Beiträge von Alice

    (Lohnt sich aber manchmal, sich auch mal was empfehlen zu lassen und bei aller "Erfahrung" nicht zu festgelegt zu sein - so hab ich den Wiedereinstieg in dieses Genre.. ;) )

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    Tariq Ali - Im Schatten des Granatapfelbaums


    Das Problem bei historischen Romanen ist: Wenn sie ein "Hauptereignis" beschreiben, weiß man, wie sie ausgehen - und das ist für eine maurische Familie Ende des 15. Jahrhunderts im spanischen Granada "nicht gut". Vielleicht hat mich also Harmoniesucht so lange davon abgehalten, dieses Buch, das sich schon längere Zeit in meinem Besitz befindet, endlich zu lesen..?!


    Der pakistanisch-englische Autor beschreibt darin das Schicksal einer adligen muslimischen Familie auf ihrem Landsitz in einem Dorf bei Granada gegen Ende der Reconquista durch die christlichen Herrscher, zu diesem Zeitpunkt das berühmte Herrscherpaar Isabella ("Die Katholische") von Kastilien und Ferdinand (II).

    Granada war die allerletzte islamische "Bastion" in Spanien, und ein sehr eifriger Geistlicher hat sich zum Ziel gesetzt, das Werk der christlichen "Wiedereroberung" für seine Königin zu vollenden..

    Geschrieben ist der Roman ausschließlich aus Sicht der "Muselmanen" - und natürlich kommen diese so viel besser "weg" als die im Buch als Feindbild auftretenden Christen. Auch im Klassiker "Die Jüdin von Toledo" von Lion Feuchtwanger, der die Reconquista weiter im Norden Spaniens mehr als 400 Jahre früher beschreibt, wird der Islam als die im Vergleich bei Weitem "zivilisiertere" und tolerantere der Religionen dargestellt (das dort gleichfalls beschriebene Judentum taucht bei Ali nur am Rande auf) - zumindest teilweise ist das zu dieser Zeit wohl sogar richtig. In wie weit das doch in weiten Teilen auch durchaus "emanzipierte" Auftreten der weiblichen Figuren bei beiden Autoren der damaligen Realität entspricht, vermag ich nicht zu beurteilen, aber die Beschreibung des Islam stellt doch einen interessanten Kontrapunkt zu den heutigen Verhältnissen dar und bietet Anlass zu vergleichenden Diskussionen.

    Die Beschreibung der Charaktere und ihrer Aktionen ist im Rahmen des Buches mit knapp 300 Seiten lebendig und glaubhaft, und mit etwas "Anlauf" hat sich der Roman für mich "rund" gelesen - Familienskandale und Liebesgeschichten inklusive. Zu seiner "Hoch-zeit" war dieses Buch aus dem Jahre 1992 wohl ein Bestseller.


    Vor Allem auch wegen des realistischen historischen Hintergrunds:

    4ratten

    Ich pendle zwischen den Folgen der Reconquista in Granada und dem Dickicht der Nebenstraßen der Wissenschaftsgeschichte - nach der Beschreibung einer Bücherverbrennung durch christliche Soldaten bei Tariqu Ali hat Fredrik Sjöberg in seiner Sammlung obskurer Schriften gerade das Werk "Aale und Turbinen" sowie eine Abhandlung über die Milbenfauna in englischen Vogelnestern gefunden: Hat was. *gg*

    Jetzt hab ich doch noch was gefunden, das ich guten Gewissesns anmelden kann (ja, die Verzweiflung trieb mich auch schon fast zu "A Briefer History of Time" von Hawking/Mlodinow..) - aber eine ganze Zeit liegt bei mir schon das vierte Buch eines Autors herum, den ich in seinen ersten 3 Büchlein sehr.. speziell fand und denen von Euch mal "vorstellen" könnte, die auch "Spezielles" lieben.


    Fredrik Sjöberg - Wozu macht man das alles? Geschichten und Essays

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    Bei seinen Recherchen schreibt und empfängt er immer eine Menge Briefe - und gleich die zweite Geschichte, mit der ich hier starten würde, beginnt damit, dass er "auf dem Weg zum Bootsanleger" seinen Briefkasten leert. Reicht Dir das an "Briefwesen", Dodo??


    (Allein Titel und Cover der anderen 3 Büchlein von ihm sind so besonders, dass ich nur knapp der Versuchung widerstehe, die hier alle einzustellen - kennt sie jemand?? 8))

    *MistMist* ?. Jetzt hat's doch auch schon 28°, also genau 3 zuviel, und wahrscheinlich bin ich schuld, weil ich mich zu öffentlich gefreut hab.. :-


    Mein Buch liest sich inzwischen ganz gut - im Grunde betrachten wir jetzt DREI Paare in unterschiedlichen Lebensphasen und dürfen gerade mal wieder feststellen, wie betriebsblind Mutter doch oft reagiert, wenn es um das eigene Kind geht..

    Oh, viel Spaß bei Becky Chambers, Firiath! Als ich erst mal die kurze Enttäuschung verwunden hatte, dass es nicht genau mit der selben unglaublich amüsanten bekannten Besatzung weitergeht, hatte ich enormen Respekt vor der Entscheidung der Autorin, es sich nicht sooo einfach zu machen und hab die ungewöhnliche Sichtweise sehr genossen! :)


    Ich lese gerade was aus der Bücherei (Francesca Segal - Ein sonderbares Alter), bei dem ich nach 150 Seiten nicht ganz sicher bin, woher das Setting jetzt noch Stoff für die nächsten 250 nehmen soll.. die nächsten 50 Seiten werden's bringen müssen, ob ich das zu Ende lese..

    Einen Großteil des Charmes trägt Kling in seiner tollen Lesung bei. In reiner Buchform würde mir etwas fehlen und ich würde die Geschichten weniger lustig finden.

    Wenn man aber mal ein Kapitel gehört hat, hat man beim Lesen die Stimmen - insbesondere die von Herta und dem quengelnden Beuteltier - die ganze Zeit quasi im Ohr. So ist es jedenfalls mir gegangen.. ^^

    (Nachdem ich oben so rumgejammert habe, sollte ich jetzt auch abschließend etwas schreiben - ich versuche mal, meinen Eindruck zusammenzufassen..) :


    Insgesamt bin ich doch froh, den 4. Band noch gelesen zu haben - und ja, mit ihm ergibt die Reihe ein organisches Ganzes.

    Ich habe mich noch mal quer durch die Rezensionen gelesen und bin doch sehr erstaunt; teilweise kommt es mir vor, als hätten die anderen Rezensentinnen und ich verschiedene Bücher gelesen..


    "Eine Hommage an Neapel" - nein, für mich nicht. Die Stadt spielt im ersten Band, als die Mädchen erstmals den Rione verlassen, mal eine gewisse individuelle Rolle, aber auch schon da sind es eher die Menschen, ihre Handlungen, Gedanken und Beweggründe, die beschrieben werden. Erst 40 Seiten vor Schluss wird, im Rahmen von Lilas Recherchen, ein wenig über die Geschichte der Stadt erzählt - ein bisschen so, als sei der Autorin am Ende aufgefallen, dass da doch etwas fehlt. Wir erhalten an keiner Stelle eine wirkliche Beschreibung des Rione, der Häuser und Plätze, der Stimmung, nur an einer Stelle wird mal "der schöne Blick über den Golf" erwähnt. Das ist auch völlig ok für mich - der Schwerpunkt des Buches liegt eben völlig anders, das Beziehungsgeflecht der Viertelbewohner untereinander ist hier wichtig.


    Fast alle haben das "Buch über Liebe und Freundschaft gern und gespannt gelesen". Nein, ich kann nicht behaupten, es gern gelesen zu haben, sondern mich begleitete dabei sogar bei allen Bänden oft ein großes Unbehagen. Ich habe nachgedacht, woran das lag, und bin zu dem Schluss gekommen, dass es gerade der Faktor war, der die große Stärke von Ferrantes Büchern ausmacht: Ihre ultragenau sezierende Ehrlichkeit. Was dabei herauskommt, führt allerdings zu einem Bild von "Liebe und Freundschaft", das dazu geeignet wäre, mich zum Eremiten zu machen, entspräche es in Allem meinen eigenen Erfahrungen.

    Natürlich hat jeder von uns auch mal hässliche Gedanken voll Selbstsucht, die er nicht ausspricht; Berechnung und Eitelkeit, auch Verantwortungslosigkeit, Brutalität und Wankelmut sind verbreitete menschliche Phänomene - aber was hier zusammenkommt, hinteelässt mich als Leser doch äußerst deprimiert. Ich brauche wirklich in Büchern keine zuckersüße Scheinwelt voll unrealistisch altruistischer Helden, aber hier musste ich verzweifelt mit der Lupe suchen, um überhaupt eine positiv gezeichnete Gestalt zu finden (ich denke: Enzo??), bei allen anderen wird nämlich jede wackelig aufgebaute positive Regung oder Eigenschaft sofort wieder "eingerissen", indem sie auf niedere Motive zurückgeführt wird.


    Das Eintauchen in die Gedankenwelt der Elena Greco habe ich als ziemlich.. trostlos erlebt, das Sezieren jedes einzelnen Gedankengangs als durchaus interessant, aber auf die Dauer nicht nur ermüdend, sondern vor allem auch ernüchternd.

    Dann bliebe am Ende noch die Frage, ob genau das die Absicht ist.

    Der "genialen Freundin" Lila wurde hier zweifellos ein vielschichtiges literarisches Denkmal gesetzt - die "Ich-Erzählerin" Elena jedoch erscheint am Ende in ihrer Seele als mindestens genauso gescheitert.


    Wie verschieden Leseeindrücke sein können, erstaunt mich immer wieder..

    (Natürlich lese ich es jetzt doch.. *mürrisch*..

    einfach um zu sehen, ob der Zyklus den Bogen kriegt und wie - damit all die Lesezeit nicht verschwendet war.

    Und weil Denis Scheck, der ja kein völlig dummes Kerlchen ist, doch nicht so völlig danebenliegen kann - so versuche ich doch noch, seinen Blick auf diese Bücher nachzuvollziehen. Wahrscheinlich kommt aber bei mir hinzu, dass mir das teilweise zeitparallele Lesen des Ulla Hahn - Zyklus mir einige.. ermüdende Parallelen gezeigt hat - darunter leidet dann das "Originalitäts"- Empfinden..?! Obwohl es natürlich auch interessant ist.)

    Ich habe diesen 4. Band jetzt aus der Bibliothek hier liegen und die ersten 60 Seiten gelesen. Eventuell werde ich eine der Wenigen sein, die genau hier jetzt ihre Ferrante-Lektüre beenden - ich merke, dass ich einfach gar keine Lust mehr auf diesen letzten Band habe. Außer jemand hat noch ein wirklich gutes Argument...

    ....Gespräche auf Polnisch die ich nicht verstehe, Gelächter, Gemurmel, und so weiter. Das hat irgendwie was heimeliges und erinnert mich an Gartenfeste bei meinen Großeltern unter dem alten Nußbaum.

    Ja, das kann ich gut verstehen, Katjaja! Nicht jede fremde menschliche Lautäußerung muss ein "störendes Geräusch" sein..


    Regina Scheer fängt einen schon ein mit ihrem Erzählstil in "Machandel" - obwohl ich aktuell auf ein Buch zu diesem Thema wirklich nicht eingestimmt war, empfinde ich die Atmosphäre darin doch als zunehmend.. eindringlich und atmosphärisch dicht. Der "Erzählsog" beruht nicht auf Spannung - eigentlich ist durch die verschiedenen Zeitebenen von Anfang an mehr oder weniger klar, wie die Geschehnisse laufen werden, es werden quasi nur die leeren Flächen ausgemalt.

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    Heute ist bei uns schönster Sonnenschein, und vom anhaltenden Regen gestern ist aber alles angenehm erfrischt. :)

    Das kenn ich auch, Holden! ^^


    Hier gewittert es heftig - und schüttet - aber bei angenehmen 18 Grad.

    Ein echter Lesetag.

    Ich freunde mich langsam mit "Machandel" an - ist ein Buch, für das man sich ein bisschen Zeit und Ruhe nehmen muss, dann ist der jeweilige (Es sind mehrere Erzähler und auch mehrere Zeitebenen..) Erzählfluss sehr schön, trotz der nicht immer positiv stimmenden Handlung. Ein Buch, das ich gerne auslesen möchte - aber vielleicht brauch ich noch was Anderes nebenbei.. *zappel*.. Auch neben Küsters "Europäiscger Landschaft", in der ich heute morgen auch 2 Kapitel weitergekommen bin. *schneck*

    Kim & Struppi ist ausgelesen - ein Thema mit einem gewissen Seltenheitswert; allein schon darum ist die Reportage doch lesenswert, obwohl sie kein "literarisches Meisterwerk" ist und auch nicht so brüllend komisch wie in manchen Rezensionen suggeriert wird.


    Jetzt mach ich einen eeneuten Veesuch mit

    Machandel von Regina Scheer ;

    hab das vor ein paar Tagen schon mal "angelesen" und bin nicht auf Anhieb damit warm geworden, aber es wurde mir so warm empfohlen, dass ich's jetzt doch gern noch mal versuche.

    Kennt jemand von Euch das Buch??

    HoldenCaulfield: Thematisch besteht da eine gewisse Ähnlichkeit zu Deiner beginnenden Trilogie, glaube ich.

    Hallo, Ihr Lieben,

    Ich gesell mich auch mal zu den Lesenden - bis jetzt hatten wir hier "Draußensitz- und Gartenwetter", aber jetzt rumpelt der Himmel und es schüttet. Ist ok jetzt für mich (nicht, dass sie mich fragen würden.. :rolleyes:) - ich schau dem Regen durch die Fenstertür zu und lese erst mal


    Christian Eisert - Kim & Struppi (Ferien in Nordkorea)

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    zu Ende. Hab das irgendwo hier "aufgegabelt".. ^^

    So - das Gartenbuch ist leer - dann darf ich mich jetzt den inzwischen immer mal wieder in kleinen Stücken inzwischen halb gelesenen "Ferien in Nordkorea" widmen und nehme "Machandel" von Regina Scheer hinzu.


    Jetzt donnert's, und die ersten Tropfen fallen - gar nicht unwillkommen in relativer Trockenheit und heutigen sonnigen 26° im Schatten.. :)