletzt war.


    ==Der Verlag über das Buch:==
    _In der beschaulichen nordenglischen Küstenstadt Scarborough wird_
    _Studentin grausam erschlagen aufgefunden._
    _Monatelang tappen die Ermittler im Dunkeln – dann geschieht ein_
    _ähnliches Verbrechen._
    _Ein Zusammenhang zwischen den beiden Opfern ist dennoch_
    _kaum herzustellen._
    _Und die ehrgeizige Polizistin Valerie Almond klammert sich an das_
    _allzu Offensichtliche: an ein Zerwürfnis innerhalb der Familie des_
    _zweiten Opfers._
    _Lange Zeit ist ihr der Blick jedoch verstellt für das Gift, das in dieser_
    _Familie wirkt – und dessen Ursprung sie bis weit in die Vergangenheit_
    _hinein zurückverfolgen müsste._
    _Bis hin zu einer grausamen Entdeckung an einem kalten_
    _Dezembertag vor mehr als dreißig Jahren._
    _Und sogar bis in die Jahre des Zweiten Weltkriegs, als ein Kind auf_
    _geheimnisvolle Weise verschwand…._
    _Es dauert fast zu lange, bis Valerie Almond begreift, dass ein kranker_
    _Täter seinen Hass und seinen Rachedurst noch nicht gestillt hat._
    _Entsetzt erkennt sie, dass es für ihr Eingreifen schon zu spät sein_
    _könnte…._


    ==Die Geschichte und meine Meinung dazu:==
    Die Geschichte beginnt im Dezember 1970 mit einem beklemmenden Erlebnis aus dem Leben der damals noch jungen Pakistani Semira.
    Die junge Frau wagt sich alleine, ohne jemanden zuvor davon in Kenntnis zu setzen an einen Hof, über dessen Bewohner die übelsten Gerüchte kursieren.
    Was sie dort entdeckt, lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Schnell will sie fliehen und die Polizei kontaktieren.
    Stattdessen läuft sie dem Hofeigentümer, einem unsympathischen, nach Zigaretten und saurer Milch stinkenden Mann in die Arme.
    Wie diese Begegnung ausgeht, erfährt man erst gegen Ende des Buches.
    Hier endet die Geschichte vorerst damit, dass Semira losrennt.
    Ich möchte wissen, wie die Geschichte ausgeht, muss mich aber noch lange gedulden.
    Nach diesem kurzen Schwenk in die Vergangenheit befinden wir uns nämlich nun im Jahre 2008 in der nordenglischen Küstenstadt Scarborough.
    Inmitten von Reihenhausketten, Supermärkten, Autowerkstätten, einschlägigen Pubs und Wohnwagenparks, führen die Menschen dort ein beschauliches Leben.
    Vor dieser Kulisse lernen wir nun den Lehrer Dave Tanner kennen.
    Dieser wohnt in der Stadtmitte in einer unordentlichen Einzimmerwohnung und hält sich durch seine Tätigkeit als Sprachlehrer an der Friarage School mehr schlecht als recht über Wasser.
    Er sieht gut aus, ist charmant, doch zu mehr hat es in seinem Leben nicht gereicht und das, obwohl er die Mitte des Lebens schon erreicht hat.
    Der Zufall will es, dass Dave an einem schicksalhaften Tag im Juli das alternde Mauerblümchen Gwen Beckett kennen lernt.
    Auf den folgenden Seiten lernen wir die Dinge aus Daves Sicht kennen.
    Gwen ist so ganz anders als Dave.
    Im Gegensatz zu dem redegewandten Charmeur lebt sie mit ihrem Vater Chad in einer alten Farm in dem abgelegen Ort Staintondale und es scheint, als sei sie nie erwachsen geworden.
    Sie ist unscheinbar, weiß nichts aus sich zu machen, trägt lange Baumwollröcke und Blümchenkleider und ist ziemlich weltfremd.
    Verständlich, dass die Ärztin Leslie, die Enkelin von Fiona, einer Freundin der Beckett Familie aus allen Wölken fällt, als sie nun im Oktober zu Gwens Verlobungsfeier eingeladen wird.
    Leslie selbst ist Mitte dreißig und hat eine schwere Trennung hinter sich.
    Eigentlich ist sie gerade dabei einen Nachmieter für die Wohnung zu suchen, welche sie zuvor mit ihrem untreuen Mann Stephen geteilt hatte.
    Trotzdem ergreift sie die Gelegenheit beim Schopf und beschließt ihrer alten Freundin Gwen einen Besuch abzustatten.
    Überschattet werden die Ereignisse durch den Mord an der jungen Studentin Amy Mills, welche auf dem Heimweg nach ihrem Job als Babysitterin ermordet wird.
    Eine unsichere Zeit beginnt für die Bewohner der Stadt.
    Fiona Barnes, die Großmutter von Leslie, nimmt diese für die Zeit der Verlobungsfeier bei sich zu Hause auf.
    Die alternde Dame und die emotionale junge Frau haben ein unterkühltes Verhältnis zueinander und so ist es nicht weiter verwunderlich,
    dass Fiona sich verunsichert durch anonyme Anrufe an ihren alten Freund Chad Beckett, den Vater von Gwen wendet und ihrer Enkelin nichts davon erzählt.
    Chad Beckett ist dreiundachtzig Jahre alt und ist froh, wenn in seinem Leben alles ruhig und geordnet verläuft.
    Seine Frau starb jung an Krebs und seitdem lebt er mit seiner Tochter auf der abgelegen Farm.
    Seine Hüftprobleme bereiten ihm Schmerzen, ansonsten ist er recht fit für sein Alter.
    Als Fioana nun anfängt eine alte Wunde aufzureißen, indem sie die anonymen Anrufe, die sie erhält mit einer Kindheitsschuld von ihr und Chad in Verbindung bringt, ist Chad davon wenig begeistert und bietet ihr kaum Beistand.
    Kurze Zeit später ist die Verlobungsfeier von Gwen und Dave in vollem Gange.
    Gwen trägt ein neues Kleid und fühlt sich wohl im Kreis der geladenen Gäste.
    Immer mit von der Partie sind Jennifer und Colin.
    Das Ehepaar kommt schon seit Jahren mit ihren Doggen Cal und Wotan zur Beckett Farm, um dort ihren Urlaub zu verbringen.
    Colin ist ein junger, etwas undurchsichtiger Mann, der sich sehr um seine Frau sorgt.
    Im Laufe des Buches werden mehr und mehr Geheimnisse um die ehemalige Lehrerin Jennifer gelüftet.
    Sie wirkte auf mich wie eine Frau, die ihren Lebensmut verloren hat und Angst vor den alltäglichen Anforderungen des Lebens hat.
    Zu Gwen hat sie ein mütterliches Verhältnis, daher macht sie sich große Sorgen, als deren Verlobungsfeier dank den spitzen Worten deren Zieh-Großmutter Fiona platzt.
    Die Gefühle kochen hoch, alle Gäste sind verstört und an Versöhnung will keiner denken.
    Am nächsten Morgen wir die alte Dame Fiona, welche die Verlobungsfeier vorzeitig verlassen hat ermordet auf einer Schafweide aufgefunden.
    Dies ruft die Polizeibeamtin Valerie Almond auf den Plan.
    Die von Selbstzweifeln und Versagensängsten geplagte Frau möchte auf der Karriereleiter emporsteigen und steht sich dabei selbst im Weg.
    Begleitet wird sie von dem jungen engagierten Sergeant Reek, der die Züge eines Workaholics an den Tag legt.
    Zwei Morde in kurzen Abständen zueinander haben sie nun zu klären und versuchen Licht in die Beziehungsgeflechte der Personen zu bringen, die zur Tatzeit zugegen waren.
    Praktisch jeder hätte ein Motiv und das macht die Ermittlungen nicht gerade einfach.
    Die Aufklärung der Morde steht und fällt mit der Zusammenarbeit der Tatverdächtigen und Zeugen und so ergeben sich die absurdesten Irrungen und Wirrungen.
    Falsche Fährten werden gelegt, so mancher Tatverdächtige rückt sich selbst durch Falschaussagen in den Fokus, neue Personen kommen hinzu und ich als Leserin platze schier vor unerträglicher Spannung.
    Unterhaltsam wird das Ganze durch immer neue Wendungen, komplizierte Liebesgeschichten und tratschsüchtige Nachbarn wie Dave Tanners Wirtin Mrs. Willerton.
    Die Figur des Dave Tanner wird immer undurchsichtiger, Alibis lösen sich in Luft auf, verwirrende Gespräche finden statt.
    So schafft es die Autorin gekonnt falsche Fährten zu legen und mich als Leserin im Dunkeln tappen zu lassen.
    Durch die ständigen Perspektivwechsel lerne ich immer neue Charaktere, deren Leben und deren Sicht der Dinge kennen.
    Dies macht die Figuren einerseits lebendig, steigert aber andererseits die Spannung ins Unermessliche.
    Wer war nun der Mörder? War es ein und derselbe Mörder bei beiden Opfern?
    Was war sein Motiv und werden weitere Opfer folgen?
    Diese Fragen quälen mich das ganze Buch lang und so kann ich es kaum aus der Hand legen.


    Parallel zu der ganzen Geschichte gibt es da ein verhängnisvolles Dokument namens „Das andere Kind.doc“.
    Dieses Dokument ist Zeugnis einer Korrespondenz via E-Mail zwischen Chad und Fiona.
    In diesem Dokument legt Fiona für beide eine Art Lebensbeichte ab, welche wie ein Damoklesschwert über beider Leben und dem Leben ihrer Kinder und Kindeskinder schwebt, ohne dass diese vorerst davon wissen.
    Der naiv anmutenden Gwen fällt dieses Manuskript nach Fionas Tod in die Hände und so zieht es seine Kreise und wirft neue Motive auf.
    Ganz besonders Leslie trifft die Lektüre dieser Zeilen schwer.
    Einerseits kann sie nun viele Angewohnheiten ihrer Großmutter besser verstehen, andererseits rückt das Dokument die Großmutter und deren Jugendfreund in ein denkbar schlechtes Licht und bringt so Leslie in Bedrängnis.
    Seitenweise wird der Fluss der aktuellen Geschichte durch Zeilen aus Fionas Dokument unterbrochen, so dass ich als Leserin mehr und mehr in den Sog dieser Geschichte gerate.
    Sie spielt im Spätsommer um 1940, als England durch Hitler unter Beschuss stand.
    Fiona war eines der Kinder, welche damals mit einem Roten Kreuz Zug zu einer anderen Familie, nämlich der Beckett Familie in Sicherheit gebracht wurde und dort mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde.
    Dort lernte sie den jungen Chad kennen und verliebte sich in ihn.
    Ich fand es sehr ergreifend, diese Zeilen zu lesen und mich in die Kinder dieser Zeit hineinzuversetzen.
    Aus dieser Zeit stammt ein Geheimnis, welches Chad und Fiona bis in die Neuzeit verfolgte.
    Jeder von beiden wurde auf seine Weise damit fertig und doch blieb ihre Schuld ungesühnt.
    Keiner von beiden ahnte, wie sehr dieses schreckliche Geheimnis seine Kreise bis in ihre Familien ziehen würde.
    Egoistisch und nur auf ihr Wohl bedacht übersahen sie all die Jahre die tickende Zeitbombe, die sie selbst in Gang gesetzt hatten, bis es nun zu spät war.
    Leslie, die Enkelin von Fiona, liest all diese Zeilen, zieht ihre Schlüsse und begibt sich auf die Suche in der Vergangenheit.
    Neue Verknüpfungen bilden sich und Leslie erfährt eine Wahrheit, die traurig und schrecklich zugleich ist.
    Kann ihr Wissen genutzt werden, um die Morde aufzuklären?
    Wird Valerie Almond den Täter finden, bevor es zu spät ist?
    Lest selbst und begebt euch auf die spannende und erschreckende Reise durch die Zeit!


    ==Mein Fazit:==
    Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich in der Welt der Protagonisten des Buches zu Hause zu fühlen.
    Dies lag daran, dass zwischen dem Lesen einige Pausen lagen.
    Die Autorin schreib sehr lebendig und bildhaft.
    Besonders ihre Darstellung der Landschaft finde ich sehr gelungen.
    Semiras Geschichte fesselte mich jedoch von Anfang an.
    Zuerst wusste ich noch nicht so recht, wo ich diese düstere Geschichte einordnen konnte.
    Als ich jedoch viele Seiten später die ganze Geschichte erfuhr, war ich erschüttert und entsetzt zugleich.
    Frau Link versteht es Charaktere in der Phantasie des Lesers Gestalt annehmen zu lassen.
    Jeder der dargestellten Charaktere wurde nach und nach vorgestellt und ich tauchte tiefer in dessen Leben und seine Gefühle ein.
    Am Stärksten konnte ich mich in Leslie hineinversetzen.
    Sie war sozusagen mein roter Faden, meine Sympathieträgerin.
    Mit ihren Augen sah ich die Handlung, blickte in die Vergangenheit, ängstigte mich, schöpfte neue Hoffnung und zweifelte.
    Die Autorin arbeitet mit Perspektivwechseln und fesselte mich damit komplett.
    Dadurch konnte sie zum Beispiel einzelne Charaktere wie den der altmodischen Gwen bildhafter darstellen und mich als Leserin z.B. an den Motiven von Dave zweifeln lassen.
    Sehr gut fand ich zum Beispiel auch die Darstellung des Mordes aus Sicht des Opfers Amy Mills.
    Sie warf mich als Leserin mitten ins Geschehen und ließ mich vorerst im Ungewissen um den weiteren Tathergang.
    Gleichzeitig erzeugte dies bei mir Mitgefühl und eine gewisse ängstliche Unruhe.
    Ich konnte mich in die Gefühlswelt der handelnden Personen hineinversetzen, erfuhr etwas über ihre Vergangenheit und verstand so besser, was sie dazu brachte, manchmal etwas von vorneherein nicht ganz rational zu handeln.
    Jennifer war so ein Charakter, bei dem es so war.
    Nach und nach wusste ich mehr über sie und verstand ihren Charakter besser.
    Wieder und wieder war ich auf der falschen Spur was den Mörder anging und so wurde mir nie langweilig.
    Ganz besonders fasziniert haben mich die Ruckblenden mittels der Geschichte um das Dokument „Das andere Kind. doc“.
    Hier tauchte ich in eine für mich fremde, vergangene Zeit ein und versetzte mich in die Lage der damals lebenden Personen.
    Vor meinem geistigen Auge sah ich ein England unter Beschuss, Menschen die inmitten von Trümmern ihre Angehörigen suchten und das Nötige taten, um am Leben zu bleiben.
    Dies half mir auch, mich in Chad und Fiona hineinzuversetzen und einige offene Fragen zu klären.
    Waren Chad und Fiona je ein Liebespaar? Warum wirkt Chad so gleichgültig und abgestumpft?
    In diesem Buch ist nichts so wie es scheint und das ist das Spannende daran.
    Als schließlich aufgelöst wurde, wer Amy und Fiona umgebracht hatte, war ich sprachlos, denn damit hatte ich nur vage gerechnet.


    Ich kann euch das Buch nur empfehlen.
    Wer mehr darüber wissen möchte, wie Frau Link auf die Buchidee gekommen ist, dem empfehle ich die Amazon-Produktseite des Buches.
    Hier gibt es ein kurzes Interview in Form eines Videos mit der Autorin.
    Darin erzählt sie, dass sie sich intensiv mit dem Schicksal der Kinder aus den Kindertransporten beschäftigt hat, welche zu der Zeit stattfanden, als England unter Beschuss durch Hitler befand.
    Ihr Augenmerk legte sie dabei besonders auf den nach dem Rattenfänger von Hameln benannten Kindertransport Pied Piper und den Spätfolgen dieser Transporte.
    Ein weiterer wichtiger Aspekt, den sie in ihrem Buch ansprechen will, ist der Umstand, wie sehr eine verdrängte Schuld sich wie ein schleichendes Gift durch eine Familie bahnen kann.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

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    Der Titel: "Sag doch was!"
    Die Autorin : Polly Dunbar


    ===Die Einleitung:===
    Ich arbeite seit etwa acht Jahren als Erzieherin und habe während dieser Zeit und während der Ausbildung davor viele tolle Bilderbücher für Kinder verschiedenen Alters kennen gelernt.
    Eines davon möchte ich euch heute vorstellen.
    Es heißt „Sag doch was!“ und wurde von der Künstlerin Polly Dunbar liebevoll gestaltet und mit lustigen Texten versehen.


    ===Die Autorin:===
    Die Londoner Künstlerin Polly Dunbar hat das Buch illustriert und die Texte dazu geschrieben.
    Laut http://www.carlsen.de wurde sie in den Cotswolds/England geboren und wuchs in Stratford-upon-Avon und Norwich auf.
    Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie an der Brighton Art School. Heute lebt und arbeitet sie in London.
    Ihr Buch „Penguin“ wurde von der bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie übersetzt und bekam den Titel „Sag doch was!“.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Bilderbuch erschien im Juli 2007 im Kerle – Verlag (Herder).
    Es umfasst 32 Seiten und ist im Buchhandel oft vergriffen, aber es lohnt sich danach Ausschau zu halten.
    Bei Amazon gibt es das Buch manchmal neu oder gebraucht für etwa 16 Euro. Empfehlenswert ist auch das englischsprachige Original „Penguin“ von Polly Dunbar im Taschenbuchformat, welches um die sechs Euro kostet.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Buch ist etwas kleiner als ein Din A 4 Blatt und dafür ein wenig breiter.
    Es ist gebunden, umfasst nur wenige Seiten und ist daher optimal für Kinder ab drei Jahren.
    Auf dem weißen Cover steht oben der Name der Künstlerin Polly Dunbar, welche das Buch gestaltet und geschrieben hat.
    Darunter steht, dass das Buch von Kirsten Boie übersetzt wurde.
    In fettgedrucker roter Schreibschrift liest man den Titel des Buches „Sag doch was!“.
    Darunter ist ein großer Pinguin, der den Anschein macht, als würde er den Betrachter des Buches ansehen.
    Auf der Rückseite des Buches finde man eine kurze Inhaltsangabe des Verlages sowie eine Zeichnung von Polly Dunbar, auf welcher Ben den Pinguin in den Armen hält.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    “Hallo Pinguin!“, sagt Ben.
    Pinguin sagt nichts.
    Kannst du nicht reden?, fragt Ben.
    Pinguin sagt nichts.
    Was kann Ben nur tun, um seinen neuen Freund zum Sprechen zu bringen?


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    In der Kindertagesstätte, in der ich 4 ½ Jahre gearbeitet habe, arbeiteten wir in so genannten Bildungsbereichen und einer meiner Bildungsbereiche war das Bücherzimmer.
    Hier konnten sich die Kinder aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Bilderbüchern welche aussuchen und sich diese dort alleine, mit Freunden oder der Erzieherin anschauen oder vorlesen lassen.
    Ein sehr beliebtes Buch war unter anderem das Buch „ Sag doch was“ von Polly Dunbar und Kirsten Boie.
    Als ich zum ersten Mal gebeten wurde, das Buch vorzulesen, musste ich dabei schmunzeln.
    Warum erfahrt ihr hier:
    Auf der ersten Seite des Buches, auf der noch mal der Titel und die Autoren notiert sind, ist ein weißes Geschenkpaket mit roten Punkten und einer roten Schleife abgebildet.
    An dem Geschenkpäckchen hängt ein Hinweiszettel auf dem steht „für Ben“.
    Hier wurden die Kinder meist schon neugierig und wollten gern wissen, wer Ben ist und natürlich auch was in dem Geschenk wohl drin ist.
    Ich erwähne meistens die Namen der Autoren und den Titel des Buches, weil manche Autoren einfach Wiedererkennungswert haben (z.B. Leo Lionni) und man so meiner Meinung zur Allgemeinbildung der Kinder beitragen kann.
    Auf einem weißen Hintergrund sehen die Kinder nun auf einer Doppelseite einen kleinen Jungen namens Ben, welcher sichtbar neugierig und ungeduldig sein Päckchen auspackt.
    Der Junge lächelt und ein Pinguin schaut aus dem geöffneten Paket heraus. Darüber und darunter steht geschrieben:
    Ben reißt sein Geschenkpäckchen auf. Das Geschenk ist ein Pinguin. „Hallo,Pinguin!" sagt Ben.
    Häufig zeige ich den Kindern zuerst das Bild und wir reden darüber.
    Den Kindern kommen dabei viele Ideen, ihre Sprachfreude wird angeregt und sie können sich gut in die Geschichte hineinversetzen.
    Erst dann lese ich den sehr einfach gehaltenen Text dazu vor.
    Bei diesem Buch sprechen die Bilder für sich, daher können auch Kinder ab etwa zwei Jahren das Buch schon sehr gut verstehen.
    Die Texte runden das Ganze jedoch meiner Meinung ab und geben der Geschichte noch mehr Witz.
    Auf der nächsten Seite sieht man, wie Ben den Pinguin in den Armen hält.
    Laut Text fragt Ben Pinguin, was sie spielen sollen, doch Pinguin sagt nichts.
    Eine Seite weiter stehen die beiden einander gegenüber und Ben fragt nun, ob Pinguin nicht reden kann.
    Der Pinguin sagt nichts.
    Nun folgen zwei Seiten, die angefüllt sind mit kleinen Zeichnungen von Ben und Pinguin mit folgenden Inhalten:
    Ben kitzelt Pinguin, doch dieser lacht nicht.
    Ben schneidet eine lustige Grimasse, doch wieder lacht Pinguin nicht.
    Nun setzt sich Ben einen komischen Hut auf, singt ein quatschiges Lied, tanzt einen ulkigen Tanz.
    Und Pinguin sagt wieder nichts.
    Toll finde ich hier die Wortwahl der Autorin.
    Komisch, lustig, quatschig und ulkig hat sie verwendet, um etwas Lustiges zu beschreiben.
    Dadurch wird der Wortschatz der Kinder spielerisch erweitert.
    Manche Kinder schmunzeln, wenn sie diese Wörter hören und wiederholen sie.
    Sie haben große Freude daran, kurze einprägsame Sätze wie die aus diesem Buch zu wiederholen und die Geschichte nachzuerzählen.
    Auf der nächsten Seite sehen die Kinder Ben, wie er mit roten Wangen einen Kopfstand macht.
    Auf der Seite nebenan sieht man Pinguin, der mit geschlossenem Mund in Bens Richtung schaut.
    Nun folgen erneut zwei Seiten voller kleiner Zeichnungen, auf denen Ben Pinguin in den Bauch stupst, ihm die Zunge rausstreckt, ihn auslacht, ihm nachmacht und Pinguin sagt nichts.
    Dies verwundert die Kinder oft und sie vergleichen die Reaktionen des Pinguins mit ihren eigenen und denen ihres Umfelds.
    Wie reagieren sie wenn ihnen jemand die Zunge rausstreckt?
    Warum spricht Pinguin nicht?
    Die Kinder sind gespannt.
    Auf einer weiteren weißen Seite sieht man Ben, der die Lippe fest zusammenpresst und mit verschränkten Armen weg guckt.
    Auf der nächsten Seite schaut auch Pinguin weg.
    Jetzt schießt Ben auf der einen Seite Pinguin mit einer Rakete ins Weltall.
    Mit dem Erfolg, dass Pinguin auf der nächsten Seite wieder auf die Erde zurückkommt.
    Auf einer Doppelseite sieht man nun einen blauen Löwen, welchem Ben Pinguin zum Fressen anbietet.
    Der Löwe möchte es nicht und der Pinguin bleibt stumm.
    Nun wird Ben auf einer weiteren Doppelseite ganz wütend.
    Er rauft sich die Haare, bekommt rote Wangen, hält sich die Hände vors Gesicht und schreit Pinguin an, doch Pinguin sagt nichts.
    Die nächste Seite zeigt einen kleinen Ben, der die Hände zu Fäusten geballt hat und mit zusammen gekniffenen Augen schreit:“ Sag doch was!“.
    Daneben stehen ein verdutzt guckender Pinguin und ein grimmig aussehender Löwe im Profil.
    Jetzt sieht man Pinguin auf einer weißen Seite und auf der daneben den Löwen, wie er gerade Ben verspeist.
    Eine große Doppelseite offenbart den Löwen, welcher sich zufrieden die Pfote leckt und Pinguin, der daneben steht.
    Doch halt, was ist das?
    Auf der nächsten Doppelseite beißt Pinguin dem Löwen ganz fest in die Nase.
    Nun sieht man den Löwen, der sich die Nase reibt und weint.
    Währenddessen jubelt Ben und fliegt in hohem Bogen aus dem Löwenmaul und nun…
    Nun sagt Pinguin in einer riesigen Sprechblase voller Bilder alles und zwar, was er mit Ben erlebt hat und das er ihn mag.
    Auf der vorletzten Seite sieht man Ben, der den Pinguin fest an sich drückt und den Pinguin, mit einer Sprechblase in der ein Herz abgebildet ist.
    Den Löwenschwanz ziert ein Ende-Schild und die Geschichte ist zu Ende.
    Die Kinder mögen dieses Buch, weil es lustige Bilder mit einem lustigen Text hat und sich der Satz „Pinguin sagt nichts“ wie ein roter Faden durchs Buch zieht.
    Oft schauen sich sich das Buch anund erzählen sich gegenseitig die Geschichte nach.
    Sie haben viel Spaß dabei und möchten das Buch immer wieder vorgelesen bekommen.


    ===Mein Fazit:===
    Meiner Meinung ist das Buch ein wunderschönes, liebevoll illustriertes Bilderbuch, welches an der Erfahrungswelt der Kinder anknüpft.
    In meinem Berufsalltag hatte ich schon oft stille, zurückhaltende Kinder, welche sich mit diesem Buch und Pinguin sehr gut identifizieren können.
    Auch für die Kinder untereinander war das Buch sehr interessant, da wir oft Kinder hatten, die nicht sprachen oder unsere Sprache nicht sprechen konnten und daher im Alltag schwiegen.
    Da geht es ihren Freunden wie Ben, der alles versucht, um sie zum Sprechen zu bringen.
    Das Buch ist aber auch eine gute Gelegenheit, um mit Kindern in neuen Situationen ins Gespräch zu kommen z.B. bei einem Kindergartenwechsel, der Geburt eines Geschwisterchens, das ja auch noch nicht sprechen kann oder wenn das Kind Hemmungen hat sich in für ihn unbekannten Situationen mitzuteilen etc. Die Bilder sind alle auf einem weißen Hintergrund und sind klar und eindeutig. Daher sind sie für die Kinder leicht nachvollziehbar und lenken nicht durch ein zu viel an Bildern ab. Man sieht Ben, den Pinguin und den Löwen in der Interaktion miteinander, ohne viel drum herum. Das ist auch gar nicht nötig, denn die Bilder zeigen sehr genau die Mimik und Gestik von Ben. Man kann daher mit den Kindern anhand der Bilder auch sehr gut über Gefühle reden, z.B. wie sie aussehen, wenn sie wütend sind. Das Buch trifft den Humor von Vorschulkindern sehr gut und eignet sich sowohl zum daheim Vorlesen als auch zum Vorlesen in einer Kindergruppe.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

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    Titel: "Die kleine Motzkuh: Oder: Wie man die schlechte Laune verjagen kann"
    Autorin: Annette Langen


    ===Die Einleitung:===
    Ich arbeite seit etwa acht Jahren als Erzieherin und habe während dieser Zeit und während der Ausbildung davor viele tolle Bilderbücher für Kinder verschiedenen Alters kennen gelernt.
    Eines meiner Lieblingsbilderbücher möchte ich euch heute vorstellen.
    Es heißt „Die kleine Motzkuh - Oder: Wie man die schlechte Laune verjagen kann“.
    Annette Langen hat sich die Geschichte zum Buch ausgedacht und sie aufgeschrieben.
    Die Illustratorin Imke Sönnichsen hat die Bilder dazu gestaltet.


    ===Die Autorin und die Illustratorin:===
    Die Autorin des Bilderbuchs ist die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Annette Langen, deren Bücher wie z.B. die über „Felix“, den Hasen sehr beliebt sind.
    Laut ihrer Homepage http://www.annettelangen.de ist die Autorin in einer Buchhändlerfamilie aufgewachsen und ist gelernte Buchhändlerin und Verlagslektorin.
    Inzwischen arbeitet sie nur noch als Autorin und erprobt ihre Bücher im Alltag mit ihren zwei Kindern.
    Ich habe schon einige Bilderbücher der Autorin vorgelesen und bin immer wieder begeistert.
    Die Illustratorin des Bilderbuchs ist Imke Sönnichsen, welche sich schwerpunktmäßig der Kinderbuchillustration widmet.
    Sie ist gelernte Grafik-Designerin, wuchs nahe der dänischen Grenze auf und lebt und arbeitet inzwischen in Aachen.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Bilderbuch erschien im Jahr 2000 im Coppenrath-Verlag (Herder).
    Es umfasst 32 Seiten und kostet im Buchhandel 12,95 Euro.
    Bei Amazon gibt es da Buch auch als Jubiläumsausgabe mit passenden Süßigkeiten dazu.
    Der Hersteller empfiehlt das Buch für Kinder zwischen 36 Monaten und 6 Jahren.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Buch ist in etwa so groß wie ein Din A4 Blatt.
    Es ist gebunden, umfasst nur wenige Seiten und ist daher optimal für Kinder ab drei Jahren.
    Auf dem hellblauen Cover stehen rechts oben jeweils die Namen der Autorin und der Illustratorin.
    Darunter steht in geschwungenen Großbuchstaben „Die kleine Motzkuh“.
    Etwas kleiner steht darunter der passende Untertitel „Oder: Wie man die schlechte Laune verjagen kann.“
    Ein rotes Warndreieck weist darauf hin, dass das Bilderbuch echt familienerprobt ist.
    Das Cover ist liebevoll gestaltet, was mir sehr gut gefällt und zeigt, dass es sich bei der Autorin selbst um eine Mutter handelt.
    Auf der Unterseite des Covers sieht man die Geschwister Josefine und Justus, welche vor einem Haus stehen und sich gegenseitig zerknirscht anschauen.
    Über ihnen fliegt mit Schwung die kleine Motzkuh.
    Das Besondere an der Gestaltung des Buches ist, dass dort wo die fliegende Motzkuh auf dem Cover abgebildet ist, tatsächlich eine Motzkuh-Spielfigur enthalten ist.
    Das Kind kann diese auf der Innenseite des Buches durch das Öffnen einer Papierklappe entnehmen und mit der Figur spielen oder sie wieder in die Plastikform zurücklegen.
    Blättert man das Buch auf, sieht man gleich ein paar fliegende Motzkühe auf hellblauem Hintergrund.
    Darunter kann das Kind sofern ihm das Buch gehört seinen Namen hineinschreiben.
    Auf der rechten Seite findet man das lustige Motzkuhlied, welches man schon mit zwei Jährigen singen kann.
    Das Lied basiert auf der Melodie zu „Der Plumpsack geht um“ und enthält passende Bewegungen zum Lied.
    Toll finde ich, dass die Motzkuhspielfigur in das Lied miteinbezogen wird.
    Auf der Rückseite des Buches sieht man die Oma von Josefine und Justus mit ihrer neuen Lesebrille, wie sie auf einer Wiese steht und eine Buch sowie ihre Lesebrille in den Händen hält.
    Darüber steht in kurzen Worten eine kleine Inhaltsangabe des Verlages.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    ACHTUNG:
    Motzkuh im Anflug!
    Und wo sie landet, bricht schlechte Laune aus….
    Doch mit der hier gezeigten, familienerprobten Methode lassen sich die Motz- undTrotzanfälle der zwei- bis Vierjährigen positiv umlenken- sie wirkt aber auch bei den Großen!


    Das Bilderbuch für die ganze Familie, mit Motzkuh-Spielfigur, einem Mitmach-Lied und weiterführenden Eltern-Tipps.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    In der Kindertagesstätte, in der ich 4 ½ Jahre gearbeitet habe, arbeiteten wir in so genannten Bildungsbereichen und einer meiner Bildungsbereiche war das Bücherzimmer.
    Hier konnten sich die Kinder aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Bilderbüchern welche aussuchen und sich diese dort alleine, mit Freunden oder der Erzieherin anschauen oder vorlesen lassen.
    Ein sehr beliebtes Buch war unter anderem das Buch „ Die kleine Motzkuh – Oder: Wie man die schlechte Laune verjagen kann“.
    Mir gefällt das Buch so gut, dass es ich gleich für die Kindertagesstätte in der ich jetzt arbeite angeschafft habe.
    Warum mir das Buch so gut gefällt, erfahrt ihr hier:
    Das liebevoll aufgemachte Buch ist sehr durchdacht gestaltet und witzig geschrieben.
    Das Buch beginnt mit einer Widmung der Autorin.
    Danach sieht man wieder die Geschwister Josefine und Justus, an denen die Motzkuh gerade vorbei fliegt.
    Während Josefine neutral dreinschaut, sieht Justus verärgert aus.
    Nun beginnt die eigentliche Geschichte.
    Ich lese den Kindern zuerst den Titel des Buches und den Namen der Autorin vor,
    dann zeige ich ihnen Seite für Seite die Bilder.
    Auf dem ersten Bild sieht man die Oma von Josefine und Justus.
    Sie hält eine Lesebrille und ein Buch in der Hand und steht auf der Wiese vor einem Haus.
    Vor dem Gartenzaun des Hauses stehen die Justus und seine Schwester Josefine.
    Ein kurzer einfacher Text erzählt, dass die kleine Motzkuh nur entdeckt wurde, weil die Oma der Kinder eine neue Lesebrille bekommen hat.
    Auf der nächsten Seite steht die Frage:
    „Was, du kennst sie nicht, die kleine Motzkuh?“.
    An dieser Stelle sind die Kinder, die das Buch noch nicht kennen oft sehr neugierig und wollen natürlich wissen, wer die Motzkuh ist.
    Die anderen Kinder, welche das Buch schon kennen, sagen oft etwas dazu, wer die kleine Motzkuh ist und was sie alles anstellt.
    Auf der nächsten Seite sieht man inmitten von bunten Legosteinen die kleine Motzkuh, welche mit einer Lupe vergrößert wird.
    An dieser Stelle spreche ich meist mit den Kinder darüber, wie die Motzkuh aussieht, welche Farbe sie hat, ob sie der richtigen Kuh ähnelt, wie groß sie ist etc. und gehe auf Themen der Kinder ein.
    Sie sieht schon ganz ungewöhnlich aus, die Motzkuh.
    Grün-blau gefleckt und mit Flügeln sitzt sie frech auf einem Legostein und streckt dem Betrachter die Zunge heraus.
    Ein kurzer, einfacher Text erzählt ein bisschen etwas darüber, wie groß die Motzkuh ist und woher sie kommt.
    Danach folgt die Frage:
    „Was so eine Motzkuh macht, willst du wissen?“.
    Die Kinder sind neugierig und so blättere ich rasch um.
    Auf einer Doppelseite sehen wir nun, wo die Motzkuh bei Justus und Josefine überall ihr Unwesen treibt.
    Man sieht Justus mit dem Hund am Geländer stehen, Juliane beim Friseur, die Geschwister in der Badewanne und Juliane beim Spielen von Mensch-ägere-dich-nicht.
    Die Eltern unter euch werden wissend aufseufzen. Wer kennt das nicht?
    Eben hat das Kind noch friedlich gespielt, dann bekommt es plötzlich einen Wutanfall und will partout nicht baden, zum Friseur gehen, Haare waschen oder sich beim Brettspiel an die Regeln halten.
    Anhand der Bilder und dem Text dazu, kann sich das Kind damit beschäftigen, wann die kleine Motzkuh bei den Geschwistern auftaucht.
    Dies ist eine gute Möglichkeit, mit dem Kind darüber zu sprechen, wann es selbst mal motzig wird und wie es sich dann fühlt.
    Toll finde ich, dass auf den nächsten Seiten gezeigt wird, dass auch Erwachsene mal sauer werden.
    Links sieht man die Mutter von Justus und Juliane, welche Probleme mit dem PC hat und vor Wut mit der Faust auf den Tisch schlägt.
    Doch was ist das? In ihrem Ohrring hat sich die kleine Motzkuh versteckt…
    Auf der nächsten Seite hat der Vater von Justus und Josefine gerade Wäsche gewaschen und diese hat sich verfärbt.
    Auch er ist wütend und auch hier ist die kleine Motzkuh nicht weit.
    Sie hat es sich an Papas Hemdsärmel bequem gemacht und zieht daran.
    Auf einer Doppelseite erfährt das Kind, dass die kleine Motzkuh in der ganzen Welt unterwegs ist.
    Sie versteckt sich bei einem kleinen Jungen in der Jackentasche, taucht am Strand auf, hüpft in die Kapuze eines dunkelhäutigen Jungen, setzt sich bei einem asiatischen Mädchen auf einen Zweig und fliegt dann fröhlich weiter.
    Diese Bilder sind eine gute Möglichkeit den Kindern zu zeigen, dass sich jeder mal ärgert und dass es etwas ganz Normales ist.
    Es macht den Kindern große Freude auf den Bildern die kleine Motzkuh zu suchen.
    Nun kommt das Buch dazu, wie es eigentlich dazu kam, dass Oma die kleine Motzkuh entdeckte:
    Oma bekam gerade ihre neue Lesebrille von Justus und Josefine und las damit in einem Buch, als Josefine, die eben noch friedlich mit Wasserfarben malte, anfing zu schimpfen und zu zetern.
    Klappt das Kind diese Seite um, sieht es nun Josefine, deren Malbecher ausläuft und deren Bilder voller Hundefußspuren sind.
    Und die Oma? Die sieht mit der Lesebrille die kleine Motzkuh auf Josefines Schulter sitzen.
    Für Kinder, die das Buch schon kennen, ist diese Stelle eine gute Möglichkeit, sich an die Geschichte zu erinnern und so die Merkfähigkeit und das Nacherzählen zu fördern.
    Weiter sieht man nun auf der nächsten Seite Josefine mit der Motzkuh und liest, was Josefine alles macht, wenn sie wütend ist.
    An dieser Stelle kann man gut mit den Kindern darüber ins Gespräch kommen, was sie machen, wenn sie wütend sind.
    Ich erzähle dann auch von mir und Kolleginnen, die Kinder haben, erzählen, was ihre Kinder machen, wenn sie wütend sind.
    Nun sieht die Oma, wie die kleine Motzkuh durchs Fenster fliegt und Josefine geht es gleich besser.
    Also beobachtet Oma die kleine Motzkuh, wie auf der nächsten Doppelseite sieht.
    Dazu behält sie Tag und Nacht ihre Lesebrille auf der Nase und entdeckt an einem Regentag die kleine Motzkuh auf dem Kopf von Justus.
    Die Kinder finden es meist lustig, dass die Oma mit der Brille schläft und wollen wissen, was sie macht, als sie die kleine Motzkuh bei Justus entdeckt.
    Nun ist die Oma mit Justus beim Einkaufen an der Kasse und Justus wurde richtig böse, so böse, dass jeder ihn hören konnte.
    Schnell suchte die Oma die kleine Motzkuh und fand ihre giftgrüne Schwanzspitze, welche aus Justus Schuh hervor ragte.
    Oma packte die Motzkuh an der Schwanzspitze und zog daran.
    Dann schnippte sie die Motzkuh in hohem Bogen zur Ladentür hinaus und Justus ging es wieder gut.
    Nun wusste die Oma was zu tun war und kam den Kindern und ihren Eltern zu Hilfe.
    Auf einer Doppelseite sieht sie die Motzkuh auf Josefines Kopf, in Papas Hemdtasche, in Justus Kragen und bei Mama am Ohr.
    Die Motzkuh suchte sich immer neue Verstecke, doch Oma blieb wachsam.
    Zum Schluss sieht man noch die Freunde der Motzkuh:
    Der kleine Brüll-Löwe, das kleine Mecker-Schaf und das kleine Quengelmonster und das Buch endet mit den Worten:
    _und man wie nie, wo sie als Nächsten landen werden!_
    Die Freunde der Motzkuh haben ein kindgerechtes Aussehen und kindgerechte Namen, da ist sicher eine Identifikationsfigur für jedes Kind dabei.
    Auf der letzten Seite gibt die Autorin ein paar Tipps zum Umgang mit trotzigen Kindern und dem Buch samt Motzkuhstoffspielfigur.
    Die Tipps eignen sich sowohl für Eltern, als auch für Großeltern oder Erzieher.
    Die Autorin achtet dabei darauf, sowohl auf die Bedürfnisse des Kindes, als auch auf die der Erwachsenen einzugehen, was ich sehr schön finde.
    Die Kinder mögen dieses Buch, weil es lustige Bilder mit einem lustigen Text hat und sie die kleine Motzkuh auf vielen Seiten entdecken können.


    ===Mein Fazit:===
    Meiner Meinung ist das Buch ein wunderschönes, liebevoll illustriertes Bilderbuch, welches an der Erfahrungswelt der Kinder anknüpft.
    Wer kennt sie nicht, die Situationen, in denen das eben noch ruhig spielende, zufrieden wirkende Kind, plötzlich trotzt und motzt.
    Es will etwas unbedingt haben, bekommt aber ein „Nein“ oder „Später!“ zu hören, oder etwas klappt nicht, wie es sich das vorgestellt hat.
    Hier bietet das Buch dem Kind eine gute Möglichkeit, die Thematik mit etwas Abstand zu betrachten und eine gewisse Empathie für die Gefühle anderer zu entwickeln.
    Die beiliegende Motzkuhspielfigur und das Motzkuhlied können Eltern und Kindern helfen, die Motzkuh als imaginären Verursacher bei einem heftigen Trotzanfall einfach auszuschimpfen und wegzuschnippen.
    Es gehört zur Entwicklung der Ich-Identität eines Kindes dazu, dass es Trotzanfälle hat und austestet, wie seine Umwelt darauf reagiert und welche Grenzen ihm aufgezeigt werden.
    Mit diesem Buch haben Eltern, Großeltern eine Fülle an Material und Ideen an der Hand, um auf das Trotzen des Kindes auf spielerische Weise einzugehen und mit dem Kind über Gefühle ins Gespräch zu kommen.
    Die Bilder sind schön bunt, klar, eindeutig und kindgerecht.
    Sie bilden alltägliche Situationen ab, die die meisten Kinder gleich welcher Kultur oft schon erlebt haben.
    Ein besonderes Highlight ist die versteckte Motzkuh, welche den Kindern auf vielen Seiten begegnet.
    Durch die beiliegende Motzkuhspielfigur kann das Thema im Alltag spielerisch aufgegriffen werden und das Kind kann so lernen, seine Gefühle zu verbalisieren.
    Toll finde ich, dass das Buch auf das Kind eingeht und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt.
    Es ist witzig geschrieben und die kleine Geschichte begeistert die Kinder immer wieder aufs Neue.
    Es eignet sich sowohl zum daheim Vorlesen, als auch zum Vorlesen in einer Kindergruppe.
    Ich werde das Buch meiner Freundin schenken, wenn ihre Tochter im Trotzalter ist.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

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    ===Die Einleitung:===
    Ich arbeite seit etwa acht Jahren als Erzieherin und habe während dieser Zeit und während der Ausbildung davor viele tolle Bilderbücher für Kinder verschiedenen Alters kennen gelernt.
    Eines dieser Bilderbücher möchte ich euch heute vorstellen.
    Es heißt „Ich will so bleiben, wie ich bin“.
    Na, wer von euch hat jetzt den Titel in Gedanken mit „Du darfst“ vervollständigt?


    ===Die Autorin und Illustratorin:===
    Die Autorin und die Illustratorin des Bilderbuchs ist die bekannte Kinderbuchautorin Hermien Stellmacher.
    Laut Amazon.de hat sie mehr als dreißig Kinderbücher illustriert und geschrieben.
    Hermien Stellmacher ist Diplom- Grafik-Designerin und wurde 1959 in der Niederlande geboren.
    Seit 1974 lebt sie in Deutschland und lebt nun mit ihrem Mann und ihren Katzen in der Nähe von Bayreuth.
    Mir gefallen ihre kindgerechten und farbenfrohen Illustrationen und der lustige Text dazu.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das gebundene Bilderbuch erschien im Jahr 2003 im Ravensburger Buchverlag.
    Es umfasst etwa 30 Seiten und kostete 11,95 Euro.
    Im Buchhandel ist das Buch nicht mehr erhältlich.
    Bei Amazon gibt es das Buch z.B. gebraucht oder als ähnliche Ausgabe.
    Der Hersteller empfiehlt das Buch für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Das Buch ist so groß wie ein Din A4 Blatt.
    Es ist gebunden, umfasst nur wenige Seiten und ist meiner Meinung daher optimal für Kinder ab drei Jahren.
    Auf dem hellgelben Cover steht oben in roten Buchstaben der Buchtitel und darunter etwas kleiner in schwarzen Buchstaben der Name der Autorin und Illustratorin.
    Im Zentrum des Covers sieht man einen Stall mit verschiedenen Tieren.
    In ihrer Mitte sitzt Ente Erna auf einem umgekippten Eimer und deutet mit einem Stöckchen auf einen Fernseher, auf dessen Bildschirm gerade die Werbung gezeigt wird.
    Die Tiere auf diesem farbenfrohen Cover schauen alle besorgt und verwirrt drein und ein Hahn und eine Hennen erwecken den Anschein, als würden sie gerade diskutieren.
    Auf der rechten Unterseite des Covers findet man den bekannten Ravensburger Schriftzug.
    Die Rückseite des Buches ist hellgelb und enthält auf der Oberseite eine kurze Inhaltsangabe über das Buch.
    Im Zentrum der Rückseite sieht man ein Schwein, welches mit drei Schafen auf dem Heuboden sitzt und Memory spielt.
    Darunter findet der interessierte Leser noch den Buchpreis und eine ISBN-Nummer.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Unglaublich, was Ente Erna da beim Bauern im Fernseher beobachtet hat:
    Kühe sind neuerdings lila, in Eiern stecken Überraschungen, Wolle muss superweich sein und dicke Katzen sollten dringend abspecken.
    Das muss sie unbedingt den anderen Tieren erzählen.
    Und schon versucht der ganze Hof so zu werden wie die Fernsehvorbilder.
    Als keiner mehr Zeit für den anderen hat und alle schlechte Laune bekommen,
    hat Schwein Gustav zum Glück eine gute Idee!
    Eine turbulente Geschichte, die mit viel Humor und Bildwitz unsere Werbewelt
    aufs Korn nimmt und Kinder ermuntert, sich selbst so zu mögen, wie sie sind.


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    In der Kindertagesstätte, in der ich 4 ½ Jahre gearbeitet habe, arbeiteten wir in so genannten Bildungsbereichen und einer meiner Bildungsbereiche war das Bücherzimmer.
    Hier konnten sich die Kinder aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Bilderbüchern welche aussuchen und sich diese dort alleine, mit Freunden oder der Erzieherin anschauen oder vorlesen lassen.
    Eines dieser Bücher ist das Buch „Ich will so bleiben, wie ich bin“ von Hermien Stellmacher.
    Das Buch beginnt mit einer Widmung der Autorin.
    Auf einem Deckblatt sieht man eine Ente, welche mit beiden Flügeln einen Rahmen festhält, der an einen Fernsehbildschirm erinnert.
    Auf der ersten Seite sieht man Ente Erna, wie sie auf einer Leiter steht und ins Zimmer der Bauernfamilie schaut.
    Dort läuft gerade die Werbung im Fernsehen und Erna beeindruckt diese zutiefst.
    Auf dieser Seite frage ich die Kinder, was Erna wohl in der Werbung erfahren haben könnte.
    Ein Wollknäuel und ein Weichspüler sind nämlich auf dem Bildschirm abgebildet.
    Auf der nächsten Seite sieht man Erna, wie sie schnell über den Bauernhof saust und aussieht, als ob sie es eilig hätte.
    Sehr charmant finde ich hier die Details im Bild, wie die Würmer, die auf dem Erdboden ein Spiel spielen und die Mäuse, die sich im Gras verstecken.
    Eine Seite weiter erfahren die Kinder nun auch, wohin die Ente so eilig gelaufen ist.
    Sie rannte nämlich in den Hühnerstall und trommelte alle Hennen und Hähne zusammen.
    Der Hühnerstall wurde von der Illustratorin sehr detailreich gestaltet:
    Bei einem Nest hängt ein Notizzettel mit der Aufschrift „Bin gleich zurück“.
    Auf dem Stroh liegt ein Knäuel Wolle mit Strickzeug.
    Ein Huhn liest in der Zeitschrift „Young Huhn“.
    Ein Hahn gelt sich nach einer Vorlage die Haare und ein Schild zeigt die neuesten Eimodelle.
    Die Kinder können also auf dieser Doppelseite viel entdecken und dadurch bieten sich viele Sprachanlässe, die auch die Erwachsenen zum Lachen bringen.
    Doch zurück zu Erna.
    Was diese den Tieren nun verkündet, bringt die Kinder oft zum Schmunzeln:
    Es sollen nur noch Eier verkauft werden, mit einer Überraschung drin.
    Erna lässt die Hühner ratlos zurück und eilt weiter.
    Der Kuhstall ist ihr nächstes Ziel.
    Hier trifft sie die Kühe Waltraud, Frida und eine weitere Kuh und eröffnet diesen, dass es im Fernsehen hieße, die schönsten Kühe seien lila.
    Schön finde ich hier, dass eine braun-weiß gefleckte und zwei schwarz-weiß-gefleckte Kühe abgebildet sind.
    Erna stemmt sich auf diesem Bild gerade an etwas hoch und ihre ganze Haltung drückt Anspannung und Eile aus.
    Sie hat auch schon ein neues Ziel, nämlich die Schafweide, wo sie die Schafe Lulu, Lola und Lilli trifft.
    Die Namen der Tiere gefallen den Kindern, weil sie sich lustig anhören.
    Erna springt auf den Weidenzaun und zieht angewidert an Lulus Fell.
    Dann sagt sie den Schafen, dass Wolle laut dem Fernsehen ganz weich sein muss, eben weichgespült.
    Die Ente geht weiter zur Katze Cleo und lässt ratlose Schafe zurück.
    Ein schönes Detail sind hier die Lockenwickler im Fell des einen Schafes und der Notizzettel am Zaun, auf dem ein kleiner Vers steht.
    Bei der Katze Cleo angekommen, sagt Erna zu dieser, dass laut dem Fernsehen nur wer dünn ist, wirklich glücklich ist.
    Cleo sitzt gerade vor der Scheune und putzt ihren runden Bauch.
    Um sie herum stehen ein Eimer mit blauer Farbe und eine Dose „Frisskatz“.
    Im Gras liegt ein offenes Tütchen mit Blumensamen und in der Erde spielen wieder die Würmer ihr Spiel.
    Auf der nächsten Seite sieht man, dass Erna mit ihren schnell übermittelten Informationen bei den Tieren überall Verwirrung und Unruhe verbreitet hat.
    Bei den Hühnern im Hühnerstall herrscht hektische Betriebsamkeit.
    Da werden Eier mit der Taschenlampe durchleuchtet, Spiegeleier und andere Rezepte ausprobiert und neue Legemethoden erprobt, welche an Fitnessübungen erinnern.
    Den Kühen ist es nicht anders ergangen.
    Wie man auf den nächsten Bildern sieht, essen diese nur noch lila Blüten und reiben sich selbst und gegenseitig damit ein, um zu lila Kühen zu werden.
    Sie sind ratlos, denn sie werden zwar fleckiger, aber auf keinen Fall lila.
    Die Kinder müssen über die absurden Bemühungen der Kühe oft lachen.
    Nun sieht man die Schafe, welche sichtlich erschöpft in einer Badewanne voll Kräutertee baden und sich nasse Teebeutel ins Fell tauchen.
    Um sie herum liegen lauter geöffnete Schachteln mit Teebeuteln.
    In einer dieser Schachteln verstecken sich zwei Mäuse, welche sich mit einem Schirm vor dem Badewasser schützen.
    Ein Maulwurf bittet eine Vogelscheuche darum, ihren Standort zu wechseln und die Würmer spielen wieder ihr Spiel.
    Auch die Schafe bleiben mit ihren Veränderungsbemühungen erfolglos.
    Anstatt weicheres Fell zu bekommen, wurde dieses nur ganz filzig.
    Eine Seite weiter sieht man nun Katze Cleo, welche laut dem Text Gymnastik und eine Möhrendiät macht.
    Die Kinder schmunzeln, da sie wissen, dass Katzen keine Möhren essen.
    An einer Wandleiste hängt ein Übersichtszettel mit dem Bauchumfang der Katze.
    Sie selbst liegt auf einer Gymnastikmatte und macht schweißtreibende Übungen, welche auf einem Poster namens „Gymnastik für die Katz“ abgebildet sind.
    Neben der Katze liegt die „Brigitte“ mit der Aufschrift „Die lustige Möhrendiät“, auf welcher aus Möhren Salatblättern Mäuse nachempfunden wurden.
    Wie ihr euch schon denken könnt, hatte auch Cleo keinen Erfolg.
    Ihr Bauch blieb kugelrund und Möhren schmeckten ihr überhaupt nicht.
    Nur ein Tier hat Ernas Geplapper überhaupt nicht beeindruckt, nämlich das Schwein Gustav, welches Cleo einige Tage später besuchte.
    Gustav wälzte sich behäbig im Schlamm und Cleo gestand ihm, dass sie nun weder glücklich noch dünner geworden war, sondern einfach nur schrecklichen Hunger hatte.
    Gustav schlug vor, dass sich alle Tiere am Abend wie viele Abende zuvor zum Memory spielen treffen sollten.
    Gustavs gute Laune verging ihm sichtlich, als Cleo ihm eine Abfuhr erteilte und meinte, alle seien viel zu beschäftigt, um so zu werden, wie die Werbeleute es im Fernsehen sagten.
    Die Kühe wollten neue Blüten ausprobieren, die Hühner hatten noch immer keine Überraschung in ihren Eiern und die Schafe wollten mit einer neuen Teesorte in die Wanne und Cleo, na ja, die wollte es weiterhin mit Gymnastik versuchen.
    Während ein Schwein die Memorykarten von Gustav in Augenschein nahm, machten Gutav und Cleo einen Plan, der ihnen helfen sollte, dass alle Tiere wieder gute Laune bekommen.
    Was für ein Plan das ist, möchten die Kinder natürlich wissen, denn sie mögen lustige Streiche und Geheimnisse.
    Auf dem nächsten Bild haben sich alle Tiere in der großen Scheune zum Memory spielen versammelt, auch die Ente Erna ist anwesend.
    Die Tiere verkünden Erna nun Folgendes:
    Laut dem Fernsehen müssen sich Ente von Kopf bis Fuß rasieren, sich Holzklötze an die Füße kleben und dazu giftgrüne Hüte tragen.
    Das war natürlich alles frei erfunden, verfehlte aber seine Wirkung bei Erna nicht.
    Diese bekam ganz große Augen, dann war sie richtig entsetzt, fing an zu stottern und meinte schließlich, dass ihr das alles gar nicht gefällt.
    Sie schrie „Ich will so bleiben, wie ich bin!“.
    Die Tiere sagten, dass sie auch so bleiben wollen, wie sie sind und wälzten sich vor Lachen im Stroh.
    Cleo meinte, dass man nicht alles glauben muss, was die im Fernsehen sagen und forderte Erna dazu auf, die Memory-Kärtchen hinzulegen und so wie früher gemeinsam zu spielen.


    ===Mein Fazit:===
    Meiner Meinung ist das Buch ein fröhliches, kunterbunt illustriertes Bilderbuch, welches sich mit kurzen und witzigen Texten und schönen Bildern eines kritischen Themas annimmt, nämlich dem verantwortungsvollen Umgang mit Medien und den daraus gewonnenen Informationen.
    Es hinterfragt unser Konsumverhalten und hält uns den Spiegel vor.
    Wir sind mit unserem Konsumverhalten ein Vorbild für die Kinder und sollten daher darauf Acht geben, welche Werte wir dadurch den Kindern vermitteln.
    Das Buch regt dazu an, mit den Kindern über Werbeversprechen und andere TV-Inhalte zu sprechen und dadurch ein gesundes Verhältnis zu Werbung aufzubauen.
    Mir gefällt die fröhliche, bunte Illustration mit den ausdrucksstark gestalteten Tieren und den vielen kleinen Details.
    Die Kinder können auf den Bildern viele kleine Details entdecken und finden so immer wieder neue Sprachanlässe, welche durch ihre kleinen Anspielungen bezüglich des eigenen Alltags auch die Erwachsenen zum Nachdenken bringen.
    Besonders gelungen finde ich hier das Mäusepaar, welches auf jeder Seite zu entdecken ist.
    Es macht den Kindern großen Spaß, die Mäuse zu suchen und darüber zu sprechen, was diese alles machen.
    Auch die Würmer haben einen gewissen Wiedererkennungswert.
    Das Bilderbuch eignet sich sowohl zum daheim Vorlesen, als auch zum Vorlesen in einer Kindergruppe.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

    ===Die Einleitung:===
    „Töchter des Mondes - Cate“ habe ich im Rahmen einer Wanderbuchrunde gelesen.
    Das wunderschöne Cover hatte mich neugierig auf das Buch gemacht.
    Als ich dann den Klappentext las, war sofort klar, dass ich das Buch lesen muss.
    Ich bin immer auf der Suche nach guten Büchern über Hexen und war sehr gespannt darauf, ob mich „Töchter des Mondes – Cate“ überzeugen würde.


    ===Die Autorin:===
    Jessica Spotswoods Leidenschaft fürs Schreiben und für Bücher begann schon in frühester Kindheit.
    Bis heute liebt sie romantische Geschichten und lässt sich von ihnen und ihren Figuren verzaubern.
    Nach ihrem Studium versuchte sie sich zuerst am Theater, merkte aber schnell, dass ihre wahre Berufung das Schreiben ist.
    Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze Monkey lebt die Autorin in Washington D.C.
    „Töchter des Mondes“ war Jessicas erster Roman.
    Im August 2013 erschien die Fortsetzung des Buches mit dem Titel „ Töchter des Mondes-Sternenfluch“.
    Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, wird unter http://www.jessicaspotswood.com fündig.


    ===Fakten zum Buch:===
    Der englische Originaltitel des Buches lautet „Born wicked“.
    Das Buch wurde von Stefanie Lemke ins Deutsche übersetzt.
    Das gebundene Buch erschien im August 2012 bei Egmont-INK.
    Es umfasst 368 Seiten und ist im Buchhandel für 17,99 Euro zu haben.
    Das Buch gibt es auch als Hörbuch.


    ===Die Gestaltung des Buches:===
    Mein Exemplar des Buches kam ohne Schutzumschlag bei mir an.
    Die Besitzerin des Wanderbuches hat ihn entfernt, damit er nicht beschädigt wird.
    Der eigentliche Schutzumschlag ist wunderschön.
    Im Zentrum des Covers sieht man Cate, die Protagonistin des Buches in einem luftigen weißen Kleid auf einer Wiese liegen.
    Sie hat die Beine leicht angewinkelt und die Arme im Gras ausgebreitet.
    Im Haar trägt sie verschiedenfarbige Rosen und Wiesenblumen.
    Ihr Blick wirkt offen und geheimnisvoll zugleich, was mich neugierig darauf macht, welche Geheimnisse mich wohl in dem Buch erwarten.
    Auf der Oberseite des Buches sieht man links und rechts zwei keltisch anmutende Muster, in deren Mitte der Name der Autorin steht.
    Über dem Bild von Cate steht der Titel des Buches, um dem sich verschnörkelte Muster ranken, die mir sehr gut gefallen.
    Darunter steht mit schlichten pinken Buchstaben der Name Cate.
    Mir gefällt das Cover sehr gut, da ich mir Cate so in etwa vorgestellt habe.
    Sie liebt es im Garten zu arbeiten und wie ein Kind auf Bäume zu klettern.
    Schicke Kleider sind ihr ein Graus, daher passt es gut, dass sie auf dem Bild ein einfaches weißes Kleid und Blumen als Haarschmuck trägt.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen.
    Niemand darf davon erfahren, denn Hexen drohen Verbannung und Tod.
    Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate.
    Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht Cate nach einem Ausweg und stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine rätselhafte Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden.
    Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess?
    Und kann es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für Cate und Finn geben?


    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Die 16-jährige Cate Cahill wohnt mit ihren beiden Schwestern Maura (15) und Tess (12) und ihrem Vater in einem großen, etwas heruntergekommen Haus in Neuengland.
    Außer ihnen leben dort noch der Kutscher und das Mädchen für alles John, das Dienstmädchen Lily und die herzensgute Haushälterin Mrs O`Hare, deren Kochkünste wirklich bescheiden sein müssen.
    Nach dem Tod der Mutter sind die drei jungen Mädchen mehr oder weniger sich selbst überlassen und gehen ihren Interessen nach.
    Tess arbeitet gerne in der Küche und Cate liebt es im Garten zu sein, Erde umzugraben, Blumenzwiebeln zu setzen und draußen in der Natur zu sein.
    Dies geziemt sich nicht für Mädchen ihres Standes, doch das ist den Mädchen ziemlich egal.
    Auch die ungestüme Maura schert sich wenig um Konventionen und liest im Verborgenen Schauerromane, obwohl diese verboten sind.
    Der Vater der Mädchen ist in erster Linie Geschäftsmann, aber auch Gelehrter und bringt den Mädchen Fremdsprachen bei.
    Er ist den Großteil des Jahres abwesend und hält sich während dieser Zeit in New England auf, welches zwei Tagesmärsche entfernt liegt.
    In Chatham, dem Ort wo die drei Schwestern wohnen, gibt es Lebensmittelgeschäfte , einen Schreibwarenladen, eine Chocolaterie, eine Buchhandlung, den Laden der Schneiderin, eine Apotheke, einen Schlachter, eine Bäckerei, eine Kirche und Häuser.
    Das Leben der Mädchen dreht sich um ihre Interessen und den Alltag im Haus.
    Einzig die Besuche der Sonntagsschule und des Gottesdienstes, sowie des Klavierunterrichts in der Stadt bieten den Mädchen ein wenig Abwechslung.
    Miss Cate findet dies ganz gut so, denn sie zieht es vor, dass sie und ihre Schwestern zurückgezogen leben und nicht auffallen.
    Die drei Mädchen sind nämlich ebenso wie ihre verstorbene Mutter Hexen und diese leben zu dieser Zeit in Neuengland gefährlich.
    Nachdem die Hexen gestürzt und ihre Tempel in Brand gesetzt wurden, ist nun die heuchlerische Bruderschaft an der Macht.
    Sie verteufelt Frauen als sündhafte Wesen mit weiblicher Schwäche und ist der Meinung, dass diese nicht denken und nichts lernen müssen.
    Sie sollen hübsch aussehen, keine gleichgeschlechtlichen Beziehungen führen, sich an Kleidervorschriften halten und reinen Herzens, demütig und tugendhaft sein.
    Ihr einziges Ziel ist es, an ihrem 17.Geburtstag einen Mann zu ehelichen und mit ihm eine Familie zu gründen.
    Dies bekommen sie Tag für Tag gepredigt und die Bruderschaft und ihre Anhänger achten streng darauf, dass ihre Regeln eingehalten werden.
    Der Vater der Mädchen weiß nichts davon, welches Erbe seine verstorbene Frau ihren drei Töchtern hinterlassen hat und diese halten es auch für keine gute Idee ihn einzuweihen.
    Cate versprach ihrer Mutter auf dem Sterbebett sich um ihre Schwestern zu kümmern, was kein leichtes Los ist.
    Die beiden jungen Mädchen sollten eigentlich nur in der Abgeschiedenheit des Rosengartens zaubern, doch immer wieder überschreiten sie diese Grenze und treiben Cate damit zur Verzweiflung.
    Immer wieder ist die Rede von anderen jungen Mädchen, die von der Bruderschaft mit dem Vorwurf der Hexerei verhaftet wurden.
    Diese Mädchen müssen auf Gefängnisschiffen arbeiten, wobei sie häufig zu Tode kommen oder fristen ein jämmerliches Dasein im Irrenhaus.
    Dies möchte Cate sich und ihren Schwestern natürlich ersparen und sie kämpft wie eine Löwin darum, dass sie und die Schwestern nicht die Aufmerksamkeit der Bruderschaft erregen.
    Alles wird jedoch anders als der Vater der Mädchen auf Drängen der klatschsüchtigen Nachbarin Mrs Corbett verkündet, dass sich von nun an eine Gouvernante in seiner Abwesenheit um die Mädchen kümmern soll.
    Ziel ist es, aus den Mädchen heiratswürdige junge Damen zu machen.
    Immerhin sind es nur noch drei Monate bis Cate vor ihrem 17. Geburtstag eine sogenannte Absichtsbekundung kundtun muss, bei der sie eine Verlobung verkünden muss oder der Schwesternschaft beitritt.
    Die Schwesternschaft ist der karitative Zweig der Bruderschaft, der mir jedoch genauso unsympathisch ist.
    Die Schwestern arbeiten als Gouvernanten und Kindermädchen und kümmern sich um Arme, Kranke und Sterbende.
    Cate ist außer sich über den Beschluss des Vaters.
    Nicht nur, dass sie statt ihrer Hobbys nun solch sinnfreie Dinge wie Malen, Musizieren und Französisch lernen sollen, nein, ihre Identität als Hexen droht offenbar zu werden.
    Anscheinend sind die Mädchen durch ihre zurückgezogene Lebensweise und ihren altmodischen, nachlässigen Kleidungsstil ins Gerede gekommen.
    Vielleicht kann eine Gouvernante ihnen dabei helfen, sich mehr im gesellschaftlichen Leben zu etablieren, um nicht in den Fokus der Bruderschaft zu geraten.
    Vor Bruder Ishida, dem Ratsvorsitzenden der Bruderschaft, der die Hexenjagd mit großem Eifer verfolgt müssen sie sich besonders in Acht nehmen, was gar nicht so einfach ist, da er ständig und überall präsent ist.
    Hilfe kommt von unerwarteter Seite in Form einer geheimnisvollen Nachricht, die mit Z.R. unterschrieben ist und durch die Cate auf eine Prophezeiung stößt, die für sie und ihre Schwestern von großer Bedeutung sein könnte.
    Wer verbirgt sich hinter Z.R. und gibt es wirklich niemanden, dem Cate sich anvertrauen könnte?
    Als die Gouvernante Schwester Elena dann schließlich im Hause Cahill ist, weiß Cate garnicht, an welcher Front sie zuerst kämpfen soll.
    Was führt Schwester Elena im Schilde?
    Ist sie Freundin oder Feindin?
    Dann erscheint auch noch Paul McLeod, Cates Freund aus Kindertagen auf der Bildfläche und damit wären Cates Sorgen bezüglich einer Heirat eigentlich Geschichte, wäre da nicht der neue und äußerst attraktive Gärtner Finn Belastra…
    Er ist so ganz anders als Paul.
    Er ist ehrlich und belesen, hat gesellschafts- und religionskritische Gedanken und kümmert sich aufopferungsvoll um seine Mutter und seine Schwester Clara.
    Bei ihm darf sie die Cate sein, die auf Bäume klettert und Piratengeschichten liebt und muss sich nicht wie eine Dame kleiden und benehmen.
    In einer brenzligen Situation kommen sich die Beiden näher, doch ihre Liebe offen zu leben, würde alle vor den Kopf stoßen und Cate und ihre Schwester in noch größere Gefahr bringen.
    Wie wird Cate sich entscheiden und wird sich die Prophezeiung erfüllen?


    ===Mein Fazit:===
    „Töchter des Mondes – Cate“ ist ein überzeugendes Debüt, welches ich als ich krank das Bett hüten musste, an einem Tag durchgelesen hatte und mich darüber ärgerte, dass es schon zu Ende war.
    Ich habe mir den zweiten Teil des Buches gleich in der Bücherei vorbestellt.
    Jessica Spotswood hat die Geschichte in der Ich-Perspektive geschrieben.
    So sah ich den Alltag und die Umgebung der drei Mädchen mit Cates Augen und erlebte das Geschehen aus ihrer Sicht.
    Ich nahm Teil an ihren Erlebnissen, tauchte in ihre Gefühlswelt hinein und fand mich mitten in einer faszinierenden Geschichte wieder, die mich eine Zeitreise in eine Vergangenheit machen ließ, in welcher Hexen gnadenslos gejagt und Frauen unterdrückt wurden.
    Kutschen wurden als Fortbewegungsmittel genutzt, Mieder geschnürt und Glockenröcke getragen.
    Die feinen Damen luden zu Gebäck und Tee ein und für einen Spaziergang mit einem Mann wurde eine Anstandsdame benötigt.
    Mir gefallen sowohl die Zeit, als auch der Ort in welchem das Buch spielt.
    Die historische Kulisse gibt der Geschichte einen passenden Rahmen und mit den Cahill-Hexen drei entsprechende Protagonistinnen.
    Die Cahill-Schwestern sind sympathische, glaubhafte Hexen, die keine Zauberstäbe an exotischen Orten schwingen, sondern immer wieder versuchen, mittels Magie ihren Alltag etwas schöner zu machen.
    Manchmal verlieren sie dabei die Kontrolle und benötigen die Hilfe anderer, was sie umso glaubhafter macht.
    Wie unter Geschwistern üblich haben sie ihre Meinungsverschiedenheiten und Cate hat alle Mühe, die Schwestern zusammen zu halten.
    Maura ist in einem schwierigen Alter, wo sie alles in Frage stellt und ihren eigenen Weg gehen möchte.
    Sie ist impulsiv, eigensinnig, schnell verärgert, leicht zu beeindrucken und auf der Suche nach Liebe und Bewunderung.
    Sie zaubert immer wieder an Orten, an denen sie eigentlich nicht zaubern soll und bringt mit ihrem Verhalten die drei Schwestern in große Gefahr.
    Die ruhige, kluge Tess war mir da viel sympathischer.
    Sie zaubert zwar auch hin und wieder, aber sie ist einsichtig und möchte niemandem schaden.
    Tess steckt voller Überraschungen und ich denke, dass sie ziemlich unterschätzt wird.
    Cate war mir von Anfang an sympathisch.
    Sie ist unangepasst und dickköpfig und kümmert sich wie eine Mutter um ihre Schwestern.
    Cate trägt damit eine ziemlich große Verantwortung und muss große Opfer bringen, um sich und ihre Schwestern zu schützen.
    Leider merkt sie viel zu spät, was in den Beiden vorgeht.
    Dies kann man ihr jedoch nicht verdenken, da besonders Maura es ihr nicht gerade leicht macht.
    Gut fand ich, dass die Hexen in „Die Töchter des Mondes – Cate“ keine kindischen oder unrealistische Kreaturen waren, sondern Frauen wie du und ich, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft.
    Die Bruderschaft war mit mir ihrem Frauen verteufelnden Gedankengut natürlich alles andere als sympathisch und wie sich in der Geschichte zeigte hatte so manch ihrer Vertreter selbst Dreck am Stecken.
    Aber auch die Hexen wurden nicht nur als positiv dargestellt.
    Auch sie hatten einmal ihre Macht mißbraucht und Schwächeren mit gefährlicher Magie geschadet.
    Mir taten die zumeist unschuldig von der Bruderschaft verurteilten Frauen Leid und ich war immer in Sorge darum, dass Cate und ihre Schwestern auffliegen würden.
    Es gab aber auch die Hexen im Verborgenen, mit denen ich nicht sympathisierte, da ich mir nicht sicher war, welche Ziele sie verfolgen.
    Um die drei Mädchen aus der geheimnisvollen Prophezeiung zu finden, scheint ihnen jedes Mittel recht zu sein und daher sind sie für mich nicht besser als die scheinheiligen Herren der Bruderschaft.
    Ich bin gespannt darauf, ob die Prophezeiung sich in allen Punkten erfüllen wird und welche der drei Cahill-Schwestern nun die mächtigste Hexe ist.
    Paul McLeod war mir ziemlich unsympathisch.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass er und Cate sich als Kinder ziemlich nahe standen, aber sie beide haben sich verändert und er ist für meinen Geschmack zu forsch und besitzergreifend.
    Cates Liebe zu Finn ist etwas ganz Besonderes und ich habe während der Lektüre des Buches die ganze Zeit gehofft, dass die Beiden eine Chance haben werden, miteinander glücklich zu sein.
    „Töchter des Mondes – Cate“ hat mir sehr gut gefallen.
    Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne in andere Zeiten zurückreisen, komplizierte und berührende Liebesgeschichten mögen und gerne Bücher über richtige Hexen lesen möchten.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia

    ==Die Einleitung:==
    Immer wieder hatte ich in diversen Katalogen und in der Buchhandlung das Buch „Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek ins Auge gefasst.
    Daher musste ich es einfach ausleihen, als ich es in der Neuzugängeabteilung der örtlichen Bücherei entdeckte.
    Das Buch „Splitter“ des Autors musste auch gleich mit und so hatte ich mich mit genug neuem Lesestoff eingedeckt.


    ==Der Autor:==
    Sebastian Fitzek schreib zahlreiche Bestseller („Die Therapie“, „Amokspiel“, „Das Kind“, „Der Seelenbrecher“ und Splitter“.)
    Beide Werke, welche ich bisher von ihm gelesen habe, haben Berlin als Schauplatz, was kein Zufall ist, da der Autor dort 1971 geboren wurde.


    ==Fakten zum Buch:==
    Das gebundene Taschenbuch erschien im Juni 2010 beim Droemer-Verlag.
    Es umfasst 448 Seiten und ist im Buchhandel für 16,95 Euro zu haben.
    Das Buch gibt es außerdem noch als Taschenbuch, als E-Book in der Kindle-Edition und als Audiobook zu kaufen.


    ==Die Gestaltung des Buches:==
    Das Cover des Buches ist in dunklen Grau- und Schwarztönen gehalten.
    Ganz oben steht in weißen Großbuchstaben der Name des Autors.
    Darunter steht auf einem schmutzig-gelben Tuch der Titel des Buches.
    Weiter steht darunter in roten Buchstaben, dass es sich bei dem Buch um einen Psychothriller handelt und dieser im Droemer Verlag erschienen ist.
    Nun, das Cover des Buches war es nicht, die den Ausschlag für mich gegeben hatte, das Buch unbedingt lesen zu wollen.
    Ich könnte mir auch kein passendes Cover für diese Geschichte vorstellen, da die Geschehnisse im Buch sehr grausam sind.
    Auf der Innenseite des Buches steht in kurzen Worten eine Inhaltsangabe des Verlages über das Buch und diese war es, welche mich schließlich so gefesselt hatte.
    Die ersten und die letzten Seiten sind im gleichen Gelb wie auf dem Cover gehalten, was ich als passend empfinde.
    Das Buch gefällt mir als gebundene Ausgabe sehr gut, da ich bei Büchern mit so vielen Seiten die gebundene Ausgabe dem Taschenbuch vorziehe.
    Ein Lesebändchen oder Ähnliches gibt es nicht, aber dafür gibt’s ja Lesezeichen.


    ==Der Verlag über das Buch:==
    Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche.
    Das ist seine Methode.
    Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck.
    Doch damit ist das Grauen nicht vorbei:
    Den aufgefundenen Leichen fehlt jeweils das linke Auge.
    Bislang hat der Augensammler keine brauchbare Spur hinterlassen.
    Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können.
    Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt…..
    Während die Polizei Alina misstraut, sieht der Enthüllungsjournalist Alexander Zorbach seine letzte Chance.
    Selbst ins Fadenkreuz der Ermittler geraten, hofft er nun ausgerechnet mit den Visionen einer Blinden seine Unschuld zu beweisen.
    Visionen, die allerdings seltsame Fehler enthalten…


    ==Die Geschichte und meine Meinung dazu:==
    Das Buch beginnt mit einer Widmung des Autoren.
    Das Besondere an diesem Buch ist, dass es in umgekehrter Reihenfolge aufgebaut ist:
    Es beginnt mit dem Epilog und endet mit dem Anfang.
    Wer das Buch gelesen hat, weiß, warum es so aufgebaut ist.
    Im Epilog lernt der Leser den Ich-Erzähler Alexander Zorbach kennen.
    Er erzählt von Geschichten, die niemals begonnen haben und auch niemals enden werden, weil sie vom ewigen Sterben handeln.
    Er warnt eindrücklich davor, dieses Buch zu lesen, weil das tiefe Grauen darin sein Schicksal und sein Leben widerspiegelt.
    Diese Zeilen sind sehr tiefsinnig und interessant und ich habe sofort Feuer gefangen.
    Die nächste Seite beginnt mit der Überschrift „Letztes Kapitel. Das Ende“.
    Doch keine Angst, ihr könnt das Buch ganz normal lesen und versteht den tieferen Sinn hinter der Anordnung der Geschehnisse gegen Ende der Lektüre.
    Im Epilog ist der Leser mitten in einer dramatischen Szenerie aus dem Berufsalltag der Hauptperson Alexander Zorbach, welcher damals an diesem schicksalhaften Tag durch sein Handeln die Weichen für das Scheitern seiner Ehe, seiner Psyche und seines Berufes stellte.
    Damals auf der Brücke wurde er dazu gerufen, um als Unterhändler für die Polizei ein Gewaltverbrechen zu verhindern und traf eine Entscheidung, welche ihn nun sein Leben lang verfolgt.
    Nach diesem Vorfall schied er aus dem aktiven Dienst aus und versuchte sich als Polizeireporter.
    Dabei ging es ihm jedoch nicht um das große Geld, sondern darum, dass seine Leser die Wahrheit erfahren, was seine Person in meinen Augen sehr sympathisch macht.
    Weiter geht es nun mit dem 83. Kapitel, von dem an die Kapitel rückwärts nummeriert sind und mit dem Countdown für ein Ultimatum versehen wurden.
    Hier lernen wir Herrn Zorbach als Ich-Erzähler in seiner Rolle als Vater eines kleinen Sohnes kennen.
    Er ist gerade mit seinem Sohn Julian in einem Sterbehospiz, um mit ihm ein paar Spielsachen für die kranken Kinder dort zu spenden, als ihm auffällt, dass seine Brieftasche verschwunden ist.
    Herr Zorbach lässt seinen Sohn im Krankenhaus zurück, um in seinem Volvo nach der Brieftasche zu suchen.
    Währenddessen hört er im Polizeifunk eine Nachricht, die ihn schaudern lässt: Der Augensammler hat nun zum vierten Mal zugeschlagen und es gibt einen neuen Tatort.
    Alexander vergisst alle Vaterpflichten und eilt lieber zum Ort des Geschehens, als sich um seinen Sohn zu kümmern.
    Ein Verhalten, welches sich im Laufe des Buches häufig zeigen wird.
    Stattdessen schickt er seine Noch-Ehefrau ins Krankenhaus um den gemeinsamen Sohn abzuholen.
    Ihm schwirrt der Kopf. Sein Sohn ist erkältet, seine Noch-Ehefrau faselt aus seiner Sicht nur esoterischen Humbug, sein Portmonee ist weg und nun auch noch ein Leichenfund.


    Zum Schluss gibt es noch eine bebilderte Danksagung des Autors mit interessanten Fakten zum Thema Blindheit und zahlreichen Linktipps.


    ==Mein Fazit:==
    Wie auch das Buch „Splitter“ des gleichen Autors, hat mich dieses Buch lange nach dem Lesen noch beschäftigt.
    Warum? Weil der Autor einen flüssigen und interessanten Schreibstil hat und die scheinbar harmlose Geschichte im weiteren Verlauf mehr und mehr zu einem Horrortrip a la „Saw“ wird.
    Durch den Countdown und den ständigen Wechsel der Erzähler wuchs meine Ungeduld und bis zum Schluss wusste ich nicht hundertprozentig, wer sich hinter dem Mörder verbarg.
    Interessant sind auch die Gedanken der jeweils agierenden Personen, welche im Text kursiv hervorgehoben wurden.
    Dadurch bekommen die Personen mehr Charakter und ich als Leserin kann mich besser in ihr Denken und Handeln hineinversetzen.
    Beim Lesen empfand ich eine Mischung aus Grauen, Ungeduld und Neugierde, daher war ich dankbar für etwas Humor, welcher in diesem Werk durchaus auch vorhanden war.
    Nicht nur die selbstironische Namenswahl „TomTom“ für den Blindenhund der so genannten Extremblinden Alina brachten mich zum Schmunzeln.
    Auch so manche Szene wie die mit dem Obdachlosen, welcher aufgrund zahlreicher Drogenabstürze nur noch unverständliches Zeug vor sich her brabbeln konnte.
    Dabei musste ich spontan an das Buch „Wamma! – Deutsch – Betrunken Betrunken – Deutsch“ denken, welches ähnlich kuriose Sprachäußerungen beinhaltet.
    Manch einem mag das Buch zu langatmig vorgekommen sein.
    Ich fand es jedoch genau richtig so, denn die vielen vereinzelten Erzählungen und die Details daraus ergaben besonders im Nachhinein einen komplexeren Zusammenhang.
    Hier ist dem Autor ein wahrhaft spannendes, umfangreiches und klug aufgebautes Werk gelungen!
    Seine handelnden Charaktere hat er interessant gestaltet und sie durch die Interaktion miteinander erst erlebbar werden lassen.
    Von Anfang an verfolgte ich das Denken und Handeln von Alexander Zorbach, welcher mich durch den Strudel an widersprüchlichen Informationen immer wieder zweifeln ließ, ob er nun der Augensammler ist oder nicht.
    Die Schilderungen seiner sozialen Kontakte fand ich sehr interessant. Endlich mal was anderes!
    Seine Ehefrau Nicci kam mehr im Hintergrund vor und doch konnte ich sie mir gut vorstellen, ebenso wie Julian, Alexanders Sohn.
    Stoya und die Beamten der Mordkommission gaben der Story den nötigen ernsten Charakter und wurden auch recht gut dargestellt.
    Scholle war mir vom ersten Moment an unsympathisch, was sich durch sein Handeln noch verstärkte.
    Er ist der typische Mann, dem ich nicht im Dunkeln begegnen möchte.
    Gut fand ich hier, dass der Autor Erklärungen zu Scholle und seinem Charakter gab.
    Am Faszinierendsten fand ich die blinde Zeugin Alina mit ihrem Blindenhund TomTom.
    Ihr Charakter, ihr Handeln, ihr Gedanken und Gefühle- einfach alles war sehr interessant zu lesen.
    Sie weckte mein Interesse an blinden Menschen, besonders weil mich während dem Lesen Fragen beschäftigten wie „ Träumen blinde Menschen in Farbe?“ und „Wie erklärt man einem Menschen, der noch nie gesehen hat, wie eine Farbe aussieht?“.
    Der Autor hat sich für dieses Buch intensiv mit blinden Menschen unterhalten und lässt sein gewonnenes Wissen auch mittels biologischer Erklärungen einfließen.
    In seiner Danksagung bring er nochmals seine Wertschätzung gegenüber blinden Menschen zum Ausdruck, räumt mit Vorurteilen und Halbwissen auf und gibt tolle Linktipps.
    Was mir an dem Buch auch sehr gut gefallen hat, war die Erwähnung mir bis dato unbekannter Krankheitsbilder, sowie die interessanten Details aus der Mythologie.
    Ich finde das Buch sehr gelungen und werde mit Sicherheit noch weitere Werke des Autors lesen.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia!


    Spoiler bei der (sehr langen) Inhaltsangabe gesetzt. LG, Valentine

    ==Die Einleitung:==
    Als ich in der Neuzugängeabteilung der örtlichen Bücherei das Buch „Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek entdeckte, lieh ich sowohl dieses, als auch das Buch „Splitter“ des mir bis daher unbekannten Autors aus.
    Es begleitete mich während einer langen Busfahrt quer durch Italien (Bericht folgt!) und hat mich nachdrücklich beeindruckt.


    ==Der Autor:==
    Der 1971 in Berlin geborene Autor schrieb zahlreiche Bestseller („Die Therapie“, „Amokspiel“, „Das Kind“, „Der Seelenbrecher“ und „Splitter“) und war sowohl im Funk, als auch im Fernsehen als Redakteur tätig.
    Seine Bücher werden in über zwanzig Sprachen übersetzt und erscheinen auch in den USA und England.


    ==Fakten zum Buch:==
    Das gebundene Taschenbuch erschien im Juni 2009 beim Droemer-Verlag.
    Es umfasst 384 Seiten und ist im Buchhandel für 16,95 Euro zu haben.
    Das Buch gibt es außerdem noch als Taschenbuch, als E-Book in der Kindle-Edition und als Audiobook zu kaufen.


    ==Die Gestaltung des Buches:==
    Das Cover des Buches ist in dunklen Grau- und Schwarztönen gehalten.
    Ganz oben steht in weißen Großbuchstaben der Name des Autors.
    Darunter ist eine mehrfach umgeschlagene weiße Mullbinde abgebildet, welche der aufmerksame Leser mit dem Inhalt des Buches verknüpfen kann.
    Passend dazu steht unter der Mullbinde der Titel des Buches in blutroten Buchstaben, mit einer blutigen Kratzspur darunter.
    Weiter unten steht in weißen Buchstaben, dass es sich bei dem Buch um einen Psychothriller handelt und dieser im Droemer Verlag erschienen ist.
    Das Cover empfinde ich als passend zum Buch, da es sich auf ein wichtiges inhaltliches Detail beschränkt.
    Auf der Innenseite des Buches steht in kurzen Worten eine Inhaltsangabe des Verlages über das Buch.


    ==Der Verlag über das Buch:==
    Marc Lucas erlebt das Schlimmste, was er sich vorstellen kann:
    Bei einem Autounfall, den er selbst verschuldet, kommt seine Frau ums Leben und mit ihr das ungeborene Baby in ihrem Leib._
    Der Splitter, der sich beim Aufprall in seinen Hinterkopf gebohrt hat, schmerzt jede Sekunde des Tages – doch viel schmerzhafter noch ist die seelische Wunde.
    Während er immer mehr mit seinem Leben hadert, entdeckt er eines Tages in einer Zeitschrift die Annonce einer psychiatrischen Klinik.
    Für ein neuartiges Experiment werden Menschen gesucht, die schwerste Traumata durchgemacht haben.
    Und die sich ein Weiterleben nur vorstellen können, wenn ihre schrecklichen Erinnerungen sie nicht mehr ständig quälen.
    Marc Lucas sieht hierin seine letzte Chance; er will Sandra und das Baby vergessen. Für immer.


    Doch anstatt Hoffnung zu schöpfen, ahnt er bald, dass das wahre Grauen nicht hinter, sondern vor ihm liegt:
    Als er nach den ersten Tests in der Klinik wieder nach Hause fährt, scheint die Welt ihn vergessen zu haben.
    Marcs Wohnungsschlüssel passt nicht mehr.
    Ein fremder Name steht am Klingelschild.
    Dann öffnet sich die Tür – und Marc schaut einem Alptraum ins Gesicht.


    ==Die Geschichte und meine Meinung dazu:==
    Das Buch beginnt mit einer Widmung des Autors.
    Ein kursiv geschriebener Dialog steht auf den ersten Seiten.
    Bei der Lektüre frage ich mich, wer diese beiden Menschen sind und worüber sie sich unterhalten.
    Im Laufe des Buches werden meine offenen Fragen dazu zwar geklärt, doch es werden mindestens genauso viele weitere aufgeworfen.
    Bevor die eigentliche Geschichte beginnt, gibt der Autor ein paar Zitate zum Besten.
    Noch sind sie zusammenhanglos und wirken wie zufällig ausgewählt, doch je mehr man im Sog des Buches versunken ist, desto eher beginnt man zu verstehen.
    Kapitel eins spielt im Heute.
    Ein Erzähler bringt mir das gegenwärtige Leben des Streetworkers Marc Lucas näher, der gerade mitten im Wald schwer verletzt Einlass in ein Haus begehrt und dessen Bewohner, einen Psychiater namens Professor Niclas Haberland um Antworten anfleht.
    Er will wissen, was mit ihm geschieht und bedroht den Mann mit einer Waffe.
    Doch wer ist dieser Professor? Wer ist Marc Lucas und warum ist er schwer verletzt? Was ist mit ihm geschehen?
    Marc Lucas und der Professor führen ein seltsames Gespräch über das Leben, den Tod und über Marcs Zustand.
    Marc droht dem Professor mit Nachdruck und so erzählt ihm der Professor eine Geschichte, Marcs Geschichte, vor der er ihn nachdrücklich warnt und ihm sagt, dass er sich wünschen wird, das Ende niemals erfahren zu haben.
    Meine Neugier ist geweckt, meine Verwirrung steigt.
    Nun machen wir eine Rückblende.
    Es ist elf Tage zuvor.
    Der Erzähler bringt mir Marc Lucas und dessen Gabe, Gefahren vorher zu sehen näher und schwenkt in eine Szene aus Marcs Berufsalltag.
    Er ist in seiner Tätigkeit als Streetworker in Berlin/ Neukölln gerade dabei, ein Mädchen vor dem Sprung in den Tod zu bewahren, während sein eigenes Leben zuvor schon komplett aus den Fugen geraten ist.
    Vor kurzem hat er bei einem Autounfall seine Frau Sandra und deren ungeborenes Kind verloren.
    Seitdem ist er nur noch ein Schatten seines Selbst.
    Nun erfährt er auch noch, dass sein Bruder Benjamin zwei Tage vorher aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde und ich frage mich, wie die beiden wohl zueinander stehen mögen.
    Nach dieser Nachricht ist Marc nämlich eher danach allein zu sein und seine Ruhe zu haben.
    Doch seine Bedürfnisse werden nicht erfüllt.
    Stattdessen folgt ihm ein schwarz glänzender Maybach, ein Wahnsinnsauto, nebenbei bemerkt.
    Da der Unbekannte in dem Nobelauto einige Details über Marcs Leben weiß, stiegt dieser ein und von nun an gewinnt das Chaos die Oberhand.
    Der Fremde stellt sich als Professor Patrick Bleibtreu vor und er macht Marc ein seltsames Angebot, indem er Bezug auf Marcs E-Mail an sein Institut nimmt.
    Professor Bleibtreu ist der Leiter einer psychiatrischen Privatklinik und sucht Teilnehmer für einen Feldversuch unter medizinischer Aufsicht.
    In diesem Versuch werden die negativen Erinnerungen des Patienten gelöscht.
    Was sich zunächst verführerisch anhören mag, ist gefährlich, denn nicht nur die negativen Erinnerungen verschwinden, sondern auch alle anderen damit zusammenhängenden Erinnerungen.
    Die Teilnehmer des Experiments sollen lernen zu vergessen…
    All ihre Erinnerungen werden ihnen genommen, danach werden sie mit positiven Erinnerungen wieder „aufgeladen“ und sollen schließlich ein Leben mit einer neuen Identität führen.
    Wird Marc sich auf das Experiment einlassen?
    Nun gibt es einen Szenenwechsel zu Eddy Valka, einen gewalttätigen Verbrecher, der sich gerade mit Benjamin, genannt Benny trifft.
    Die beiden kennen sich schon seit 17 Jahren und sie haben noch eine offene Rechnung miteinander.
    Valka erklärt, dass es sich bei Benny um einen HSP (Highly Sensitive Person) handelt und ich bin fasziniert.
    Bisher hatte ich noch nie davon gehört und es brennt mir unter den Nägeln, herauszufinden, ob es solche Menschen wirklich gibt.
    Laut Valka, dem kriminellen Pseudo-Rosenhändler ist Benny also eine Person, die alles viel intensiver spürt, fühlt, schmeckt ,riecht und ein besonders starkes Schmerzempfinden für die eigenen Schmerzen und die Schmerzen anderer hat.
    Damit wird der frisch Entlassene zur perfekten Zielscheibe für die kranken Gelüste des Kriminellen.
    Während ich um Benjamin bange, betritt Marc die Bleibtreu- Klinik und verlässt sie nach einer kurzen Unterredung und diversen Untersuchungen voller Zweifel und Sorgen.
    Der Professor hat ihm den genauen Ablauf, die medizinischen Zusammenhänge und das Drumherum erklärt.
    Man wusste Details über ihn, die keiner sonst wissen konnte.
    Marc ist entsetzt über den Vorschlag des Arztes, bei ihm künstlich eine totale Amnesie herbeizuführen.
    Hat er wirklich eingewilligt, an dem Experiment teilzunehmen?
    Marc geht nach Hause und trifft eine geheimnisvolle Frau, die ihm etwas über seinen Bruder sagen möchte, was sie als ungeheuer wichtig empfindet.
    Er wimmelt sie ab und findet sich buchstäblich in der Hölle wieder.
    Hochhäuser die er betritt lösen sich auf, nachdem er sie verlassen hat.
    Menschen werden in seinem Keller gefangen gehalten.
    Ein geheimnisvolles Buch, welches mehr über sein Leben weiß als er selbst taucht auf und mittendrin erwachen tot geglaubte wieder zum Leben.
    Sein Handy funktioniert nicht. Am anderen Ende der Leitung antwortet jemand mit seinem Namen.
    Sein Schlüssel passt nicht mehr ins Schloss.
    Seine Kreditkarte funktioniert nicht.
    An seinem Arbeitsplatz erkennt ihn niemand.
    Es ist als gäbe es ihn nicht mehr oder als hätte es ihn nicht gegeben.
    Wie ein Flüchtender wankt er durch die Stadt, sucht bekannte Punkte auf, versucht Kontakt zu bekannten Menschen aufzunehmen und gerät mit dem Gesetz in Konflikt.
    Marc Lucas ist mit den Nerven am Ende und weiß selbst nicht, ob er noch klar im Kopf ist oder auf dem besten Weg den Verstand zu verlieren.
    Während ich das Buch las, war mir selbst nicht klar, was Marc denn nun passiert ist.
    Ich litt mit ihm mit und fieberte der Lösung des Rätsels entgegen.
    Wieder gibt es einen Sprung zu Benny und ich frage mich, welche Rolle er in diesem Wirrwarr spielt.
    Er wartet auf etwas und blickt auf eine geheimnisvolle Liste, die er geschrieben hat.
    Der eigentlich relativ unbescholtene Mann soll für Valka einige Morde begehen, um seine Geldschulden zu tilgen und ich frage mich, ob er es über sich bringt, tatsächlich einem anderen Menschen Leid zu fügen.
    Marc versucht inzwischen Kontakt zu seinem Schwiegervater, dem Arzt Professor Senner aufzunehmen, was ihm zunächst nicht gelingt.
    Um Klarheit zu gewinnen, lässt er sich mit dem Taxi zur Bleibtreu-Klinik fahren und traut seinen Augen kaum, als er dort nur ein tiefes Loch und Baukräne vorfindet.
    Während er mehr und mehr an seiner geistigen Gesundheit zweifelt, spricht ihn eine übergewichtige, angespannt wirkende Frau an, welche sich ihm als Emma Ludwig vorstellt.
    Was sie ihm erzählt, hört sich abenteuerlich an:
    Sie ist bzw. war auch eine Patientin in dem Bleibtreu-Programm und wähnt ihn und sich in großer Gefahr.
    Zugegeben, ihr beschriebenes Äußeres und ihr späteres Verhalten wirken auf mich nicht gerade rational und vertrauenserweckend, aber irgendwie schwanke ich.
    Wer ist Emma? Welche Ziele verfolgt sie wirklich?
    Marc ist zutiefst verunsichert von Emmas paranoiden Verschwörungstheorien, bleibt aber erstmal auf ihren Fersen, da sie bisher die Einzige ist, die ihn als ihn selbst identifiziert hat.
    Unterbrochen werden die mysteriösen Ereignisse durch einen Schwenk zu Benny, welcher sich nicht weniger seltsam benimmt.
    Mitten in seinem Auftrag für Valkas schwelgt er in Erinnerungen an die Zeit mit seinem Bruder Marc.
    Interessant an dieser Schilderung ist das „Radio-Orakel“, welches im weiteren Verlauf des Buches noch weiter an Bedeutung zunimmt.
    Marc befindet sich inzwischen mit Emma in einem billigen Vertreterhotel und zweifelt an der Richtigkeit seines Handelns.
    Sie enthüllt ihm eine erschreckende Wahrheit und stürzt ihn damit noch tiefer in die Verwirrung.
    Emma möchte, dass Marc ihr hilft, Licht in das Dunkel zu bringen und der dubiosen Klinik das Handwerk zu legen, doch ihr seltsames Verhalten lässt ihn vor ihr fliehen.
    Marc sucht Hilfe bei der Polizei, bei seinem Schwiegervater und schließlich sogar bei seinem Bruder Benny.
    Doch um was geht es hier wirklich? Ist Marc verrückt geworden? Ist er Teil des Experiments oder steckt etwas ganz anderes, viel schrecklicheres hinter allem?
    In den nächsten Tagen kommt Marc seinem Bruder, der doch ganz eigene Probleme hat, wieder näher und bittet ihn um Hilfe.
    Benny hilft ihm zunächst nur widerwillig und gemeinsam kommen sie nach vielen gefährlichen Situationen einen grauenvollen, unfassbaren Geheimnis auf die Spur.
    Bei all dem bietet ihm sein Mentor und Schwiegervater halt, trauert mit ihm, stützt ihn und verschwindet wieder.
    Und auch Emma taucht wieder auf und ihre Rolle wirft zunehmend weitere Fragen auf.
    Sagt sie die Wahrheit oder ist sie geisteskrank?
    Das Finale spitzt sich immer mehr zu.
    Die Ereignisse überschlagen sich und ich bin fasziniert von dieser tiefgründigen Story, mit der ich nie gerechnet hätte.
    Am Ende klärt sich die Frage um das Zitat am Anfang:
    Heiligt der Zweck die Mittel?
    Marc spricht erneut im Heute mit Professor Haberland und er bekommt nun seine Antworten.
    Danach folgt ein Zeitungsartikel über die Geschehnisse, welcher ein bisschen mehr Klarheit bringt und doch einige Fragen aufwirft.
    Zum Schluss folgt ein Kapitel mit der Überschrift „Viele Jahre später“, in dem ein junger Mann und Emma das Geheimnis um ein Gemälde mit dem Namen „Haberlands Haus“ teilen.
    Ein Bild, welches die alte Frau zum Weinen bringt…
    Ein besonderer Bonus folgt:
    Auf einer einzelnen Seite steht eine ähnliche Anzeige wie die aus der Geschichte von Marc.
    Sie ist mit einem Link versehen, mit dessen Hilfe man überprüfen kann, ob man jemals Teilnehmer an einem Amnesieexperiment gewesen ist.
    Wer den Link in die Suchleiste seines Webbrowsers eingibt, erlebt eine Überraschung.
    Probiert es aus!
    Ganz besonders interessant finde ich die Worte des Autors zur Idee hinter „Splitter“.
    Hier schildert er in erschreckender Klarheit, dass es schon heute Möglichkeiten gibt um ähnliche Versuche wie die im Buch geschilderten zu machen.
    Dazu gibt er an dieser Stelle auch interessante Linktipps…
    Das Werk des Autors endet mit einer Danksagung, was ich als eine schöne Tradition empfinde.


    ==Mein Fazit:==
    Die Bücher von Sebastian Fitzek beschäftigen mich noch lange, nachdem ich sie gelesen habe.
    Das liegt daran, dass die Bücher von interessanten, tiefgründigen Geschichten voller erstaunlicher Wendungen handeln und sich mit nicht alltäglichen Themen beschäftigen.
    Fing die Geschichte um „Splitter“ zunächst noch ganz harmlos an, war ich wenig später mitten in einem Strudel von Verschwörungstheorien, Gewalt und surreal anmutenden Ereignissen.
    Die Hauptperson schwankt zwischen realen und fiktiven Erlebnissen und ich bin genauso ratlos darüber, was denn nun echt und was nur Einbildung ist.
    Der Erzähler agiert hier als eine Art Beobachter, welcher in die Gedanken der handelnden Personen blicken kann und alles sehen kann was sie tun.
    Hier hat der Autor eine Geschichte geschaffen, welche mich an Serien wie „Fringe –Grenzfälle des FBI“ und „Akte – X“ erinnert.
    Es gibt Leichen, wilde Schießereien, verschwindende Gebäude und das alles ist gespickt mit medizinischen und psychologischen Erklärungen.
    Die Gedanken der jeweils agierenden Personen wurden auch hier kursiv hervorgehoben, kommen jedoch nicht besonders oft vor.
    Beim Lesen empfand ich eine Mischung aus Verwirrung, Unverständnis, Neugier und Interesse.
    Kaum hatte ich das Gefühl, die Zusammenhänge verstanden zu haben, machte der Autor es durch eine neuerliche Wendung wieder zunichte.
    Eine ganz besondere Bedeutung hat der Splitter, den sich Marc Lucas bei dem Autounfall zuzog und nach dem auch das Buch benannt worden ist.
    Wie auch bei „Der Augensammler“ beginnt „Splitter“ mit einer Beschreibung der Gegenwart, geht zurück in die Vergangenheit und endet mit der Gegenwart.
    Ein interessantes Erzählmittel, welches der Geschichte einen roten Faden gibt und mich bis zum Schluss fesselt.
    Das Buch enthielt viele Schilderungen von Geschehnissen, Gefühlen, von Ereignissen aus der Vergangenheit und von Verwandten der handelnden Personen.
    Auf dem ersten Blick sind sie nur zufällig niedergeschrieben worden, doch sie ergeben im Nachhinein einen tieferen Sinn, einen größeren Zusammenhang.
    Als sich vor mir die erschreckende Wahrheit auftat, was mit Marc Lucas wirklich passiert war, war ich fassungslos.
    Der Schluss ließ mich dann jedoch wieder zweifeln, ob ich wirklich alles richtig interpretiert hatte.
    Ein Wahnsinns-Buch!
    Die handelnden Charaktere und die Story drum herum wurden interessant und lebendig gestaltet.
    Am Meisten konnte ich mich mit Marc Lucas identifizieren, dessen Denken und Handeln ich gebannt verfolgte.
    Seine Verwirrung konnte ich gut nachvollziehen und litt Seite für Seite mit ihm mit.
    Seinen Bruder Benny fand ich sympathisch und sehr interessant.
    Seine Entscheidungen und sein Handeln faszinierten mich, auch wenn sie mich oft zweifeln ließen.
    Emma kam mir anfangs sehr dubios vor und bis zum Ende des Buches war ich mir nicht sicher, wer sie eigentlich wirklich war.
    Eddy Valka wirkte auf mich wie der typische Schwerkriminelle und wurde mir zunehmend unsympathischer.
    Der Autor stellt in seinem Buch interessante ethische und moralische Fragen, welche es Wert sind, über sie nach zu denken.
    Was wäre, wenn wir die schlimmsten Ereignisse unseres Lebens für immer aus unserem Gedächtnis löschen könnten?
    Was mir an dem Buch außer der Geschichte noch gut gefallen hat, ist, dass der Autor einige Infos zum Thema zusammengetragen hat und Linktipps bzw. Lesetipps dazu gibt.
    Ein besonders Bonbon ist in meinen Augen der Link, mittels dem man herausfinden kann, ob man an einem Amnesieexperiment teilgenommen hat.
    Ich finde das Buch sehr gelungen und werde mit Sicherheit noch weitere Werke des Autors lesen.


    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia!