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Inhalt
Sie ist wunderschön, unwiderstehlich und geheimnisvoll: als Daniel die junge Rosemary vor dem Ertrinken rettet und sie mit nach Hause nimmt, ist er ihr bereits verfallen. In seinem Liebeswahn bemerkt er jedoch zu spät, in welche Gefahr er sich begibt.
Ca. 50 Jahre später: Alice ist einsam und ihr fehlt die Inspiration für neue Bilder. Mitten in diese Schaffenskrise platzt ihr Exfreund Joe mit einer ungewöhnlichen Bitte: seine neue Geliebte sucht für einige Tage eine Unterkunft. Alice nimmt Ginny, ein hübsches Mädchen mit ungewöhnlich roten Haaren, bei sich auf. Doch diese verhält sich mehr als seltsam: Nachts verschwindet sie mit unheimlichen Freunden, tagsüber gibt sie vor, niemanden zu kennen. Was geht da vor sich? Und was hat es mit dem alten Tagebuch auf sich, das Alice in Ginnys Zimmer findet?
Erster Satz
Überlebensgroß, Gesicht und Hände beängstigend blass, auf einer Leinwand, die so dunkel, schmal und länglich ist wie ein Sarg, die Augen unergründlich wie die Unterwelt, die Lippen rot wie Blut - so blickt Proserpina in traumverlorener Trauer auf alles, das sich außerhalb des Bildrandes befindet.
Meine Meinung
Zunächst einmal zu der Aufmachung: Das Cover ist wirklich wunderschön und stimmungsvoll. Eine rothaarige, blasse Frau mit geschlossenen Augen und verführerisch aufgedeckter Schulter - besser kann man den Inhalt des Buches in einem Bild nicht wiedergeben.
Wenn mir doch das Buch dann auch so gut gefallen hätte wie das Cover! Okay, das Grundgerüst fand ich gut: zwei Personen aus unterschiedlichen Zeiten erzählen eine Geschichte. Daniel Holmes, ein Außenseiter, berichtet in seinem Tagebuch von Rosemary, seinem Liebeswahn und ihrer Macht. Er erzählt von bereits Geschehenem und macht immer wieder düstere Andeutungen, verstrickt sich in panische (Tag)Träume und versucht, sich und sein Handeln zu rechtfertigen. Alles in allem bleibt er aber relativ lange unklar und spricht nicht aus, um was es eigentlich geht.
In einer anderen Zeit am selben Ort erlebt Alice eine ähnliche Geschichte, diese wird uns aber aus der Gegenwart heraus erzählt. Erst, als sie das Tagebuch findet, zieht die Story an und es wird langsam spannend. Das dauert allerdings bis etwa zur Mitte des Buches und bis Daniel endlich ausspricht, was Sache ist, hat es auch der letzte Depp begriffen (vor allem, wenn man den Klappentext gelesen hat ).
Auf mich machte das Buch manchmal einen etwas unfertigen Eindruck. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass Informationen fehlen oder gewisse Beweggründe nicht ausreichend dargestellt wurden. Ein Beispiel: Ihr Exfreund Joe (mit dem sie anscheinend nicht im Guten auseinander ging) ruft Alice nach drei Jahren Funkstille plötzlich an und bittet sie, seine neue Freundin, die gerade aus einer Nervenheilanstalt entlassen wurde, bei sich aufzunehmen. Ääähm?? Vielleicht bin ich komisch, aber ich hätte nicht mit offenen Armen "Jaaa" geschrien, sondern wohl eher ein dezentes "Nein" von mir gegeben. Warum wohnt sie denn nicht bei ihm? Klar, man kann sich solche Stellen dann schon irgendwie zurecht legen, aber eigentlich erwarte ich von einem Buch, dass ich alles ohne ein "Naja, das ist halt so" hinnehme. Und solche Stellen gab es leider mehrere.
Auch die Charaktere bleiben recht blass. Es werden immer wieder Andeutungen über die Vergangenheit der Personen gemacht, aber nichts wird ausgesprochen. Mich hätte so einiges interessiert: die Beziehung zwischen Alice und Joe, Daniels Vergangenheit und seine Zukunft
Wohin ist z.B. sein unbändiger Hunger verschwunden, als er in der Irrenanstalt sitzt?
, eine Erklärung für den Geruch nach Zirkus und Jahrmarkt, der Rosemary anhaftet, ... . Aber all das taucht irgendwann mal auf und versinkt dann wieder im Dunkeln. Schade!
Jetzt aber auch mal was positives: Ich freue mich, dass es auch noch Vampirromane gibt, in denen es richtig zur Sache geht! Keine Vampirschnulzen, sondern spritzendes Blut, dunkle Verführung und das Spiel mit äußerlicher Schönheit und innerer Verderbtheit ... hach, das hat mir gefehlt!
Auch der Schluss war gelungen, allerdings mag ich da jetzt nichts verraten.
Insgesamt leider bei weitem nicht das, was ich erwartet hatte, deswegen nur:
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