Ich bin jetzt auch "bald" durch, da ich ja leide retwas später angefangen hatte.
Zur "erotikszene": Ich muss sagen, ich bin da etwas mehr von der romantischen Art und hätte es lieber gehabt, wenn die beiden jetzt aus "Liebe" miteinander geschlafen hätten. Daher fand ich es komisch, dass Nicolai zwar anscheinend in Magdalena verliebt und "von ihr besessen" zu sein scheint, aber sie einfach nur durchgeknallt ist. Also die Anziehung eigentlich nicht beidseitig ist. Das hat mir in dieser Szene gefehlt. Eine FRau, die 1780 "einfach so" mit einem Mann ins Bet geht?? Auch wenn sie anscheinend in einer Sekte ist, und ihn zu einer höheren Erkenntnis bringen will, finde ich etwas komisch. So, gestolpert bin ich über diese Szene auf jeden Fall und sie ist zumindest auch sehr originell, auch wenn ich als MAnn beim Beten schon längst die Flucht ergriffen hätte. (nun ja, da ich ein Mädchen bin, kann ich das ja so genau nicht beurteilen... )
Auf jeden Fall ungweöhnlich und es scheint keine normale Liebesbeziehung zu werden, da Magdalena sich ja immer noch sehr komisch benimmt.
Auf Seite 279 ist mir aufgefallen, dass Nicolai doch schon seinem Alter entpsrechend handelt. Er kommt mir durchaus vor wie 20, denn erstens war man damals wahrscheinlich etwas früher "erwachsen" als heute, zudem hatte er ja auch schon sein Studium abgeschlossen (heute fängt man gerade damit an) und auch schon einiges Schlimmes erlebt in seinem Leben: sein Vater, der ihn rausschmeist, die Blamage etc. Andererseits verhält er sich eben auch noch relativ naiv, was besonders auf Seite 279 deutlich wird, wie ich finde, als er Magdalena geheime Informationen gibt, obwohl er sie verdächtigt zu eben dieser Organisation zu gehören, die er und Di Tassi verfolgen. Er ist da ja auch schon von ihr "besessen", aber ich hätte ihm mehr Vernunft zugetraut, vor allem da sich Magdalena ja nun wirklich auch verdächtig benimmt: anscheinend sehr gebildet, Haare gefärbt...
Auf Seite 274/75 (TB) bin ich dann noch auf eine der vielen Stellen gestoßen, die mir nicht so ganz klar ist. ich verstehe hier den Zusammenhang nicht (vielleicht kenne ich zuwenig Luziferlegenden), warum die Menschen vor dem Feuer in die Zukunft sehen konnten? Und was das eigentlich miteinander zu tun hat? Ist das Feuer sinnbildlich für die Vernunft und die Vernunft behindert die Gabe, in die Zukunft zu sehen? Aber wie kommst Nicolai darauf, dass die Menschen früher in die Zukunft schauen konnten??
Nun, der Roman erinnert mich ein wenig an "Der Name der Rose" (ein Buch an dem ich gescheitert bin *gg*): Verschwörungen, Geheimbünde, geheime Symbole und ein ominöses Buch, von dem aber noch gar keine Rede war und einige seltsame Todesfälle.
Ich glaube, ich muss das Buch nochmal lesen, damit ich alles verstehe, denn ich bin jetzt auf Seite 393 und habe noch keine Ahnung, was genau abläuft. Ich tappe noch mehr im Dunkeln als Nicolai, was die Sache sehr spannend macht und ich als sehr positiv empfinde. Bei Dan Browns "Diabolus" zum Beispiel ist es mir sehr negativ in Erinnerung geblieben, dass ich das Codewort schon 10 Seiten vor den Protagonisten kannte. Hier sind mir die Protagonisten immer noch einen oder zwei Schritte voraus, weil man als Leser kaum genügend Informationen hat um sich ein Bild zu machen. Vielleicht wäre eine Epidemiekarte ganz nett gewesen *g*.
Sehr schön finde ich auch, dass die Briefe abgedruckt sind, die Symbole und die Entschlüsselung. Sowas liebe ich - das macht das Ganze so mysteriös....
Gut fand ich auch, dass einiges erklärt wurde (die Probleme mit dem zersplitterten Deutschen Reich und die Buchhändler und Verlagswelt zur damaligen Zeit, davon hätt ich gerne noch mehr gehabt), andererseits musste zumindest ich auch sehr viel nachschlagen. Die Vomika habe ich übrigens in keinem medizinischen Lexikon gefunden, ich wollte doch so gerne die genaue Krankheit kennen :(, aber vielleicht lüftet sich das Geheimnis ja noch?
So und nun weiterlesen, nicht dass ihr den Schluss ganz ohne mich diskutiert....